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The Pillars of the Earth

Es hat mich fast zwei Wochen "gekostet", das Buch zu lesen, aber ich kann nur sagen: Wow! So gefesselt war ich echt seit langem von keinem Buch mehr.

Titel

The Pillars of the Earth

Autor

Ken Follett

Sprache

Englisch

Genre

Historiendrama

Herausgeber

Signet, 1990

Seitenanzahl

983

England im 12. Jahrhundert. Das Buch erzählt die Geschichte von verschiedenen Personen/-gruppen, die sich im Laufe der Jahre 1135 bis 1174 öfters über den Weg laufen. Darunter fallen der Maurer Tom mit seiner Frau Agnes und seinen Kindern Martha und Alfred, die im Wald lebende Frau Ellen mit ihrem Sohn Jack, der Mönch Philip und sein Bruder Francis, der verabscheuenswürdige und brutale Lord William Hamleigh mit seiner Famile, der hinterlistige Bischof Waleran Bigod, und die schöne Earls-Tochter Aliena mit ihrem Bruder Richard. Alle laufen sich am Anfang der Geschichte über den Weg und ihre Schicksale sind fest miteinander verbunden, so dass sie sich bis zur letzten Seite bekriegen oder dann in die Arme fallen.

Ich habe Ken Follett lange gemieden, weil ich dachte, dass er nur 08/15-Literatur schreibt, die zwar interessant, aber nicht wirklich tiefgängig ist. Das Buch hat mich aber vom Gegenteil überzeugt. Auf den fast 1000 Seiten erzählt er extrem detalliert, wie das Leben im 12. Jahrhundert abgelaufen ist und alles wirkt glaubwürdig. Ich nehme auch einfach einmal an, dass es damals wirklich so war. Die Figuren haben echte Charaktere und reißen einen förmlich mit. Noch nie habe ich einer Buchfigur so sehr den Tod gewünscht wie William Hamleigh. Teilweise war ich schon angewidert von seinen Taten und habe mich gefragt, warum der Autor nicht endlich Gerechtigkeit walten lässt. An anderen Stelle sitzt man zusammenkauert da und wagt es vor lauter Spannung kaum die Seite umzublättern.

Auch wenn es lange gedauert hat, es hat sich gelohnt. Eines der besten Bücher, die ich bisher gelesen habe und ich kann den Lobgesang an den Autor nun auch mit anstimmen. :) Dennoch werde ich mir jetzt sicher nicht alles von Follett kaufen, sondern erst einmal schauen, was er noch so geschrieben hat. Aber es war sicher nicht das letzte Buch von ihm in meinem Regal.

Fearless

Fearless von Tim Lott ist das zweite Buch, das ich gestern im Zug angefangen hatte und in der Abendsonne beenden konnte. Aber auch dieses war wie das vorherige nicht all zu lang. Zusätzlich war es ziemlich leicht verständlich, zumal es sich laut Klappentext auch an "yound adults" richtete.

Titel

Fearless

Autor

Tim Lott

Sprache

Englisch

Genre

Drama

Herausgeber

Walker Books, 2007

Seitenanzahl

267

Little Fearless, das Mädchen mit einem blauen und einem braunen Auge, was ihr eindeutiges Merkmal ist, wird als kleines Kind von ihrer Mutter weggenommen und in das "Institut", das "City Community Faith School for Retraining , Opportunity and Hope" gesteckt. Was nach außen hin wie eine Schule für Kinder ausschaut, die wieder eingegliedert werden sollen, ist in Wirklichkeit ein Gefängnis und Arbeitslager. Eingeteilt in verschiedene Gruppen (X, Y und Z) und nur mit einer Nummer versehen, hat kein Mädchen dort mehr eine Identität und weiß selten, wer es wirklich ist. Um außerhalb der Mauern auf diesen Mißbrauch aufmerksam zu machen, bricht Little Fearless aus und will ihre Geschichte verbreiten.

