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War of the Worlds

Titel

War of the Worlds

Autor

H. G. Wells

Sprache

Englisch

Genre

Science-Fiction

Herausgeber

Dover, 1997

Seitenanzahl

145

Als der erste metallene Zylinder nahe London einschlägt, betrachten die Anwohner das Schauspiel noch mit Interesse. Erst einige Tage zuvor konnte man auf dem Mars Explosionen beobachten, die mit der Landung einhergehen würden. Als sich der Zylinder öffnet, ein mechanisches Wesen mit langen Fangarmen auf drei Beinen herauskriecht und mit einem Hitzestrahl die umher stehenden Zuschauer tötet, bricht Panik aus. Zuerst versucht man den fremden Marsbewohnern mit Waffengewalt entgegen zu treten, aber kaum ein Schuss kann die Hülle der Maschinen ankratzen. Immer mehr Kapseln landen auf der Erde und die Marsianer machen sich in Richtung London auf, um die Stadt einzunehmen.

"War of the Worlds" ist die längste der Novellen, die ich in den letzten Wochen von Wells gelesen habe - und auch die beste. Die Marsbewohner sind sehr konsequent in der Ignoranz der menschlichen Lebensformen und es scheint, als wollen sie einfach nur ein Lager auf der Erde aufschlagen und nebenbei - wenn es sich ergibt - die Menschheit vernichten. Man fühlt sich im Buch tatsächlich als Ameise, dessen Bau kurzzeitig aufgewühlt wird. Daneben lernt man auch etwas über die menschlichen Abgründe und wozu Menschen in Extremsituationen fähig sein können. Direkt beängstigend!

Das Ende des Buches ist sehr gut gewählt und natürlich verrate ich nicht, ob die Marsbewohner vertrieben werden können oder sich für immer auf der Erde breit machen. Auf alle Fälle sollte das Buch jeder gelesen haben, der an "klassischer" Literatur und Science-Fiction interessiert ist.

Rückblick: 41. DANTE-Mitgliedertagung in Esslingen

Am 12. September 2009 fand in Esslingen am Neckar die 41. Mitgliedertagung der Deutschsprachigen Anwendervereinigung TeX e.V. (DANTE) statt. Im Rahmen der Veranstaltung gab es zahlreiche Vorträge zu verschiedenen LaTeX-Themen.

Begrüßung und Mitgliederversammlung

Nach der Registrierung begann kurz nach 9 Uhr die 41. Mitgliederversammlung bei der der Vorsitzende Klaus Höppner zuerst die circa 40-50 Teilnehmer zur Veranstaltung begrüßte. Sehr ausführlich berichtete er danach über die verschiedene TeX-Tagungen, die weltweit in diesem Jahr stattfanden. So erfuhr man, wie die TUG 2009 in Notre Dame, Indiana, USA, verlaufen ist und sah auch einige Bilder des schönen Campus. Auch von der EuroTeX 2009 und dem 3. ConTeXt-Meeting, die dieses Jahr in den Niederlanden stattfanden, wurde berichtet. Neben dem Hinweis auch kommende Tagungen, gab es auch einen Rückblick auf die verschiedenen deutschen Linux-Veranstaltungen wie die Chemnitzer Linux-Tage und den LinuxTag in Berlin, auf denen DANTE mit Ständen und Vorträgen vertreten war.

Bei der Gelegenheit habe ich auch auf meine zwei LaTeX-Workshops am 17. Oktober 2009 hingewiesen, die ich ihm Rahmen der Ubucon an der Universität in Göttingen halten werde.

Im Anschluss wurden verschiedene Interna besprochen, vor allem aber Infos zur TeXnischen Komödie wurden behandelt. Dabei gab es auch von Seiten der Teilnehmer einige Verbesserungsvorschläge und Wünsche. So würde ein Teilnehmer gerne mehr einsteigerfreundliche Artikel in der Komödie sehen. Hier trifft aber zu, was alle Magazine trifft, die keine Festangestellten haben: Es muss sich erst einmal ein Autor findet, der etwas dazu schreibt.

