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freiesMagazin 01/2008 erschienen

Heute ist die Januarausgabe von freiesMagazin erschienen. Falls man hinter einer Firewall sitzt, die FTP nicht zulässt, ist das Magazin auch per HTTP-Zugriff auf das FTP-Verzeichnis zu erreichen.

Inhalte der Ausgabe 01/2008 sind

  • Linspires Click'n'Run im Beta-Test
  • 57 geheime Ubuntu-Tricks mit Ubuntu Tweak
  • Audio-Software - Teil 7 (FreeJ)
  • Zauberei mit PSTricks - Teil 3
  • Veranstaltungskalender, News, Leserbriefe, u.a.

Das vollständige Inhaltsverzeichnis finden man auf der Webseite der aktuellen Ausgabe. Leserbriefe mit Lob, Kritik, Anregungen oder Fragen können wie immer an die Redaktion geschickt werden.

Wer jeden Monat an die neue Ausgabe erinnert werden will, kann auch den RSS-Feed abonnieren. Auf der Magazin-Seite können die letzten drei Ausgaben von freiesMagazin abgerufen werden, ältere Ausgaben findet man im Archiv.

Update, 06.01.08, 18:35 Uhr: freiesMagazin gibt es nun auch für Mobilgeräte, wenn auch vorerst nur in einer Beta-Version. Die Redaktion bittet um Mithilfe und eifrige Tester: Mobiles Format der Januarausgabe erhältlich.

Wochenrückblick KW 1

Auch diese Woche gibt es den Wochenrückblick mit interessanten Themen aus dem Linux- und Open Source-Bereich.

Ubuntu

Ubuntu Live 2007 Videos
Auf dem Videoportal blib.tv wurden einige Videos von der Ubuntu Live Konferenz 2007 eingestellt. Unter anderem sprechen Mark Shuttleworth (Gründer von Ubuntu und Canonical), Eben Moglen (Direktor des Software Freedom Law Center), Jim Zemlin (Ausführender Direktor der Linux Foundation) und Matt Zimmermann (CTO von Canonical).

Rocket gOS 2.0, the latest Ubuntu-Google marriage, days away
Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas will Good OS die zweite Version ihres Ubuntu-Derivats gOS mit dem Codenamen "Rocket" vorstellen. gOS benutzt Enlightment E17 als Desktop-Umgebung im Gegensatz zu den bekannten KDE und GNOME. Zusätzlich enthält das System viele Google-Online-Anwendungen. Es erschien erstmal auf den von Wal-Mart vertriebenen Everex gPC.

OpenVZ to release pre-made Ubuntu VMs
Der Virtualisierungslösungsanbieter OpenVZ will ab nächster Woche einige vordefinierte VM-Images für Ubuntu 7.10 Server und Desktop anbieten. Damit soll es dann möglich sein, innerhalb weniger Minuten ein voll eingerichtetes Ubuntu in einer Virtuellen Maschine auf einem anderen Linux-System laufen zu lassen. Das OpenVZ Projekt arbeitet hierbei mit Canonical, der Firma hinter Ubuntu, zusammen, die wie immer den kostenpflichtigen Support zur Verfügung stellen.

Linux und OpenSource

ODF vs. OOXML: War of the Words Chapter 4
In Teil 4 seiner Serie mit dem Titel "Eric Kriss, Peter Quinn and the ETRM" stellt Andy Updegrove die Personen Eric Kriss und Peter Quinn vor, die einiges für die Verwendung eines offenen Dokumentenstandards in der Regierung von Massachusetts getan haben.
Ebenso ist Chapter 5 "Open Standards" erschienen, der sich um die Entstehung von offenen Standards und deren Bedeutung dreht.

Halbjährliches Fazit zur GPLv3-Akzeptanz
Palamida will alle sechs Monate zählen, welche Open-Source-Projekte bereits auf die GPLv3 seit Erscheinen im Juni umgestiegen sind. Aktuell sollen mindestens 1380 Projekte die GPLv3 nutzen, darunter auch bekannte wie das Samba-Projekt, Suns xVM und Sugar-CRM. Im Gegensatz dazu stehen noch 6390 Projekte unter der GPLv3, angeblich weil vor allem der Linux-Kernel nicht auf die neue Lizenz umgestellt wird.

Voting for the 2007 LinuxQuestions.org Members Choice Awards is Now Open
Bei LinuxQuestions.org hat man im Forum die Umfragen für die Wahl zu den besten Linux-Applikationen 2007 gestartet. Man kann hierbei für die beste Distribution, Programmiersprache, Fenstermanager, Texteditor, Mail-Client und vieles mehr abstimmen. Leider erfordert eine Stimmabgabe die Anmeldung im Forum. Eine Abstimmung ist bis zum 21. Februar möglich.

Intel verlässt OLPC im Streit
Es ist eigentlich schade, dass es bei solchen, teilweise gemeinnützigen Projekten Streit gibt, aber ich kann Intel verstehen. OLPC-Chef Negroponte wollte Intel dazu veranlassen, jede Mitarbeit an Konkurrenzprodukten wie Intels eigenem Classmate-PC oder dem Asus Eee-PC einzustellen. Intel hat sich daraufhin komplett von dem Projekt verabschiedet. Der OLPC ist damit das einzige Notebook dieser Art, das mit einer AMD-CPU daherkommt.

