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Humble Book Bundle: Sci-Fi Classics

Es ist lange her, dass ich über das Humble Bundle berichtet habe. Das liegt vor allem daran, dass es nur noch wenig wirklich interessante Bundles gibt. Das aktuelle Humble Book Bundle: Sci-Fi Classics spricht mich aber wieder sehr an.

Enthalten sind u.a. Bücher bekannter Autoren wie Isaac Asimov oder George R.R. Martin (bekannt durch Game of Thrones). Andere Autoren sind u.a. Roger Zelazny, Alfred Bester und John Gregory Betancourt, der Zelaznys Amber-Reihe fortsetzt.

Die Bücher und Comics sind alle in Englisch und liegen als PDF, EPUB und MOBI zum Download bereit. Bis zum 2. März kann man aktuell 18 Bücher zum selbstgewählten Preis erstehen, wobei einige Bücher erst ab einem Betrag von 12,48 US-Dollar (Durchschnittsbetrag) oder 15 US-Dollar verfügbar sind. Am Dienstag kommen daneben noch weitere Bücher hinzu.

Das Geld kann man auf der Verlag Brick Tower, die Humble-Macher oder die Charity-Organisationen Science Fiction & Fantasy Writers of America The Givers Fund, Challenger Center for Space Science Education und Extra Life / Children's Miracle Network Hospitals verteilen.

Ein Praxisleitfaden zur Nutzung von Creative-Commons-Lizenzen

Wie ggf. bekannt ist, setze ich mich sehr für den Einsatz von Creative-Commons-Lizenzen für kreative Werke ein. Die Lizenzen sind im Klartext leicht zu verstehen und anzuwenden und erleichtern auch die Anwendungen in der Praxis. Dennoch gibt es natürlich immer noch viele Frage, was bei Lizenzen völlig normal ist.

Aus dem Grund hat Anwalt Dr. Till Kreuzer (u.a. Herausgeber bei irights.info) bereits letztes Jahr einen Leitfaden veröffentlicht, der in Zusammenarbeit mit Wikimedia Deutschland, der deutschen UNESCO-Kommission und dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen entstanden ist.

Der Leitfaden beschreibt die rechtlichen Aspekte von Open-Content-Lizenzen und geht auf die sechs typischen CC-Lizenzen ein und wie diese anzuwenden sind. Die einzelnen Erläuterungen, z.B. zu der NonCommercial-Lizenz, lesen sich sehr interessant. Wer also seine Werke unter CC-Lizenz stellen will oder CC-lizenzierte Werke nutzen möchte, sollte einen Blick in den Leitfaden werfen.

Download des PDFs

Bericht von der OOP 2016

Am Dienstag, den 2.2.2016, war ich wieder auf der OOP. Es gab viele interessante Vorträge, die ich hier kurz zusammenfassen möchte.

Wider die Mikroskop-Falle – Die wahren Probleme finden

Den Start am Dienstag macht Dr. Gernot Starke, der jedes Jahr auf der OOP sein „Unwesen treibt“. Andere kennen ihn ggf. von seinen Büchern, z.B. „Effektive Softwarearchitekturen“. In seinem Vortrag ging er darauf ein, dass wir manchmal im Detail an Problemen herumschrauben, die im Großen gar keine Rolle spielen. Als Bild zeigte er Karamba als super Rostentferner auf, um verrostete Schrauben zu lösen. Was natürlich nichts bringt, wenn das Auto, was an der Schraube hängt, gerade zur Schrottpresse unterwegs ist.

Seine Empfehlung war, dass man zuerst anhand eines Qualitätsbaums (nach ISO 25010) eine Breitensuche nach eventuellen Problemen durchführt. Deren Auftreten und Risiko bewertet man dann und taucht gezielter in die Problemsuche ab. Auf die Art übersieht man weniger und konzentriert sich auf die wichtigen Dinge. Zur Umsetzung wurden Stichworte wie eine Stakeholder-Map („Kenne Deine Kunden“) oder ATAM (Architecture Tradeoff Analysis Method) genannt.

Der Vortrag brachte für mich zwar nur Altbekanntes, zeigte dies aber noch einmal gut zusammenfasst auf. Und es schadet nicht, immer einmal wieder daran erinnert zu werden, einen Schritt zurückzugehen, um ein größeres Bild zu sehen.

Keynote: Testen heißt Gas geben

Dr. Frank Simon hielt die erste Keynote des Tages. Er wollte mit dem Bild des Testers aufräumen, dessen einziger Job es ist, alles kaputt zu machen. In der Tat gab es früherer Definitionen eines Testers, der genau dies tun sollte. Laut Dr. Simon hat sich dies aber geändert.

