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Buch: Lost in a Good Book

Titel

Lost in a Good Book

Autor

Jaspar Fforde

Sprache

Englisch

Genre

SciFi-Krimi-Komödie

Herausgeber

Hodder, 2002

Seitenanzahl

372

Keine Minute nach dem Ende des ersten Teils und der Rettung von Jane Eyre bleibt Literate Detective Thursday Next keine Zeit zum Durchschnaufen. Seltsame Zufälle geschehen und ihr Mann Landen wird aus der Geschichte ausradiert. Doch das lässt Thursday nicht auf sich sitzen und kämpft mit aller Macht gegen die Mega-Organisation Goliath und gegen SpecOps, um ihren Mann wieder zu bekommen. Doch als wäre das nicht genug, verkündet ihr Vater, dass die Welt demnächst untergeht und sich alles in rosa Pudding verwandelt. Thursday soll auch das noch verhindern, wenn sie nur wüsste, wie und warum es passiert und vor allem wer daran Schuld ist ...

Bei „Lost in a Good Book“ ist der Name Programm, so dass ich es nach drei Tagen schon durchgelesen hatte. „The Eyre Affair“ hatte mich schon begeistert, aber Fforde setzt mit dem zweiten Teil noch eins drauf. Es kommen noch mehr Zeit- und Dimensionssprünge hinzu, die zwar fordernd sind, aber als Leser wird man niemals abgehängt. Was mir auch sehr gefällt ist, dass Fforde wohl nicht nur Buch für Buch schreibt, sondern ein großes, ganzes Schema geplant hat, sodass es auch schon in Teil 1 zu Vorkommnissen kam, die erst später von Relevanz sein werden.

Noch mehr als zuvor spielen die fiktiven Charaktere aus verschiedenen Büchern eine wichtige Rolle, vor allem als Thursday die Stelle aus Auszubildende bei Jurisfiction annimmt. Eine Verhandlung im Kontext zu Kafkas „Der Prozess“ und auch entliehene Dialoge aus „Alice im Wunderland“ begeistern – umso mehr, wenn man die Bücher kennt.

Wer Literatur mag oder lustige Krimi-Bücher über Literatur ist mit den Thursday-Next-Büchern auf alle Fälle gut beraten. Auf Deutsch heißt das Buch im Übrigen In einem anderen Buch.

Buch: The Eyre Affair

Titel

The Eyre Affair

Autor

Jaspar Fforde

Sprache

Englisch

Genre

SciFi-Krimi-Komödie

Herausgeber

Hodder, 2001

Seitenanzahl

373

Das Jahr 1985 in London, in einem alternativen Universum. Detective Thursday Next ist Mitglied einer Sonderabteilung Special Operations 27 (kurz: SpecOps), welche sich mit Literaturdiebstahl und -fälschung auseinandersetzt. Als ihr alter Literaturprofessor Acheron Hades das Manuskript zu Dickens Martin Chuzzlewit stiehlt, wird sie von höherer Stelle damit beauftragt, ihn zu fangen. Der Einsatz geht aber grundsätzlich schief … Um sich zu erholen, wechselt Thursday in die Kleinstadt Swindon, in der sie aufgewachsen ist. Nur scheint sie auch hier keine Ruhe vor Hades zu haben. Und dass ihre alte Liebe Landen wieder auf der Bildfläche auftaucht, macht es nicht einfacher.

Auf Jaspar Fforde bin ich durch Shades of Grey (Mein Buch des Jahres 2011!) aufmerksam geworden. Die Geschichte um die Literaturdetektivin Thursday Next las sich im Klappentext ganz spannend und glücklicherweise hält dieser auch, was er verspricht.

Im Kern ist „The Eyre Affair“ ein normaler Krimiroman. Etwas wird von einem Superbösewicht gestohlen (in diesem Fall literarische Meisterwerke) und ein kleiner Polizist mit besonderen Fähigkeiten jagt ihn. Fforde mixt das ganze dann mit einem Alternativuniversum, in dem Zeitreisen mehr oder weniger normal sind (zumindest als SpecOps-12-Mitglied) oder auch durch interessante Erfindungen das Reisen in Bücher möglich ist. Selbst die genetische Restauration ausgestorbener Spezies ist nichts Ungewöhnliches (und fast jeder hält sich einen Dodo als Haustier).

Gewürzt wird das Ganze mit Ffordes typischen Humor, der stellenweise an Terry Pratchett heranreicht, und sich entsprechend gut liest. Spannung, Humor, Zeitreisen, Literatur und auch ein bisschen Liebe – da passt einfach alles zusammen.

Auf Deutsch ist das Buch unter dem Titel Der Fall Jane Eyre erschienen. Insgesamt gibt es bisher fünf Thursday-Next-Bücher, von denen vier bei mir stehen und ich mir für den Sommer vorgenommen habe. Ich hoffe und denke, dass die anderen genauso gut und lustig werden.

Buch: Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär

Titel

Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär

Autor

Walter Moers

Sprache

Deutsch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Goldmann, 2002

Seitenanzahl

703

Wer kennt Käpt'n Blaubär nicht? Das Buch behandelt die erste Hälfte seines ereignisreichen Lebens.

Nach Die Stadt der träumenden Bücher ist dies mein zweiter Moers-Roman. Was die Fantasie und Ideenreichtum angeht, ist Moers sicherlich unschlagbar und beweist auf fast jeder Seite des Buches, dass er der Geschichte noch eins oben drauf setzen kann.

Was Moers neben Lügengeschichten und abstrusen Handlungen aber noch sehr mag, sind Aufzählungen. Und davon gibt es viele im Buch. Immer wenn ein neuer Ort oder eine neue Gegebenheit eingeführt wird, landet man als Leser an einer Stelle, wo Moers die verschiedenen XYZ, die es an der Stelle geben kann, aufzählt. Sicherlich zeugt das von Ideenreichtum, aber die bloße Aufzählung von (exakt) 100 verschiedenen Fellfarben von Buntbären ist doch etwas übertrieben. An vielen Stellen dient die Aufzählung auch nicht der Geschichte, sondern steht nur des Textes wegen dort. Nur ganz selten tritt z.B. eine vorgestellte Lebewesen-Art später im Buch noch einmal auf.

Was mir am Buch dagegen sehr gefallen hat, ist die Tatsache, dass Moers das Thema Lügen direkt in die Geschichte eingebaut hat, als Blaubär als Lügengladiator in Atlantis (der Hauptstadt Zamoniens) sein Geld verdient. Die Grenzen zwischem dem, was wahr und erdacht ist, verschwimmen an der Stelle sehr gut.

Ebenso gut fand ich den Einbau von Nachtigallers Lexikon, was in Blaubärs Kopf herumschwirrt und zu den passendsten Gelegenheiten Hintergrundinformationen über Orte und Lebewesen bietet. Dies lockert den Text sehr auf. Allgemein spielt Moers sehr gerne mit Schriftgrößen und -arten, um seiner Geschichte mehr Ausdruck zu verleihen. Und es gelingt in (fast) allen Fällen.

Die Dialoge im Buch sind sehr witzig und man muss wirklich öfters lachen oder zumindest schmunzeln. In der Hinsicht ist das Buch also allen zu empfehlen, die Humor dieser Art mögen und über die kleinen Mängel des Schreibstils hinwegsehen können.