Nach dem zweiten Drittel des Buches dachte ich mir 'Aha, das ist ja relativ vorausschaubar, wie es weitergeht und endet.' Ich hatte dabei wohl das "young" aus "young adults" im Hinterkopf und nicht erwartet, dass es doch noch eine komplexere Wendung gibt. Hätte sich meine Vermutung bestätigt, wäre dies wohl auch eher ein schlechtes Buch gewesen, bei dem man den erhobenen Zeigefinger aus dem Cover ragen sehen kann.

Die Welt, in der die Geschichte spielt, erinnert stark an Orwells 1984. Aufgrund eines Krieges werden die Rechte der Menschen sehr weit eingeschränkt. Man darf nicht mehr sagen, was man denkt und was man denken soll, wird durch sogenannte Vidscreens propagiert. Jeder, der sich anders verhält, wird eingesperrt oder kommt in ein Arbeitslager. Selbst vor Kindern, die stehlen müssen, um zu überleben oder vor den Kinder von angeblichen Terroristen wird nicht halt gemacht. Die Geschichte beschreibt zwar nicht den detaillierten Weg zu diesem Kontrollstaat, aber man sieht, dass sich unsere heutige Welt auch weiterhin stark in diese Richtung bewegt. Mit den Ängsten der Menschen lässt sich eben leichter regieren.

Die Thematik von "Fearless" beschäftigt einen in der heutigen Welt schon sehr, da man sie mit großen Schritten näher kommen sieht. Eingebettet in eine nette Geschichte übt der Autor auf seine Art und Weise Kritik daran. Na, vielleicht ist es auch einfach nur eine Geschichte; ich war nie gut im interpretieren. Sprachlich ist das Buch wirklich sehr leicht verständlich und ich könnte mir dies sogar als Buch vorstellen, was man noch vor "1984" in der Schule lesen kann, um den Schülern die Problematik näher zu bringen.

Mir hat das Buch gefallen, zumal es mich wie oben erwähnt durch ein paar Wendungen überrascht hat und das Ende so nicht unbedingt abzusehen war - zumindest nicht gleich. Aber auch wenn ich es innerhalb eines Tages durchgelesen hatte, habe ich im Nachhinein irgendetwas daran vermißt. Ich weiß nur leider nicht, was genau...

Veronika beschließt zu sterben

Ja, Bahnfarten sind schön. Auf die Art kann man Bücher fast immer in einem Rutsch durchlesen. Okay, Veronika beschließt zu sterben von Paulo Coelho ist auch nicht so lang, so dass dies nicht sehr verwunderlich ist. Aber natürlich ist das Buch auch gut, sonst hätte ich nicht so lange dranbleiben können.

Titel

Veronika beschließt zu sterben

Autor

Paulo Coelho

Sprache

Deutsch

Genre

k.A.

Herausgeber

Diogenes, 2000

Seitenanzahl

224

Veronika ist 24 und führt ein tristes Leben in Ljubljana, der Hauptstadt von Slowenien. Da sich hieran in ihren Augen bis zu ihrem Lebensende nichts ändern wird und sie nicht mehr gegen diese Ohnmacht ankämpfen will, beschließt sie zu sterben. Durch eine Überdosis Schlaftabletten versucht sie sich das Leben zu nehmen, wird aber vorzeitig gerettet und in die Nervenklinik "Vilette" eingewiesen. Aufgrund ihres Selbstmordversuches hat sich ein Herzfehler gebildet, so dass Veronika nur noch eine Woche zu leben hat. In dieser erkennt sie, wie schön das Leben sein kann...

Ich finde, das Buch ist schwer einzuordnen und schwer zu beschreiben. Es werden viele Gebiete der Psychologie und Philosophie angesprochen, in denen man gegebenenfalls auch seine eigenes Weltbild wiederfindet. Die häufig auftretenden Fragen was eine Menschen ausmacht, wie die Gesellschaft ihn prägt und wie man sich selbst dem allgemeinen Gesellschaftsbild anpasst, werden angesprochen und in meinen Augen gut erklärt.

