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Bash – kurz & gut

Titel

Bash – kurz & gut

Autor

Karsten Günther

Sprache

Deutsch

Genre

Sachbuch

Herausgeber

O'Reilly 2010

Seitenanzahl

152

Auch wenn Linux auf dem Desktop eine immer größere Verbreitung findet und heutige, moderne Desktopumgebungen fast vollkommen mit Mausschubserei auskommen, muss man ab und zu doch einmal die Konsole um Hilfe bitten. Auf den meisten Systemen ist da die vorinstallierte Bash das Mittel der Wahl. Das Buch „Bash – kurz & gut“ von Karsten Günther soll einen Überblick über diese Shell bieten.

Inhalt

Das Buch „Bash – kurz & gut“ von Karsten Günther liegt bereits in der zweiten Auflage aus dem O'Reilly-Verlag vor. Da es erst Ende 2010 in den Handel gekommen ist, konnte sich der Autor auch mit denen neuen Funktionen der Bash 4.1 beschäftigen.

Im Buch findet man alles, was das Shell-Herz begehrt. So wird am Anfang auf die verschiedenen Funktionen der Bash (interaktive Shell, Login-Shell, POSIX-Shell etc.) und deren Optionen eingegangen sowie auf die Kombination von Befehlen mittels || und &&. Natürlich werden auch Pipes und Umleitungen erwähnt.

Einen großen Teil des Buches nehmen die verschiedenen Ersetzungsmöglichkeiten der Bash in Anspruch. So geht Karsten Günther auf die Expandierunge von Klammern ein, aber auch auf die Tilden- und Parametersetzung. Wichtig ist natürlich auch die Dateinamenersetzung (Globbing).

Wer mit der Bash interaktiv arbeitet (bei den meisten Nutzern der Normalfall), der sollte sich mit dem zugehörigen Kapitel beschäftigen, da hier auf die verschiedenen Eigenschaften von Readline, der History und Alias-Konstrukten eingegangen wird.

In zwei weiteren Kapiteln werden danach noch einige Details zu Variablen und Hintergrundprozessen (Jobs) erläutert.

Den zweiten großen Teil des Buches nimmt die Übersicht der eingebauten Bash-Befehle ein, bei denen auch auf Kontrollstukturen und Schleifen eingegangen wird. Ein extra Kapitel zu Bashskripten hat sich der Autor aber gespart, die Variablen bzw. Besonderheiten des nicht-interaktiven Modus werden verteilt im Buch erklärt.

Zielgruppe

Die Zielgruppe sind definitiv Bash-erfahrene Anwender, die ein Nachschlagewerk benötigen. Die Informationen im Buch sind dabei zu einem großen Teil der Bash-Manpage und Bash-Reference entnommen (S. 9), daher findet man in dem Buch auch keine Geheimtipps. Als Ratgeber für die Jackentasche ist das Buch aber gut geeignet. Sinnvoll ist vor allem, dass die Besonderheiten der Bash 4.0 bzw. 4.1 extra erwähnt werden, sodass man

Anfänger werden mit „Bash – kurz & gut“ nicht viel anfangen können. Auch wenn Befehle, und Optionen der Bash erklärt werden, gibt es nur an sehr wenigen Stellen konkrete Beispiele, um sich vorzustellen, was eine Funktion wirklich bewirkt. So wird einem nach dem Lesen der anderthalb Seiten zu arithmetischen Ausdrücken (S. 50 f) nicht sofort klar, wie man in der Bash rechnen kann.

Kritik

Im Großen und Ganzen ist „Bash – kurz & gut“ von Karsten Günther ein gutes Nachschlagewerk für Bash-Anwender. Leider krankt das Buch aber an einigen Stellen, die der eine oder andere als essentiell ansehen könnte.

So wird gleich auf den ersten Seiten des Buches erklärt, dass anstelle der bekannten eckigen Klammern aus den Manpages für optionale Argumente eine graue Schrift benutzt wird. Prinzipiell ist das okay, nur leider hält sich der Autor nicht selbst an die Konvention. So findet man im Buch Befehlsdefinitionen wie (S. 93)

alias -p Name[=Befehl] ...

