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Die Insel

Titel

Die Insel

Genre

Sci-Fi, 2005

Darsteller

Ewan McGregor, Scarlett Johansson, Sean Bean, Steve Buscemi

Regisseur

Michael Bay

Länge

136 min

Trailer

Englisch

Lincoln Six-Echo (Ewan McGregor) ist Bewohner einer utopischen Welt oder zumindest scheint es anfangs so. Die Menschen haben nach der Kontamination der Erde Zuflucht in einer Festung gefunden. Sie sind alle einheitlich gekleidet, treiben den ganzen Tag Sport und werden von diversen Computern an ihre Ernäherung erinnert. Ihr Job ist eher langweilig und Tag aus, Tag ein, ergibt sich der selbe Trott. Als einzige Hoffnung, aus diesem goldenem Käfig zu entkommen, ist eine Lotterie, bei der die Gewinner auf die letzte unverseuchte Insel geschickt werden und dort fortan ein paradiesisches Leben führen können. Lincoln fragt sich, ob das alles im Leben ist, was Aufseher Dr. Bernard Merrick (Sean Bean) gar nicht gefällt. Aber auch Lincolns enge Beziehung zu Jordan Two-Delta (Scarlett Johansson) passt nicht in diese Welt, denn Männer und Frauen leben in getrennten Bereichen und dürfen sich auch privat nicht zu nahe kommen. Irgendwann gelingt Lincoln ein Blick hinter die Fassade dieser heilen Welt und bricht aus.

Achtung, Spoiler folgt!

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Die Story hinter „Die Insel“ ist großartig. Die utopische Welt, in der Lincoln und Jordan leben, ist natürlich keine, sondern eher eine Dystopie. Was ein bisschen an das Buch „Schöne neue Welt“ erinnert, ändert sich aber schnell und der Zuschauer erfährt recht früh, dass es sich bei den Bewohnern nur um Klone reicher Sponsoren handelt, die später als Ersatzteillager oder Gebärhilfe dienen, falls die Sponsoren es so wünschen. Die Bewohner selbst werden dabei in einem Reifungsprozess gezüchtet, beim Erreichen des richtigen Alters „geboren“ und dann erst einmal einen Trainingsprogramm unterzogen, bei dem sie richtig erzogen werden, sodass sie später mit ihrem Leben voll zufrieden und nicht neugierig werden. Mit dem Gewinn der Lotterie und der Reise zur Insel werden die Klone dann ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt und getötet.

Leider führte Filmemacher Michael Bay bei dem Film Regie, was den intelligenten und teilweise sozialkritischen Film zu einem reinem Actionstreifen verkommen lässt. Natürlich sind die Actionszenen rasant und gut, aber stellenweise extrem unrealistisch, was dem Film viel an Glaubheit raubt. Ein Sturz von einem Wolkenkratzer übersteht man nun einmal nicht unbeschadet, auch wenn man von einem Netz aufgefangen wird. Und wer mit dem Kopf aus drei Meter Höhe auf einen Metalltisch knallt, steht auch nicht einfach auf und geht weiter.

Alles in allem wurde von den Drehbuchschreibern das Potential des Themas leider nicht ausgenutzt oder zumindest nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Michael Bay hat dann als Regisseur das Ganze dann komplett verkorkst. Wer einen unterhaltsamen Actionfilm sehen will, kann sich „Die Insel“ ruhig anschauen. Wer einen intelligenten Film sucht, schaut sich die ersten 45 Minuten an und denkt sich dann das Ende der Geschichte selbst aus. Das ist wesentlich befriedigender.

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