Man lernt auch, was Normalität und Verrücktsein ausmacht. Eigentlich heißt Norm nichts anderes, als das die Mehrheit der Menschen an die gleiche Sache glaubt - egal wie unsinnig diese sein mag. Als verrückt werden oft die Menschen bezeichnet, die an ihre eigenen Ideen glauben und dieses zu sehr umsetzen oder verbreiten. Nach ihrem Ableben revidiert man dann oft diese Einstufung und sagt, es wäre Genies.

Bisher hatte ich Paulo Coelho gemieden, da ich normalerwiese nicht die "Standardliteratur" lese, die jeder liest. Nicht aus Trotz, sondern nur weil ich gerne neue, unbekannte Autoren für mich entdecke. Das Buch wurde mir aber von einer Bekannten/Freundin empfohlen und ich habe den Kauf nicht bereut. Das Ende des Buches gefällt mir überaus, nur leider war es viel zu schnell da.

The Wee Free Men

Dass ich Pratchett mag, schrieb ich bereits beim letzten Blogeintrag zu Ab die Post. The Wee Free Men erwähnte ich darüber hinaus schon bei The Various, bei dem es auch um Elfen, Kobolde und sonstige Fantasiewesen geht.

Titel

The Wee Free Men

Autor

Terry Pratchett

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Corgi, 2003

Seitenanzahl

318

Tiffany Aching ist ein 9-jähriges Mädchen, das auf einem Hof lebt und wirklich gut darin ist, Käse herzustellen. Ihr Traum ist es einmal eine Hexe zu werden, die in ihren Breiten, einem Land genannt "The Chalk", aber nicht so gern gesehen sind - um genau zu sein, werden sie des Landes verbannt oder gar verbrannt. Als ihr am Fluss das Monster Jenny Green-Teeth begegnet, welches aus einem Märchenbuch stammt, beginnt sich ihr Leben zu verändern. Bewaffnet mit einer Pfanne - und mit ihrem kleinen Bruder Wentworth als Beute - lockt sie das Monster an und es schlägt es in die Flucht.

Kurz darauf begegnet sie den Nac Mag Feegle, die sich selbst Wee Free Men nennen. Kleine blaue Geschöpfe, die entweder am Kämpfen sind oder am Trinken - oder am Kämpfen und Trinken - und sich sehr gut auf Diebstahl verstehen. Aufgrund einiger "sozialen" Probleme wurden sie von der Feenkönigin aus dem Feenland geworfen und fristen nun in der Scheibenwelt ihr Dasein. Als ihr Bruder entführt wird, helfen diese Tiffany ins Feenland zu gelangen und ihn aus den Händen eben jener Königin "zurückzustehlen".

"The Wee Free Men" ist das erste Buch in einer Trilogie (zumindest zur Zeit) um die Hexe Tiffany Aching und die Nac Mag Feegle. Zu der Reihe gehören noch das Sequel A Hat Full of Sky und das dritte Buch Wintersmith. Ich hatte aus Versehen "A Hat Full of Sky" zuerst gelesen und mir endlich diese Woche den ersten Teil besorgt. Einiges, was im zweiten Teil noch unklar war, wird hier nun aufgeklärt bzw. erklärt. Man sollte die Bücher daher besser in der richtigen Reihenfolge lesen.

Die Geschichte spielt in der Scheibenwelt - wie die meisten von Pratchetts Romanen - enthält aber neue Charaktere und vor allem treten keine alten bekannten Hauptfiguren in ihr auf. Das heißt, man findet auch ohne Scheibenwelt-Vorwissen sehr einfach in das Buch hinein. Ich halte es bisher für den besten Pratchett-Roman (den ich gelesen habe), vielleicht gerade aufgrund der Tatsache, dass es neue Figuren sind, die hier vorkommen. Vor allem sind die Nac Mac Feegle ein lustiger Haufen, der auch trotz einiger sprachlicher "Defizite" - der Slang der Wee Free Men ist schon heftig - sehr lustig herüberkommt. Und Tiffany beeindruckt natürlich durch ihren Scharfsinn, den man einer Neunjährigen nicht unbedingt zutraut.

