Skip to content

Dells Geschäftpraktiken

Wie bereits vor drei Tagen erwähnt, hat mich Dell etwas geärgert. Ich habe daraus die Konsequenzen gezogen und die Bestellung storniert. Was genau war der Grund?

Die gesamte Kommunikation mit Dell lief von Anfang an falsch. Ich hatte Interesse an einem Dell Vostro 1320. Telefonisch konnte ich das Gerät nicht bestellt, da mir der Support-Mitarbeiter sagte, dass das Gerät nicht mehr ausgeliefert wird. Zum Nachfolgegerät Vostro 3300 gibt es aber nirgends irgendwelche Erfahrungsberichte, sodass mir das zu heikel war. Daneben ist der Prozessor für den verbauten Akku in dem Gerät überdimensioniert, sodass die Laufzeit viel zu niedrig ist.

Da man das Vostro 1320 online bestellen konnte, habe ich das am Sonntag, den 21.03.2010, getan. Eine Eingangsbestätigung der Bestellung gab es von Dell umgehend. Am 24.03.2010 hat Dell dann von meinem Konto die 600 Euro für das Gerät per Lastschrift abgebucht. Ohne Vorauszahlung läuft bei Dell leider nichts.

Am 25.03.2010 kam die Bestätigung des Auftrages (nicht des Geldeingangs!) und als voraussichtlicher Liefertermin war der 16.04.2010 angegeben. Eine Woche später, am 31.03.2010, kam dann die Bestellbestätigung (Geldeingang wurde also verzeichnet) und es hieß

„Das voraussichtliche Lieferdatum für diese Bestellung ist am oder vor dem 2010-04-16.“

Da ich bis zum 14.04.2010 noch nichts von Dell gehört hatte, habe ich wie bereits geschrieben den Bestellstatus noch einmal überprüft und der voraussichtlicher Liefertermin war plötzlich der 01.06.2010.

Eine E-Mailanfrage beim Support am gleichen Tag mit Antwort am Folgetag bestätigte den voraussichtlichen Liefertermin, nannte aber keine konkreten Gründe, wieso das Gerät sich um 1 1/2 Monate verspäten sollte. Es wurde nur unspezifisch von wahrscheinlich nicht lagernden Komponenten geredet.

Am 15.04.2010 habe ich dann die Bestellung storniert, was am nächsten Tag mit dem Hinweis bestätigt wurde, dass ich das eingezogene Geld bei meiner Bank widerrufen soll. In meinen Augen eine Unverschämtheit!

Was ist nun also an Dells Handhabung zu bemängeln:

  1. Die Support-Hotline gibt falsche Auskünfte und/oder die Webseite gibt falsche Auskünfte. Zum einen wegen der Auslieferung des Vostro 1320, zum anderen weil die Hotline meinte, dass es das Vostro 1220 nur als spiegelnde Ausführung gibt, was ebenfalls nicht stimmt. (Das Gerät war das „Ersatzgerät“, da es das Vostro 1320 telefonisch nicht gab.)
  2. Man muss per Vorauskasse zahlen, sodass Dell in meinem Fall 2 1/2 Monate 600 Euro behalten hätte, ohne dass ich eine Gegenleistung in dieser Zeit erwarten kann. Wenn sie das mit sagen wir 100 Kunden pro Tag machen, kommt ein stolzes Sümmchen zusammen, was man in der Zeit kurzfristig anlegen kann.
  3. Aufgrund der langen Wartezeit würde mich auch interessieren, wie lange ein Händler rein rechtlich mit der Lieferung in Verzug geraten darf, vor allem in Hinblick auf das bereits bezahlte Geld. Im obigen Fall „fehlen“ mir fast vier Wochen lang 600 Euro auf meinem Konto, über die ich nicht verfügen kann.
  4. Über Lieferverzögerungen wird man nicht informiert! Weder darüber, dass sich eine Lieferung verzögert, noch was die Gründe dafür sind. Man muss jeden Tag auf der Webseite nachschauen und aktiv den Bestellstatus überprüfen.
  5. Die größte Unverschämtheit ist aber, dass ich nun zu meiner Bank laufen darf, um die Abbuchung zu widerrufen. Dell hat meine Kontodaten – schließlich haben sie das Geld dort auch abgebucht – und sie könnten das Geld locker zurück überweisen. Aber auf die Art kann Dell über mein Geld ja noch ein paar weitere Tage verfügen ohne eine Gegenleistung zu erbringen.
  6. Auch hier wäre ich an der rechtlichen Lage interessiert. Ich bin vor allem gespannt, ob mir hierbei bei meiner Bank Kosten entstehen und falls ja, wie ich diese bei Dell einfordern kann.

Alles in allem zählt Dell bei mir ab sofort nicht mehr zu den seriösen Anbietern im Computergeschäft und die Firma ist für bis auf weiteres von meiner Liste der unterstützenswerten Firmen gestrichen. Die Zusammenarbeit mit Canonical wegen Ubuntu ist sicherlich nett – aber auf einem nicht gelieferten Notebook kann ich mit dem folglich nicht gelieferten Ubuntu auch nichts anfangen.

Trackbacks

deesaster.org am : Neues Spielzeug: Acer TravelMate 8471 Timeline

Vorschau anzeigen
Es war ein langer Weg, bis ich mein neues Notebook in den Händen halten konnte. Nachdem ich erst das 13-Zoll-Gerät Vostro 1320 im Auge hatte, Dell aber keines herausrücken wollte, bin ich auf das Acer TravelMate 8471-943G25N Timeline gestoßen. Rohdaten

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Dirk Deimeke am :

Ich kann Dich sehr gut verstehen, mir ist ein solches Verhalten leider auch schon einige Male vorgekommen.

Prinzipiell sollte meines Erachtens nach das Geld erst abgebucht werden, wenn das Gerät auf die Reise geschickt wird.

Amazon ist für mich in vielerlei Hinsicht ein Vorbild in der Branche, allerdings mit dem Nachteil, dass die auch sehr viele Daten sammeln.

Kommentar schreiben

Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Formular-Optionen