Skip to content

Wahlbeteiligung

Ich hatte es eben schon in Dirks Blog gepostet, aber will es auch nochmal hier klar stellen.

Wir leben in einer Demokratie, in der jeder das Recht hat zu wählen. Und in meinen Augen darf jeder auch wählen, nicht wählen zu gehen. Die 18 Millionen (ca. 30%) Nichtwähler machen also auch von ihrem Recht gebraucht. Das ist schade, aber für mich akzeptabel.

Ehrlich gesagt ist es nur konsequent, wenn ein absolut in eine Richtung tendierender Wähler nicht wählt, weil keine Partei ihn zu 100% überzeugt. Das wird ja des Öfteren als Argument angeführt, dass es keine Partei gibt, die den eigenen Idealen völlig entspricht.

In der Open-Source-Welt ist es genauso, mit Richard M. Stallman (RMS) findet man so ein Extrem sehr leicht. Würden Ubuntu, Fedora und Mandriva als Volksdistributionen zur Wahl stehen, würde RMS wohl freiwillig nicht wählen gehen, da diese Distributionen alle zu unfrei sind. Und ein "bisschen frei" kommt bei RMS ja nicht in Frage.

Zusätzlich zählt die eigene Stimme mehr, je weniger wählen gehen. Wie Sascha Lobo schon sagte: "Don't vote." ;)

Piratenpartei im Bundestag

Es ist noch nicht Sonntag, aber bei der U18-Wahl (eine Wahl für unter 18-Jährige, die von freiwilligen Helfern bundesweit organisiert wird) hat es die Piratenpartei mit 9 Prozent (noch vor der FDP) geschafft, in den Bundestag einzuziehen.

Natürlich kann man daraus rein gar nichts für die Wahl am Sonntag folgern, da junge Menschen ganz anders wählen als die Alteingesessenen. Viele von denen wählen auch einfach nur das, was sie schon vor 20 Jahren gewählt haben, weil sie es eben kennen. Natürlich trifft das nicht alle, aber auf Experimente lässt sich die ältere Generation eher selten ein. Für viele gibt es nur ein Vier-Parteien-System in Deutschland.

Schade eigentlich, dass die Möglichkeiten nicht besser genutzt werden ... Ich bin tierisch gespannt, ob es eine so neue Partei gleich beim ersten Versuch in den Bundestag schafft. (Und ja, ich zweifel immer noch daran!)

Wen wähle ich?

Den Wahl-O-Mat kennen die meisten sicherlich schon. Zumindest mir neu war die Seite Wen wählen?, die in meinen Augen ein wesentlich besseres Wahlbild abgibt.

Nach der Angabe seiner Postleitzahl oder des eigenen Wahlkreises werden nämlich die Antworten auf einige Fragen auch mit den Antworten der Direktkandidaten aus diesem Wahlkreis verglichen. So hat man nicht nur eine allgemeine Vergleichsmöglichkeit zu einer Partei, sondern zu direkten Kandidaten, die man dann mit der Erststimme wählen kann.

Für die Zweitstimme gibt es natürlich auch noch einen Vergleich mit den Aussagen der Partei, zumal viele Direktkandidaten (vor allem aus Parteien, die zu einem Großteil aus sogenannten Internetausdruckern bestehen) keine Stimme abgegeben haben.

Es freut mich jedenfalls, dass mein Ergebnis dort - im Gegensatz zu Wahl-O-Mat - auch mit dem übereinstimmt, was ich gewählt habe.

Via Dirk

Sixtus vs. Lobo: Parteien zur Wahl - zensiert

Die aktuelle Folge von Sixtus vs. Lobo mit einer satirischen Analyse der Parteiprogramme ist sehr sehens- und hörenswert.

Da ich den Beitrag erst eben nachträglich bei Neues (bzw. der ZDFmediathek) gesehen hatte, staunte ich nicht schlecht, als plötzlich in Sixtus' Rede ein kleines Wörtchen fehlte. Im Original lautete der Text:

"... neue Internetangebote vor ihrer Freischaltung von Vertretern der katholischen Kirche und anderen Pädophilieexperten begutachten lassen ..."

Das Wort "Pädophilie" wurde dann im 3sat-Beitrag für Neues dezent gestrichen, wahrscheinlich wollte man bei der Kirche nicht anecken. Schade eigentlich, denn ich fand diese Bemerkung sehr lustig.

Außerdem arbeiten auch beim BKA sicherlich sehr viele Pädophilieexperten, die für die geforderte Zensurliste zuständig sind. An dem Wort ist doch nix Schlimmes ...