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Buch: The Wind Through the Keyhole

Titel

The Wind Through the Keyhole

Autor

Stephen King

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Gallery Books, 2012

Seitenanzahl

309

Ein bisschen fühlt sich das neueste Buch aus dem King'schen Mittwelt-Universum wie Inception in Schriftform an. Die Geschichte spielt zwischen Band 4 und Band 5 der „Der dunkle Turm“-Reihe. Rolands Ka-tet muss auf dem Weg nach Calla Bryn Sturgis ungewollt Unterschlupf vor einem fürchterlichem Sturm („Starkblast“ genannt) suchen, der die Temperaturen auf mehrere Minusgrade fallen lässt und alles einfriert und wegbläst, was ihm in den Weg kommt. Um die Nacht zu überstehen, erzählt Roland seinen Freunde eine Geschichte aus seiner Jugend.

In dieser Geschichte jagt er als junge Revolvermann mit seinem Freund Jamie DeCurry einen Mörder („Skin-Man“), der sich angeblich in diverse Tiere verwandeln kann und so die Menschen in einem kleinen Örtchen und der nahe gelegenem Salzmine bedroht. Es gibt aber einen Augenzeugen, den Jungen Billy. Diesen nimmt Roland in Schutzhaft und will ihm am nächsten Tag einige der potentiellen Täter zur Gegenüberstellung vorführen. Damit der Junge weniger Angst in der Nacht bekommt, erzählt Roland ihm die Geschichte „The Wind Through the Keyhole“, die seine Mutter ihm früher immer vorgelesen hatte.

Darin geht es um den jungen Tim Ross, der mit seiner Mutter und seinem Vater im Örtchen Tree wohnt. Eines Tages kehrt sein Vater nicht mehr aus dem Wald vom Holzfällen zurück. Sein Partner Bern Kells erzählt, ein riesiger Drache habe sie angefallen und seinen Vater umgebracht. Ohne Einkommen ist Tims Mutter auf Bern Kells angewiesen und nimmt diesen kurzerhand als Mann. Als dieser aber im Rausch Tims Mutter so sehr prügelt, dass sie erblindet, rennt Tim fort, in der Hoffnung, eine Lösung zu finden. Dabei erlebt er viele Abenteuer, die aus ihm an Ende auch einen Revolvermann machen.

Ich freue mich über jeden weiteren Schnipsel, den es zur „Der Dunkle Turm“-Reihe gibt. Für mich ist dies die beste Geschichte, die ich in meinem bisherigen Leben gelesen habe. Auch ein „Herr der Ringe“ reicht für mich nicht daran heran. Um so schöner war es, Roland, Eddie, Susannah und Jake wieder zu sehen, auch wenn die Hauptgeschichte sich weniger um das Ka-tet dreht als gedacht. Der Mittelpunkt ist Tim Ross und seine Abenteuer. Hierbei werden aber viele Elemente aus der „Der Dunkle Turm“ aufgegriffen, die den Bogen zur Originalserie schlagen.

Vom Stil her ist das wieder ein echter King. Sobald man angefangen hat, fliegen die Seiten nur an einem vorüber und ehe man sich versehen hat, ist das Buch zu Ende. Dabei sieht man im Kopf ganz klar den jungen Tim vor sich, wie er sich mutig gegen einen Sumpfdrachen stellt oder sich mit Siris Nachfolgerin (Insider für die, die das Buch gelesen haben) anfreundet. Hier geht es mir wie bei den meisten King-Büchern: Ich kann einige Jahre später nicht mehr sagen, ob ich das Buch gelesen oder den Film gesehen habe. Das ist etwas, was nicht jedem Autor gelingt.

Wer „Der Dunkle Turm“ gelesen hat, muss sich das Buch einfach holen. Ob auf Deutsch oder Englisch ist dabei egal, wenn die neuen Übersetzungen immer noch so gut wie die alten sind. Auf Deutsch heißt das Buch einfach nur „Wind“, ist aber noch nicht als Taschenbuch erhältlich, sondern nur als gebundene Ausgabe.