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Humble Indie Bundle 8 erschienen

Keine Woche nach dem Ende der letzten Humble-Bundle-Aktion startet eine neue Runde: 7 Spiele für Linux, Mac und Windows buhlen um die Gunst der Spielerherzen. Ganz im Sinne des Slogans „You can't spell great without 8.”

Seit gestern kann man das neue Humble Indie Bundle 8 kaufen. Wie bei allen Humble Bundles sind die Spiele DRM-frei und laufen unter Linux, Mac und Windows. Jeder kann den Preis selbst bestimmen und in variablen Anteilen auf die Entwicklerstudios, die Humble-Anbieter, die Electronic Frontier Foundation und die Charity-Organisation Child's Play verteilen.

Sieben Spiele als Linux-Debut

„Dear Esther“ ist kein typisches Videospiel sondern eher eine Erfahrung. In der Ich-Perspektive erkundet man ohne Gedächtnis eine einsame Insel, auf der in der Ferne ein geheimnisvoller Leuchtturm blinkt. Stück für Stück findet man Gegenstände, die man zusammenpuzzeln muss, um hinter das Geheimnis der Insel und der eigenen Identität zu kommen. Das Spiel hat zahlreiche Preise gewonnen, u.a. in den Kategorien „Beste Erzählweise“ und „Visual Art“.

Achtung: „Dear Esther“ existiert derzeit nur als CodeWeaver-Portierung, d.h. als Windows-Spiel, das mit einem Wine-Wrapper ausgeliefert wird. Eine native Portierung ist aber bereits in Arbeit und wird es vermutlich noch vor Ablauf der Zwei-Wochen-Frist geben.

„Thomas Was Alone“ ist ein Spiel über Freundschaft in einem andersartigen Design. Als kleines Rechteck bahnt man sich in dem Jump'n'Run-Geschicklichkeitsspiel anfangs alleine seine Weg durch die Welt, um später neue Freunde zu gewinnen, die einem beim Bestehen des Abenteuers helfen.

„Capsized“ ist ein grafisch sehr schönes Action-Jump'n'Run. Als gestrandeter Astronaut auf einem fremden Planeten versucht man in der einem feindlich gesonnenen Umwelt zu überleben und die eigenen Crew-Mitglieder zu retten.

„Awesomenauts“ ist ein sehr bunter 2D-Jump'n'Run-Shooter im Comicstil. Mehrere Helden mit verschiedenen Fähigkeiten und eigenem Teamsong stehen zur Auswahl. Zusätzlich gibt es einen Multiplayer-Modus.

Den Stil von „Little Inferno“ erkennt man als World of Goo-Spieler sofort wieder. Dieses Mal sprüht das Herz jedes Pyromanikers Funken, wenn er das Spiel sieht: Einziges Ziel des Spiels ist es Gegenstände in einem Kamin zu verbrennen. Hierfür bekommt man Geld, für das man sich tolle neue Sachen kaufen kann – um sie dann wieder zu verbrennen.

Wer mehr als den Durchschnitt zahlt (aktuell 5,63 US-Dollar), bekommt das „Proteus“ dazu. Das Spiel zeigt eindrucksvoll, wie man mit Pixelgrafik wundervolle Welten erschaffen kann. Zusammen mit einem großartigen Soundtrack kann man sich leicht in den zufallsgenerierten Welten verlieren. Das Spiel konnte einige Preise gewinnen, u.a. für „Best Audio“ und „Most Amazing Game“.

Ebenso gibt es „Hotline Miami“ dazu, wenn man mehr als der Durchschnitt zahlt. Es handelt sich dabei um einen sehr schnellen strategischen Top-Down-Shooter, bei dem man nur wenige Millisekunden Zeit hat, zu reagieren. Zum falschen Zeitpunkt die falsche Taste gedrückt und man darf von vorne anfangen. Frustration und Motivation geben sich hier die Klinke in die Hand.

Zusätzlich gibt es zu den Spielen „Dear Esther“, „Thomas Was Alone“, „Capsized“, „Awesomenauts“, „Little Inferno“ und „Proteus“ den jeweiligen Soundtrack als MP3 und verlustloses FLAC-Format zum Download.

Die Sprache der meisten Spiele ist Englisch, einzig „Hotline Miami“ und „Little Inferno“ stehen beim Direktdownload in Deutsch zur Verfügung. Nutzt man die Steam-Versionen, sind „Little Inferno“ und „Awesomenauts“ in Deutsch.

Hinweis: Alle Spiele liegen nur als 32-Bit-Version vor. Zur Benutzung auf 64-Bit-Systemen benötigt man unter Umständen die 32-Bit-Bibliotheken.