Zum Testen gehöre mehr als die Funktionalität. Auch sinnvolle Anforderungen muss ein Tester prüfen, da er sonst nicht weiß, was er für die Stakeholder testen soll. Ebenso zählt dazu auch ein Test des Prozesses, der Dokumentation, der Software und der Architektur. Es sind also zahlreiche Abläufe, in die ein Tester eingebunden werden kann und die man erst einmal nicht damit verbindet.

Mir gefiel das neue Bild des Testers. Am Tag zuvor hatte mir ein Kollege erst wieder gesagt, dass ein Tester nur dazu da ist, alles kaputt zu machen – und deswegen ein Entwickler auch kein guter Tester sei, weil er das Kaputtmachen nicht könne. Das sehe ich anders. Denn gerade mit der Definition oben können Entwickler sehr gute Tester sein.
Der restliche Teil der Keynote war eher eine Werbeveranstaltung für die ISTQB-Trainings und –Zertifizierung, sodass ich davon weniger mitgenommen habe.

Theorie leuchtet ein, Praxis ist einleuchtender

Der Untertitel von Mahbouba Gharbis Vortrag war „Architekturbewertung live und in Farbe“. Unter „live“ hatte ich mir zwar etwas anderes vorgestellt, als das Durchsprechen eines realen Anwendungsfalles und wie Gharbi dabei vorgegangen ist, dennoch stellte der Vortrag einen guten Ansatz dar, wie man Architektur bewerten kann. Extrem kurz zusammengefasst kann sagen: Es handelt sich um ATAM (Architecture Tradeoff Analysis Method).

Die Idee dahinter ist sehr einfach: Man schreibt zeilenweise alle Anforderungen auf, die man an das System bzw. die Software hat. Dabei geht man am einfachsten den Qualitätsbaum durch und erstellt zu den einzelnen nichtfunktionalen Anforderungen Szenarien, die man prüfen will (zusammen mit Sender, Nachricht, Umgebung und Reaktion). In den Spalten fasst man alle Design- oder Architekturentscheidungen zusammen, die man getroffen hat. Daraus ergibt sich eine Matrix, in die man einträgt, ob eine Entscheidung die Anforderung unterstützt, trivialerweise unterstützt, ihr widerspricht oder ob es egal ist. Nach der Eintragung liest man sowohl zeilenweise ab, ob Anforderungen mit den Entscheidungen gar nicht umgesetzt werden können oder gar vergessen wurden. Umgekehrt erkennt man, ob Entscheidungen getroffen wurden, die gar keine Anforderung adressieren oder die Umsetzung von Anforderungen verhindern.

An der Menge des Textes merkt man: Mir hat der Vortrag sehr gut gefallen und obwohl die Idee dahinter simpel ist, kannte ich sie noch nicht und hoffe, sie irgendwann einmal einsetzen zu dürfen.

Keynote: Vernetzte Software frisst die Welt

Dies war der reißerische Titel der zweiten Keynote, die Sascha Lobo gehalten hat. Einige kennen ihn ggf. von seiner Spiegel-Kolumne oder von seiner Aktivität als Blogger. Lobo bezeichnet sich selbst als reiner Anwender ohne jegliche Programmiererfahrung.

Die Essenz seines Vortrags war, dass wir als Entwickler eine ethische Aufgabe haben, wenn es um die immer breitere Vernetzung der Welt geht. In der heutigen Gesellschaft gilt: „Es gibt keine natürliche Beschränkung der Datenbegeisterung.“ Das heißt, wenn es einen Datensammel-/-auswertedienst gibt, der den Nutzern irgendein Problem löst, wird jeglicher Gedanke an Datenschutz fallen gelassen. Deswegen müssen Entwickler an mögliche Angriffszenarien denken, damit diese Daten sicher sind. Aber auch ethische Entscheidungen, wie der Abgasskandal bei VW, bei dem „irgendein“ Entwickler ja die Software geschrieben haben muss, zählen auch dazu. Lobo möchte vermeiden, dass in der Gemeinschaft ein Bild des bösen Entwicklers oder Hackers entsteht.

Der Vortrag war inhaltlich als auch von der Form sehr gut. Man merkt, dass Sascha Lobo gerne und gut redet, auch wenn der Vortrag am Anfang wie auswendig gelernt und aufgesagt wirkte. Es gab viele Pointen und nachdenkliche Anekdoten. Im Kern ging es in eine ähnliche Richtung wie Martin Fowlers „We are not code monkeys“ vor zwei Jahren auf der OOP.

