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Life of Pi

Titel

Life of Pi

Autor

Yann Martel

Sprache

Englisch

Genre

Abenteuer

Herausgeber

Canongate, 2003

Seitenanzahl

428

Der junge Inder Piscine Molitor Patel, Pi genannt, findet sich nach einem Schiffsunglück alleine auf einem Rettungsboot wieder. Alleine? Naja, nicht ganz, denn ihm leisten ein Zebra, eine Hyäne, ein Orang-Utan und ein bengalischer Tiger Gesellschaft. Die Frage ist, wie er auf seiner Arche bis zur Rettung überleben kann.

Das Buch gliedert sich in drei Sektionen und erzählt zuerst die Kindheit und Jugend von Pi, dann das Abenteuer auf See und zum Schluss eine Art Auflösung.

Als Kind ist Pi sehr religiös und gehört - um auf Nummer Sicher zu gehen - sowohl dem Hinduismus, dem Islam als auch dem Christentum an. Ein bisschen beschäftigt sich der Part mit der Frage, was die "richtige" Religion ist. Prinzipiell interessant, nur hat dies im Endeffekt zu wenig Auswirkungen auf die spätere Geschichte, was ich schade fand. Man hätte den Part fast streichen können.

Das Abenteuer auf See ist recht spannend erzählt, auch wenn es in der Mitte etwas nachlässt. Es ist schwer für einen Autor eine Geschichte durchgehend interessant zu erzählen, in der nur eine Person vorkommt. Einige Stellen der Erzählung sind etwas zu abstrus, um sie wirklich als glaubwürdig durchgehen zu lassen, aber darüber kann man Dank der Auflösung am Ende wegsehen.

Das Ende verrate ich natürlich nicht, aber es ist definitiv überraschend. Es lässt einen sogar etwas über die Themen Wirklichkeit, Einbildung, Wahrheit und Glaube nachdenken.

Alles in allem ein sehr schönes Buch, was sich - bis auf einige Fachbegriff wie oar oder tarpaulin, die man normalerweise nicht unbedingt kennt - auch leicht lesen lässt.

Wicked

Alternative Erzählungen, also Bücher, die eine bekannte Geschichte nehmen und diese auf eine neue Art und Weise aufbereiten, gefallen mir besonders gut und mit Gregory Maguires Buch trifft man damit auch voll ins Schwarze.

Titel

Wicked

Autor

Gregory Maguire

Sprache

Englisch

Genre

k.A.

Herausgeber

Headline 2006

Seitenanzahl

495

Die Geschichte vom "Zauberer von Oz" kennen die meisten und die Wenigsten haben die böse Hexe des Westens am Ende der Geschichte bedauert. Wicked erzählt das Leben des grünhäutigen Mädchens Elphaba, das später zur bösen Hexe wird, die eigentlich gar nicht so böse ist. Die roten Schuhe, die sie von Dorothy unbedingt haben will, gehören rechtmäßig nämlich ihr, da Elphies Schwester Nessarose ihr diese vermacht hat.

Es ist sehr interessant in das Leben der Hexe einzutreten, die eigentlich gar keine Hexe ist und mit Zauberei auch in der Schule nie etwas zu tun haben wollte. Ihr Fachgebiet waren eher die Naturwissenschaften. Dies führt sie dann auch zu den Studien ihres Professors Dillamond, die sie nach dessen Ermordung weiterführt und später eben auch zu ihren fliegenden Affen bringt.

Das Leben von Elphaba (oder Elphie, oder Fabala, oder Fae) ist sehr aufregend, aber man merkt, dass sie nie Liebe erfahren hat. Ihr Vater sieht sie als göttliche Bestrafung für seine Sünden und auch ihre Mutter mag die Grünhäutigkeit und Weiblichkeit (Ihr wäre ein männlicher Nachkomme lieber gewesen!) nicht. Elphie wird in Munchkinland geboren, lebt dann kurzzeitig in Quadling Country, studiert in Gillikin und hat am Ende eine kleine Burg in Winkie Country. Man merkt, dass Elphaba viel herumkommt, aber keine Wurzeln hat, auf die sie sich berufen kann.

Mit Glinda, der guten Hexe des Nordens (die eigentlich auch eine Zauberin ist und über die Definition von "gut" lässt sich streiten), teilt sie sich während der Studienzeit ein Zimmer, sind aber zu verschieden, um wirklich eine enge Beziehung einzugehen. Und auch unter ihrer jüngeren Schwester Nessarose, die aufgrund einer Behinderung von ihrem Vater bevorzugt wird, leidet sie und fühlt sich ausgestoßen.

Dies ist definitiv ein empfehlenswertes Buch. Schade, dass ich Annotated Oz erst danach gekauft habe und lesen werde. Aber ich hatte Dorothys Geschichte noch in etwa im Kopf. Maguires Name werde ich mir merken, denn Bücher wie Son of a Witch (Elphies Sohn Liir ist gemeint) oder Confessions of an Ugly Stepsister (Aschenputtels Stiefschwester) klingen sehr vielversprechend.

The Mathematics of Love

Hm, wieder mal ein Buch, wo ich etwas daneben geriffen habe. Der Titel versprach eigentlich ganz nett zu werden und ich dachte schon fast, xkcd steckt dahinter. Leider nein...

Titel

The Mathematics of Love

Autor

Emma Darwin

Sprache

Englisch

Genre

Romanze

Herausgeber

Headline 2007

Seitenanzahl

471

Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt. Zum einen ist dort Major Stephen Fairhurst, der in der Schlacht von Waterloo Anfang des 19. Jhd. ein Bein und seine große Liebe verloren hat und durch die Freundschaft mit Lucy Durward die Geschehnisse aufarbeitet. Zum anderen ist da der Teenager Anna Ware, die Mitte der 70er von ihrer Mutter auf das Land zu ihrem Onkel geschickt wird und dort zum einen in das Leben von Stephen findet, zum anderen in das des Fotografen Theo.

Eigentlich mag ich solche Geschichten, die über die Zeit hinweg gehen, Labyrinth von Kate Mosse oder The Virgin Blue von Tracy Chevalier sind zwei sehr gute Beispiel hierfür. Leider kommt hier Darwins Roman nicht mit, denn er ist einfach belanglos und langweilig. Es gibt kleinere Konflikte, die aber sehr voraussehbar sind und nicht überraschen. Es fehlt die große Wendung bzw. überhaupt der Aufbau einer Spannungskurve. Das Buch dümpelt so vor sich und beantwortet leider nicht einmal alle Fragen.

Dies war auch der Grund, wieso ich geschlagene drei Wochen daran gesessen hatte, und ich kann das Buch einfach nicht weiterempfehlen, außer es steht jemand auf solche seichten "Frauenromane." (Ich wollte das Wort vermeiden, aber es ging einfach nicht.)