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Film: Paranormal Activity 3

Titel

Paranormal Activity 3

Genre

Horror, 2011

Darsteller

Christopher Nicholas Smith, Lauren Bittner, Chloe Csengery, Jessica Tyler Brown

Regisseur

Henry Joost, Ariel Schulman

Länge

84 min

Trailer

Englisch

Vorab: „Paranormal Activity 3“ ist ein Prequel zu den ersten beiden Teilen.

Die beiden Geschwister Kristi (Jessica Tyler Brown) und Katie (Chloe Csengery) leben mit ihrer Mutter Julie (Lauren Bittner) und deren neuen Freund Dennis (Christopher Nicholas Smith) in einem großen Haus. Kristi erzählt öfters von ihrem imaginären Freund Tobi, mit dem sie viele Geheimnisse teilt und die sie nicht verraten kann. Per Zufall nimmt Dennis eines Nachts eine schemenhafte Gestalt auf Videokamera auf. Da es immer mehr seltsame Vorfälle gibt, baut er im Haus drei Kameras auf, die alles aufnehmen sollen.

Ich habe Teil 1 und 2 der Reihe nicht gesehen, insofern kann ich mich nicht daran stören, dass das Prequel irgendwelche Logiklöcher hinterlässt, die dann in den anderen beiden Teilen Probleme bereiten. In sich ist die Geschichte sehr geschlossen und bis auf eine für mich nicht-verstandene Stelle am Ende auch sehr gut. Es gibt eigentlich nur eine große Wendung, auf die der Film hinspielt. Diese ist auch nicht so großartig, wie es von manchen Kritikern aufgebauscht wird, aber sie ist auch nicht schlecht.

Schauspielerisch ist der Film klasse. Vor allem die beiden Geschwister spielen wirklich wie Geschwister und auch die Gruselszenen und emotionalen Szenen kommen klasse herüber. Wenn man da z.B. mit dem Jungen aus „Der letzte Angestellte“ vergleicht, sind das wirklich Welten Unterschiede. Und dabei sind die zwei Mädels noch jünger.

Die Kameraführung ist natürlich gewollt verwackelt, wenn die Kamera durch die Gegend getragen wird. Zwei kleine Probleme gibt es aber natürlich: Wieso nimmt jemand, der gerade den absoluten Horror erlebt und um sein Leben rennt, überall eine Kamera mit hin? Und warum wird auf der Kamera immer zufällig das gezeigt, was interessant ist? Vor allem bei der Schwenkkamera, die Wohnzimmer und Küche überwacht, fällt dies extrem auf. Es passieren Dinge fast immer nur, wenn die Kamera es auch gerade einfängt. Dabei ist die Chance dafür eher gering.

Nun zum Wichtigsten: Der Gruselfaktor. Ich muss gestehen, dass ich mir mehr erwartet hatte. Wenn ich lese, dass in „Paranormal Activity 3“ noch mehr Schockeffekte untergebracht wurden als in den Teilen davor, frage ich mich, wie langatmig die Teile wohl waren. Insgesamt sind die Effekte aber sehr gut und die Spannung wird davor sehr gut aufgebaut. Es waren einige sehr witzige Sachen dabei, bei denen das Publikum auch lachen musste, was dann etwas von der Spannung abgebaut hat, die den Film über herrschte. Sehr gut fand ich, dass es bis auf eine Szene keine Extremszenen gab (z.B. viel Blut, Monster, etc.), sondern dass alles real wirkte.

Insgesamt war „Paranormal Activity 3“ ein guter Film. Sicherlich kein ganz guter, die Ideen der Schreiber sind aber sehr gut umgesetzt gewesen, sodass ich mir die ersten beiden Teile ggf. doch noch anschauen werden. Für Leute, die Gruselgeschichten mögen, ist der Film empfehlenswert.

Serie: Ijon Tichy

Titel

Ijon Tichy: Raumpilot

Genre

Sci-Fi-Komödie, 2007 und 2011

Darsteller

Oliver Jahn, Nora Tschirner

Länge

pro Folge 15 bzw. 25 min

Trailer

-

Es wundert mich, dass ich dazu noch nichts geschrieben habe ... Neben Pilot Pirx ist der polnische Sci-Fi Autor Stanisław Lem auch noch für seine Sterntagebücher bekannt. In denen erlebt der Raumpilot Ijon Tichy extrem unglaubliche Abenteuer.

Das ZDF hat die Kurzgeschichten bereits vor vier Jahren sehr frei verfilmt. Die Kulissen in der Rakete erinnern eher an eine zu kleine Altbauwohnung und die Rakete selbst eher an dieses Kaffeekanne, wo man den Kaffee in ein Sieb gibt und zu Boden drückt. Dies gibt der Serie aber einen gewissen Trash-Charme.

Ijon Tichy wird von Oliver Jahn gespielt und hat einen klitzekleines Sprachdefizit, was einige Fans des Buches empört hat. Immerhin zieht Jahn dies aber auch konsequent durch. Als Gegenpart gibt es ein Hologramm (Analoge Halluzinelle), das wunderbar von Nora Tschirner gespielt wird. Allein hier finde ich die Effekte, die bei der Kulisse eingespart wurden, großartig.

Die Abenteuer sind diesen Monat auf ZDF neo in die zweite Staffel gegangen und können sich in der Mediathek auch alle angeschaut werden (inkl. der ersten Staffel).

Der Humor mag nicht für jeden etwas sein und es ist auch nicht jede Folge witzig. Wenn man sich aber darauf einlässt und vor allem auf die Details achtet, kann man viel Spaß haben. Aus der zweiten Staffel ist die Folge "Shøpping" bisher die beste, finde ich.