Langlebige Softwarearchitekturen – Technische Schulden beherrschen und behandeln

Für den Vortrag machte Gernot Starke am Morgen bereits Werbung, wodurch es ein glücklicher Zufall war, dass ich den Vortrag im Vorfeld ebenfalls ausgewählt hatte. Dr. Carola Lilienthal definierte technische Schulden als „bewusste und unbewusste Entscheidungen, die langfristig zu Mehrkosten führen“.

Maßnahmen gegen technische Schulden sind dabei:

  • regelmäßige Architekturdiskussionen
  • Weiterbildung der Architekten und Entwickler
  • Automatisiertes Testen und Refactoring
  • regelmäßige Architekturanalyse und -Erneuerung

Sinnvoll ist der Abbau von technischen Schulden, weil damit hohe Kosten verbunden sind. So zeigte Dr. Lilienthal eine (nicht repräsentative) Messung, bei der ein Entwickler im Schnitt nur 30% der Zeit damit verbringt ein Problem zu lösen und den Code zu schreiben und die restlichen 70% mit dem Verstehen des Codes. Interessant fand ich auch die Anmerkungen, dass ein Schichtenmodell (z.B. mit UI, App und Data) nicht ausreicht, sondern dass auch die Komponenten der Software in dem Modell erkennbar sein müssen.

Am Ende des Vortrags zeigte Dr. Lilienthal noch, dass es eine Verbindung gibt zwischen kognitiver Wahrnehmung und einer einfachen und verständlichen Architektur, da sich beide auf ähnliche Strukturen und Mechanismen abstützen (z.B. Mustern, Hierarchiebildung und Modularität).

Objects in the Mirror

Kurz: Frank Buschmann und Kevlin Henney zeigten Auszüge und Zitate aus zahlreichen Büchern und Berichten seit den 1960ern, die die Entwicklung und Bewertung der Objektorientierung zeigten. Ich gebe zu, dass ich mir mehr erhofft hatte, aber das Vorlesen von Buchauszügen ist einfach nicht spannend. So war es auch nicht schlimm, dass ich 15 Minuten eher zum Zug musste.

Abschließend

Wie immer war die OOP eine Reise wert. Leider finde ich die Kosten von fast 1500 Euro für einen Tag viel zu hoch, was viele (vor allem kleinere) Firmen abschreckt, ihre Mitarbeiter dorthin zu schicken.

Buch: Lovecraft's Monsters

Titel

Lovecraft's Monsters

Autoren

Neil Gaiman, Joe R. Lansdale, Caitlin R. Kiernan, Elizabeth Bear und andere

Sprache

Englisch

Genre

Horror-Kurzgeschichten

Verlag

Tachyon Publications, 2014

Seitenanzahl

375 Seiten

H.P. Lovecraft hat mit dem Cthulhu-Mythos eine Welt voller Monster erschaffen, die zahlreiche Schriftsteller (und auch Brettspiel-Designer) immer wieder zu neuen Werken angeregt hat. Ellen Datlow hat in dem Buch „Lovecraft's Monsters“ zahlreiche der Kurzgeschichten verschiedener Autoren zusammengefasst und veröffentlicht. 19 Geschichten von Autoren wie Neil Gaiman, Joe R. Lansdale, Caitlin R. Kiernan oder Elizabeth Bear, die in den letzten 30 Jahren erstveröffentlicht wurden, zeigen eine sehr große Bandbreite an Monstern, die aus dem Lovecraft-Universum stammen.

Die Qualität der Geschichten ist sehr unterschiedlich. Einige wie "Red Goat Black Goat" reißen einen mit und brechen einem fast das Herz. Andere wie „Bulldozer“ habe ich nach einigen Seiten überblättert, weil mich der Stil einfach nicht angesprochen hat. Auch sprachlich sind die Geschichten unterschiedliche anspruchsvoll. Einige sind „normal“ geschrieben, andere glänzen mit einer sehr ausgewählten Sprache, die man als Nicht-Englischsprachler aber auch nur schwer versteht. Neben den Geschichten gibt es auch noch ein paar Gedichte in der Sammlung, mit denen ich zugegeben nicht so viel anfangen konnte.

Insgesamt ist es aber eine gute Sammlung an Geschichten. Wer Lovecraft und den Cthulhu-Mythos mag, wird in dem Buch sicherlich einige interessante Geschichten finden. Am Ende des Buches gibt es sogar ein Glossar, was einen zu den diversen Großen Alten und Monstern mehr erfahren lässt. Auf Deutsch habe ich das Buch nicht gefunden.

