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Winter Wood

Titel

Winter Wood

Autor

Steve Augarde

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Corgi, 2009

Seitenanzahl

504

Vor einem Jahr traf die zwölfjährige Midge auf die kleinen Leute, die im Wald lebten. Damals hatte sie keine guten Erfahrungen gesammelt, da einige Mitglieder des Ickri-Stammes sie töten wollten. Nun steht es um die einzelne Stämme der Various nicht besser. Zwischen Ickri und Tinkler entsteht ein Machtkampf. Die beiden Stammeshäupter wollen in Besitz des Touchstones, welcher von den Ickri gehütet wird, und des Orbis kommen, welchen Midges Groß-Groß-Tante Celandine für die Tinkler aufbewahren sollte. Midge soll den Orbis nun wieder beschaffen, damit die Various wieder ins Elysium zurückkehren können. Dabei hat sie keine Ahnung, wo und ob Celandine überhaupt noch lebt. Und selbst dann ist ungewiss, ob sie das Relikt nach über 80 Jahren noch hat.

„Winter Wood“ ist der abschließende Teil der Various-Trilogie und schließt die Verbindung zwischen Midge und Celandine. Das Buch liest sich gewohnt gut, enthält viel Spannung und einige interessante Wendungen.

Sprachlich ist das Buch meistens gut verständlich, auch wenn die Various einen sehr eigenen Slang haben, in den man aber mit der Zeit hineinfindet.

Von meiner Seite gibt es eine klare Empfehlung für das Buch. Man sollte die ersten beiden Teile aber unbedingt gelesen haben, bevor man sich an „Winter Wood“ macht.

Der Herr der Finsternis

Titel

Der Herr der Finsternis

Autor

Sergej Lukianenko

Sprache

Deutsch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Heyne, 2010

Seitenanzahl

403

Danka liegt krank im Bett als sich plötzlich ein Kater aus einem Sonnenstrahl vor ihm materialisiert. Dieser bringt ihn in eine Parallelwelt, in der die Finsternis herrscht; echtes Tageslicht gibt es dort nicht mehr. Danka schließt mit einem Flügelträger namens Len Freundschaft und gemeinsam versuchen die drei den Herrn der Finsternis und seine Armee aus Freifliegern zu besiegen.

Ich mag Lukianenko sehr gern (und würde seine Bücher zu gerne mal im Original lesen), „Der Herr der Finsternis“ stand aber nicht auf meiner Leseliste, da es sich vom Umschlagtext eher an Kinder und Jugendliche richtet. Da ich aber in einer Stadt gestrandet war und kein Buch dabei hatte, musste ich irgendetwas kaufen. ;)

Leider konnte Lukianenko mit dem Werk nicht an seine Wächter- oder Weltengänger-Reihe anknüpfen. Die Charaktere sind sehr blass und verhalten sich extrem seltsam. Vor allem der Protagonist Danka kommt mir eher wie ein Spielball des Katers vor als eine Person mit eigenem Willen. Es gibt (wenn ich mich nicht recht erinnere) keinen Vorschlag des Katers, den Danka wirklich hinterfragt. Und falls doch, beendet der Autor den Gedanken abrupt mit der Aussage, dass es keine andere Möglichkeit gibt. Der Herr der Finsternis (nachdem das Buch schließlich benannt ist) hat einen ca. zweiseitigen Auftritt und keinerlei Profil. Man erfährt weder etwas von den Zielen, noch der Motivation der Finsternis.

Insgesamt ist die gesamte Geschichte sehr lahm und auch wenn alles auf eine neue Trilogie (oder mehr) hindeutet, werde ich die kommenden Bücher nicht lesen. Lukianenko hat einfach zu wenig aus dem Kampf Licht gegen Finsternis gemacht. (Wobei dies mit Nacht gegen Tag bereits bekannt vorkommt. Und auch das Zwielicht der Wächter-Romane hat mit der Dämmerung einen Gegenpart in „Der Herr der Finsternis“). Und auch die verschiedenen Welten (die Danka sicherlich noch erforschen wird) kommen in den Weltengänger-Romanen besser ausgearbeitet herüber.

Fazit: Es gibt wesentlich bessere Bücher von Sergej Lukianenko, wie die erwähnten Wächter- oder Weltengänger-Romane, die man diesem Buch hier definitiv vorziehen sollte.

Ghosts & Lightning

Titel

Ghosts & Lightning

Autor

Trevor Byrne

Sprache

Englisch

Genre

Drama

Herausgeber

Canongate, 2010

Seitenanzahl

329

Nach dem Tod seiner Mutter kehrt der arbeitslose Denny nach Dublin zurück, um mit seiner Schwester Paula und deren Freundin (im Sinne von Lebensgefährtin) Teresa im Haus der Mutter zu leben. Denny versucht den Verlust zu verarbeiten und flüchtet sich dabei in sein altes Leben, welches nur aus Drogen und Alkohol besteht. Seine Freunde, die gleichermaßen drauf sind, helfen ihm dabei nicht gerade.