Sobald "Wintersmith" als Taschenbuch erscheint, werde ich mir dieses natürlich auch sofort holen und berichten. :) Bis dahin sollte sich jeder Fantasy-Fan mit Humor (Pratchett-Fans sowieso) die beiden anderen Bücher zulegen - und natürlich auch lesen. Ich empfehle die Bücher übrigens im englischen Original zu lesen, auch wenn diese sprachlich etwas schwieriger sein könnten. Mit der deutschen Übersetzung zu "Tiffany Weh" kann ich mich aber einfach nicht anfreunden.

"See? I'm real..." Multidisziplinäre Zugänge zum Computerspiel am Beispiel von 'Silent Hill'

Nein, "See I'm real..." habe ich nicht von gestern auf heute gelesen. Das Buch steht schon länger in meinem Bücherregal und damit sich der Blog füllt, werde ich auch über "ältere" Bücher schreiben.

Titel

"See I'm real..." Multidisziplinäre Zugänge zum Computerspiel am Beispiel von 'Silent Hill'

Autoren

B. Neitzel, M. Bopp, R. F. Nohr (Hg.)

Sprache

Deutsch

Genre

Sachbuch

Herausgeber

Lit, 2004

Seitenanzahl

256

"See? I'm real..." ist ein Sachbuch, das verschiedene Methoden in Computerspielen untersucht. Als Beispiel wird hier hauptsächlich das Spiel "Silent Hill 2" benutzt, da in diesem extrem viele verschiedene Zugänge zu finden sind. Das Buch umfasst 13 Kapitel, von denen einige beschrieben werden sollen.

"Der Archeplot im Game. Silent Hill 2 als klassische Heldenreise" von Karla Schmidt befasst sich mit der Erzählweise in Silent Hill 2: Wie ist die Geschichte aufgebaut und wie ist der Erzählverlauf? Zusätzlich werden Protagonist und Antagonist vorgestellt. Danach wird die Reise von James Sunderland (der Protagonist in Silent Hill 2) in diversen Akten beschrieben: Einführung der Charaktere, Aufbau der Haupthandlung und das Ende. Da Silent Hill 2 verschiedene Enden hat, werden diese alle einzeln untersucht.

"Erspielte Geschichte. Labyrinthisches Erzählen im Computerspiel" von Frank Degler behandelt vor allem das Labyrinth-Motiv als Erzählfunktion und natürlich als Darstellung in Silent Hill 2. Es wird über diverse Arten von Labyrinthen (Mäander, Irrgarten, Rhizom) berichtet und wo diese im Spiel Anwendung finden.

"Vom Rausch(en) des Realen. Zur Geburt des Unheimlichen aus dem Geist des Mediums in Silent Hill 2" von Markus Rautzenberg geht auf die diversen Stilmittel in Silent Hill 2 ein, die das Unheimliche in dem Spiel ausmachen. Neben der Abwesenheit von Personen (Silent Hill-Spiele sind selten überbevölkert) geht es natürlich auch um den Nebel, der die Spielwelt einhüllt, das Radio, durch dessen statisches Rauschen man vor Monstern gewarnt wird und den Noise-Effekt, der das Bild kriselig erscheinen lässt.

"Wer bin ich? Thesen zur Avatar-Spieler Bindung" von Bitta Neitzel beschäftigt sich mit der Avatar-Spieler Bindung in Silent Hill 2. Es wird dabei klar herausgestellt, wer Spieler ist, wer der Gespielte ist und wie bzw. ob die Verbindung zwischen beiden zustande kommt. Vor allem ist Silent Hill 2 in der Hinsicht bemerkenswert, dass nicht nur der Spieler in die Rolle von James schlüpft und jemand anderes ist, sondern das James im Spiel selbst mehr oder weniger nicht genau weiß, wer er ist.