Film: Die dunkle Seite des Mondes

Titel

Die dunkle Seite des Mondes

Genre

Thriller, 2015

Darsteller

Moritz Bleibtreu, Jürgen Prochnow, Nora von Waldstätten, Doris Schretzmayer

Regisseur

Stephan Rick

Länge

98 min

Trailer

Trailer

Urs Blank (Moritz Bleibtreu) ist ein erfolgreicher Anwalt für Wirtschaftsrecht in Frankfurt. Sein letzter Coup ist die Übernahme einer Medizinfirma, die kurz vor dem Bankrott steht. Dessen alter Chef erschießt sich vor Blanks Augen, was diesen komplett verstört. Er zieht sich in ein Waldgebiet im Taunus zurück, wo er die junge Lucille (Nora von Waldstätten) trifft. Diese bietet ihm getrocknete Pilze an, was ihn auf einen Horrortrip bringt. Ab da hat Urs plötzliche Wutausbrüche und ist extrem gewalttätig, sodass er auch vor Mord nicht zurückschreckt. Von seiner Frau Evelyn (Doris Schretzmayer) zieht er sich völlig zurück, währenddessen sein Chef (Jürgen Prochnow) die neue Agressivität Blanks gut findet, um weitere Firmen zu übernehmen.

„Die dunkle Seite des Mondes“ ist seit langem mal wieder ein richtig guter, anspruchsvoller, deutscher Film. Die Abgelegenheit des Waldes, der Trip und die Bestialiät Blanks sind filmisch sehr gut eingefangen. Teilweise fragt man sich, wo im Taunus man sich befindet, wenn man aus der Gegend kommt.

Moritz Bleibtreu spielt den Anwalt am Abgrund sehr gut. Es ist nicht ganz klar, woher seine Aussetzer kommen, was aber auch die Spannung des Films ausmacht. Ebenfalls passt Nora von Waldstätten als alternative Lucille sehr gut in das Bild, da sie das komplette Gegenteil der durchorganisierten Society-Frau Evelyn ist.

Einig die Jagdszene am Ende hat mich ein klein wenig enttäuscht. Zu viel Nebel und ein extrem „glücklicher“ Zufallstreffer scheinen etwas realitätsfern, auch wenn der Film sonst überzeugen kann. Alles in allem ist es aber ein guter und unterhaltsamer Film.

(K)Ein Winterbesuch in Prag 2016 – Tag 3 und 4

Zum vorherigen Tag

Josefov

Am dritten Tag wollten wir das jüdische Viertel Josefov anschauen. Begonnen haben wir am Jüdischen Museum (Židovské muzeum), welches wir aber nicht betraten sondern uns stattdessen die Spanische Synagoge (Španělská synagoga) anschauten. Die Synagoge ist zwar nicht so alt, aber extrem prunkvoll mit viel Gold im Inneren verziert. Im unten und oberen Bereich befinden sich daneben zahlreiche Ausstellungsstücke und Text über das jüdische Leben in Prag und Theresienstadt. Vor dem Museum befindet sich daneben noch ein weiteres Franz-Kafka-Denkmal.

Weiter ging es dann zur Altneu-Synagoge (Staronová synagoga). Es handelte sich um die älteste, erhaltene Synagoge in Europa, uns reichte aber die Ansicht von außen. Auch den Alten Jüdische Friedhof (Starý židovský hřbitov) haben wir nur von außen betrachtet, da uns dieser nicht so sehr interessierte.

Das Frank-Kafka-Denkmal am Jüdischen Museum.

Das Franz-Kafka-Denkmal am Jüdischen Museum.

Im Inneren der spanischen Synagoge.

Im Inneren der spanischen Synagoge.

Dies und das

Per Tripadvisor sind wir danach auf ein Alchemie-Museum aufmerksam geworden, das Speculum Alchmiae. Für 120 Kronen kann man ein altes Alchmielabor im zweitältesten Haus Prags anschauen. Man erfährt bei der zwanzigminütigen Führung Wissenswertes über die Bestrebungen, diverse Tränke für Ewige Jugend oder Liebe zu brauen. Im Keller gibt es dann noch weitere Alchemiekeller und -lager zu bestaunen, die durch Geheimgänge mit anderen Plätzen oder der Prager Burg verbunden waren. Die Führung war sehr interessant, ob wirklich alles stimmt, muss man selbst hinterfragen. Der Verweis auf die Tränke nach Originalrezeptur, die es im Alchemie-Shop (für nicht wenig Geld) zu kaufen gibt, machte das Ganze leider etwas kaputt.