„Ghosts & Lightning“ ist das Erstlingswerk von Trevor Byrne und soll brüllend komisch sein … Hm, ich habe das Buch dann wohl nicht verstanden. Zum einen mag das daran liegen, dass der Dubliner Slang manchmal schon schwer zu lesen ist (auch wenn man nach einiger Zeit reinfindet), aber mein größtes Problem war, dass ich mich nicht mit dem Protagonisten identifizieren konnte. Sowohl Denny als auch seine Freunde haben keine wirklichen Ziele und halten sich fast alle nur mit krummen Geschäften (Diebstahl, Hehlerei, Drogenverkauf) über Wasser. Keiner versucht wirklich etwas dagegen zu tun. Jeden Abend besaufen und volldröhnen ist der einzige Lebenszweck. Denny selbst grübelt zwar selbst immer darüber nach, was er tun könnte, aber er tut nie wirklich etwas (mit Ausnahme des Schlusses). Solche Nichtstuerei widerstrebt mir ja etwas.

Einige Passagen waren ganz witzig, aber insgesamt fand ich das Buch belanglos. Es gibt einen sehr guten Einblick in die Dubliner Unterschicht, aber zumindest mich hat es dabei nicht unterhalten. Wer eine gute „Dokumentation“ der Abläufe in der armen Schicht der Dubliner Teens und Twens haben will, findet das Buch aber sicher spannend.

Infected

Titel

Infected

Autor

Scott Sigler

Sprache

Englisch

Genre

Sci-Fi

Herausgeber

Crown Publishing, 2008

Seitenanzahl

342

Ex-Footballspieler Perry Dawsey wacht eines Morgens mit juckenden Entzündungen am Körper auf. Im Laufe der Tage wachsen diese und Perry beginnt sich anders zu verhalten. Er wird paranoid und hört Stimmen – und ist nicht der einzige Infizierte. Agent Dew Phillips und die Ärztin Margaret Montoya untersuchen die anderen Opfer; zumindest das, was von ihnen übrig blieb, nachdem sie sich selbst umgebracht haben.

„Infected“ (zu Deutsch Infiziert) ist der erste Teil einer Sci-Fi-Trilogie von Scott Sigler, der vor allem durch seine Hörbücher und Podcasts in der Online-Welt bekannt geworden ist. Der zweite Teil Contagious (Virulent) ist bereits in den Buchläden erhältlich, der dritte Teil Pandemic erscheint demnächst.

Siglers Stil bewegt sich zwischen Sci-Fi und Horror, was man in seinen meisten Büchern merkt. „Infected“ ist daher an einigen Stellen ziemlich blutig und brutal. Die Beschreibungen der Szenen gehen aber (in meinen Augen) noch nicht zu weit, sodass man keinen extrem starken Magen braucht, um das Buch zu lesen. Sprachlich ist es angenehm zu lesen, auch wenn ggf. ein paar Fachbegriffe aus der Medizin nicht bekannt sind.

Inhaltlich liest sich „Infected“ sehr gut, man merkt aber am Ende, dass alles auf eine Fortsetzung hinausläuft. Dafür wird das Finale in wenigen Seiten zu schnell abgehandelt. Sehr gut hat mir die Beschreibung der Infektion gefallen. Sprich, wie der Virus vorgeht, um sich im Körper des Wirts niederzulassen und auszubreiten.

Wer Sci-Fi mit Horroranleihen mag, kann sich „Infected“ ruhig einmal anschauen.

Red Seas Under Red Skies

Titel

Red Seas Under Red Skies

Autor

Scott Lynch

Sprache

Englisch

Genre

Abenteuer

Herausgeber

Gollancz, 2007

Seitenanzahl

630

Locke Lamora und Jean Tannen sind nach dem drastischen Ende in Camorr nach Tal Verrar geflohen. Dort wollen sie die Vergangenheit vergessen und planen lieber ihren nächsten Coup. Sie wollen Requin, den Besitzer des Sinspire, einem exklusivem Casino, ausrauben. Leider kommen ihnen die Bondsmagi, die noch eine Rechnung aus Camorr offen haben, und der Archon von Tal Verrar in die Quere. Durch einen hinterhältigen Plan zwingen sie Locke und Jean, sich als Piraten auszugeben und für Unruhe in der Bevölkerung zu sorgen …

Red Seas Under Red Skies ist die großartige Fortsetzung von Scott Lynchs Debut The Lies of Locke Lamora. Am Ende des ersten Buches gab es bereits einen Ausblick aus dem zweiten Teil, in dem Jean Locke verriet. Diese Passage befindet sich auch vor der eigentliche Geschichte im zweiten Buch. Ein drittes Mal findet man diesen Text dann etwas weiter hinten im Buch und erfährt endlich, was es mit dem Verrat auf sich hat. Mit dieser Taktik schürt Lynch die Neugier der Leser und fesselt sie bis zur letzten Seite.

Sprachlich ist das Buch wieder etwas anspruchsvoller, zumal Lynch die Umgebung von Tal Verrar extrem detailliert beschreibt. Spätestens an Bord des Piratenschiffes mit den diversen nautischen Fachbegriffen wird es für den einen oder anderen schwer. Dennoch kann man die Geschichte auch verstehen, wenn man nicht jedes Wort deuten kann.

Die Geschichte ist extrem spannend, hat zahlreiche Wendungen, es gibt Verrat, Action, Liebe und jede Menge Humor und ich würde mich auf eine Verfilmung freuen. So sympathische Diebe habe ich schon lange nicht mehr gesehen und ich bin auf den dritten Teil der Gentlemen-Bastards-Reihe namens The Republic of Thieves gespannt, welcher im Februar 2011 als Paperback erscheinen soll.