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Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte

Titel

Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte

Autor

Paulo Coelho

Sprache

Deutsch

Genre

k.A.

Herausgeber

Diogenes, 2000

Seitenanzahl

233

Als Jugendfreunde hatten sie sich verloren und stoßen 11 Jahre später erneut aufeinander. Sie ist eine angehende Rechtsanwältin und er ist ein Priester, der an die weibliche Seite Gottes glaubt. Bevor er seinen letzten Schritt geht, will er seine große Liebe noch einmal sehen. Und für Pilar kommt alles so unverhofft, dass sie erstmals seit Jahren das Rationale der Jura-Bücher hinter sich lässt und sich wieder dem Glauben zuwendet.

Ingesamt ein schönes Buch über den Glauben und die Liebe, welches man auf einer Zugreise leicht durchlesen kann. Gegebenenfalls hilft es ja einigen dabei, ihr Leben so zu führen, wie sie es wirklich wollen.

Kaspar Hausers Geschwister

Titel

Kaspar Hausers Geschwister

Autor

P. J. Blumenthal

Sprache

Deutsch

Genre

Sachbuch

Herausgeber

Piper, 2005

Seitenanzahl

430

Die Geschichte Kaspar Hausers kennen die meisten Menschen: Hauser tauchte mit ca. 16 Jahren als schlecht gehender und kaum sprechender Junge in Nürnberg 1828 auf. Nach eigenen Angaben wurde er lange Zeit absolut isoliert gefangen gehalten, so dass zum einen seine Motorik und auch seine Sprache verkümmerte.

Blumenthal beschäftigt sich sehr ausführlich mit vielen Fällen, von denen im Laufe der Jahre 1200 bis 2002 berichtet wurde. Dabei werden aber nicht nur isolierte Menschen betrachtet, sondern auch Kinder, die (angeblich) eine zeitlang bei Tieren aufwuchsen. Die meisten Fälle sind aber nicht bewiesen, so dass nicht immer geklärt werden kann, welche Geschichte nur der Phantasie eines Erzählers entsprang und welche tatsächlich echt sind. Erst im Laufe der modernen Zeit gab es echte Beweise wie Augenzeugenberichte von mehreren Leuten, Bildaufnahmen und Zeitungsausschnitte.

Das Buch ist für die interessant, die sich gerne mit dem Homo Ferus, dem wilden Mensch, auseinandersetzen möchten. Die Berichte sind oft nur sehr knapp gehalten, da das vorliegende Material einfach nicht mehr hergab. Der Autor zweifelt dazu an jeder Geschichte, so dass es nur ganz wenige wirklich wissenschaftlich bewiesene Wolfskinder gibt.

The Glass Books of the Dream Eaters

Titel

The Glass Books of the Dream Eaters

Autor

Gordon W. Dahlquist

Sprache

Englisch

Genre

Abenteuer, Krimi, Sci-Fi

Herausgeber

Penguin Books, 2007

Seitenanzahl

753

Celeste Tempel ist eine junge, wohlhabende Frau der viktorianischer Zeit, die eines Morgens aus heiterem Himmel eine Nachricht ihres Verlobten Roger Bascombe erhält, der ihre Beziehung ohne jegliche Erklärung für beendet erklärt. Nach einiger Zeit der Trauer rafft sie sich auf und will herausfinden, was die Hintergründe sind und ob eine andere Frau dahintersteckt. Dabei gerät sie auf einen Maskenball nach Harschmort Manor, bei dem nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

Ebenfalls dort ist Cardinal Chang, ein Mann für die dreckigen Jobs, der gegen Bezahlung auch vor einem Mord nicht zurückschreckt. Er ist damit beauftragt Colonel Arthur Trapping umzubringen und folgt diesem bis nach Harschmort Manor. Dort verliert Chang ihn aber kurz aus den Augen und kurz darauf ist Trapping tot. Nur wer ist der wahre Mörder? Da sich Chang nicht gern ins Handwerk pfuschen lässt, will er dies herausfinden.