Danach machten wir am Altstädter Ring halt und genossen eine Scheibe des Prager Schinkens. Nach einem kurzen Einkaufsbummel ging es zum Choco-Story, einem Schokoladenmuseum. Zahlreiche Ausstellungsstücke und Infotexte erzählen alles über den Kakao und wie dieser von den Ureinwohner Südamerikas bis nach Europa und dem Hier und Jetzt gekommen ist. Man sieht auch live, wie eine Praline gemacht wird, und kann in einem Workshop seine eigene Schokoladentafel machen (was aber 200 Kronen extra kostet). Daneben gibt es auch Schokolade zum Kosten, wobei „nur“ das Rohmaterial zum Kosten bereit steht, nicht die diversen Pralinen, die es im Shop zu kaufen gibt. Dennoch war es ein netter und vor allem informativer Besuch. Für Kinder ist das Museum aber nicht so gut geeignet, vor allem wenn diese kein Tschechisch, Russisch oder Englisch können.

Wir hatten auch noch überlegt, ob wir in eines der beiden Wachsmuseen gehen sollte. Die Figuren, die einen im Grevin anlachen, sahen aber nicht gut aus. Die meisten Stars konnte man erahnen, aber realistisch schien das nicht. Fast direkt daneben befindet sich Madame Tussauds, deren Figuren im Vorraum sehr gut aussahen, wobei die Bewertungen auf Tripadvisor durchgängig negativ waren. Seltsamerweise waren die für Grevin wiederum fast durchweg positiv, wobei Bewertungen wie „[…] Die Zeit ist sehr schnell vergangen. Gratis WLAN im ganzen Museum. […]“ sich ungewollt komisch lesen. Im Endeffekt entschieden wir uns gegen den Besuch.

Stattdessen sind wir im größten Einkaufszentrum Prags, im Palladium, shoppen gewesen. Über 200 Geschäfte und Restaurants gab es zu sehen. Nach einem Zwischenstopp im Hotel holten wir uns hier auch am Abend dann etwas total Gesundes zum Essen: Frittierte Tortilla gefüllt mit Pommes. ;)

Alchemie-Keller im Speculum Alchemiae.

Alchemie-Keller im Speculum Alchemiae.

Teynkirche auf dem Altstädter Ring.

Teynkirche auf dem Altstädter Ring.

Abschied

Am letzten Tag konnten wir dann auch nur noch etwas durch die kleinen Gassen laufen, was in Prag im Übrigen sehr gut geht. Wer mehr von der Stadt sehen will, sollte nicht den direkten Weg von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit gehen, sondern einfach mal rechts und links in die kleineren Straßen abbiegen. So kommt man an interessanten Geschäften vorbei, die man sonst nie gesehen hätte.

Gegen Mittag ging es dann aber wieder zum Bahnhof. Der Titel der Reihe sagt es im Übrigen aus: Bis zum letzten Tag war das Wetter sehr gut. Es war jahreszeitenbedingt zwar kühler (ca. 10 bis 12 Grad), aber es hat weder geschneit noch geregnet.

Insgesamt war es ein schöner Städtetrip nach Prag. Wer nur die Hauptsehenswürdigkeiten sehen will, kommt mit zwei vollen Tagen auch völlig aus. Ansonsten kann man aber auch jederzeit wiederkommen, es ist ja nicht weit.

(K)Ein Winterbesuch in Prag 2016 – Tag 2

Zum vorherigen Tag

Prager Burg

Wie zuvor geschrieben, stand am zweiten Tag ein Besuch auf der Prager Burg an. Da der Reiseführer die Wachablösung um 12 Uhr empfohlen hatte, machten wir uns ganz langsam vom Hotel auf den Weg. Den ersten Zwischenstopp machten wir auf dem Havelmarkt (Havelské Tržiste). Im Reiseführer stand zwar, dass es sehr viel Obst und Gemüse dort zu kaufen gibt, aber irgendwie dominierten am Wochenende eher die Souvenirläden.

Durch den Altstädter Brückenturm (Staroměstská mostecká věž) hindurch läuft man über die Karlsbrücke (Karlův most) hoch zur Burg. Die Karlsbrücke schmücken dabei zahlreiche Statuen, die schön anzuschauen sind. Der Weg zur Burg geht immer schön bergauf (Wer hätte es gedacht?), vorbei an zahlreichen Restaurants und Souvenirläden. Vor allem Marionetten gibt es in zahlreichen Geschäften und an Ständen zu kaufen. Erinnerungen weckten vor allem Spejbl und Hurvínek, die damals im ostdeutschen Fernsehen groß angesagt waren.

