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Radtour 2014: Saar/Mosel/Rhein – Teil 4

Tag 4: Sonntag, 15.06.2014

Frühstück gab es im Hotel etwas später, sodass ich erst gegen 9 Uhr weggekommen bin. Sehr toll war, dass die Frage nach einem Brötchen für unterwegs nicht nur positiv beantwortet wurde, sondern die Bedienung mir auch noch ungefragt eine Plastiktüte hinlegte. So geht Service! :) Für Radfahrer ist das Wirtshaus zum Pferdemarkt also nur zu empfehlen.

Das Wetter war wieder etwas wärmer, nur der starke Wind aus Norden hat etwas genervt. Immerhin macht die Saar ja einige Schleifen, sodass der Wind auch mal von hinten oder zumindest der Seite kam.

In Zewen habe ich mir ganz kurz das Schloss Monaise angeschaut. Kurz nachdem die Saar in die Mosel fließt liegt das Schlösschen am Moselufer. Viel gab es dort aber nicht zu sehen, weswegen ich gleich weiter gefahren bin.

Schloss Monaise

Schloss Monaise

Gegen 11 Uhr war ich dann in Trier. Die Stadt ist sehr schön und es gibt sehr viel zu sehen. Aus dem Grund habe ich mir auch eine Stunde Zeit genommen, gemächlich bei einem Eis durch die Stadt zu schlendern. Gesehen habe ich dabei natürlich den Trierer Dom und das Porta Nigra. Trier lohnt sich definitiv für einen Wochenendausflug und die Stadtführung ist sicherlich auch interessant.

Der Trierer Dom

Der Trierer Dom

Porta Nigra in Trier

Porta Nigra in Trier

Ab Trier ging es dann fast ohne Halt bis zum Zielpunkt Bernkastel-Kues. Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass ich vor 16 Uhr dort ankomme, aber dank „Happy Mosel“, für das die B52 zwischen Schweich und Reil auf 80 Kilometern komplett gesperrt und für Radfahrer geöffnet war, hat das doch geklappt. Die Aktion war mir natürlich nicht bekannt, aber als Hunderte von Radfahrern die Bundesstraße befuhren, dachte ich mir schon, dass ich ruhig auch den Radweg verlassen könnte. :)

Villa Urbana bei Longuich

Villa Urbana bei Longuich

Da in Bernkastel-Kues das erste Hotel, wo ich unterkommen wollte, nicht besetzt war, bin ich im Moselblümchen untergekommen, was sich als gute Wahl herausstellte. Das Hotel liegt sehr zentral in der Altstadt und auch sehr ruhig, sodass ich endlich einmal nicht von Straßenlärm geweckt wurde. Insgesamt hat man mit Zimmern in dem Ort weniger ein Problem, da jedes zweite Haus ein Gästezimmer-Schild an der Tür hängen hat. Nach der Dusche bin ich auch erst einmal in die Weinberge zur Burg Landshut</A>gelaufen,daichandemTagjanochzuwenigBewegunghatte.DieBurgwurdeleidergeradesaniert,aberdieAussichtüberdieStadtanderMoselistsehrschön.

Bernkastel-Kues ist auch sehr schön. Zahlreiche Fachwerkhäuser und kleinere Gassen laden zum Verlaufen ein. Immerhin kommt man früher oder später in einem Weinberg oder an der Mosel raus, um sich neu orientieren zu können. Durch „Happy Mosel“ war bis 18 Uhr auch noch Stadtfest mit zahlreichen Buden am Moselufer, dennoch konnte ich mich dort hinsetzen und lesen. Zu Abend habe ich dann auch im Moselblümchen gegessen und diesmal den ersten Wein aus der Moselregion probiert.

Altstadt von Bernkastel-Kues

Altstadt von Bernkastel-Kues

Burg Landshut

Burg Landshut

Blick von der Burg Landshut

Blick von der Burg Landshut

Wasserfall in Bernkastel-Kues

Wasserfall in Bernkastel-Kues

Strecke:

95,14 km

Dauer:

5:12:35 h

Schnitt:

18,25 km/h

Reisedauer:

7 h

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Radtour 2014: Saar/Mosel/Rhein – Teil 3

Tag 3: Samstag, 14.06.2014

Nach einem guten und reichhaltigen Frühstück ging es gegen 8:30 Uhr endlich die Saar entlang. Der Himmel war etwas bedeckt, was zum Radfahren aber ganz gut war. Zum Abend hin hätte ich mir dann aber doch etwas mehr Sonne gewünscht.

