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Buch: The Moon is a Harsh Mistress

Titel

The Moon is a Harsh Mistress

Autor

Robert A. Heinlein

Sprache

Englisch

Genre

Sci-Fi

Herausgeber

Orb, 1997

Seitenanzahl

382

Die Menschheit hat schon seit längerem keinen Platz mehr auf der Erde und so wurde auch der Mond Ende des 20. Jahrhunderts besiedelt. Im Vergleich zu den zig Milliarden Menschen auf der Erde sind die drei Millionen Menschen auf dem Mond nur eine kleine Kolonie und werden auch entsprechend von der Verwaltungsbehörde Lunar Authority behandelt. Drei Menschen begehren im Jahr 2075 dagegen auf und wollen die Unabhängigkeit des Mondes erreichen: der Computertechniker Manuel Garcia O'Kelly Davis, die Revolutionärin Wyoming Knott und der ältere Professor Bernardo de la Paz. Ihre Trumpfkarte ist ein Computer namens Mike, der alle technischen Einrichtungen auf Luna steuert. Mike ist sich seiner selbst bewusst und hat auch einen eigenen Humor. So findet er Gefallen an einer Revolution. Und obwohl die Vier nur das Beste für die „Loonies“ wollen, kann die Unabhängigkeit nicht ohne Blutvergießen erreicht werden.

„The Moon is a Harsh Mistress“ (zu Deutsch: „Der Mond ist eine herbe Geliebte“ oder „Revolte auf Luna“) wurde von Robert A. Heinlein im Jahr 1966 geschrieben – drei Jahre vor der Mondlandung. Der Visionär sah die zukünftige Technologie wohl etwas zu schnell voranschreiten, denn von einer Kolonisierung des Mondes sind wir weit entfernt. Das, was er in seinem Buch beschreibt, hat aber prinzipiell nichts mit Science Fiction zu tun,da die Revolution auf dem Mond ähnlich abläuft wie auch heutzutage auf der Erde.

Das Buch beschäftigt sich zu einem großen Teil mit der Vorbereitung der Revolution und dem Zusammenkommen der Protagonisten. Diese sind dabei extrem unterschiedlich und bringen so entsprechend viel Spannung in die Geschichte. Und dennoch verstehen sie sich so gut, dass sie zusammen mit dem Computer Mike an der Spitze eine Revolution leiten können. Dabei lernt man im Laufe der Geschichte, dass in einem Krieg die Wahrheit zuerst stirbt. Obwohl die drei Rebellen auf der „guten“ Seite stehen, zensieren sie die Medien, senden gezielte Fehlinformation zum Gegner (der Erde) und nehmen auch den Tod von Menschen in Kauf. Interessanterweise ertappt man sich als Leser dabei, dass man diese Handlungen alle versteht. Hätten sie auch nur ein Mittel ausgelassen, wäre die Revolution vermutlich gescheitert.

Interessant ist auch das Leben auf Luna, wie Heinlein es sich vorstellte. Aufgrund der stark schwankenden Temperaturen auf dem Mond, leben die Menschen unter der Erde in kleinen Städten. Anfangs war die Besiedelung des Mondes nichts anderes als ein ausgelagertes Gefängnis. Dies erinnert natürlich stark an die Kolonisierung von Australien. Dieses Gefangenenlager hat aber auch zur Folge, dass das Frauen-Männer-Verhältnis extrem unausgeglichen ist, sodass auf jede Frau zwei Männer fallen. Dieser Mangel führt dazu, dass eine matriarchalische Gesellschaft entstand, bei der die Frauen das Sagen haben, was die Männerauswahl angeht. Daneben haben sich Familien eher zu Clans entwickelt, wo mehrere Frauen und Männer miteinander „verheiratet“ sind.

Was Heinlein mit seinem Buch ebenfalls prägte, ist der aus der Informatik bekannte Begriff TANSTAAFL. Dies bedeutet „There ain't no such thing as a free lunch“, zu deutsch „Nichts ist umsonst“.

Insgesamt ist „The Moon is a Harsh Mistress“ ein sehr guter Sci-Fi-Roman, der auch Poltik-interessierten Lesern empfohlen werden kann. In Englisch ist das Buch etwas schwer zu lesen, da sich im Laufe der Zeit auf dem Mond eine leicht eigene Sprache entwickelt hat. Somit fallen Personalpronomen oder Artikel oft weg (Beispiel: „Little redhead was out of sight; guard she had bowled over was on hands and knees. I swung left arm at his face and felt jar in shoulder as jaw broke.”). Man gewöhnt sich aber mit der Zeit daran, ebenso wie an die zahlreichen russischen und chinesischen Wortteile im Text.

Wer also Sci-Fi und Politik mag oder wem „Starship Troppers“ vom gleichen Autor gefallen hat, sollte sich das Buch anschauen. Ebenso können Fans von Stanislaw Lem oder Ray Bradbury ungesehen zugreifen.

Buch: Felipolis

Titel Felipolis
Autor Akif Pirinçci
Sprache Deutsch
Genre Katzen-Krimi
Herausgeber Diana Verlag, 2011
Seitenanzahl 351
Kater Francis ist in die Jahre gekommen. Anstatt mysteriöse Mordfälle zu lösen, liegt er lieber in der Sonne und lässt das Leben an sich vorbeiziehen. Mit seiner Frau Sancta hat er nur Streit und sein Sohn Junior kommt gut ohne ihn klar. Doch das ändert sich, als sein Freund Blaubart mit der Bitte an ihn herantritt, sich um die Katzendame Domino zu kümmern, die zuvor von ihrem Frauchen mehrere Milliarden geerbt hat. Sowohl Menschen als auch andere Katzen sind auf das Erbe scharf und Domino schwebt in Gefahr. Nur was wollen die Katzen mit dem ganzen Geld? Die Antwort ist leicht: „Felipolis“, einen eigenen Katzenstaat. „Felipolis“ ist Pirinçcis siebter Felidae-Roman. Der Erstling Felidae hat vor allem als Film auf sich aufmerksam gemacht. Aber auch wenn man keinen einzigen Teil gelesen hat, findet man schnell in „Felipolis“ hinein. Pirinçcis Katzen verhalten sich schlauer als der die gewöhnliche Durschnittsbärkatze. So kann Francis lesen, Handys bedienen, im Internet surfen, E-Mails schreiben und mehr. Natürlich gibt es nach wie vor die Einschränkung der vier Pfoten, was die meisten Artgenossen durch Wendigkeit und Sprungkraft aber wettmachen können. Dementsprechend interessant liest sich der Roman auch, da eine völlig neue Sichtweise in das Katzenleben gegeben wird. Der Roman ist sehr spannend geschrieben und man kann natürlich miträtseln, was hinter den Mordfällen und Felipolis steckt. Die Lösung ist dabei in meinen Augen aber stellenweise zu offensichtlich, wenn man genau liest. Interessanterweise schafft Francis nicht Eins und Eins zusammenzuzählen, sodass er lange Zeit in die falsche Richtung ermittelt. Als Mensch ist den meisten Lesern wohl gleich am Anfang klar, wer hinter den Morden steckt bzw. seine HändePfoten mit im Spiel hat. Dennoch ist Felipolis eine sehr unterhaltsame Geschichte, die allen Katzenfreunden und auch Liebhabern des Schafskrimis Glennkill Freude bereiten wird.