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Buch: Open Source und Schule – Warum Bildung Offenheit braucht

Titel

Open Source und Schule – Warum Bildung Offenheit braucht

Herausgeber

Sebastian Seitz

Sprache

Deutsch

Genre

Sachbuch

Herausgeber

Eigenverlag, 2015

Seitenanzahl

87 Seiten

Die meisten Menschen wurden in ihrer Schulzeit, sofern es da schon Computer gab, meisten mit proprietären Programmen konfrontiert: Microsoft Windows, Microsoft Office, Adobe, Oracle und Co. Selbst im Studium setzt sich das oft fort. Dabei gibt es inzwischen sehr oft freie Alternativen, die zum einen meistens kostenlos sind, zum anderen aber auch noch frei verteilt werden dürfen. Das Buch „Open Source und Schule“ zeigt einige der Anwendungsbereiche und welche Hürden dabei zu nehmen sind.

Inhalt

Zuerst ist es wichtig zu wissen, dass das Buch nicht aus einer Feder stammt, sondern mehrere Autoren beteilgt waren. Insgesamt sieben weitere Autoren hat Herausgeber Sebastian Seitz neben sich gefunden, die etwas zu dem Thema schreiben konnten und wollten.

Das Buch gliedert sich in drei Bereiche „Primar- und Sekundarstufe“, „Aus- und Weiterbildung“ sowie „Administration“. Die IT-Betreuer und Lehrer berichten über den Einsatz diverser Open-Source-Programme in ihrem jeweiligen Umfeld. Sehr oft zeigt sich, dass in den Schulen für dererlei Betreuung kein Geld zur Verfügung steht. Das heißt, meistens bringen die entsprechenden Lehrkräfte einfach ihr Hobby mit an die Arbeit und zeigen die Möglichkeiten auf. Im besten Fall werden ihnen dabei keine Steine in den Weg gelegt. Sehr oft hindern auch äußere Vorgaben (wie zum Beispiel die eingesetzten Betriebssysteme in den privaten Haushalten) den Umstieg.

Dennoch zeigt das Buch neben der Hindernisse auch Erfolgsmodelle, die man sich als Beispiel nehmen kann. Dabei wird in keinem Artikel etwas gut geredet, sondern auch Nachteile entsprechender Lösungen aufgezeigt, mit denen man sich aber abgefunden hat, weil die Vorteile für den entsprechenden Einsatz überwiegen, oder versucht diese später anzugehen.

Zielgruppe

Zielgruppe sind ganz klar Pädagogen und Techniker, die Open-Source-Software in ihrem Umfeld großflächig einsetzen wollen. Da de Autoren aus den gleichen Berufen kommen, liest sich das Buch auch entsprechend wissenschaftlich bzw. technisch, was das Verständnis nicht immer erleichtert.

Sehr gut ist, dass auch für außenstehende Leser, die nicht aus dem Open-Source-Umfeld kommen, entsprechende Verweise als Fußnote genau erklärt werden oder zumindest mit einem Link versehen sind. So kann man sich bei Interesse weiter informieren.

Fazit

Das Buch lässt sich angenehm lesen, da die verschiedenen Beiträge interessant geschrieben sind, auch wenn natürlich der Schreibstil jedes Autors etwas variiert. Inhaltlich wirken die Artikel sehr fundiert als Erfahrungsbericht mit zahlreichen Fakten und nicht nur als bloße Meinungsdarstellung. Einzig der Beitrag von Wolf-Dieter Zimmermann fällt etwas ab, da nicht immer ersichtlich ist, was nun Fakt und was nur bloße Meinung des Autors ist. Dennoch hat Herausgeber Sebastian Seitz eine sehr gute Mischung an Beiträgen zusammengestellt.

Das Buch liegt unter einer freien Lizenz, Creative Commons Attribution-ShareAlike, vor, sodass die Texte mit Angabe der Autoren entsprechen frei weiter verteilt werden können. Auf der Webseite des Herausgebers findet man das Buch als PDF oder E-Book kostenlos zum Download. Selbst den TeX-Quellcode, mit dem das Buch gesetzt wurde, findet man dort. Eine Printversion ist noch in Arbeit.

Die E-Book-Version hat bei der Konverterung leider einige, wenige Fehler mitgenommen, sodass beispielsweise eine Tabelle nicht richtig lesbar ist, da sie über den Rand des E-Book-Readers ragt und den Text überlappt. Dennoch lässt sich das Buch ansonsten ordentlich lesen.

Open Source Press schließt zum Jahresende

Aufgrund meiner Redaktions- und Open-Source-Tätigkeit habe ich mit zahlreichen deutschen Buchverlagen zu tun: Rheinwerk, mitp, Hanser, O'Reilly, Wiley-VCH und auch Open Source Press. Ich hatte im Juli noch Kontakt mit der Pressesprecherin Gerlinde Regensburger, daher überrascht mich die aktuelle Pressemitteilung sehr: Open Source Press stellt zum Ende des Jahres sein operatives Geschäft ein.

Ich finde es schade, einen bereits seit 12 Jahren bestehenden Verlag, gehen zu sehen. Sicherlich hat sich das Umfeld geändert, wie Konsumenten heute Bücher lesen, aber ich hätte nicht gedacht, dass dies einen Verlag zur Aufgabe zwingt. Zumal der Name Open Source Press nicht von ungefähr kam. Schön ist, dass der Verlag mit der Schließung alle Verwertungsrechte an die Autoren zurückgibt.