"Blood sells. Von Shockern, Shootern und Pixelblut" von Jörg Müller-Lietzkow spricht nun aus, was alle wissen: Pixelblut verkäuft sich gut. (Der Reim war keine Absicht!) Es wird dabei auch der Weg beschrieben, den das Spiel von der Entwicklung bis zum Spieler nimmt.

Weitere Kapitel sind neben einer Einführung zu Silent Hill 2: "Benutzerführung und Strukturen nichtlinearer Geschichten", "Didaktische Methoden in Silent Hill 2. Das Computerspiel als arrangierte Lernumgebung", "Das Verschwinden der Maschinen. Vorüberlegungen zu einer Transparenztheorie des Games", "Extreme Game Design. Spielrhetorische Überlegungen zur Methodik des Grauens", "Einige Bemerkungen zu Suche und Angst im digitalen Problemraum Silent Hill 2", "Horror, Ekel und Affekt. Silent Hill 2 als somatisches Erlebnisangebot" und "Der Historiker und Silent Hill. Prospektives Quellenstudium".

Ich bin ein großer Fan der Silent Hill-Reihe und auch von der Analyse und Entwicklung von Computerspielen, daher war das Buch natürlich ein Pflichtkauf, den ich nicht bereut habe. Wer Interesse an solchen Überlegungen hat, und vor allem will er eine genaue Erklärung möchte, was in Silent Hill 2 wirklich passiert, dem kann ich das Buch nur empfehlen.

Ab die Post

Ab die Post habe ich von meinen Freunden zum Geburtstag geschenkt bekommen. Das Buch ist ein "echter" Pratchett und liest sich sehr flüssig - wenn man bedenkt, dass ich gestern damit angefangen habe.

Titel

Ab die Post

Autor

Terry Pratchett

Sprache

Deutsch

Genre

Humor

Herausgeber

Goldmann, 2007

Seitenanzahl

445

Albert Spangler ist ein Gauner, Betrüger, Hochstapler und Dieb und kommt deswegen an den Galgen. Nach seinem "Tod", der nur dem Namen galt und nicht der Person, wird Feucht von Lipwig (so lautet sein richtiger Name) von Lord Vetinari, dem Verwalter der Stadt Ankh-Morpork, der Posten als neuer Postminister angeboten. Da er keine große Wahl hat ("Man hat immer eine Wahl!" würde Lord Vetinari sagen.), nimmt er den Posten an und versucht, das heruntergekommene Postamt auf Vordermann zu bringen. Dabei muss Feucht aber gegen die konkurrierende Klackergesellschaft antreten, die Nachrichten ähnlich einem Telegraphen über weite Strecken übermitteln kann und natürlich die Konkurrenz behindern will.

Der Humor von Pratchett ist in meinen Augen einzigartig. Er hat in seinen Scheibenwelt-Romanen sehr viele eigenartige Persönlichkeiten geschaffen, wovon mir Lord Vetinari bisher am besten gefällt. Die Aussage "Geh durch diese Tür und du wirst nie wieder etwas von mir hören." kann dann bedeuten, dass einem die Ohren abgeschnitten werden oder - wie tatsächlich im Buch - sich dahinter ein 200 Meter-tiefes Loch befindet. Ich habe noch nicht so viele Scheibenwelt-Romane gelesen, aber sie gefallen mir immer wieder.

Man sagt eigentlich nichts Schlechtes über Geschenke - man tauscht sie höchsten still und leise um ;) - aber es gibt auch negative Sachen zu sagen, die aber die Übersetzung betreffen. So wurde jedes "you" einfach mit "du" übersetzt, was Sätze wie "Mit Verlaub, Eure Lordschaft: Das geht dich nichts an." einfach nur grauenvoll klingen lässt. Ebenso, wenn sich alle mit Herr und Fräulein anreden, dann aber duzen. "Ab die Post" ist aber das erste Buch, wo mir das wirklich so extrem auffällt. Zusätzlich komme einige Witze in der deutschen Übersetzung nicht so gut an, wie z.B.

