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Weltengänger

Ein neues Buch von Sergej Lukianenko, dem Autor der Wächter-Reihe. Juchhe! :)

Titel

Weltengänger

Autor

Sergej Lukianenko

Sprache

Deutsch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Heyne, 2007

Seitenanzahl

590

Kirill Maximow kommt eines Abends nach Hause, um seine Wohnung von einer hysterischen Frau besetzt zu finden, die auch noch die Frechheit hat, zu behaupten, sie wohne da schon drei Jahre. An der Arbeit will niemand Kirill kennen und auch seine Freunde vergessen, wer er ist. Selbst seine Eltern erkennen den eigenen Sohn nicht wieder. Am Boden zerstört erhält Kirill einen Anruf, der ihm zu einem alten Turm führt. Hier liegt seine Zukunft ...

Seit "Wächter des Tages" gehört Lukianenko zu meinen Lieblingsschriftstellern. Könnte ich Russisch, würde ich die Bücher gerne im Original lesen, aber bis dahin muss ich mich mit der (bis auf ein oder zwei Stellen) gelungenen Übersetzung abfinden. Die Geschichte um einen Mann, der aus dem Leben seiner Mitmenschen gelöscht wird, klingt von vornherein spannend und ist es auch. Man fiebert jede Zeile im Buch mit, was Kirill als Nächstes erwartet und wer hinter all dem steckt. Ich versuche hier nicht zu viel zu verraten.

Zuerst: Kirill wird Zöllner. Richtig gelesen, er nimmt Geld von Leuten, die Waren über die Grenze transportieren wollen. Die Grenze ist hier aber sein Turm, der ein Durchgang zu verschiedenen Welten ist, viele ähnlich unserer Erde. Fünf Türen führen aus dem Turm heraus und jede neue Welt ist aufregend, neu und manchmal auch gefährlich. Vor allem die Frage, wer hinter diese Sache steckt, treibt Kirill an, sich nicht einfach seiner auferlegten Rolle zu beugen, sondern zu forschen und zu zweifeln. Erst am Ende wird klar, was es mit den Türmen auf sich hat, aber - um die Spannung etwas vorweg zu nehmen - der Cliffhanger am Ende lässt auf den zweiten Teil Weltenträumer hoffen.

Ich habe das Buch vorgestern Abend begonnen und es heute Nachmittag beendet. Die Bestellung bei Bookzilla für den Nachfolger ging vorhin raus und ich kann es kaum erwarten, die Fortsetzung nächstes Wochenende zu verschlingen.

The Moonstone

Titel

The Moonstone

Autor

Wilkie Collins

Sprache

Englisch

Genre

Krimi

Herausgeber

Penguin Books, 1994

Seitenanzahl

464

Der Mondstein ist ein gelbfarbiger nicht ganz faustgroßer Diamant, der bei der britischen Besetzung Indiens aus der Statue des Mondgottes geraubt wurde, um 1848 in die Hände der jungen und hübschen Rachel Verinder zu fallen, die diesen zu ihrem achtzehnten Geburtstag geschenkt bekommt. Keine 24 Stunden später ist der Diamant aber aus ihrem Zimmer verschwunden und Franklin Blake, der in Rachel verliebt ist, schaltet energisch den berühmten Inspektor Cuff von Scotland Yard ein. Verdächtig sind drei Inder, die die Gegend unsicher machen, aber auch das Dienstmädchen Rosanna hat etwas zu verbergen.

Wilkie Collins gilt als Erfinder des Detektivromans und zeigt mit dem Buch sehr eindrucksvoll, dass er das Metier versteht. Zahlreiche Wendungen, Geheimnisse, Verdächtigungen und Offenbarungen lassen die über 400 Seiten ziemlich schnell vergehen, wobei - natürlich - bis zum Ende des Buches offen bleibt, wer den Diamanten nun wirklich gestohlen hat.

Die Erzählung findet als Retrospektive statt, zwei Jahre, nachdem der Diamant verschwundet ist. Einige der involvierten Personen, wie der Diener und Hausverwalter Gabriel Betteredge, der Anwalt Mathew Bruff sowie die oben erwähnten Franklin Blake und Inspektor Cuff geben ihre Sicht der Geschehnisse am Abend des Diebstahls bis zur Lösung des Rätsels wieder. Vor allem Betteredge ist dabei ein angenehmer Erzähler.

Wie erwähnt bleibt die Geschichte bis zum Ende offen und spannend. Die Auflösung des Diebstahls selbst fand ich zwar nicht so überwältigend, aber das ist wohl Geschmackssache. Ich hätte eher erwartet, dass ... Ach, man verrät sowas ja nicht. ;)

Falls jemand Krimis mag, dann unbedingt zugreifen. Das Buch gibt es natürlich auch auf Deutsch unter dem Titel Der Monddiamant.

The Handmaid's Tale

Titel

The Handmaid's Taler

Autor

Margaret Atwood

Sprache

Englisch

Genre

Drama

Herausgeber

Vintage, 1996

Seitenanzahl

324

Die Republik Gilead (Nein, nicht die von Stephen Kings "Dunkler Turm"-Reihe!) bietet ledigen Frauen nur wenige Möglichkeiten: Entweder sie arbeiten als Hausmagd in den Häusern reicher Paare oder - falls sie fruchtbar sind - werden als Brutmaschinen von den gut situierten Frauen missbraucht, die selbst keine Kinder kriegen können. Die Geschichte wird von Offred, einer so genannten "Handmaid", erzählt.

