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GEMA verlangt zum zweiten Mal Gebühren vom Musikpiraten e.V.

Der erste Prozess der GEMA gegen den Musikpiraten e.V. ist noch nicht über die Bühne gebracht (die Musikpiraten haben Berufung eingelegt), da kommt die GEMA mit neuen Forderungen – und sie wissen sich zu steigern.

Ging es in der ersten Klage nur um ein Lied, sind nun inzwischen schon fünf Stück vom Sampler des Free! Music! Contest 2012 betroffen, darunter auch wieder der Problemfall der ersten Klage: texasradiofish. Weiter hat es den Rapper Tapete getroffen, der sich offen gegen die GEMA stellt.

Da ist es für Außenstehende sehr verwunderlich, dass die GEMA einfach mal behauptet, dass die Künstler bei einer der zahlreichen weltweiten Verwertungsgesellschaften gemeldet sind. Selbst wenn die Künstler sagen, dem ist nicht so, interessiert die GEMA dies nichts. Die Rechtslage ist da sehr unverständlich, aber wofür gibt es Anwälte, die das erklären können.

Für Künstler, die Musik unter Freien Lizenzen herausbringen wollen, stellt sich immer wieder das Problem, dass die GEMA-Vermutung der öffentlichen Aufführung ihrer Werke einen Strich durch die Rechnung macht bzw. diese ungemein verkompliziert. Passend dazu gibt es eine Online-Petition, die GEMA-Vermutung abzuschaffen.

Ein weitere Hilfe wäre es, wenn es eine zweite Verwertungsgesellschaft in Deutschland gäbe, denn dann könnte die GEMA nicht mehr per se behaupten, alle Künstler wären einen Vertrag mit ihnen eingegangen. Erste Schritte in diese Richtung gibt es bereits: Die Cultural Commons Collecting Society (C3S) will ab 2013 ein eigene Verwertungsgesellschaft gründen, bei der auch Creative-Commons-lizenzierte Musik verwertet werden kann, was beim Verwertungsmodell der GEMA nicht geht.

Trackbacks

deesaster.org am : GEMA-Konkurrent C3S auf guten Wegen

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Ich hatte letztens schon einmal kurz darüber berichtet, aber will hier noch einmal extra darauf aufmerksam machen. Derzeit formiert sich eine neue Musikverwertungsgesellschaft namens „Cultural Commons Collecting Society“ (C3S). Diese soll als Konkurrent z

Kommentare

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Max am :

Ich finde die Gema-Vermutung ist ein Verstoß gegen unsere Rechtsprinzip der Unschuldsvermutung.

Wenn, dann wäre die Gema in der Pflicht ihre Ansprüche zu beweisen, nicht umgekehrt. Die Gema-(Schuld)Vermutung ist der eigentliche Skandal. Jeder der für die Gema-Vermutung ist, verstößt meiner Meinung nach gegen unser Rechtssystem!

Bei Steuern ist es übrigens auch so, dass FA darf behaupten was es will und du musst deine Unschuld beweisen. Auch ein Skandal, wie ich finde.

Die Politik darf sich nicht Wundern, wenn immer mehr Menschen zur Überzeugung gelangen, wir sind kein Rechtsstaat mehr. Die Konsequenzen daraus sollten Jedem klar sein.

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