Projekt: PostScript und PDF

Nach einer halbstündigen Pause gab es den ersten Vortrag. Herbert Voß, Autor vieler hilfreicher LaTeX-Lehrbücher, die auf der Tagung auch zum Kauf angeboten wurden, stellte ein Projekt vor, bei dem es darum geht, PostScript-Grafiken, die bisher nur über den Umweg "latex" -> "dvips" -> "ps2pdf" -> "includegraphics" in PDF-Dokumenten genutzt werden konnten, direkt mittels "pdflatex" übersetzen zu können. Mittels des Perl-Programmes pst2pdf werden Präambel, Text und Grafik eines LaTeX-Dokumentes aufgespalten, die Grafiken einzeln konvertiert und am Ende alles wieder zu einem Dokument zusammengefügt, aus dem man das PDF erstellen kann.

Das Programm hat dabei aber noch Einschränkungen. Zum Beispiel ignoriert es alle lokalen Änderungen für Umgebungen wie "pspicture", die außerhalb dieser definiert werden und auch nicht global in der Präambel gegeben sind. Darüber hinaus gibt es Probleme, wenn solche Grafiken in Verbatim-Umgebungen eingebettet sind. Von einer neu definierten Umgebung auf Basis der pspicture-Umgebung sollte man daher wohl auch Abstand nehmen.

Ingesamt ist das aber ein spannendes Vorhaben, welches man auch in Zukunft beachten sollte, nimmt es doch einige Hürden, die einem LaTeX-Anwender heute noch in den Weg gestellt werden, wenn man schöne Grafiken darstellen will.

Biber - Der passende BibTeX-Nachfolger für biblatex

Martin Sievers stellte im folgenden Vortrag Biber vor, welches als Nachfolger von BibTeX angesehen werden kann. Mittels BibTeX und "biblatex" kann man sehr leicht Literaturdatenbanken erzeugen und schnell in einem Dokument referenzieren. Der Nachteil ist, dass BibTeX vor allem bei der Sortierung von Unicode-basierenden Quellen (also auch deutschen Umlauten) Probleme hat und diese falsch sortiert. Daneben kann es bei großen Literaturdatenbeständen zu einem Überlauf des Speichers kommen. All dies soll mit Biber behoben werden.

Dazu gibt es auch neue XML-basierende Sprache BibLaTeXML, mit der man die Datenbankeinträge in einer XML-Sprache leichter beschreiben kann.

Graphviz-DOT

Nach der Mittagspause stellte Michael Niedermair das Programm Graphviz vor, mit dem man anhand von einfachen Regeln leicht Strukturdiagramme, Pfeildiagramme, MindMaps und Netzpläne erstellen kann. Dabei gibt man nur die einzelnen Zuordnungen der Knoten und Verbindungen an, sowie auf welche Art die Grafik erzeugt werden soll.

Aufgrund einiger Einschränkungen bei der grafischen Darstellung (keine besonderen Linien, kein Mathemodus als Beschriftung, keine Schriftarteinbindung) wurde auch der Export mittels dot2tex dargestellt. Über dieses kann man ein erstelltes Diagramm in TeX-Code exportieren und dann mittels des PSTricks-Paketes verändern.

Dynamische Bücher

Im Anschluss folgte ein sehr interessanter Vortrag von André Wobst. Für die Erstellung von Tagungsbänden wurde ein Online-Programm erstellt, was es erlaubt, einzelne Beiträge zu selektieren und diese nach eigenen Sortierungsmethoden als PDF auszugeben. Dabei werden die Texte aus der Datenbank genommen und in LaTeX-Code abgelegt, die dann mittels HEVEA in ein einfaches HTML-Format konvertiert oder eben per "pdflatex" übersetzt werden können.

Eine Anforderung ist dabei, dass der TeX2HTML-Konverter sehr schnell arbeitet, da bei einem Tagungsband mit mehreren Tausend Beiträgen nicht erst Stunden auf das Online-Ergebnis gewartet werden kann. HEVEA soll dabei diese Anforderungen erfüllen.

Meine persönlichen Erfahrungen mit HEVEA zeigen leider ein anderes Bild, was die allgemeine Anwendung angeht Die Alternativen tex4ht und tth sind hier aber auch nicht viel besser und funktionieren oft gar nicht oder nur eingeschränkt. (Das hoffnungslos veraltete latex2html bleibt außen vor.)

Komfortable Makefiles

Danach folgte ein weiterer Vortrag von Michael Niedermair, der die Verwendung von Makefiles für TeX-Dokumente erklärte. Dabei wird anhang verschiedener Regeln ein TeX-Dokument nur dann kompiliert, wenn sich Inhalte geändert haben. Das Ganze kann man auch so erweitern, dass beispielsweise Grafiken aus dem Programm dia bei Änderungen korrekt in PDF konvertiert und dann im LaTeX-Dokument eingebunden werden.