Bei OpenSubtitles hat sich sogar jemand die Mühe gemacht, englische Untertitel für die erste Staffel zu erstellen.

Serie: Firefly

Titel

Firefly

Genre

Sci-Fi und Western, 2002-2003

Darsteller

Nathan Fillion, Gina Torres, Alan Tudyk, Morena Baccarin, Adam Baldwin, Jewel Staite, Sean Maher, Summer Glau, Ron Glass

Erfinder

Joss Whedon

Länge

pro Folge 45 min

Trailer

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In ferner ferner Zukunft hat die Menschheit vor allem aus Platzmangel andere Planeten und Welten erschlossen und kolonisiert. Das Raumschiff „Serenity“ der Firefly-Klasse unter Captain Malcolm Reynolds (Nathan Fillion) fungiert als Raumtransporter zwischen den Kolonien, wobei sich die Mannschaft auch manchmal mit Diebstahl und Raub über Wasser hält. Obwohl die Raumfahrt entwickelt wurde, liegen die äußeren Kolonien technisch weit zurück und erinnern eher an die Kolonialzeit der Erde. Hieraus ergibt sich eine Mischung aus Sci-Fi und Western.

Wer den Link zur IMDb angeklickt hat, sieht, dass die Serie eine extrem hohe Bewertung von 9,4 erhalten hat. Umso unverständlicher ist dann, dass es nur einer Staffel der Serie von Joss Whedon gibt. Die Hintergründe zu den Streitigkeiten mit FOX und die Einstellung der Serie können in der Wikipedia nachgelesen werden. Und wer die Serie gesehen hat, kann die Entscheidung einfach nicht verstehen.

Joss Whedon schuf mit „Firefly“ eine echte Alternative zu den sonstiges Sci-Fi-Serien, die über den Äther gehen. Wer von Star Trek, Star Wars oder Babylon 5 geprägt ist, wird vielleicht riesige Weltraumschlachten oder außerirdische Rassen vermissen. Man sieht, wenn ich nicht irre, die Serenity nicht ein einziges Mal die Bordwaffen benutzen – falls sie überhaupt welche hat. Aber auch andere Schiffe sieht man nur ein- oder zweimal auf etwas schießen. Die Technik der zukünftigen Welt steht bei „Firefly“ dezent im Hintergrund. So ist der Antrieb des Raumschiffs kein pulsierendes Licht in einer Glasröhe, sondern ähnelt eher einem zusammengeschweißten Haufen Metall, der rotiert und so irgendwie der Fortbewegung dient. Die Zukunft ist also eher nüchtern als utopisch, was eine willkommene Abwechslung ist.

Im Vordergrund stehen viel mehr die Charaktere der Serie. In der ersten Staffel werden die neun Hauptcharaktere eingeführt und man merkt, dass Joss Whedon noch einiges im Hinterkopf hatte, als er die Serie schrieb. Umso enttäuschender ist daher die Einstellung. Bereits bei „Buffy“ und „Angel“, zwei weiteren sehr gute Serien von Joss Whedon, die sich lange vor dem Vampir-Boom in diesem Metier bewegten, merkte man, dass nicht die Action im Vordergrund steht, sondern die Menschen. Ein Markenzeichen von Whedon.

Technisch mag die Serie mit ihrem geringen Budget nicht mit anderen großen mithalten können. Dafür setzt Whedon verschiedene Stilmittel ein, die es nicht überall gibt. Er arbeitet sehr viel mit Lensflares und überbelichteten Szenen, Kamerazooms erscheinen erst unscharf, ehe der Fokus korrekt eingestellt wird (was vor allem bei Weltraumaufnahmen sehr gut wirkt) und das wichtigste überhaupt: Der Weltraum ist lautlos! ... Das ist ja ein „Problem“ vieler Serien und Filme, da es im Weltraum nun einmal nicht „Bumm“ macht, wenn etwas explodiert. (Es gibt eine Seite, die verschiedene Weltraum-Serien und -Filme anhand solcher Kriterien prüft, aber ich finde sie leider nicht mehr.)

Neben den Charakteren sind vor allem die Dialoge herausragend und extrem witzig. Leider ist die deutsche Übersetzung wieder komplett verkorkst und die Sychronsprecher passen absolut nicht zu den Original-Stimmen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich die Serie also auf Englisch anschauen. Anfangs befremdlich, später extrem witzig finde ich, dass die Crew der Serenity in brenzligen Situation in Chinesisch flucht. Das erspart einem die Zensur des Senders, passt aber auch in das vielschichtige Universum (auch wenn natürlich ansonsten jeder Englisch redet im Original).

Die Darsteller finde ich alle sehr passend zu ihrem Charakter und nach „Firefly“ ging die Karriere der meisten auch weiter. Nathan Fillion ist in der TV-Branche sehr aktiv und war zuletzt auch im Kino in Super zu sehen. Alan Tudyk hatte die Hauptrolle in dem sehr witzigen „Tucker and Dale vs. Evil“. Er spielte auch in „V - Die Besucher“, dort zusammen mit Morena Baccarin, welche die Hauptrolle in der Serie hatte. Jewels Staite spielte lange Zeit in „Stargate: Atlantis“. Und Summer Glau werde viele aus „Terminator: The Sarah Connor Chronicles“ kennen.

Wer also Sci-Fi der anderen Art mag, sollte sich die Serie unbedingt ansehen. Dabei sollte man aber immer im Hinterkopf halten, dass es kein abschließendes Ende gibt, da nur 14 Folgen gedreht wurden. Es gab im Jahr 2005 noch einen Film namens Serenity, welcher die Hintergründe einiger Geschehnisse aufklärt.