Erster Halt war die Völklinger Hütte. Das UNESCO-Weltkulturerbe zeigt auf einem großen Areal von 10 Hektar Fläche das ehemalige Stahlwerk, das man begehen kann. Sinnvoll ist es im Übrigen, wenn man sich vorher informiert, wann eine Sehenswürdigkeit aufmacht. So war ich eine halbe Stunde zu früh da. Die Stahlriesen sind schon sehr beeindruckend und geben Völklingen schon von der Ferne ein unverkennbares Bild. Für den Besuch sollte man ca. zwei Stunden einplanen, sonst kann man gar nicht alles mitnehmen, was es zu sehen gibt.

Die Völklinger Hütte im Gesamtbild

Die Völklinger Hütte im Gesamtbild

Erzschrägaufzug (links)

Erzschrägaufzug (links)

In Saarlouis habe ich nur kurz Pause gemacht, weil ich danach zum Emilianusstollen in St. Barbara wollte. Das Örtchen liegt auf einem kleinen Plateau abseits des Saar-Radweges, wodurch der Aufstieg recht ordentlich ist. Blöd war, dass der Stollen wegen Sanierungsarbeiten geschlossen war. Und auch so schien die Lage eher, dass man da maximal mit einer Voranmeldung reingelassen wird, denn der Stollen liegt mitten im Nirgendwo ohne Ticketstand oder ähnlichem.

Daher ging es ohne große Pause weiter nach Niedaltdorf zu einer Tropfsteinhöhle. Hier war das Ergebnis ähnlich unbefriedigend, denn eine Besichtigung ist nur noch für Gruppen per Voranmeldung vorgesehen. Insofern war der Umweg für diese beiden Attraktion völlig sinnlos. :(

Um 15 Uhr war ich an der bekannten Saarschleife angekommen. Ich hatte vorher die Wahl, die Burgruine Montclair im Inneren der Schleife anzuschauen oder lieber auf der äußeren Seite der Schleife zu fahren und daher den Aussichtspunkt Cloef mitzunehmen. Da ich schon zahlreiche Burgen gesehen hatte, wollte ich lieber die Aussicht genießen. Von der Saar aus geht es ca. 200 Meter im Zick-Zack auf einem kleinen Wanderweg bis hoch auf den Berg, wo man die Saarschleife wirklich schön sehen konnte. Sogar die Burg Montclair war von dort zu sehen. Ich bin dabei aber nur bis zum 30 m tiefer liegenden Aussichtspunkt gelaufen, weil die Zeit doch sehr fortgeschritten war.

Aussicht auf die Saarschleife

Aussicht auf die Saarschleife

Wegen der Zeit bin ich danach auch schnell nach Mettlach an den Bahnhof. Zufälligerweise kam der Zug nach Saarburg, wo ich übernachten wollte, auch innerhalb von fünf Minuten. So konnte ich mir zwar Mettlach nicht mehr anschauen, aber erst nach 17 Uhr eine Unterkunft suchen kann mitunter kritisch sein. Glücklicherweise hatte ich beim ersten Wirtshaus zum Pferdemarkt sofort Glück, auch wenn mich nur der Chefkoch reinlassen konnte, den ich zufälligerweise vor dem Gebäude traf. Bis zum Checkin (die Chefin war noch nicht da) fuhr ich auf die Burg hoch und genoss den Ausblick.

Abends bin ich dann den Rundgang durch Saarburg gelaufen und habe mir diverse Sehenswürdigkeiten angeschaut. Wie schon Wissembourg geht ein kleines Flüsschen (die Leuk) durch den Ort, sodass dieser beide Stadtteile durch verschiedene Stege verbindet. Sehr schön ist dabei der direkt im Ort befindliche Wasserfall, in dessen Geräuschnähe man auch sehr gut essen kann. Insgesamt besteht die Innenstadt von Saarburg fast durchängig nur aus Hotels und Restaurants. Man braucht wohl mindestens zwei Wochen, um jede Lokalität einmal getestet zu haben.