Zur Hälfte des Zeit wurde der Vortrag aber sehr technisch und durch die zahlreichen Beispiele zu ausführlich, sodass zu der Zeit kaum noch etwas Neues mitgenommen werden konnte.

Having Fun with LaTeX II

Nach der Kaffeepause stellte Adelheid Grob einige interessante LaTeX-Pakete vor, die die meisten Zuhörer sicherlich noch nicht kannten. Neben sehr speziellen Paketen wie "cooking", mit dem man Rezepte setzen kann, oder "guitar", welches für die Akkorde über Liedtexten zuständig ist, wurden auch sehr hilfreiche Pakete wie "pseudocode" für die Darstellung von einfachen Codebeispielen und "uebungsblatt" zur Erstellung von Übungsblättern und Klausuren vorgestellt.

Was gibt es Neues bei TeX Live?

Den Abschluss bildete Klaus Höppner, der einen Vortrag von Karl Berry zum aktuellen Stand von TeX Live 2009 zum Besten gab, welches im Herbst 2009 erscheinen soll.

Dabei beschränken sich die Änderungen gegenüber der Version 2008 auf Kleinigkeiten. So werden mittels "epstopdf" EPS-Grafiken in LaTeX-Dokumenten, die mit "pdflatex" übersetzt werden, automatisch nach PDF konvertiert.

Mit "write18" kann man externe Befehle aus TeX heraus aufrufen, welches aufgrund der Sicherheit aber nur bestimmte Kommandos ausführen kann. (Man kann diesen Sicherheitsmechanismus aber sehr leicht aushebeln.)

Vorgestellt wurde auch der neue minimalistische TeX-Editor TeXworks, der einen eingebauten PDF-Betrachter besitzt. Man kann mit ihm auf diese Art im PDF-Dokument eine Stelle markieren und auf den zugehörigen TeX-Quellcode im Editor springen, was sicherlich in manchen Fällen eine hilfreiche Funktion ist.

Schlussbemerkung

Die Veranstaltung war sehr locker, alle waren freundlich und es gab viele interessante Vorträge. Am Freitag Vorabend und am Samstag Abend traf man sich in verschiedenen Restaurants, bei dem man sich auch über andere Themen außer LaTeX unterhalten konnte - was natürlich auf der Tagung selbst auch möglich war. Am Sonntag gab es noch ein touristische Führung durch Esslingen.

Wer an LaTeX interessiert ist und bei einer der nächsten Tagungen in der Nähe ist (die nächsten werden in Dortmund, Aaachen und Bremen stattfinden), sollte sich unbedingt dort anmelden. Auch als nicht DANTE-Mitglied kann man bei den Vorträgen zuhören und einiges an Wissen mitnehmen.

DANTE Herbsttagung 2009 in Esslingen

Nächsten Samstag, den 12. September 2009, findet in Essen die 41. Mitgliederversammlung und Herbsttagung 2009 der deutschsprachigen Anwendervereinigung TeX e.V. (DANTE) statt.

Neben der Mitgliederversammlung wird es auch zahlreiche Vorträge zu den Themen "PostScript und PDF", "biber - der passende BibTeX-Nachfolger für biblatex", "Graphviz-DOT", "Zusammenstellung individueller Tagungsprogramme auf einem Webserver", "Komfortable Makefiles", "Having Fun with LaTeX II" und "TeX Live" geben.

Am Freitag und Samstag Abend gibt es dann auch noch ein geselliges Treffen im Kohinoor bzw. im Brauhaus zum Schwanen.

Trick 'r Treat

Fantasy Film Fest zum Dritten! - Wheeee ... \o/ ...

Titel

Trick 'r Treat

Genre

Horror, 2008

Darsteller

Brian Cox, Dylan Baker, Anna Paquin

Regisseur

Michael Dougherty

Länge

ca. 80-90 min

Vier Geschichten in der Halloween-Nacht, die alle mehr oder weniger miteinander verwoben sind:

1. Vor 30 Jahren stürzte eine Schulbus mit angeblich wahnsinnigen Kindern in einen See, der Busfahrer wurde nie gefunden. Einige Jugendliche wollen eine "Freundin" an diesem Ort erschrecken und bereiten die Wiederauferstehung von den Toten vor.

