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Bücher bringen Freude 2

Da ich relativ viel lese, sammeln sich hier immer mehr Bücher an. Ich könnte mir zwar einfach mehr Regale kaufen, aber in der Regel lese ich Bücher doch kein zweites Mal.

Was liegt da näher als die Bücher wegzugeben. Das geht dann entweder gegen Bares bei einem großem Online-Auktionshaus oder gegen ein anderes Buch bei einer Tauschplattform. Ich könnte die Bücher natürlich auch einfach hier im Blog an die Leser verschenken (das mache ich ggf. das nächste Mal), aber am einfachsten ist es für mich, in die Stadtbücherei zu gehen. Diese freuen sich über jede Buchspende und vor allem haben mehr Leute etwas davon.

Im November 2011 hatte ich das letzte Mal Bücher abgegeben und heute war es wieder mal so weit. Folgende Bücher habe ich der Bücherei überlassen:

„Code and Other Laws of Cyberspace“ ist im Übrigen eines der wenigen Bücher, das ich nicht gelesen habe. Das Buch gab es als Geschenk für eine kleine Spende bei der Electronic Frontier Foundation. Lawrence Lessig ist zwar ein bekannter Name im Free-Software-Umfeld, aber nach zwei Kapiteln habe ich aufgegeben, da die Anwaltssprache (dazu noch auf Englisch) einfach zu anstrengend war.

Buch: Bildbearbeitung mit Gimp 2.8

Titel

Bildbearbeitung mit Gimp 2.8

Autor

Winfried Seimert

Sprache

Deutsch

Genre

Sachbuch

Herausgeber

bhv, 2012

Seitenanzahl

192

Das Bildbearbeitungsprogramm GIMP ist eines der Open-Source-Programme, das auf allen großen Betriebssystemen beliebt ist und intensiv genutzt wird. Im Mai 2012 erschien die neueste Version GIMP 2.8, der sich Autor Winfried Seimert in dem Buch „Bildbearbeitung mit Gimp 2.8“ widmet.

Inhalt

„Bildbearbeitung mit Gimp 2.8“ beginnt ganz klassisch mit einer Einleitung und erklärt, was GIMP ist und dass es als Open-Source-Programm unter einer freien Lizenz (GPL) verbreitet wird. Schade ist, dass der Autor Winfried Seimert nicht erklärt, was diese freie Lizenz genau für die Benutzer bedeutet. Im Buch wird der Begriff eher als synonym für die kostenlose Verfügbarkeit gebraucht.

Da wundert es es nicht, wenn im Buch auch nur auf Windows eingegangen wird. Sicherlich wird erwähnt, dass GIMP für Linux und Mac verfügbar ist, aber weder bei der Installationserklärung wird darauf eingegangen, noch findet man auf der beiligenden CD etwas anderes als die Windows-Installationsdatei.

Nach Einleitung und Installation folgen in den einzelnen Kapiteln die wichtigstens Punkte, die man beim Umgang mit GIMP wissen sollte: Ebenen, Bildoptimierung, Freistellen, Fotomontage und -retusche und Filter. Auf den 192 Seiten erhält man also eine guten Überblick über die Fähigkeiten des Bildbearbeitungsprogrammes.

Am Anfang jedes Kapitels steht dabei als kleine Vorschau auch, was die Ziele des folgenden Kapitels sind und was man dabei lernen kann. Dies motiviert zum einen beim Lesen, zum anderen erfährt man auch auch gleich, ob das Kapitel für einen überhaupt relevant ist.

Anspruch und Zielgruppe

Das Buch richtet sich klar an Leute, die mit GIMP bisher wenig bis gar keine Berührungspunkte hatten. So wird auch am Anfang erklärt, wie man eine Datei öffnet oder was Tooltips sind. Dies sind Dinge, die einem normalen Computerbenutzer von anderen Programmen schon bekannt sind und in GIMP leicht intuitiv erschlossen werden könnten.

Glücklicherweise wird nicht nur die reine Funktionalität von GIMP aufgelistet, sondern anhand von Beispielen gezeigt, was eine bestimmte Option bewirkt. Dennoch, und das erwähnt der Autor auch am Anfang, lernt man GIMP am besten kennen, wenn es neben dem Buch auch gleich bedient wird und man so bei eigenen Bildern sieht, was ein bestimmter Filter oder ein bestimmtes Werkzeug bewirken.

Abbildungen helfen beim Verständnis, wobei die teilweise an Tutorials angelehnten Bedienungsschritte oft zu wenig zeigen, als dass sie wirklich aus dem Buch allein verständlich wären. Dennoch gelingt der Spagat recht gut, auch mit bloßen Worten zu beschreiben, was die Bildbearbeitung leistet. Vor allem Hintergründe werden dabei auch erklärt, die zum Verständnis einiger Bildbearbeitungstechniken wichtig sind.

