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Buch: Der Alchimist

Titel

Der Alchimist

Autor

Paulo Coelho

Sprache

Deutsch

Genre

Abenteuer

Herausgeber

Diogenes, 2008

Seitenanzahl

173

Santiago ist ein Hirte aus Andalusien. Eigentlich sollte er Geistlicher werden, hat dann aber das Hüten der Schafe vorgezogen, weil er so viel besser Land und Leute kennenlernt. Eines Tages hat er einen wiederkehrenden Traum, der ihm deutet, dass in Ägypten bei den Pyramiden ein Schatz auf ihn wartet. Soll Santiago dem Traum folgen und sein Hirtendasein aufgeben oder soll er lieber sein Leben festhalten, wie es ist, weil es ihm gut geht?

Die obige Frage ist essentieller Bestandteil des Buches und es dreht sich im Allgemeinen darum, welche Träume wir haben und ob wir diese verwirklichen oder nicht. Oft haben die Menschen Träume, trauen sich aber nicht diese umzusetzen, weil zu viel davon abhängt. Seien es Freunde, Familie, der eigene Lebensstil oder andere Dinge. Coelho zeigt auf sehr schöne Weise, dass sich dies nicht immer widersprechen muss. So kann die Erfüllung eines Traums den Menschen sogar zu seinem perfekten Liebespartner führen.

Natürlich ist das Buch sehr naiv und optimistisch, was eine Übertragung auf unsere heutige Industriewelt betrifft. Ohne festen Wohnsitz eine Arbeit zu bekommen, um sich irgendwo auf seiner Wanderschaft über Wasser zu halten, ist sicher nicht einfach (in Deutschland). Und auch einfach seine große Liebe für Monate oder Jahre zu verlassen, in der Hoffnung, dass diese an eine Rückkehr glaubt, erfordert in unserer schnelllebigen Welt einiges an Zuversicht und Glauben an die Liebe.

Selbst wenn man diesen aber nicht hat, schafft Coelho es dennoch, dass man sich Gedanken über sein eigenes Leben macht. Ist man mit der eigenen Situation zufrieden? Macht die Arbeit Spaß? Hat man ein glückliches Familienleben? Ist man so geworden, wie man es sich als Kind erträumt hat? Oder gibt es noch unerfüllte Träume?

Eine Frage lässt Coelho aber aus: Wenn wir unseren Traum erfüllt haben, was geschieht dann? Dümpeln wir auf unserem Weg bis zum Lebensende dahin? Oder suchen wir uns einen neuen Traum, dem wir ggf. vergebens hinterher jagen, obwohl wir den ersten Traum bereits erreicht haben und glücklich sind/sein sollten?

Insgesamt ist „Der Alchimist“ ein sehr schönes Buch über das Leben, über Liebe, über Glaube und die Träume, die man sich erfüllen möchte.

Was macht Ihr mit alten Büchern?

Die Frage steht im Titel: „Was macht Ihr mit alten Büchern?“ Damit meine ich nicht alt im Sinne von antik, sondern ausgelesene Bücher. Es gibt Menschen, die versuchen sich eine private Bücherei aufzubauen. Bei Sachbüchern könnte das noch sinnvoll sein, weil man dann irgendwann einmal etwas nachschlagen kann. In Romanen schlägt man aber eher selten etwas nach.

Ich habe nur eine Handvoll Bücher(reihen), die mir wirklich wichtig sind (Stephen Kings Dunkler Turm, Terry-Pratchett-Bücher, Lukianenkos Wächter der Nacht) und die ich auch ein zweites oder drittes Mal durchlesen würde. Dann gibt es noch Bücher, die ganz gut waren, die ich zwar kein zweites Mal lesen, aber zumindest weiterempfehlen würde. Und dann gibt es natürlich noch die Bücher, die für mich grauenhaft zu lesen waren und ich froh wäre, sie loszuwerden.

Frühe habe ich ausgelesene Bücher bei eBay verkauft, danach lieber in Foren verschenkt (damit eBay nicht daran verdient). Inzwischen bin ich eher soweit, dass ich diese Bücher lieber der örtlichen Bücherei vermache. So wird der Bestand dort aufgestockt und andere Leser können sich daran erfreuen. Das halte ich für wesentlich besser, als dass die Bücher bei mir im Regal verstauben (und Platz wegnehmen).

Also: Wie haltet Ihr es damit?