2. Der oben genannte Busfahrer (Brian Cox) hat sich unter dem Namen Mr. Kreeg niedergelassen und lebt einsam und abgeschieden mit seinem Hund in einem dunklen Haus. Halloween kann er nichts abgewinnen, bis er ungeladenen Besuch bekommt.

3. Gleich nebenan wohnt der Direktor der Highschool (Dylan Baker), der Kindern nichts abgewinnen kann. Nachts widmet er sich seinem mörderischen Hobby, dem er vor allem unbehelligt auf der Helloween-Parade nachgehen kann.

4. Auf der Party trifft er auf ein Mädchen (Anna Paquin), das als Rotkäppchen verkleidet ist und sich zuvor noch mit seiner Schwester und deren Freundinnen darüber ausgelassen hat, dass sie viel zu schüchtern ist und nie einen Freund abkriegt. Doch in Rotkäppchen steckt mehr als man denkt.

Obwohl der Film vom Moderator des Filmfestes hoch gelobt wurde und auch auf IMDb derzeit eine sehr gute Note von 8,8 hat, war ich etwas enttäuscht. Viel schwarzen Humor gibt es nicht, die meisten der vier Geschichten sind recht klassisch und zeigen kaum Neues. Und auch wenn jede Episode für sich recht nett ist, haben sie kaum einen Berührpunkt, bis auf dass sich die Personen jeweils kurz über den Weg laufen. Das nimmt dem Film die Rahmenhandlung, was dafür sorgt, dass keine richtige Stimmung aufkommen mag.

Gut unterhalten wurde ich natürlich dennoch. Episode 2 mit dem alten Busfahrer Mr. Kreeg ist recht witzig und hat ein paar schöne Schreckmomente. Am besten - und in meinen Augen wirklich die 8,8 wert - ist aber Episode 4 mit Rotkäppchen. Das schüchterne Mädchen vom Anfang, das auf der Helloween-Feier niemanden für sich findet, wird extrem brav eingeführt, um sich dann mit einem Paukenschlag ganz anders darzustellen. Ich mag ungern die Essenz verraten, aber ich dachte zuerst an so etwas wie die Körperfresser - bis die Auflösung mich eines Besseren belehrte. ;)

Die vierte Episode war auf alle Fälle sehr gelungen und allein deswegen lohnt sich das Anschauen des Films auch. Er kommt aber - vielleicht aus guten Gründen - nicht in die deutschen Kinos, sondern erscheint im Oktober gleich auf DVD. Wenn noch Special Features auf der Scheibe sind, lohnt sich ein Kauf dann vielleicht doch.

Twitter-Recht

Ich nutze diesen Unsinn zwar nicht, interessiere mich dafür aber für Medienrecht. Daher verweise ich auf den Rechtsbeitrag auf Advisign.de. 15 Fragen, die vor allem berufliche Twitterer (Und das sind nach Definition mehr, als man denkt.) betreffen und sich daher zu Gemüte führen sollten. Bei kriegs-recht.de gibt es auch noch ein paar Folien zu dem Thema.

freiesMagazin 09/2009 erschienen

Heute ist die Septemberausgabe von freiesMagazin erschienen. Falls man hinter einer Firewall sitzt, die FTP nicht zulässt, ist das Magazin auch per HTTP-Zugriff auf das FTP-Verzeichnis zu erreichen.

Auch diesen Monat gibt es wieder eine HTML-Ausgabe für Mobilgeräte ohne Bilder und mit Bildern (ca. 1MB). Unter der Adresse http://freiesmagazin.de/mobil/ findet man immer die aktuelle und alle bisher erschienenen Mobil-Ausgaben.

Inhalte der Ausgabe 09/2009 sind

  • Einfach Easy Peasy
  • Der August im Kernel-Rückblick
  • Linux auf der Nintendo Wii
  • Der Raytracer POV-Raytracer
  • Duden Korrektor im frischen Wind
  • Slingshot - Steinschleuder im Weltraum
  • Xpdf
  • Debian GNU/Linux - Das umfassende Handbuch
  • Veranstaltungskalender und Leserbriefe

Das vollständige Inhaltsverzeichnis findet man auf der Webseite der aktuellen Ausgabe. Leserbriefe mit Lob, Kritik, Anregungen oder Fragen können an die Redaktion geschickt werden.

Wer jeden Monat an die neue Ausgabe erinnert werden will, kann auch den RSS-Feed abonnieren. Auf der Magazin-Seite können die letzten drei Ausgaben von freiesMagazin abgerufen werden, ältere Ausgaben findet man im Archiv.