Bundle erwerben

Die Spiele stehen nach dem Kauf für Linux als Direkt-Download oder BitTorrent-Link zur Verfügung. Zusätzlich können die Spiele auch über das Software-Center installiert werden. Ebenso gibt es für alle Spiele Steam-Keys.

Bezahlen kann man wie immer über Paypal, Google Wallet oder Amazon Payments. Ganz neu ist auch die Bezahlung mit Bitcoins. Das Angebot besteht noch bis zum 11. Juni 2013.

Achtung: Vor dem Kauf sollte man zu allen Spielen die Systemvoraussetzung für Linux lesen.

Persönlicher Eindruck

„Dear Esther“ steht schon seit zwei Jahren auf meiner Spielliste, aber bisher gab es das Spiel nicht unter Linux. Allein deswegen habe ich mir das Bundle gekauft.

„Thomas Walks Alone“ überzeugte mich in den ersten Levels mit sehr viel Humor und eine guten Off-Stimme.

„Hotline Miami“ ist nichts für mich. Taktik-Shooter sind einfach nicht mein Ding.

Mit „Proteus“ konnte ich auch nicht so viel anfangen. Ist wohl wirklich eher ein Kunstspiel.

„Little Inferno“ dagegen – obwohl es auch kein richtiges Spiel ist – weiß mit sehr viel Humor zu überzeugen. Ja, man tut nichts sinnvolles, aber das ist genau der Sinn des Spiels. Die Sozialkritik ist einfach nicht zu überhören (wie schon bei World of Goo) und sehr nett verpackt. Unbedingt anspielen!

„Capsized“ und „Awesomenauts“ könnten gut sein, dafür habe ich beide aber viel zu kurz gespielt, um etwas genaues sagen zu können.

Fazit: Es gab schon bessere Bundles ja. Aber wegen „Dear Esther“, „Thomas Walks Alone“ und „Little Inferno“ hat sich das Bundle für mich auf alle Fälle gelohnt.

Steam oder kein Steam

Der Artikel erschien heute auch bei Ikhaya.

Rückblende

Erinnert sich noch jemand an das Jahr des Linux-Desktops? Wenn man den Suchbegriff in eine Suchmaschine seiner Wahl eingibt, wird jedes Jahr seit 2010 das Jahr des Linux-Desktops ausgerufen. Für mich zählt der Ausdruck deshalb bereits seit Längerem zum Unwort des Jahres. Dennoch könnte Valve, die Firma hinter Steam, genau dies für das Jahr 2013 erreichen.

Lange Zeit sah es mit Spielen unter Linux eher mau aus. Natürlich gab es Linux-Spiele wahrscheinlich schon mit dem ersten grafischen Linux-Desktop. Und wenn ich die Linux-Programmierer richtig einschätze, gab es davor auch schon Linux-Spiele ohne Grafik.

So unterhaltsam „Frozen Bubble“ und „TuxRacer“ aber auch sein mögen, es sind nun einmal keine Titel, die mit einer großen Spielwelt, zahlreichen Handlungsspielräumen, einer atemberaubenden Grafik, einer faszinierenden Geschichte oder tiefgründigen Charakteren glänzen. Eigenschaften, die vor einiger Zeit nur mit Triple-A-Titeln assoziiert wurden. Etwas, was es nur unter dem Spiele-OS Windows oder auf Konsolen gab.

Steam für Linux

Zuerst sei gesagt: Steam hat nicht das Spiele-Rad erfunden. Für Linux haben sie es aber etwas runder gemacht. Linux-Spiele gibt es wie gesagt schon länger. Und diverse Indie-Entwickler bieten ebenfalls seit Längerem ihre Spiele auch für Linux an. Das Humble Bundle ist seit Mai 2010 ein guter Beweis dafür, dass es auch „größere“ Titel unter Linux geben kann. Dennoch beschränkten sich die Indie-Spiele oft auf Jump'n'Run und Puzzlespiele oder waren mit Klötzchengrafik versehen (was jetzt keine Anspielung auf Minecraft sein soll).

Das Spiele-Portfolio von Valve dagegen ist von einem anderen Kaliber: Half-Life, Counter-Strike: Source, Team Fortress 2 sind die Namen der großen Titel. Und die Liste wird noch weitergeführt, wenn das geniale „Portal“ oder Half-Life 2 und Left 4 Dead 2 die Beta-Phase verlassen.

Außerdem ist die Benutzung von Steam so schön einfach: Paket herunterladen, installieren, Steam starten, Spiel kaufen, losspielen.