Ich wünsche allen Noch-Mitarbeitern bei Open Source Press alles Beste für die Zukunft. Ggf. laufen wir uns ja erneut über den Weg ...

Buch: Lock in

Titel

Lock in

Autor

John Scalzi

Sprache

Englisch

Genre

Sci-Fi-Thriller

Herausgeber

Tor, 2015

Seitenanzahl

334 Seiten

Das „Haden-Syndrom“ ist eine Krankheit, die in naher Zukunft einen Großteil der Menschheit tötet. Den Überlebenden der Krankheit geht es aber nicht besser, da sie in ihren eigenen Körper eingesperrt sind. Sie sind zwar bei vollem Bewusstsein, können sich aber nicht mehr bewegen. Im Laufe der Jahre wird ein Mittel gefunden, das Bewusstsein eines Mensch mit Haden auf einen transportable Einheit, eine Art Roboter zu übertragen, sodass die Menschen wieder an einem sozialen Leben teilhaben können. Neben den Haden-Überlebenden gibt es aber noch eine kleine Minderheit, die die Krankheit überstehen, aber nicht in ihrem Körper eingesperrt sein. Die sogenannten „Integratoren“ haben dagegen die Fähigkeit, ihren Körper für einen anderen Haden-Kranken zur Verfügung zu stellen, sodass dieser nicht auf einen Roboter angewiesen ist, sondern Erfahrungen in Fleisch und Blut machen kann.

Der neue FBI-Agent Chris Shane ist ein „Haden“ und wird seiner Partnerin, der erfahrenen FBI-Agentin Leslie Vann zugeteilt. Ihr erste Fall beschäftigt sich mit dem Mord, bei dem der Tatverdächtige ein Integrator ist und nichts von dem Mord wissen will. War zum Tatzeitpunkt ggf. jemand anderes in seinem Körper unterwegs?

John Scalzi kenne ich durch Old Man's War. Es hatte mir damals so gut gefallen, dass der Name des Autors in Erinnerung geblieben ist und ich mir am Bahnhof „Lock in“ besorgte. Und ich wurde nicht enttäuscht …

„Lock in“ ist allein thematisch sehr interessant, auch wenn die Idee ein kleines bisschen an Surrogates erinnert. Dennoch spinnt Scalzi eine Krankheit herum, die verschiedene Stadien hat und sich unterschiedlich auswirkt. Neben dieser interessanten Komponente hat Scalzi aber auch einfach einen extrem guten Thriller geschrieben. Von Anfang an ist man direkt dabei, was den Mord, die Verdächtigen und die Drahtzieher angeht. Es gibt zahlreiche Verdächtige, Verschwörungen, geheime Machenschaften und es bleibt bis zum Ende spannend, wie es zum Mord gekommen ist.

Ich kann das Buch somit nur empfehlen. John Scalzi ist nach wie vor einer der neueren Autoren, die mir im Gedächtnis bleiben werden. Auf Deutsch ist das Buch unter dem Titel Das Syndrom erschienen.

Buch: Extras

Titel

Extras

Autor

Scott Westerfeld

Sprache

Englisch

Genre

Dystopie

Herausgeber

Simon Pulse, 2011

Seitenanzahl

399 Seiten

Die ersten drei Teile der Reihe:

Es sind einige Jahre vergangen, seit Tally Youngblood das Specials-Regime gestürzt hat und verschwunden ist. In Aya Fuses Leben änderte sich dadurch einiges, da der Status aller Menschen durch deren Bekanntheitsgrad (Face Rank) gesteuert wird. Je bekannter ein Mensch, desto mehr Credits bekommt er und kann sich dadurch tolle Dinge leisten. Die Menschen am Ende der Bekanntheitsleiste heißen „Extras“, zu denen auch Aya gehört. Aya möchte das aber ändern, indem sie über eine Untergrundgruppe in ihrem Vlog berichtet. Doch bei den Recherchen stößt sie auf etwas Größeres …

„Extras“ liest sich anders als die vorherigen drei Romane der Reihe, was vor allem daran liegt, dass der Leser eine völlig neue Protagonistin kennen lernen. Auf der anderen Seite ist Aya ebenso abenteuerlustig und möchte nur einen gesellschaftlichen Rank in der Welt einnehmen, wie das bei Tally auch anfangs der Fall war. Und „natürlich“ tauchen auch alte Bekannte wieder auf, wobei ich da nichts verraten will.

Die Idee, dass nur der Bekanntsheitsgrad (d.h. beispielsweise wie die Follower auf Facebook und Co.) darüber entscheidet, ob ein Mensch Erfolg hat oder nicht bzw. arbeiten muss oder nicht, ist sehr interessant und teilweise könnte man meinen, dass unsere westliche Welt davon gar nicht so weit entfernt ist.

Insgesamt liest sich das Buch ebenso flott wie alle Teile zuvor, die emotionale Bindung zu Aya war bei mir aber nicht so hoch wie bei Tally. Vor allem das Ende des Buches bzw. der gesamte Plot ab der Hälfte des Buches hat mich nicht so sehr überzeugt. Zum Abschluss der Reihe sollte man es aber lesen. :)

Auf Deutsch ist das Buch unter dem Titel Ugly - Pretty - Special 04 - Wer kennt dein Gesicht erschienen.