District 9

Immer noch Fantasy Film Fest - Jaaaa ... \o/ ...

Titel

District 9

Genre

Sci-Fi, 2009

Darsteller

Sharlto Copley und andere

Regisseur

Neill Blomkamp

Länge

112 min

In den 90er Jahren strandet ein außerirdisches Raumschiff über der Stadt Johannesburg in Südafrika. Die Aliens wirken wie Flüchtlinge in einem kenterten Rettungsboot und werden von den Erdstreitkräften in einem Gebiet in Johannesburg, District 9 genannt, zusammengepfercht. Nach 20 Jahren gleicht der Distrikt einem Slum und die Auseinandersetzungen zwischen den Aliens, die Prawns getauft wurden, und Menschen nehmen zu. Immer mehr Demonstranten verlangen die Ausreise der Außerirdischen. Aus dem Grund wird Wikus van der Merwe (Sharlto Copley) von der Multi-National United (MNU) damit beauftragt, die Prawns auf bürokratische Weise in ein neues Camp umzusiedeln. Bei diesem scheinheiligem Vorgehen, bei der die "Unterschrift" der Aliens durch Bestechung und Erpressung eingeholt wird, kommt es aber zu Komplikationen.

Aus dem Trailer erfuhr man eigentlich nur das, wovon ich oben schrieb. Dass der Film aber noch wesentlich mehr Story zu bieten hat, erfährt man erst im Kino, weswegen ich hier wieder nichts davon verraten werde.

"District 9" ist wie eine Mischung aus Independence Day und Schindlers Liste. Der Film ist natürlich hochpolitisch und soll in meinen Augen auch die Verhältnisse von heutigen Flüchtlingslagern aufzeigen. Auf engstem Raum verwahrlosen die Fremden in District 9 und werden eher wie Tiere anstatt wie intelligente Wesen behandelt. Die Räumung des Ghettos gleicht dabei sehr der Ghetto-Räumung der Nazis im zweiten Weltkrieg - nur die scheinheilige Bürokratie ist neu. Auch erinnert mich die Behandlung sehr an die Zuständigkeit bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Afrika, die in diesem Jahr in kleinen überfüllten Booten über das Meer schipperten. Keiner fühlt sich wirklich zuständig, die Not zu lindern und Hilfe anzubieten.

Aus dem Grund bewegt der Film auch sehr, weil man sich einfach nur vorstellen muss, dass es keine Aliens sind, sondern Menschen, die in einem fremden Land gestrandet sind. Daneben zeigt der Film auch sehr gut die egoistischen Seiten der Menschen auf.

Die Technik des Films ist vom Feinsten. Die meisten Szenen werden mit leicht verwackelten Bildern gezeigt, um das authentisches Gefühl zu vermitteln mit einer Handkamera direkt vor Ort zu sein. Dazu wird die Geschichte als Fernsehbericht aufzogen, der durch zahlreiche Interviews ein Gefühl von Echtheit vermittelt. Die Aliens fügen sich dabei auch nahtlos ins Bild, was die Beklemmtheit im Film nicht gerade kleiner macht. Man merkt nicht, dass es sich um Kunstfiguren handelt, die am PC entstanden sind. Oft können die Prawns nur durch Gesten deutlichen machen, was sie fühlen.

Wie gestern bei "Moon" gibt es auch diesmal wieder eine Empfehlung für den Film, der am 10. September offiziell anläuft. Er ist sehr bedrückend, stellenweise etwas brutal, wirkt aber immer "echt", soweit das möglich ist. Daher unbedingt reingehen, wenn die Möglichkeit dazu besteht.

Moon

Fantasy Film Fest - Jaaaa ... \o/ ...

Titel

Moon

Genre

Sci-Fi, 2009

Darsteller

Sam Rockwell, Kevin Spacey

Regisseur

Duncan Jones

Länge

97 min

Sam Bell (Sam Rockwell) ist Mitarbeiter der Firma Lunar Industries und ganz alleine auf dem Mond stationiert. Zusammen mit dem Computer Gerty (Kevin Spacey) überwacht er die Energiekollektoren, die ihre Kreise auf dem Mond ziehen. Bell steht nur zwei Wochen vor der Erfüllung seines 3-Jahres-Vertrages als er in einem Unfall verletzt wird. Nachdem er auf den Krankenstation aufwacht, stimmt aber irgendetwas nicht.