Dass es Valve mit Steam für Linux ernst meint, zeigen natürlich obige Portierungen. Zusätzlich gibt es Bestrebungen seitens Valve eine eigene Konsole auf den Markt zu bringen. Und der Clou: Auf der Konsole läuft Linux. Wenn Valve das Ziel der Konsole also weiter verfolgen will, müssen sie notgedrungen Steam noch attraktiver für Linux machen – was eben vor allem durch ein großes Spiele-Portfolio erreicht wird.

Warum doch nicht?

Wenn das alles so schön und toll ist, was ich da oben beschreibe, wieso nutze ich (immer noch) kein Steam? Der Grund sind drei Buchstaben: DRM. Das Kürzel DRM steht für Digitales Rechte-Management und wird aus Sicht von Urhebern, meist aber vor allem aus der Sicht von Publishern und Verwertern, die viel Geld damit verdienen, als notwendig beschrieben, um die Kreativen zu schützen. Aus Kundensicht ist DRM eine Einschränkung der Benutzung einer Sache, die man gekauft hat.

Gekauft? Ja, da ist das Problem. Beim Steam kauft man keine Spiele, sondern man kauft nur das Nutzungsrecht. Und der rechtliche Unterschied ist hier immens. Gekaufte Spiele gehen in den Besitz des Käufers über. Er hat (in Deutschland) dann auch das Recht, den Titel weiterzuverkaufen. Kauft man nur das Nutzungsrecht, hat man keinerlei Rechte am Titel selbst. Wenn ich ein Spiel also gespielt habe, ist es nach dem Durchspielen nichts mehr wert. (Und wie viele Spieletitel hat man daheim, die man wirklich mehrmals durchspielt?)

Abgesichert wird diese Regelung durch den Steam-Nutzungsvertrag (AGB), Abschnitt 2.A um genau zu sein. Interessanterweise streiten sich die Gerichte aber noch, ob solche Bedingungen einem Kunden wirklich zuzumuten sind. Entsprechende Urteile gibt es schon zugunsten des Verbrauchers, aber auch zu dessem Nachteil. Eine Klage gegen Valve diesbezüglich läuft immer noch.

Wenn man die AGB und die Datenschutzrichtlinien weiterliest, fallen einem noch andere Dinge auf, die für den Nutzer nicht so vorteilig ausgedrückt sind. So erhebt Valve Daten von Spielern und Käufen (noch legitim), kann diese aber auch an Dritte weitergeben.

Vor allem sollte man nicht vergessen: Kauft man bei Steam ein, begibt man sich komplett in die Hände von Valve. Ein falsche Handlung kann zum kompletten Bann des Steam-Kontos {en} führen. Alle Spiele sind dann weg. (Wer den Thread komplett liest, wird aber feststellen, dass der Zugang zu den Spielen nach etwas hin und her zumeist doch wieder hergestellt wurde.) Gleiches Schicksal erleidet man, wenn Valve auf die Idee käme, dass sich Linux-Spiele doch nicht lohnen und 2014 seinen Dienst für Linux wieder einstellen würde. Und durch den Jugendschutz in Deutschland kann man auch das ein oder andere Spiel bei Steam verlieren. Ebenso kann es auch zu Bugs in Steam kommen.

Noch mehr Kritik findet man in der Wikipedia.

Fazit

Es gibt sicherlich Vor- und Nachteile, die Steam für Linux mit sich bringt. Ich freue mich für jeden Linux-Nutzer, der sein Windows endlich nicht mehr booten muss, um ein „ordentliches“ Spiel in den Händen halten zu können. Für mich sind die Geschäftsbedingungen und die DRM-Geiselung von Steam aber nicht hinnehmbar und das wird sich wohl auf Dauer auch nicht ändern. Ich bevorzuge da lieber die Humble-Spiele. Hier bekommt man für sein Geld etwas geboten, kann die Spiele DRM-frei auch weiterverkaufen und ist nicht vom Gutdünken einer Firma abhängig.

Update zum Humble Double Fine Bundle

Entgegen meiner Hoffnung gab es als Update des Humble Double Fine Bundles kein „The Cave“. :( Hinzugefügt wurden dagegen 8 Windows-Spiele-Prototypen.

Sicherlich sind die Prototypen interessant, um mal kurz reinzuschauen, aber zum echten Spielen sind sie wohl eher ungeeignet. Das Update ist somit enttäuschend – für Linux-Nutzer besonders, da es für sie nichts Neues gibt.

