Skip to content

Buch: Brainjack

Titel

Brainjack

Autor

Brian Falkner

Sprache

Englisch

Genre

Sci-Fi-Thriller

Herausgeber

Walker Books, 2011

Seitenanzahl

438

Sam ist 16 Jahre alt und leidenschaftlicher Hacker. Zusammen mit seinem Freund Fargas hackt er sich in das größte Telekommunikationsunternehmen der USA ein, um denen eine Bestellung für die neuartigen und überaus teuren Neuro-Headsets, mit denen man den Computer per Gedanken steuern kann, unterzuschieben. Die Bestellung klappt zwar auch, Sam wird aber entdeckt. Um seine Spuren zu verwischen, zündet er eine virtuelle Bombe, welche dummerweise dafür sorgt, dass drei Tage lang alle Kommunikation in den USA unmöglich ist. Wochen später wird er auf einer Hacker-Konferenz zu einem geheimen Treffen auf den Servern des Weißen Hauses eingeladen. Auch dieser Hack glückt ihm, kurz darauf steht aber die Polizei vor seiner Tür und Sam wird festgenommen. Die Festnahme ist aber nur eine Finte, denn eigentlich will die CDD (Cyber Defense Division) Sam engagieren, um Leute wie ihn selbst zu jagen. Sam nimmt das Angebot dankend an (die Alternativ wäre wirklich das Gefängnis), aber kurze Zeit später kommt es zu seltsamen Zwischenfällen. Leute, die ein Neuro-Headset nutzen, sterben unter mysteriösen Umständen. Ist es jemanden gelungen, die Firewall des Headsets zu knacken und sich in das Gehirn des Tragenden zu hacken?

Sorry für diese lange Einleitung, aber ich wollte zumindest ansatzweise erklären, woher der Titel „Brainjack“ von Brian Falkners Roman kommt. Das Vorgeplänkel, bis es zum ersten Zwischenfall mit den Neuro-Headsets kommt, nimmt circa ein Drittel des Buches ein, bereitet den Leser aber sehr gut auf die Hacker-Thematik vor. Ich sage aber gleich, dass viele der Beschreibungen sicherlich rein fiktiv sind und mit Realismus nicht viel zu tun haben. Müssen sie aber auch nicht. Falkner schafft es, einen Hack so zu beschreiben, dass man es auch Laie versteht und sich bildlich vorstellen kann, wie es ist, wenn ein „Wachhund“ auf einem Server die Platte und Prozesse durchkämmt, um verdächtige Vorkommnisse zu finden.

Die Geschichte selbst gefällt mir sehr gut, vor allem der philosophische Ansatz dahinter. Es ist heute für gute Hacker kein großes Problem sich durch Ausnutzung von Sicherheitslücken in einen Standard-PC zu hacken, denke ich. Damit können sie auch Kontrolle über den Rechner erhalten und beispielsweise bei einer Force-Feedback-Mouse diese zum Wackeln animieren. Es ist möglich, auf dem Drucker peinliche Fotos auszudrucken oder auf dem Bildschirm irgendwelche Webseiten aufzurufen. Sprich, es ist möglich, dem Benutzer ein falsches Feedback zu geben, d.h. seine Wahrnehmung zu beeinflussen. Spinnt man dies weiter und denkt an Neuro-Headsets, die nicht als Eingabe- sondern auch als Ausgabegerät fungieren, wieso sollte es nicht möglich sein, dieses Ausgabegerät zu steuern und dem Benutzer so ein anderes Bild der Realität vorgaukeln?

Die Figuren vom Sam, Fargas (und später noch die CDD-Hackerkollegen Dodge und Vienna) sind in meinen Augen sehr realistisch dargestellt, auch wenn Sam etwas zu sehr wie der Neo (aus „Matrix“) der Hackerszene wirkt. Dennoch sind es keine Übermenschen, die ungeschoren aus allem herauskommen.

Bis zu den letzten fünf Seiten bleibt das Buch überaus spannend und löst den Konflikt erst dann auf. Über das Wie kann man sich streiten und ich will es hier natürlich auch nicht verraten. Mir kommt es dann doch aber etwas übertrieben vor und es sind wieder Parallelen zu Matrix zu erkennen.

Alles in allem ist „Brainjack“ aber ein sehr unterhaltsames Buch, welches man wirklich leicht in wenigen Tagen durch hat, da es sich extrem flüssig liest. Der Spannungsbogen hilft natürlich dabei, es nicht gleich wieder aus der Hand zu legen, wenn man einmal angefangen hat zu lesen. Wer also ein bisschen an Technik und Computern interessiert ist (aber nicht zu sehr in der Materie drinsteckt, um das dargestellte Hackervorgehen als totalen Quatsch abzutun), wird mit „Brainjack“ sehr gut unterhalten werden.

Trackbacks

deesaster.org am : Bücher bringen Freude 2

Vorschau anzeigen
Da ich relativ viel lese, sammeln sich hier immer mehr Bücher an. Ich könnte mir zwar einfach mehr Regale kaufen, aber in der Regel lese ich Bücher doch kein zweites Mal. Was liegt da näher als die Bücher wegzugeben. Das geht dann entweder gegen Bares bei

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.
Formular-Optionen