Buch: The Winter Ghosts

Titel

The Winter Ghosts

Autor

Kate Mosse

Sprache

Englisch

Genre

Historiendrama

Herausgeber

Orion Books, 2010

Seitenanzahl

257

Frederic „Freddie“ Watson verlor im Jahr 1916 seinen älteren Bruder durch den Krieg gegen Deutschland. Dieses Trauma überwindet er nie und erleidet einige Jahre später im Alter von 21 Jahren einen Nervenzusammenbruch. Um sich zu erholen, fährt er im Jahr 1928 durch Frankreich und strandet aufgrund eines Unfalls im kleinen Örtchen Nulle im Département Ariège am Fuße der Pyrenäen. Dort trifft er auf einer Feier auf die bezaubernde Fabrissa. Sie unterhalten sich die ganze Nacht und als Freddie am nächsten Morgen aufwacht, ist Fabrissa verschwunden. Freddie macht sich auf, sie in den Bergen zu suchen, von denen sie erzählt hat.

Dass Kate Mosse ein Faible für Frankreich (vor allem Languedoc) hat, weiß der geneigte Leser bereits seit „Labyrinth“ und „Sepulchre“ („Die achte Karte“ auf Deutsch). Dieses Mal verschlägt es sie in die 20er- und 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Dies zeigt sich zum einen natürlich durch das Verhalten der Personen, aber interessanterweise vor allem durch den Sprachstil des Buches. Die ganze Geschichte ist aus der Sicht des Protagonisten Freddie Watson erzählt und dessen Worte wirken tatsächlich so, als wäre er Anfang des letzten Jahrhunderts geboren. (Oder zumindest hat die Autorin dieses Gefühl vermittelt, was mich sehr beeindruckt hat.)

Neben diesem positiven Eindruck fehlt leider die Spannung etwas. Wer den Titel des Buches gelesen hat (wovon ich ausgehe, wenn man sich das Buch gekauft hat), weiß sofort, was es mit Fabrissa und ihrem plötzlichen Verschwinden auf sich hat. Alles in allem tut das dem Buch aber keinen Abbruch, denn im Vordergrund stehen die Probleme von Freddie, der den Tod seines Bruders auch nach 12 Jahren nicht überwunden hat. Erst durch Fabrissa schafft er es, sein Leiden zu überwinden und den Tod zu akzeptieren. Dies ist sehr schön beschrieben, auch wenn es einigen Lesern ungewohnt vorkommen mag, die ersten 60 Seiten keine Dialoge lesen zu können.

Von den drei gelesenen Büchern ist „The Winter Ghosts“ in meinen Augen das schwächste von Kate Mosse, aber dennoch ein gutes Buch, was man Dank der Kürze auch schnell in zwei, drei Tagen durchlesen kann. Etwas Französisch-Kenntnisse können im Übrigen nicht schaden, da einige Dialoge in Französisch gehalten sind (danach aber meist auf Englisch „übersetzt“ werden.) Auf Deutsch heißt das Buch im Übrigen „Wintergeister“.

The Power of Open – Buch zu Creative Commons

Creative Commons hat ein Buch veröffentlicht, welche die Erfolgsgeschichte der CC-Lizenzen in den letzten Jahren aufzeigen soll. So werden im englischen Buch „The Power of Open“ zahlreiche Projekte kurz vorgestellt, die CC-Lizenzen bei sich einsetzen. Darunter zum Beispiel auch das Musikportal Jamendo oder der arabische Newssender Al Jazeera.

Die Grafik zur Verwendung von CC-Lizenzen auf der vorletzten Seite des Buches ist leider nicht so aufschlussreich. Zum einen fällt es der Organisation schwer, überhaupt die CC-Werke weltweit zu zählen, sodass sich auf Yahoo, Site Explorer und Flickr beschränkt wurde. Zum anderen fehlt aber auch eine absolute Zahl, um die über 400 Millionen CC-lizenzierten Werke in 2010 einzuordnen. So gibt es bei absoluter Betrachtung eine Steigerung bei der Verwendung von CC-Lizenzen, relativ betrachtet könnte es aber sein, dass die Verwendung stagniert. Aber das sieht man wie gesagt nicht. Die Zahlen sollte man also mit Vorsicht genießen, selbstverständlich will Creative Commons damit ein positives Bild malen.

via Pro-Linux

Buch: Written in Bone

Titel

Written in Bone

Autor

Simon Beckett

Sprache

Englisch

Genre

Krimi

Herausgeber

Bantam Books, 2008

Seitenanzahl

492

Der forensische Anthropologe Dr. David Hunter ist gerade auf dem Heimweg zu seiner Freundin, als er zu einem neuem Fall gerufen wird. Auf der abgelegenen schottischen Insel Runa wurde eine verbrannte Leiche in einer Hütte entdeckt. Hunter soll klären, ob es sich um einen Unfall oder um Mord handelt. Kaum auf der Insel angekommen, tobt auch schon ein Sturm los, der nicht nur eine Rückfahrt mit Fähre unmöglich macht, sondern auch die Telefonleitungen still legt. Abgeschnitten von der Außenwelt ermittelt Hunter zusammen mit einigen Helfern, als weitere Morde geschehen. Der Mörder ist also noch auf der Insel.