Humble Double Fine Bundle erschienen

Double Fine Productions ist nur einigen Spielern ein Begriff. Etwas bekannter sollte der Name Tim Schafer sein, der Kopf hinter dem Entwicklerstudio. Spätestens wenn man aber „Monkey Island“ oder „Day of the Tentacle“ hört, hüpft das Adventure-Liebhaber-Herz etwas höher. Diejenigen, die jetzt aufhorchen, wird das neue Humble Bundle freuen.

Seit gestern kann man das neue Humble Double Fine Bundle kaufen. Wie bei allen Humble Bundles sind die Spiele DRM-frei und laufen unter Linux, Mac und Windows. Jeder kann den Preis selbst bestimmen und in variablen Anteilen auf das Entwicklerstudio Double Fine Productions, die Humble-Anbieter, die Electronic Frontier Foundation und die Charity-Organisation Child's Play verteilen.

Die Spiele stehen nach dem Kauf für Linux direkt als Installations zum Download zur Verfügung. Zusätzlich können die Spiele auch über das Software-Center installiert werden. Im Laufe der kommenden Tage soll der Download auch über Steam möglich sein.

Bezahlen kann man wie immer über Paypal, Google Wallet oder Amazon Payments. Das Angebot besteht noch bis zum 21. Mai 2013.

Inhalt des Bundles

„Costume Quest“ ist ein 3D-Action-Rollenspiel mit Comicgrafik, bei dem man als einer der Geschwister Reynold und Wren zu Halloween durch die Nachbarschaft zieht. Süßigkeiten und Gegenstände verändern das eigene Kostüm, welche einem helfen, gegen die Monster zu kämpfen, die einen bedrohen.

„Psychonauts“ ist ein Jump'n'Run-Actionspiel, welches vor allem durch die schrägen Charaktere lebt. Als telepathisch/telekinetisch veranlagter Junge „beamt“ man sich in den Kopf anderer Leute, um gegen deren Alpträume und Monster zu kämpfen. Das Spiel war bereits im Humble Indie Bundle V enthalten.

„Stacking“ ist eine Art Adventure-Puzzle als Stummfilmspiel. Als Matrjoschka-Puppe Charlie kann man sich in andere Puppen hineinversetzen (wörtlich gemeint), um deren besondere Fähigkeiten zu nutzen.

Brütal Legend“ ist ein Action-Adventure mit einem starken Musikbezug. Als Metallband-Roadie Eddie wird man in ein paralleles Universum teleportiert, in der man mit Axt und Gitarre bewaffnet gegen allerlei Monster kämpft. Das Spiel bekommt man nur, wenn man mehr als den aktuellen Durchschnittspreis (derzeit 7,90 US-Dollar) zahlt.

„Broken Age“ ist der neuste Streich von Double Fine Production. Das Spiel machte bei einer Kickstarter-Aktion auf sich aufmerksam, da es über 3,3 Millionen US-Dollar einnahm. „Broken Age“ ist ein klassisches Point-and-Click-Adventure, über das noch nicht so viel bekannt ist, da es sich noch in der Entwicklung befindet. Wer mehr als 35 US-Dollar zahlt, kann das Spiel vorbestellen.

Zu guter Letzt gibt es für die ganz großzügigen Käufer ab 70 US-Dollar eines der Double-Fine-T-Shirts, die extra für die Humble-Bundle-Aktion gedruckt wurden.

Für alle Spiele wird auch der Soundtrack als MP3 und FLAC zum Download angeboten.

Achtung: Vor dem Kauf sollte man zu allen Spielen die Systemvoraussetzung für Linux lesen.

Meinung

Ich denke, das Humble Double Fine Bundle wird alle bisherigen Humble-Rekorde schlagen, da die Spiele des Entwicklerstudios wirklich extrem klasse sind. Das Angebot, für 35 US-Dollar auch gleich noch das „Double Fine Adventure“ (so der Arbeitstitel von „Broken Age“) zu erhalten, ist großartig. Dumm nur, dass ich mir „Broken Age“ schon vor einem Monat vorbestellt hatte. Aber ich muss ja keine 35 US-Dollar ausgeben, auch wenn die Spiele es sicherlich alle wert sind. Am meisten freue ich mich auf „Brütal Legend“.

Interessant ist, dass die Linux-Spieler mehr doppelt soviel Geld wie die Windows-Nutzer ausgeben. Dass Linuxianer großzügiger sind, war schon immer so, aber so eine gravierenden Unterschied sieht man nicht oft. Ich bin gespannt, wie das in zwei Wochen aussieht.

Auch gespannt bin ich, was es als Bonus in einer Woche geben wird. Ich hoffe ja auf „The Cave“, das letzte Spiel von Double Fine, was ich unbedingt spielen will. :)