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Vorratsdaten enthüllen unser Leben

Der Grünen-Politiker Malte Spitz hat die Daten, die bei seinem Telekommunikationsanbieter im Zuge der Vorratsdatenspeicherung hinterlegt sind, eingefordert. Obwohl jeder Kunden das Recht auf informationelle Selbstbestimmung hat und somit bei jedem Anbieter nachfragen, welche Daten dieser detailliert über einen vorliegen hat, weigerte sich die Telekom die Daten an Spitz herauszugeben. Dieser klagte diese jedoch ein und veröffentlichte die von August 2009 bis Februar 2010 angefallenen Daten anonymisiert (Google-Dokument).

Zeit Online hat in Verbindung mit Einträgen von Twitter und Malte Spitz' Blog sowie den Termindaten von der Grünen-Webseite ein interaktives Bewegungsprofil erstellt, bei dem man genau nachverfolgen kann, wann sich der Politiker wo befunden hat. Möglich macht das die Tatsache, das bei der Vorratsdatenspeicherung eben nicht nur Zeitpunkt und Dauer eines Gespräches gespeichert wird, sondern eben auch die Position, von wo aus das Gespräch geführt wurde.

Mich selbst betrifft das nicht so stark, da ich mein Mobiltelefon nur sehr selten nutze (ca. 10 SMS und 10 Anrufe pro Monat), Freunde von mir nutzen das Gerät aber sehr oft, vor allem um schnell mal online Daten abzufragen. Bei jedem dieser Zugriffe wird dann gespeichert, wo man sich zu dem Zeitpunkt befand. Das sollte jedem bewusst sein.

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Kommentare

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Keba am :

> Bei jedem dieser Zugriffe wird dann gespeichert, wo man sich zu dem Zeitpunkt befand. Das sollte jedem bewusst sein.

Naja, die VDS gibt es ja dank dem Bundesverfassungsgericht gerade nicht mehr. Jetzt wird soetwas (hoffentlich) erstmal gar nicht gespeichert.

Aber der Fall zeigt, dass man VDS nicht will.

Dee am :

Das Bundesverfassungsgericht hat nicht die Vorratsdatenspeicherung an sich gekippt. Sobald die Regierung einen neuen Entwurf vorlegt, der dem Urteil genügt, steht der Speicherung nichts mehr im Wege, wenn niemand dagegen vorgeht.

Und sieben Tage können Deine Daten dennoch bei den Kommunikationsanbietern gespeichert werden. Das Urteil dazu finde ich gerade nicht. Es hat aber nichts mit der "kleinen Vorratsdatenspeicherung", die von Leutheusser-Schnarrenberger vorgeschlagen wurde, zu tun, sondern nur mit der Abrechnung Deines Anbieters.

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