Negroponte hat nun geantwortet und wie es scheint, hat Intel nicht das OLPC-Projekt verlassen, sondern wurde rausgeschmissen. Laut Aussage führte einmal die Vermarktung zu Problemen und zum anderen soll Intel den OLPC in potentiellen Abnehmerländern angeschwärzt haben.
Weitere Berichte: Intel verlässt OLPC-Projekt, Intel zieht sich aus dem OLPC-Projekt zurück, Streit um Classmate-PC: Intel verläßt OLPC-Aufsichtsrat, Intel leaves the OLPC after dispute, Intel Out of One Laptop Per Child Scheme

1984 lässt grüßen - Überwachung im IRC

Freiwillig geben viele Menschen heute ihre persönlichsten Daten im Internet preis und mitunter wissen sie nicht einmal, dass sie sich dadurch schaden können. Vor allem junge Menschen neigen in Zeiten von YouTube, MySpace und Co. dazu, sich zu prostituieren, wo sie nur können.

Ausgenutzt wird dies unter anderem von Google, wovor sogar einige Forscher warnen. Auch die beliebte deutsche Studenten-Plattform StudiVZ geriet wieder einmal letzten Monat in die Kritik, weil sie die Daten der Studenten für Marketingzwecke missbrauchen will. Dass eine derarte Öffnung wirklich negative Auswirkungen haben kann, zeigt der Bericht einer 25-jährigen angehenden Lehrerin aus den USA, die keine Lehrerlaubnis erhielt, weil ein Foto von ihr mit dem Untertitel "Betrunkener Pirat" im Internet zu finden war und dies ein schlechtes Vorbild für ihre Schüler sei.

Überrascht hat mich, dass anscheinend auch in der Open-Source-Szene, deren Anhänger meist solche Datensammlungen etwas kritischer sehen, diese Sammelwut um sich greift. Die neue Seite Ubuntu IRC Statistics listet viele IRC-Kanäle auf und präsentiert einige Statistiken. Neben einigen einigermaßen sinnvollen und harmlosen Angaben wie Anzahl der Besucher und der zugehörigen Zeit, findet man aber auch eine Liste der aktivsten Benutzer, mitsamt deren Anwesenheitszeiten und sogar einiger Zitate. Es ist fraglich, ob wirklich allen dort aufgeführten Personen bewusst ist, dass sie derart überwacht werden. Der deutsche IRC-Channel #ubuntu-de ist glücklicherweise noch nicht gelistet.

Gleiches Problem zwang im übrigen den Dienst IRSeek zur (temporären) Abschaltung. IRSeek speicherte alle Gespräche der öffentlichen Channel, u.a. auch die mit #ubuntu beginnenden auf Freenode, und bot einen Suchdienst hierfür an. Daraufhin beschwerten sich viele Benutzer und äußerten Sorge, dass dies mit einer absoluten Gesprächsaufzeichnung in einer Kneipe vergleichbar wäre. Als Lösung schaltete man die Suche ab und überarbeitet aktuell den Dienst. So werden die Benutzer über die Log-Funktion informiert und es ist es möglich, Nicknames zu anonymisieren oder eigene Beiträge zu löschen.

In seinem Kabarett-Programm beschreibt Florian Schroeder als Wolfgang Schäuble das Problem sehr gut:

Die jungen Leute heute, das ist doch grandios, was die machen. Die filmen sich gegenseitig bei YouTube, MySpace, beim Koma saufen, Amok laufen, masturbieren. Alles wird gefilmt, online gestellt, mit Name und Adresse. Also für mich ein Traum. Eine schönere Form für aktive Sterbehilfe des Grundgesetzes kann ich mir gar nicht wünschen.

(aus "Neues aus der Anstalt", Folge 10, vom 18.12.2007, zdfMediathek)

In Zeiten von Vorratsdatenspeicherung, Bundestrojaner und totaler Überwachung sollte sich jeder Leser wirklich genau überlegen, wo er seine persönlichen Daten hinterlässt. Oft kann man sich ja nicht einmal dagegen wehren, wie man oben sieht. Man kann aber versuchen, es einzuschränken, ansonsten wird 1984 doch noch wahr.

Dieser Artikel wird am 6. Januar 2008 in freiesMagazin erscheinen.

The Illustrated Man

Dankeschön an eine ganz liebe und wichtige Person für dieses Buch.

Titel

The Illustrated Man

Autor

Ray Bradbury

Sprache

Englisch

Genre

SciFi

Herausgeber

HaperCollins, 2002

Seitenanzahl

240

Der illustrierte Mann trägt auf seinem Körper Tattoos, die in der Nacht Geschichten erzählen. Die Tattoos bewegen sich dabei und jeder, der zu genau hinschaut, wird sich danach auch auf dem Körper in einer Geschichte wiederfinden. In 16 Kurzgeschichten wandert man auf dem Körper des illustrierten Mannes umher.

Beim Lesen habe ich mich sehr stark an Lems "Die phantastischen Erzählungen" erinnert gefühlt. Bradbury erzählt in seinen Geschichten, die sehr oft auf dem Mars spielen oder mit einer Rakete zu tun haben, kleine Fabeln, die fast alle mit einer besonderen Moral enden. Er ist dabei aber glücklicherweise nicht ganz so ausschweifend wie Lem und tritt eine Erkenntnis nicht noch mit den Füßen breit.

Vor allem "The Long Rain", "Usher II", "Zero Hour" und "No Particular Night or Morning" haben mir besonders gefallen, auch wenn der Rest keineswegs schlecht ist. Ein sehr schönes, kurzes, aber auch kurzweiliges Buch für Freunde des Science Fiction.