Nach der Vorstellung gab es Abstimmkärtchen, wo man die Schulnote 1 bis 6 für den Film vergeben konnte. Da ich nach Ende nur "Wow" sagen konnte, gab es von mir eine glatte 1. Soviel dazu ...

Der Film hat mich sehr positiv überrascht. Da ich im Vorfeld kaum etwas über "Moon" gehört hatte, wusste ich nicht, was mich erwartet. Normalerweise kann man bei solchen Sci-Fi-Filmen aber immer von irgendwelche bösen außerirdischen (oder außermöndlichen) Lebensformen und extrem viel Bumm ausgehen. Genau das Gegenteil war aber der Fall: Der Film ist extrem ruhig, langsam, aber keinesfalls langatmig.

Dadurch, dass Sam Bell die einzige Person auf dem Mond ist (ok, neben Gerty), halten sich die Dialoge in Grenzen. Der Film wird also allein von der darstellerischen Leistung von Sam Rockwell getragen - was er eben auch sehr gut macht. Die ruhigen Passagen ohne Dia- oder Monolog werden dabei so extrem gut mit der Musik von Clint Mansell untermalt.

Zur Geschichte an sich kann ich wenig sagen, ohne die Essenz des Films zu verraten. Nur soviel: Es ist eine gute Mischung aus Verschollen und Solaris, wie ich finde.

ich weiß nicht, wann der Film in Deutschland genau anläuft (oder ob überhaupt), auf alle Fälle sollte sich ihn jeder Sci-Fi-Fan anschauen.

Punschberge

Ich liebe Punschberge. Dieses leckere Restegebäck gibt es im Westen Deutschlands auch unter dem Namen "Granatsplitter". In Zeiten, wo Bezeichnungen wie "Mohrenkopf" oder "Negerkuss" verpöhnt sind, wundert mich, dass hier ausrangiertes Kriegsmaterial verkauft wird.

Rezept

Punschberge (ca. 18 Stück)

Zutaten

Für den Tortenboden:
3 Eier
5 EL Wasser
125 g Zucker
125 g Mehl
1 TL Backpulver

Für die Buttercreme:
1x Vanille-Puddingpulver
500 ml Milch
250 g Butter
75 g Zucker
10 ml Rumaroma
5 ml Vanille-Arome oder 1 Pk. Vanillezucker
1 geh. EL Kakao
50 g gemahlene Mandeln (oder andere Nüsse)

Für den Rest:
200 g Kakaoglasur
18 runde Kekse

Zeit

ein paar Tage ;)

Tortenboden: Die Eier, den Zucker und das Wasser in einer Schüssel schaumig rühren. Dann das Mehl und das Backpulver zugeben und verrühren. Alles in eine Obstbodenform geben und bei 180°C ca. 20 Minuten backen. Danach den Boden für 2 Tage kühl stellen, damit er trocken wird.

Buttercreme: Nach den zwei Tagen den Vanille-Pudding mit etwas Zucker und den 500 ml Milch (nach Packungsanleitung) kochen und ein paar Stunden bei Zimmertemperatur abkühlen lassen (am besten Klarsichtfolie oben drauf, damit sich keine Haut bildet). Danach die (zimmerwarme) Butter mit dem Zucker und den Aromen in einer Schüssel schaumig schlagen. Jetzt nach und nach löffelweise den Vanillepudding zugeben und alles gut durchrühren. Zum Schluss den Kakao und die Mandeln dazugeben und nochmal durchrühren.

Punschberg: In die Schüssel mit der Buttercreme krümelt man nun den getrockneten Tortenboden recht fein, wobei ein paar größere Stückchen nicht schaden. Das ganze muss man dann zwischendurch immer mal wieder mit einem Löffel vorsichtig vermengen. Wenn die Masse eine recht feste Konsistenz hat, formt man auf jeden Keks einen kleinen Berg und stellt das auf ein Backblech. Das Blech kommt danach für mindestens 4 Stunden in den Kühlschrank.

Zum Schluss wärmt man die Glasur nach Packungsanleitung auf (oder man macht selbst welche) und bestreicht jeden abgekühlten Berg (Eisberg sozusagen) rundherum damit. Das ganze geht dann nochmal über Nacht in den Kühlschrank.

Am Ende wird man mit einem - bzw. 18 - leckeren Punschbergen belohnt.


(Ja, meine Kamera ist einfach sch***e!)