"Wir sind ein Team, und in einem Team gibt es kein 'ich'."
"Eigentlich doch."

Im Original ergibt dies mehr Sinn:

"After all, there's no 'me' in team, eh?"
"Actually, there is."

Dennoch hat man sich natürlich doch etwas Mühe gegeben, vor allem die Namen gut zu übersetzen. Wenn sich der Protagonist im Englischen mit "I'am Moist." vorstellt, kommt das im Deutschen mit "Ich bin Feucht." eben doch schon besser rüber als mit dem Originalnamen.

Alles in allem ist das aber natürlich ein super Buch, das echt lohnenswert zu lesen ist - und das sage ich nicht nur, damit ich zum nächsten Geburtstag wieder eins von Pratchett geschenkt kriege. ;)

The Various

The Various ist wieder mal ein Buch, dass ich mehr aufgrund des Covers gekauft habe. Zusätzlich mag ich natürlich aber auch Fantasy-Geschichten und diese klang sehr ansprechend, auch wenn ich etwas Bedenken hatte, da ich im Nachhinein las, dass es ein Kinderbuch sein soll.

Titel

The Various

Autor

Steve Augarde

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Yearling, 2005

Seitenanzahl

448

Die zwölfjährige Midge muss ein paar Wochen auf dem Gehöft ihres Onkels verbringen, da ihre Mutter als Violinisten auf Tournee geht. Anfangs ist sie skeptisch, ob sie als Stadtkind dort Spaß haben wird, aber sobald sie das Gästezimmer betritt, in dem sie schlafen soll - und das zufälligerweise auch ihr Geburtsort war - fühlt sie sich, als wäre sie in ihr richtiges Zuhause zurückgekommen.

Midge erkundet danach die Gegend und stößt so auch per Zufall auf die "Various" - ein kleines Elfenvolk, das sich im Wald versteckt hält und aus fünf verschiedenen Stämmen besteht: Ickri (Jäger), Wisp (Fischer), Naiad (Bauern), Tinkler und Troggles (beides eine Art Handwerksvolk, das unter Tage lebt). Als sie von ihrem Onkel erfährt, dass der Wald verkauft und abgeholzt werden soll, will sie das kleine Volk warnen. Aber nicht alle sind so begeistert von dem Menschenkind, von ihnen Gorji genannt, das in ihr Gebiet eindringt.

Das Buch erinnerte mich am Anfang an Wee Free Men von Terry Pratchett, von dem ich aber nur das Sequel A Hat Full of Sky gelesen habe. Ich finde "The Various" aber wesentlich differenzierter, da es verschiedene Stämme gibt, die auch verschiedene Ansichten zur Welt haben. Zusätzlich ist der größte Unterschied, dass "The Various" auf der realen Erde spielt und Pratchetts Geschichte bereits in einer anderen Welt, bei der Zauberei und dergleichen nichts Ungewöhnliches ist.

"The Various" ist der Auftakt eine Trilogie und ich werde mir nächste Woche definitiv den zweiten Teil Celandine kaufen, denn die Geschichte ist überaus spannend und realistisch (soweit das bei einem Fantasy-Roman möglich ist) erzählt. Wie ich oben sagte, hatte ich Bedenken, weil ich gelesen habe, dass es ein Kinderbuch sein sollte. Beim Lesen wurde mir aber klar, dass die Redeakteure, die das Buch in dieser Rubrik einordneten, es nicht gelesen hatten. Zumindest gibt es einige Stellen im Buch, die nicht unbedingt für Kinder geeignet sind - außer man will ihnen Angst einjagen. ;)