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Amberville

Titel

Amberville

Autor

Tim Davys

Sprache

Englisch

Genre

Krimi

Herausgeber

Black Swan, 2009

Seitenanzahl

400

Eric Bär hat ein erfolgreiches Leben im Stadtteil Amberville mit seinem Job bei der Werbeagentur „Wolle und Wolle“ und seiner Frau Emma Hase. Die Idylle wird eines Tages vom Unterweltboss Nicholas Taube und seinen Gorillas gestört, der einen Gefallen einfordern will. Erics alter Arbeitgeber steht auf einer Todesliste und Eric soll dafür sorgen, dass der Name verschwindet. Der Bär trommelt seine alte Gang bestehend aus Tom-Tom Krähe, Sam Gazelle und Schlange Malek zusammen und macht sich auf die Suche. Und irgendwie spielt auch Erics Zwillingsbruder Teddy Bär eine Rolle in dieser Intrige ...

Was aus obiger Beschreibung nicht hervorgeht (und das Ganze fälschlicherweise mehr als Fabel erscheinen lässt): Amberville bzw. die ganze Stadt Mollisan ist von Stofftieren bevölkert. Ignoriert man das, hat der schwedische Autor Tim Davys einen fast perfekten Unterweltkrimi abgeliefert, der auch von Menschen gespielt werden könnte. Es gibt zahlreiche Wendungen bis zur Auflösung, wer hinter der Todesliste steckt, die für immer neue Spannungen sorgen.

Einzig der philosophische Teil kommt im Buch zu kurz: Die Stofftiere sterben nicht, sondern landen nur auf einer Art Todesliste, wenn sie alt sind. Nachts werden die Kandidaten dann von den so genannten Chauffeuren abgeholt und irgendwohin fortgebracht. Andersherum vermehren sich die Stofftiere auch nicht, sondern müssen ihren Nachwuchs bei der Stadt beantragen. Alle potentielle Eltern landen bei Kreditwürdigkeit und korrekten Umfeld auf einer „Cub List“, die ihnen irgendwann ein Kind zuweist. (So sind die Eltern von Eric beispielsweise ein Rhinozeros und ein Hund.) Beide Aspekte werden im Buch leider nicht näher beleuchtet, sprich es wird nicht klar, woher die Stofftiere effektiv kommen (im Buch wird nur von einer Art Gott namens „Magnus“ (latein.: der Große) geredet) und wohin sie am Ende verschwinden.

Ansonsten ist das Buch aber sehr gut und für Krimifans sehr empfehlenswert.

Unseen Academicals

Titel

Unseen Academicals

Autor

Terry Pratchett

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Corgi, 2010

Seitenanzahl

540

Das alte und brutale Fußball (bei der die ganze Stadt von Ankh-Morpork mitspielt – freiwillig oder unfreiwillig) soll in den Augen von Lord Vetinari durch eine schönere, saubere und schnellere Version ersetzt werden – bei der vor allem weniger Menschen und Material zu Schaden kommt. Die Zauberer der Unsichtbaren Universität sollen die Vorreiter sein und mit einer Mannschaft antreten – und das ganze ohne Zauberei. Helfen soll dabei der seltsame Mr. Nutt, der aus Überwald als Kerzenmacher zur Universität kam, und sein „Freund“ Trevor Likely, dessen Vater Dave Likely ein berühmter Fußball-Spieler war (also des alten, brutalen und dabei sein Leben verlor). Weitere Rollen übernehmen die beiden Nachtköchinnen Glenda und Juliet, wovon zweitere weniger kochen kann, als vielmehr die Welt erleuchten lässt, wo immer sie hinkommt.

„Unseen Academicals“ passt gut zur Zeit nach der WM 2010. Pratchett erklärt sehr schön, wie die uns bekannten Regeln in der Scheibenwelt entstanden sind. Der Wortwitz ist wieder erstklassig, zumal jeder deutschsprachige Leser sich über die vielen deutschen Begriffe freuen wird (die Mr. Nutt vor allem in Zusammenhang mit diversen Psychoanalysen erwähnt). Die gehen in der deutschen Übersetzung „Der Club der unsichtbaren Gelehrten“ leider verloren, nehme ich an.

Allgemein ist die Frage, ob die Namen in der deutschen Version so schön für Sprachwitz genutzt werden können. So wird Mr. Nutt sehr oft "Nutts" (verrückt) genannt, Juliet hat als Spitzname Jools = Jewels (Juwel) und Likely bedeutet so viel wie wahrscheinlich/voraussichtlich, was auch einige Male benutzt wird.

Natürlich tauchen auch alte Bekannte wieder auf wie (natürlich) die Gelehrten der Universität (Ridcully, Rincewind etc.) und auch DER TOD. Insgesamt wieder ein sehr empfehlenswertes Buch, das jeder Scheibenwelt-Fan gelesen haben sollte.