Als Drittes tritt Captain-Surgeon Abalard Svenson auf die Bühne. Der Leibarzt des mecklenburgischen Prinzen Karl-Horst von Maasmärck muss seinen Schützling aus einer mißlichen Lage befreien, damit dieser an seiner Verlobung auf Harschmort Manor mit der schönen Lydia Vandaariff teilnehmen kann. Leider kommt ihm der Prinz abhanden und er begibt sich auf die Suche nach ihm.

"Wow" kann ich nur sagen. Dies ist wieder einmal eines der Bücher, dass man nach den ersten Seiten nicht mehr weglegen kann oder will. Ich habe mich einige Male ertappt, wie ich etwas zu lang gelesen habe, weil ich "nur eben diese eine Seite noch" beenden wollte. Die Kapitel sind so aufgebaut, dass man meistens nur den Blickwinkel eines der drei Protagonisten auf einmal sieht. Im Laufe der Geschichte mischen sich die drei Handlungsstränge und gehen auch wieder auseinander. Szenen, die man in einem vorherigen Kapitel also schon einmal gelesen hat, nun aber aus einer anderen Sicht vorgelegt bekommt, sind besonders interessant.

Dahlquist mischt sowohl Orte als auch Genres durcheinander. Wo in der Tiefebene von Mecklenburg ("Macklenburg" im Buch genannt) Berge vorkommen, ist unklar. Auch erhält der Hauptort der Handlung, eine Mischung der Metropolen London und Paris, keinen eindeutigen Namen. Die gesamte Geschichte lässt sich nicht stur in eine Schublade pressen. Von Erotik-Thriller bis SciFi-Krimi ist alles dabei. Und gerade das macht Spaß beim Lesen!

Freiheit nimmt sich Dahlquist auch bei der Namensgebung seiner Charaktere. So sind Celeste Temple, Cardinal Chang und Abalard Svenson (Für einen Deutschen im übrigen ein seltsamer Name, könnte aber ans Dänische angelehnt sein.) noch relativ harmlos. Interessanter sind da schon Herr Flaüss (Ich weiß bis heute nicht, wie man das im Englischen ausspricht.), der schon erwähnte Karl-Horst von Maasmärck, Minister Crabbé, Elöise Dujong, Contessa Rosamonde di Lacquer-Sforza und Comte d'Orkancz. Dies zeugt definitiv von Phantasie.

Ich kann das Buch echt nur jedem empfehlen. Ob die deutsche Übersetzung "Die Glasbücher der Traumfresser" auch so gut ist, kann ich nicht beurteilen. Ich freue mich jedenfalls sehr auf den im Mai erscheinenden Nachfolger Dark Volume.

Reise zum Mittelpunkt des Frühstückseis

Titel

Reise zum Mittelpunkt des Frühstückseis

Autor

Len Fisher

Sprache

Deutsch

Genre

Sachbuch

Herausgeber

Bastei Lübbe 2005

Seitenanzahl

288

"Reise zum Mittelpunkt des Frühstückseis" beschreibt sehr anschaulich einige physikalische (und mathematische) Grundgesetze in unserem Alltag: Wie tunkt man einen Keks in den Kaffee, ohne dass er abbricht? Wie kocht man das perfekte Frühstücksei? Wie wirft man einen Bumerang und wie fängt man einen Ball? Und vor allem: Was passiert beim Sex? ;)

Die Kapitel sind nicht aufeinander aufbauend und können daher auch in willkürlicher Reihenfolge gelesen werden. Es gibt viele interessante Dinge zu erfahren, die den meisten Menschen im Alltag zwar bekannt sind, aber das Wieso kennen die Wenigsten. Fisher erklärte dies Dinge in seinem Buch sehr gut, nur ab und zu wird er etwas zu wissenschaftlich, wo der normale Leser nicht mehr ganz folgen kann.

Für Physik- und Mathematikfreunde ist das Buch empfehlenswert, hält aber auch einige Kapitel für "normale Menschen" bereit. ;)