Kritik

Kritik am Buch gibt es wenig. Auf den weniger als 200 Seiten ist so viel erklärt, wie möglich war. Dabei dient das Buch nicht als Referenz (so wie z.B. das Buch „GIMP – kurz & gut“, freiesMagazin 03/2010), sondern bietet wirkliche Anleitungen zum Mitmachen. Die Anleitungen halten sich aber natürlich in Grenzen. Die erzielten Ergebnisse sind sehr einfach und fern von einer professionellen Bildbearbeitung. Vor allem bei der Foto-Montage und -retusche kann man zwar etwas lernen, aber wenn man die Anleitung nur so befolgt, sieht man, dass ein Laie am Werk war.

Die zahlreichen Abbildungen helfen dabei natürlich sehr, auch wenn man GIMP gerade nicht zur Hand hat. Leider sind alle Abbildungen nur in Graustufen gehalten. Prinzipiell schadet das nicht, wenn aber der Farbtonkreis erklärt oder ein Beispiel, um rote Augen zu entfernen, gezeigt wird, dann geht definitiv der Sinn verloren. Die Vorher-Nachher-Bilder sehen dann einfach nur identisch aus.

Schade ist, dass oft nur auf Windows eingegangen wird bzw. Windows-Spezifika erklärt werden. Das fängt bei der Erstellung von Screenshots und der Anbindung an den Scanner an und hört beim Hinzufügen von Plug-Ins nicht auf. Da GIMP aus der Open-Source-Ecke und Linux kommt, wäre dies schon wünschenswert. Auch auf die CD hätte man etwas mehr draufpacken können als eine 72-MB-große Installationsdatei für Windows. Videotutorials wären sicherlich großartig, aber dafür gibt es andere, gute Bücher (wie z.B. das Buch „GIMP 2.8“ von Georg Hornung).

Auf die Eigenheiten von GIMP 2.8 wird seltsamerweise nirgends im Buch eingegangen. So werden keinerlei Besonderheiten erwähnt. Das hat den Vorteil, dass man so gut wie alle Anleitungen auch unter GIMP 2.6 nachmachen kann. Der Nachteil ist, dass man nicht immer genau weiß, ob man es nachmachen kann. Theoretisch hätte das Buch aber einfach nur "Bildbearbeitung mit Gimp" heißen können.

Vom Inhalt her fehlt wenig. Etwas vermissen könnte man als GIMP-Kenner vielleicht nur das Freistellen mittels der Schnellauswahlmaske ([Shift]+[Q]), die bei vielen Nutzern beliebt ist, dafür aber auch ähnlich wie die Vordergrundauswahl funktioniert, die wiederum erklärt wird.

Alles in allem ist „Bildbearbeitung mit Gimp 2.8” eine interessante, kurze und preiswerte Lektüre, wobei man sich schon fragen muss, ob man die Tutorials im Internet nicht besser und ausführlicher wieder findet – zumal nicht auf die Neuerung von GIMP 2.8 eingegangen wird.

Buch: Der Prozess

Titel

Der Prozess

Autor

Franz Kafka

Sprache

Deutsch

Genre

Drama

Herausgeber

Public Domain, 1925

Seitenanzahl

EPUB

Josef K. wird eines Morgens in seiner Wohung verhaftet. Dabei ist die Verhaftung nicht direkt eine Verhaftung, sondern eher eine formale Unterrichtung, dass er verhaftet sei und sein Prozess beginne. Was ihm vorgeworfen wird, erfährt Josef K. nicht. Anfangs nimmt er den Prozess auf die leichte Schulter, sein Leben wird aber immer weiter davon beeinflusst.

Ich hatte Kafka nie in der Schule gelesen und „Die Verwandlung“ sowie „Der Prozess“ waren mir seit jeher ein Begriff. Durch meinen neuen E-Book-Reader (Später ein Review dazu.) kam ich in den Genuss der frei verfügbaren Werke von Kafka. „Der Prozess“ war das erste Buch, was ich mir antun wollte.

Und „antun“ trifft es wirklich. Ich kann jeden Schüler verstehen, der das Buch mit Grauen in die Ecke wirft und sich modernerer Trivial-Literatur hingibt. Ich gestehe, dass ich bis zum Ende nicht begriffen habe, um was es in dem Buch geht. Mir geht es da wie Josef K., der nie erfährt, um was es in seinem Prozess geht und auch rein gar nichts dagegen machen kann. Ich habe auch die aneinandergereihten Wörter gelesen, den Weg von Josef K. nachverfolgt, aber verstehe einfach nicht, wie die Dinge zusammenspielen.

Sicherlich kann man einzelne Aspekte herausgreifen, wie Kritik an der Justiwillkür und dem Unvermögen des einfachen Menschen dagegen etwas zu tun. Oder man sieht das ganz eher als einen inneren Prozess, für eine Schuld Josef K.s, die man als Leser nicht erfährt. Diese Unklarheit mag ich aber an Büchern nicht. Ich möchte Bücher lesen, um unterhalten zu werden oder etwas zu lernen. Wenn ich ein Buch erst selbst interpretieren muss, um einen Sinn daraus zu erkennen, wird mir der Spaß am Lesen genommen.

Ich hoffe einfach mal, dass „Die Verwandlung“ besser wird. Wenn nicht, kann ich zumindest sagen, dass ich Kafka gelesen habe. Über ein Verständnis des Gelesenen habe ich dann noch keine Aussage getroffen …