Ich bin etwas unschlüssig, wie ich die Geschichte fand. Das Endzeitzenario, welches in Amerika Anfang des 21. Jahrhunderts spielt, klingt natürlich spannend, nur blieben leider bis zum Ende Fragen offen. Was genau ist passiert, dass aus den USA die Republik Gilead wurde? Es gibt nur vage Erklärungen, die mit einem religiösen Hintergrund den Sex zum Lustgewinn wieder tabuisiert und strafbar machten. Nacheinander werden erst die ledigen Frauen, dann die weiblichen Lebenspartner und zum Schluss mehrfach verheiratete Frauen ihrer gesellschaftlichen Stellung entmachtet und zu Dienern gemacht. Wie das Ganze vor sich ging, bleibt unklar. Ebenfalls unklar bleibt, ob ein Virus, eine biologische Waffe oder Umweltgifte an der globalen Unfruchtbarkeit der Menschheit schuld sind. Die wenigen Frauen, die gebären können, haben zwar einen hohen Stand in der Gesellschaft, werden aber dennoch zu ihrem Schicksal gezwungen. Nur der Tod am Strick wäre die Alternative.

Interessant ist der Ansatz, am Ende des Buches ein wissenschaftliches Symposium abhalten zu lassen, auf denen einer der Referenten die Erzählung von Offred analysiert und in Frage stellt. Fast 200 Jahre später hat sich die Gesellschaft wieder verändert. Wie, erfährt man leider nicht. Aber allein die Tatsache, dass über die Geschichte geredet wird, lässt mich das zumindest annehmen. Immerhin gibt es hier einige Hinweise auf die damalige Gesellschaft und wie es vielleicht zu dieser Form der Sklaverei gekommen ist. Aber teilweise sind das auch nur Vermutungen der Forscher.

Insgesamt hat mir die Thematik des Buches sehr gefallen. Schaut man sich z.B. die sinkenden Geburtenraten in Deutschland an, dann zeigt die Geschichte sehr gut auf, wohin das führen könnte, wenn man nicht aufpasst. Vom Stil her hat mich das Buch aber nicht so sehr begeistert.

The Doomsday Machine

Nach The Extraordinary and Unusual Adventures of Horatio Lyle und The Obsidian Dagger das dritte Buch von Catherine Webb um Ex-Polizist und Wissenschaftler Horatio Lyle.

Titel

The Doomsday Machine

Autor

Catherine Webb

Sprache

Englisch

Genre

Krimi

Herausgeber

Atom, 2007

Seitenanzahl

309

Fast nahtlos geht es mit dem dritten Abenteuer Horatio Lyles weiter. Gerade noch einmal den Tseiqin, einer Art Übermenschen, entkommen, erfährt Lyle, dass jemand eine Maschine baut, die dieses Problem ein für alle Mal lösen soll. Wird die "Doomsday Machine" in Betrieb genommen, würden alle Tseiqin sterben. Waren die Wunden, die Lyle von diesen Wesen zugefügt wurden, genug, damit er nicht eingreift? Oder ist er als Wissenschaftler gar fasziniert von diesem Monstrum der Technik?

Das dritte Buch ist in meinen Augen der beste Teil dieser Trilogie. Es gibt viele und vor allem witzige Dialoge, zu denen vor allem Tess beiträgt. Aber natürlich sind auch Lyles Bemerkungen nicht ohne und die Entscheidung, ob er mehrere tausend ggf. unschuldige (?) fremdartige Wesen dem Tode ausliefert, nimmt einige spannende Wendungen. Natürlich sind auch wieder Bigwig Thomas und Schoßhund Tate mit von der Partie.

Sprachlich sehr einfach gehalten und damit leicht verständlich, hat Catherine Webb einen guten Abschluss der Trilogie gefunden, die jedem Krimi-Fan nur empfohlen werden kann.

Falling Angels

Meine letzte Rezension ist nun schon wieder anderthalb Monate her, Zeit mal wieder etwas zu schreiben. Untätig war ich in diesen sechs Wochen aber keineswegs.

Titel

Falling Angels

Autor

Tracy Chevalier

Sprache

Englisch

Genre

Historiendrama

Herausgeber

Harper Collins, 2006

Seitenanzahl

401

Lavinia Waterhouse und Maude Coleman sind fünf Jahre jung, als sie sich 1901 auf einem Friedhof das erste Mal treffen. Die Töchter aus der oberen Mittelschicht in London werden mehr oder weniger sofort beste Freundinnen und erleben den Umbruch der damaligen Zeit weg von der viktorianischen Tradition hin zur Edward'schen Zeit, der mit dem Tod Queen Victorias 1901 eingeläutet wurde. In den knapp 10 Jahren, die das Buch beschreibt und mit dem Tod von King Edward 1910 enden, erleben die beiden Freundinnen viel Glück, aber auch viel Leid zusammen.

Durch Girl with a Pearl Earring bin ich auf die Schriftstellerin Tracy Chevalier aufmerksam geworden und die meisten ihrer bisherigen Bücher haben mir sehr gut gefallen. Auch wenn "Falling Angels" thematisch nicht gerade ansprechend klingt, gibt es einen guten Einblick in die neunjährige Regierungszeit von King Edward von 1901 bis 1910. In diese Zeit der Umbrüche wurden beide Mädchen mit ihren Familien sehr gut integriert. Vor allem, dass eine Familie an der alten viktorianischen Tradition festhält und die andere eher moderneren Zeiten entgegen strebt, sorgt für viel Stoff.

Die Erzählung findet aus der Ich-Perspektive statt, wechselt aber zwischen den beiden Mädchen, ihren Eltern und anderen Personen, sodass man oft auch einen zweiten Blick auf die Geschehnisse erhält. Dies hat mir ja bereits bei The Glass Books of the Dream Eaters gut gefallen.

Insgesamt war es eine nette Lektüre, die mich aber auch nicht vom Hocker gehauen hat. Dennoch kein schlechtes Buch.