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Winterstrike

Titel

Winterstrike

Autor

Liz Williams

Sprache

Englisch

Genre

Sci-Fi

Herausgeber

Tor, 2008

Seitenanzahl

358

In ferner, ferner Zukunft hat sich Einiges geändert: Die Erde ist mit Wasser überflutet und es gibt nur noch wenige Landflecken. Über einige Teile des Planeten herrscht die Königin der Tausendfüßler (Centipede Queen). Dafür ist der Mars bereits seit einigen tausend Jahren besiedelt. Die Gesellschaft hat sich von einer patriarchalischen in eine matriarchalische geändert, sodass es Männer nur noch in Spukgeschichten für kleine Kinder gibt. Einzige einige Genexperimente in der Wildnis zeugen davon, dass es einmal männliche Menschen gab. Kinder werden nicht mehr geboren, sondern erzeugt.

Auf dem Mars streiten sich die beiden Städte Winterstrike und Caud um ein kleines Stück Land und stehen kurz vor einem Krieg. Um einen Trumpf in der Hand halten zu können, soll die Spionin Hestia Mar in Cauds Bibliothek nach den Dokumenten zu einer alten Waffe suchen und diese nach Winterstrike bringen. In Winterstrike gibt es dagegen andere Probleme. Hestias Cousine Leretui Harn lebt seit einem Jahr eingesperrt in einem Zimmer, nachdem sie sich für kurze Zeit mit einer männliche Bestie eingelassen hat. Abgeschnitten von der Welt und ihrem Leben – weswegen sie nur noch Shorn genannt wird (Shorn stammt vom englischen Verb „to shear“ ab und heißt soviel wie „abgeschnitten“ oder „abgerissen“) – schafft sie es dennoch ein Jahr später aus ihrem Zimmer zu fliehen. Ihre große Schwester Essegui wird von ihrer herrschsüchtigen Mutter beauftragt, Shorn in der kalten Wildnis zu suchen und zurück zu bringen.

Williams' Bücher haben mir ja bereits bei Darkland und Bloodmind sehr gefallen, auch wenn sie sprachlich fordernd waren. Liz Williams zeigt in „Winterstrike“ eine ganz andere Zukunft als ich sie bisher in Sci-Fi-Filmen oder -Büchern gefunden habe. Die Menschen haben sich sehr weiterentwickelt, vor allem aber die Nachfahren der männlichen Menschen („men-remnants“, also Männer-Rest) haben kaum noch Menschenähnliches an sich und erinnern eher an wilde Tiere. Auch die Ausrüstung und die Waffen der Marsianer hat sich verändert. Inzwischen werden Kämpferinnen („excissiere“ genannt) mit Haunt-Tech-Rüstungen ausgestattet. Die Kleidung ist mit den Geistern Verstorbener belegt und verbindet sich mit dem Träger, um dessen Fähigkeiten zu erweitern.

Sprachlich ist wieder das Problem, das Williams viele neue Begriffe einführt bzw. sich ausdenkt, die es so nicht gibt und man von der eigentlichen Beschreibung verstehen muss, was mit vulpen, geise, demothea oder eben excissiere gemeint ist. Wer sich darauf aber einlässt, den erwartet ein sehr schönes Sci-Fi-Abenteuer, was auch zu einem Teil auf der Erde spielt.

Extrem gemein ist, dass das Ende wieder offen gelassen wurde. Der Hauptstrang (das Verschwinden von Shorn) wird zwar zu Ende gesponnen, aber man lernt im Buch, dass nicht jeder auf der Seite steht, auf der er vorgibt zu stehen. Verrat ist an der Tagesordnung und man weiß nicht, wem man trauen kann. Aus dem Grund gibt es eine Entdeckung am Ende des Buches, die aber nicht verraten, sondern nur angedeutet wird. Dadurch kann sich Liz Williams bei mir aber zumindest sicher sein, dass der Nachfolgetitel auf alle Fälle gekauft wird. :)

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