„Written in Bone“ ist das fünfte Buch, was ich in den letzten vier Wochen beendet habe. Ich habe entweder wenig zu tun oder die Bücher lesen sich einfach nur gut. :) Wir auch immer, mit dem Nachfolger zu Chemistry of Death ist Simon Beckett wieder ein sehr guter Roman gelungen. Auch wenn Dr. Hunter nicht untätig ist und es seitens des Autors einige Fakten bzgl. der Untersuchungen von verbrannten Leichen gibt, hält sich die Forensik doch gegenüber dem Vorgänger stark zurück. Im Vordergrund stehen die Menschen von Runa und deren Beziehungen zueinander. Wir überall gibt es zahlreiche offene Geheimnisse, die viele Menschen zu Verdächtigen machen.

Die Geschichte selbst, dass ein Polizist auf einer kleinen Insel abgeschnitten von der Außenwelt gegen ein ganze Gemeinde ermitteln muss, ist sicherlich nicht neu. In der Hinsicht bedient Beckett die bekannten Klischees, was Unwetter, Stromausfall etc. angeht. Bis zum Ende des Buches hin bleibt es aber spannend und man spekuliert selbst mit, wer denn der Mörder sein könnte, bis dieser gefasst wird. Wobei man sich hier nicht zu sicher sein sollte, denn die letzten Seiten offenbaren so viele Wendungen und Überraschungen, dass man es kaum glauben mag.

Insgesamt ist „Written in Bone“ ein sehr guter Nachfolger zu „Chemistry of Death“. Jeder der Krimis mag, sollte sich das Buch unbedingt zulegen. Die englische Sprache ist recht simpel gehalten, einzig die medizinischen Fachbegriffe erschließen sich eher aus dem Kontext. Ansonsten gibt es aber auch die deutsche Übersetzung “Kalte Asche“.

Buch: I Shall Wear Midnight

Titel

I Shall Wear Midnight

Autor

Terry Pratchett

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Corgi, 2011

Seitenanzahl

419

Tiffany hat sich an ihr Leben als Hexe gewöhnt, auch wenn sie mit ihren 15 Jahren Dinge erledigen muss, die man selbst einem Erwachsenen nicht zutrauen würde. In letzter Zeit sind die Menschen, denen sie hilft, aber zurückhaltender ihr gegenüber oder verhalten sich sogar feindlich. Und nicht nur ihr geht es so, überall wird gegen Hexen gewettert. Wieder einmal macht sich Tiffany mit Hilfe der NacMcFeegle auf, das Böse aufzusuchen und zu besiegen.

„I Shall Wear Midnight“ ist bereits der dritte Roman (zu Teil 2 habe ich kein Review geschrieben), der sich um die Abenteuer der Hexe Tiffany Aching dreht. Tiffany ist nun ein Teenager und in den fünf Jahren, in denen sie mit einer Bratpfanne gegen die Feenkönigin gekämpft hat, dem Schwärmer („Hiver„) besiegen konnte und den Winterschmied geküsst hat, sind ihre Fähigkeiten weiter gewachsen. Sie kann nicht nur extrem guten Käse machen, sondern auch das Feuer beherrschen und Menschen den Schmerz nehmen. Diese Entwicklung spürt man auch im Buch, Tiffany wird erwachsen.

Die NacMcFeegle sind dafür immer noch Rauf- und Trunkenbolde, stehen „ihrer“ Hexe aber immer bei – selbst wenn sie das nicht will. Ebenfalls mit von der Partie sind Prinz Roland, den sie in ihrem ersten Abenteuer rettete, und diverse alte und neue Hexen. Diese Mischung sorgt für eine sehr lebendiges Leseerlebnis.

Alles in allem ist Terry Pratchett wieder ein überaus interessantes und sehr lustiges Buch gelungen, welches in meinen Augen besser als der Vorgänger ist. Und ich denke, dass die meisten, die es lesen, einige Male laut lachen müssen. Daher eine klare Empfehlung von mir!