Blick auf die Saarburg

Blick auf die Saarburg

Wasserfall in Saarburg

Wasserfall in Saarburg

Strecke:

80,45 km

Dauer:

4:44:17 h

Schnitt:

16,97 km/h

Reisedauer:

8,5 h

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Radtour 2014: Saar/Mosel/Rhein – Teil 2

Tag 2: Freitag, 13.06.2014

Leider war das Zimmer im Hotel Richtung (stark befahrener) Straße, sodass ich bei offenem Fenster morgens um 5 Uhr von den ersten Autos geweckt wurde. :( Immerhin bis 7 Uhr konnte ich den Lärm ausblenden. Das Frühstück war typisch Französisch mit Croissants und Baguette. Die Auswahl war nicht riesig, aber ich bin satt geworden.

Um 8 Uhr ging es dann wieder Richtung Deutschland. Der erste Halt war um 9:15 Uhr die Burg Berwartstein in Erlenbach. Ich war etwas früh da, sodass ich die erste Führung nicht mitmachen konnte. Der Besitzer hat mich aber so durch die Burg laufen lassen, die sehr beeindruckend ist. Vor allem, da sie in den Fels gehauen und nicht darauf errichtet wurde, was einigen Zimmern und Aufgängen eine interessante Note verleiht. Und auch der über 100 Meter tiefer Brunnen, der in den Fels gebaut wurde, beeindruckt.

Burg Berwartstein

Burg Berwartstein

Ritterrüstungen in der Burg

Ritterrüstungen in der Burg

Nächste Station war der Drachenfels bei Busenberg, wo ich ca. gegen 10:30 Uhr war. Die Ruine darauf ist kaum erhalten, aber der Ausblick von ganz oben ist großartig. Man sieht viele andere Steinformationen und Burgen in der Gegend. Insgesamt kann man die gesamte Pfälzer Burgenwelt als sehr interessant bezeichnen und hier würde sich auch ein einwöchentlicher Wanderurlaub lohnen.

Der Drachenfels aus der Ferne …

Der Drachenfels aus der Ferne …

… und der Nähe.

… und der Nähe.

Eigentlich wollte ich danach die Burgruine in Neudahn besichtigen. Aber ich habe sie nicht gefunden. :( Ähnlich wie schon zuvor das Chateau Langenberg in Weiler oder später der Gollenstein in Blieskastel. Alle Sehenswürdigkeiten hatte ich aus der ADFC-Karte, manche kannte OpenStreetMap leider nicht. Oft ist die Ausschilderung in den Orten einfach sehr bescheiden. Insgesamt hatte ich aber genug Burgen, sodass das Auslassen kein großer Verlust war. In Hinterweidenthal gab es dann auch noch den Heufelsen und den Teufelstisch, die mir aber aus der Ferne gereicht haben.

Blöd war, dass der Radweg in Hinterweidenthal nach Münchweiler an der B10 gesperrt war. Der Alternative für die ca. 5 Kilometer lange Strecke sollte ein Radweg mit 17 Kilometer Länge sein. Da ich zeitlich schon extrem hinterher hing, überbrückte ich das Stück einfach mit der Bahn.

Pirmasens habe ich nur durchquert und bin weiter bis nach Zweibrücken. Der Hintern tat nach 75 km wieder weh, sodass ich den Rest der Strecke per Bahn zurücklegen wollte. Blöd war, dass Blieskastel auf meiner Liste stand. Daher bin ich von Zweibrücken nur bis Blieskastel gefahren. Leider entpuppte sich dieser Tipp als Reinfall. Die Orangerie ist nicht sonderlich besonders und der Altstadt-Kern von Blieskastel hat mir gar nicht gefallen. Daher entschied ich mich auch dagegen, in Blieskastel zu übernachten und fuhr danach mit der Bahn weiter bis nach Saarbrücken. Die Strecke Blieskastel – Saarbrücken war im Übrigen mit der Bahn geplant, weil ansonsten an dem Tag 120 Kilometer auf dem Plan gestanden hätten.

In Saarbrücken bin ich im Hotel Schloßkrug untergekommen, bei dem ich das Zimmer in Blieskastel telefonisch reserviert hatte, nachdem ich wusste, dass ich lieber weiterfahren will. Das WC des Zimmers war zwar nur auf der Etage, aber für 44 Euro mit Frühstück war die Übernachtung sehr preiswert. Daneben liegt das Hotel auch sehr gut zur Altstadt, sodass ich Abend einen kleinen Rundlauf durch die Stadt machen konnte. Am Ende bin ich am St. Johanner Markt angelagt, bei dem jedes Restaurant Public Viewing zur WM anbot.