Wer Manpages kennt, kann sich darunter vielleicht noch etwas vorstellen. Komplizierter wird es dann bei (S. 125)

time [-p]] [!] Befehlszeile [| Befehlszeile...

Ob man das wirklich so eingeben soll bzw. wo nun die eine öffnende und die andere schließende eckige Klammern fehlt, wird nicht sofort klar. Und wieso selbst der time-Befehl grau formatiert wurde, ist auch unklar.

Solche kleinen Fehler ziehen sich leider etwas durchs Buch. Sie sind nicht gravierend, können aber verwirren. So ist es auch ärgerlich, dass beispielweise bei der alias-Beschreibung im Buch (siehe oben) im erklärenden Text darunter nicht mehr von Befehl, sondern plötzlich von Definition die Rede ist. Ebenfalls verwirrend ist an einigen Stellen die Verwendung von spitze Klammern bei Optionen (z.B. <-s> auf S. 104 bei enable), deren Bedeutung im Buch nicht erklärt wird.

Was man auch im beachten sollte: Karsten Günther geht bei der Beschreibung von Tastaturbefehlen immer von einer englischen Tastatur aus. Das heißt, wenn von der Taste [ ] ] die Rede ist, ist auf einer deutschen Tastatur eigentlich [ AltGr ] + [ 9 ] gemeint.

Wer über solche Fehler hinwegsehen kann, findet in dem preiswerten Buch aber eine wirklich gute Zusammenfassung der Bash-Eigenschaften.

Der Zeit abhanden – Elf Märchen für Entflohene

Titel

Der Zeit abhanden

Autor

Torsten Schneyer

Sprache

Deutsch

Genre

Kurzgeschichten

Herausgeber

Periplaneta 2010

Seitenanzahl

160

„Der Zeit abhanden – Elf Märchen für Entflohene“ ist das Buch zur gleichnamigen CD von Adversus. Songwriter Torsten Schneyer hat zu jedem der elf Stücke auf der CD eine kurze Geschichte geschrieben, die die Liedtexte nach dem Lesen noch besser zur Geltung kommen lassen.

Die Kurzgeschichten variieren dabei in der Erzählweise sehr stark und unterscheiden sich ebenfalls thematisch, auch wenn der Begriff „Tod“ in fast jedem Text eine Rolle spielt. Dabei sind klassische Gruselstorys wie „Gespinste“, die alle Menschen mit Arachnaphobie besser nicht lesen sollten. „Unter den Hüllen“ dagegen ist eine Dystopie und erzählt die letzte Tage der Menschheit. In eine ähnliche Kerbe schlägt „In des Hades Tiefen“, dessen Ende sehr überraschend kommt – und leider sehr der Wahrheit der heutigen Welt entspricht. Dabei spielt aber auch die Liebe eine große Rolle in der zuletzt genannten Geschichte. Thematisch reiht sich dies ebenfalls in „Einer Nacht Gewesenes“, "Dies' minniglich Lied“ oder „Das Mädchen mit den Grablichtern“ ein. Auch das Thema Verlust und Trauer werden in der zuletzt genannten Geschichte wie auch „In des Hades Tiefen“ angesprochen. Zu „guter“ Letzt ist das auch das Thema „das dunkle Unbekannte“ in den Geschichten „Kellerkind“ oder „Das Ding im Spiegel“ umgesetzt.

Die Palette der Themen ist, wie man sieht, breit gefächert, wenn auch immer sehr viel Trauer und Melancholie in den Texten mitspielt. Das Wort „Happy End“ gehört definitiv nicht zu Schneyers Wortschatz, würde aber auch nicht zu den vertonten Texten passen, die man auf der CD wiederfindet. Adversus spielen nun einmal eine eher düster, traurige Musik, die dennoch viele Leute in ihren Bann ziehen könnte, die nicht zwingend auf Gothic-Musik stehen.

Das Buch „Der Zeit abhanden – Elf Märchen für Entflohene“ ergänzt die CD exzellent und ist auch für sich als alleinstehendes Werk sehr zu empfehlen. Das Buch wird aber nicht separat verkauft, sodass man sich schon CD plus Buch zulegen muss – was in meinen Augen aber zu verschmerzen ist, ist die CD ja auch großartig.