Pünktlich um zwölf Uhr waren wir dann zur Wachablösung am Burgtor. Die Zeremonie dauert in etwa 10 bis 15 Minuten, mit Musikkapelle und Fahnenübergabe etc. Ich gebe zu, dass die Übergabe eher unspektakulär war und man sie nicht unbedingt gesehen haben muss. Interessanter ist da schon eher das Innenleben der Burg. Für 250 Kronen bekommt man Eintritt in den Veitsdom, die St. Georgs-Basilika und das Goldene Gässchen.

Der Veitsdom (Katedrála svatého Víta) ist eine riesige Kathedrale, die vor allem durch die zahlreichen unterschiedlichen Baueinflüsse beeindruckt. Gotik, Renaissance und Neogotik sind dabei vertreten. Im Inneren findet man zahlreiche Grabmäler und den Eingang zur königlichen Gruft. Sehr schön – vor allem bei Sonnenschein – sind die zahlreichen Buntglasfenster anzuschauen, die teilweise auch von modernen Künstlern entworfen wurden. Hinter der Kathedrale befindet sich das Kloster St. Georg mit der Basilika (Bazilika svatého Jiří).

Ein weitere Sehenswürdigkeit ist das <ahref="https://de.wikipedia.org/wiki/Goldenes_G%C3%A4sschen">Goldene Gässchen (Zlatá ulička). Zahlreiche kleine Häuser zeigen den Arbeits- und Lebensraum früherer Gewerke, die in den Burgmauern ansässig waren. Im Obergeschoss der Häuser befindet sich eine Ausstellung von mittelalterlichen Waffen, Rüstungen und Helmen. Insgesamt kann man das Gässchen gesehen haben, aber es ist in meinen Augen kein Muss. Am Ausgang des Gässchen ist dann noch der Schwarze Turm (Černá věž) zu sehen, in dessen Keller diverse Folterinstrumente ausgestellt sind.

Nach einem kurzen Abstecher in ein böhmisches Lokal ging es weiter zum Laurenziberg (Petřín). Man kommt sehr leicht von der Prager Burg zur Bergspitze, auch wenn natürlich einige Treppenstufen dazwischen liegen. Dabei geht man auch entlang der alten Stadtmauer/Hungermauer (Hladová zeď). Auf dem Berg befinden sich einige Bauwerke, wie z.B. ein Kloster, ein Observatorium und einige Kirchen. Wer eine schöne Aussicht auf Prag haben will, kann den gut 60 Meter hohen Aussichtsturm (Petřínská rozhledna) besteigen, der aber auch Eintritt kostet. Neben dem Genießen der Aussicht wollten wir auch das Spiegellabyrinth besichtigen, was leider etwas enttäuschend war. Das Labyrinth selbst ist nur wenige Meter groß und am Ende gibt es die bekannten Verzerrspiegel. Für Kinder ist es aber ggf. unterhaltsam.

Zum Petřín führt eigentlich auch eine Seilbahn, die aber wegen Wartungsarbeit nicht in Betrieb war (und es sah so aus, als würden die Arbeiten auch noch etwas dauern). Man sollte also gut zu Fuß sein, wenn man auf den Berg möchte. Oder man mietet sich ein Segway, die gefühlt zu Tausenden durch Prag fuhren. Aufgrund der kurzen Wege bieten sich Segways ggf. an, um Prag sehr schnell zu erkunden.

Der Havelmarkt.

Der Havelmarkt.

Der Altstädter Brückenturm als Zugang zur Karlsbrücke.

Der Altstädter Brückenturm als Zugang zur Karlsbrücke.

Wachablösung am Burgtor.

Wachablösung am Burgtor.

Der Veitsdom von hinten.

Der Veitsdom von hinten.

Der Veitsdom von vorne.

Der Veitsdom von vorne.

Der Veitsdom von innen.

Der Veitsdom von innen.

Die Glasfenster lassen das Licht schön durchscheinen.

Die Glasfenster lassen das Licht schön durchscheinen.

Die Prager Burg vom Aussichtsturm Petřín.

Die Prager Burg vom Aussichtsturm Petřín.