Rathaus St. Johann in Saarbrücken

Rathaus St. Johann in Saarbrücken

Strecke:

88,32 km

Dauer:

5:08:26 h

Schnitt:

17,18 km/h

Reisedauer:

9 h

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Radtour 2014: Saar/Mosel/Rhein – Teil 1

Vorbereitung

Wie immer habe ich die Grobplanung der Reise anhand der Papierkarten des ADFC vorgenommen und danach die detaillierte Strecke mittels OpenRouteService geplant und die erstellten GPX-Tracks auf mein Oregon 450 gespielt. Daneben habe ich für Deutschland und Frankreich eine neue Radkarte selbst erstellt und auf mein Navi geladen.

Zusätzlich habe ich mir dieses Mal mehr Mühe bei der Suche von Unterkünften gegeben. Dank der Routenplanung konnte ich zumindest grob abschätzen, in welchen Orten ich übernachten werde. Anhand der OpenStreetMap-Daten und vor allem Skobbler habe ich dann in den Orten gut erreichbare und preiswerte Unterkünfte gesucht. Für jeden Ort hatte ich so eine kleine Auswahl von Unterkünften zusammengestellt, die mir später auch geholfen hat.

Tag 1: Donnerstag, 12.06.2014

Bevor ich mit der Reise im Saarland beginnen konnte, musste ich erst einmal bis zur Saar fahren. 8:20 Uhr ging es zuerst die Würm hinauf Richtung Pforzheim und dann die Alb weiter nach Ettlingen. Hier hatte ich um 12 Uhr Pause am Alten Schloß gemacht, was aber nicht so spektakulär war. Dafür ist die Altstadt am Fluss recht schön.

Das Rathaus in Ettlingen

Das Rathaus in Ettlingen

Ein weiteres Hindernis, um ins Saarland zu gelangen, ist der Rhein. Glücklicherweise gibt es in Rheinstetten eine kleine Fähre, die ca. alle 20 Minuten von einem Ufer zum anderen übersetzt. Recht interessant fand ich, dass das Schiff nicht „gerade“ von Anleger zu Anleger fuhr, sondern im 45 Grad Winkel gegen den Strom. Dies war notwendig, weil die Kraft des Rheins wohl sehr stark ist und das Schiff sonst enorm wegtreiben würde.

Gegen 13:15 Uhr war ich am anderen Rhein-Ufer angelangt und konnte die Reise fortsetzen. Einen kurzen Abstecher hatte ich in das französische Lauterbourg (an der Lauter, daher der Name) gemacht, weil der Ort laut ADFC-Karte schön sein soll. Aber die schönen Stellen habe ich nicht gefunden. :(

Da mir bei Kilometer 85 der Hintern auch langsam etwas weh tat, versuchte ich schleunigst weiter zum Zielort zu fahren: Wissembourg in Frankreich. Gegen 15 Uhr kam ich im Hotel d'Alsace an, wo man für 55 Euro preiswert übernachten kann. Um mein Schul-Französisch zu testen, wollte ich zumindest auf Französisch fragen, ob die Besitzer Deutsch oder Englisch sprechen. Heraus kam aber „Parlez vous francais?", was eine sehr sinnige Frage in Frankreich ist.

Wissembourg selbst ist sehr schön. Die Stadt ist durch zahlreiche Arme der Lauter geteilt, sodass es sehr viele Stege und Wege gab, die das Stadtbild prägen. Die Abteikirche St. Peter und St. Paul ist recht imposant, an der alten Stadtmauer kann man auf einigen Grünstreifen entspannen (oder in der Lauter baden, wie es ein Pärchen vorgemacht hat). In der Schlupfgass' (die sehr versteckt liegt) hat man auch einen sehr schönen Blick auf die Lauter, die alten Häuser und die Abteikirche im Hintergrund.

Abteikirche St. Peter und St. Paul

Abteikirche St. Peter und St. Paul

Blick von der Schlupfgass' auf die Abteikirche

Blick von der Schlupfgass' auf die Abteikirche

Am frühen Abend war ich noch in einem Café, wobei das Essen nicht sonderlich gut war. Interessant war, dass um mich herum nur Deutsch gesprochen wurde. Und auch unterwegs in der Stadt redeten so gut wie alle Touristen Deutsch. Die Nähe zur deutschen Grenze macht Wissembourg wohl zu einem sehr beliebten Ausflugsziel. Ich habe mein Essen daher auch demonstrativ auf Englisch bestellt. ;)

Strecke:

100,67 km

Dauer:

5:25:52 h

Schnitt:

18,53 km/h

Reisedauer:

6,5 h

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