Kleinseite

Am späten Nachmittag waren wir dann auf den Rückweg zum Moldau-Ufer, um die Kleinseite (Malá Strana) etwas zu erkunden. Wir liefen dabei überwiegend an der Moldau entlang und kamen so auch auf die Halbinsel Kampa. Dort ließen wir uns zu einer kleinen Zwischenmahlzeit hinreißen: Trdelník. Es handelt sich dabei um ein Gebäck, dessen Teig um einen Holzstab gewickelt wird, dann auf offenem Feuer gebacken und in Zimt und Nüssen gewälzt wird. Wer in Prag ist, dem empfehle ich diese Köstlichkeit!

Die Halbinsel verlassend ging es dann zum Franz-Kafka-Museum. Das „Denkmal“ am Eingang verdient seinen Namen, denn man beginnt wirklich zu denken, was sich der Ersteller dabei gedacht hat. ;) Wir hatten überlegt, das Museum zu besuchen, uns dann aber doch dagegen entschieden, da wir keine so großen Kafka-Fans sind. Stattdessen gingen wir zurück ins Hotel, ruhten uns kurz aus und waren dann Abends in der Kitchen Ramen Bar, bei der ich meinen ersten Ramen Burger (mit gebratenen Nudeln statt Brötchen) essen konnte.

Das Franz-Kafka-Denkmal am Kafka-Museum.

Das Franz-Kafka-Denkmal am Kafka-Museum.

Zum nächsten Tag

(K)Ein Winterbesuch in Prag 2016 – Tag 1

Einleitung

Prag ist immer eine kulturelle Reise wert, zumal es fast vor der Haustür liegt. Von Nürnberg aus kommt man mit dem DB IC Bus sehr preiswert und schnell (gute 3½ Stunden) in die Hauptstadt der Tschechischen Republik. Vorbereiten muss man wenig. Es schadet aber nicht ein paar Kronen (ca. 100 bis 150 Euro für drei Tage pro Person) Bargeld mitzunehmen, da man nicht überall mit Kreditkarte zahlen kann.

Offizielle Sprache in Prag ist natürlich Tschechisch, aber in der Regel kommt man auch mit Englisch ohne Probleme weiter. Es gab nur einen einzigen Verkaufsstand, bei dem der Verkäufer partout nicht verstanden hat, was wir wollten. Deutsch wird dagegen eher selten gesprochen – außer von den Touristen, gefühlt war Prag Anfang Februar voll von Deutschen.

Altstadt

Am ersten Tag sind wir nach der Ankunft am Nachmittag vom 987 Design Prague Hotel, was direkt neben dem Bahnhof liegt, durch die Altstadt und Neustadt geschlendert, da wir erst Abends einen Termin im Nationaltheater hatten.

Unbewusst liefen wir dabei den Königsweg/Krönungsweg entlang. Dieser beginnt am Pulverturm (Prašná brána), verläuft über den Altstädter Ring (Staroměstské náměstí) bis zur Karlsbrücke (Karlův most) und hoch zur Prager Burg (Pražský hrad). Den Weg zur Burg haben wir aber nicht gewählt, da der Besuch für den zweiten Tag angedacht war.

Am Altstädter Ring findet man unter anderem das Altstädter Rathaus (Staroměstská radnice) mit einer astronomischen Uhr (Staroměstský orloj). Diese schlägt jede volle Stunde und bewegt sich etwas. Wir hatten leider den Wikipedia-Artikel nicht vorliegen, sonst hätten wir die Uhr sicher lesen können. Interessant war, dass die Uhr im 24-Stunden-Rhythmus schlägt, d.h. wenn es 21 Uhr ist, schlägt die Uhr auch 21-mal und nicht neunmal, wie es bei Kirchtürmen üblich ist. Ebenfalls am Altstädter Ring befindet sich die St.-Nikolaus-Kirche (Kostel svatého Mikuláše). Achtung: Es gibt davon zwei in Prag!

Auf dem Weg durch die Altstadt kommt man irgendwann zur Moldau. Hier gibt es mehrere Brücken, die Altstadt und Kleinseite verbinden. Eine davon ist die Manés-Brücke (Mánesův most). Direkt an ihr liegt das Rudolfinum, ein Konzert- und Galeriegebäude.

Wir spazierten auf der Altstadt-Seite weiter Richtung Süden bis zur Karlsbrücke, auf der man einen guten Blick auf die Prager Burg hat. An ihr gingen wir aber vorbei bis zur Brücke der Legionen (Most Legií). Hier lag unser Abendziel, das Prager Nationaltheater (Národní divadlo), für das wir Abendkarten zum Ballett für Krabat hatten.

Zuvor waren wir in einem der Restaurants um die Ecke noch echt Böhmisch essen. Beliebte Gerichte sind ¼ Ente und Weißkraut (nicht sauer, sondern süß wie Rotkraut) oder Gulasch mit Knödeln. Wichtig bei allen Gerichten: Kümmel. Gefühlt war an allem Kümmel, was es gibt – selbst im Brot am Frühstückstisch. Man gewöhnt sich aber dran! ;)

Den Abschluss des Abends verbrachten wir im Gemeinde-/Repräsentationshaus (Obecní dům). Von außen sieht es wirklich sehr toll aus und der Reiseführer beschrieb, dass es ein tolles Café im Jugendstil darin gibt. Zu Essen wollten wir aber nichts, sondern gingen nur in das Untergeschoss in die Bar. Hier plätschert ein Brunnen und der Raum war interessant gekachelt.

Der Pulverturm zu Beginn des Königwegs.

Der Pulverturm zu Beginn des Königwegs.

Die astronomische Uhr am Altstädter Rathaus.

Die astronomische Uhr am Altstädter Rathaus.

Im Inneren der St.-Nikolaus-Kirche.

Im Inneren der St.-Nikolaus-Kirche.

Das Rudolfinum an der Moldau.

Das Rudolfinum an der Moldau.

Aussicht auf die Prager Burg von der Karlsbrücke aus.

Aussicht auf die Prager Burg von der Karlsbrücke aus.

Das Prager Nationaltheater.

Das Prager Nationaltheater.

Das Reformationshaus, im Inneren im Jugendstil.

Das Reformationshaus, im Inneren im Jugendstil.

Zum nächsten Tag

freiesMagazin 02/2016 erschienen

freiesMagazin 02/2016 Titelseite

Heute ist die Februarausgabe von freiesMagazin erschienen und bringt viele spannende Artikel aus den Bereichen Linux und Open Source mit.

Inhalt der Ausgabe 02/2016

  • dCore
  • Kurztipp: Unerwünschte grep-Ausgaben vermeiden
  • Der Jahreswechsel im Kernelrückblick
  • Einführung in Typo3
  • GitLab Continuous Integration
  • Review: Steam Controller
  • Rezension: Professional Python
  • Rezension: Open Source und Schule – Warum Bildung Offenheit braucht
  • Rezension: Das Sketchnote-Arbeitsbuch
  • Rezension: Linux-Server – Das umfassende Handbuch
  • Leserbriefe und Veranstaltungen

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Film: Die Peanuts – Der Film

Titel

Die Peanuts – Der Film

Genre

Animationsfilm, 2015

Sprecher

Rebecca Bloom, Anastasia Bredikhina, Alexander Garfin, Hadley Belle Miller, Noah Schnapp, Venus Schultheis, Mariel Sheets

Regisseur

Steve Martino

Länge

88 min

Trailer

Trailer

Charlie Brown ist ein typischer Verlierer. Egal, was er anfasst, es geht schief. Nicht einmal einen Drachen kann er ordentlich steigen lassen. Als ein neues Mädchen in das Nachbarhaus einzieht, sieht er seine Chance und will sich verändern. Seine Klassenkameradin Lucy gibt ihm „hilfreiche“ Tipps, wie er sein Leben besser gestalten sollte. Charlies Hund Snoopy kämpft derweil in einer eigenen Geschichte um seine große Liebe, die vom Roten Baron entführt wird.

Die Peanuts von Charles M. Schulz existieren seit den 1950er Jahren, weswegen auch die meisten Menschen die Figuren zumindest vom Sehen her kennen. Mit dem aktuellen Film kommen die Peanuts das erste Mal als Animationsfilm in die Kinos.

Nach der Vorstellung merkt man, dass der Film für Kinder gedacht ist. Er besteht effektiv aus zwei getrennten Story um Charlie Brown und Snoopy, die Ähnlichkeiten aufweisen, aber dennoch wirken Snoopys Abenteuer etwas fehl am Platze. Ohne diese wäre der Film aber 20 Minuten kürzer und kaum noch das Eintrittsgeld wert. Ansonsten ist die Story auch sehr simpel und am Ende siegt natürlich das Gute und bringt für Kindern auch noch eine Moral mit.

Für Erwachsene ist der Film daher eher enttäuschend, was schade ist, da aufgrund des Alters vor allem ältere Menschen mit den Peanuts etwas anfangen können, da sie damit aufgewachsen sind. Bei der jüngeren Generation sind die Peanuts nicht mehr so stark verankert, da Charles M. Schulz bereits 2000 verstarb.