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Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 7

Tag 7: Bassano – Treviso (28.08.2016)

Viel gab es auf der Strecke von Bassano nach Treviso am siebten Tag nicht zu sehen. Wenn man sich die OSM-Karte unten anschaut, sieht man auch, das man die Berge verlässt und eher ebene Felder der Standard sind. Aufgefallen sind vor allem die zahlreichen Rennradfahrer, die in größeren Gruppe am Sonntag auf den Straßen fahren. Ein beliebter Treffpunkt scheint dabei Asolo zu sein, dass auf einer Anhöhe liegt und zahlreiche Cafes vorhält. In Montebelluna habe ich zum Mittag noch einmal im Park kurz Pause gemacht.

Hauptstraße in Marser.

Hauptstraße in Marser.

Und gegen 13 Uhr war ich bereits in Treviso. Die größte Herausforderung war es, ein Hotel zu finden. Die Hotels bei Booking.com oder in meinem Navi hatte ich nicht gefunden, meist standen dort nur verlassene Häuser. Am Ende musste ich außerhalb der Stadt direkt am Krankenhaus im Hotel Aurora übernachten. Bis zur Innenstadt waren es dann aber auch nur 1,2 km.

Treviso selbst ist einer sehr schöne Stadt. Vom Fiume Sile aus durchziehen zahlreiche Kanäle den Ort, sodass man sich ein klein bisschen an Venedig erinnert fühlt. Die Altstädt ist ebenfalls sehenswert und man kann sehr nett durch die Straßen schlendern.

Alte Stadtmauer und Wehrturm.

Alte Stadtmauer und Wehrturm.

Kuppeln des Doms.

Kuppeln des Doms.

Domeingang.

Domeingang.

Cagna Grande.

Cagna Grande.

Canale Buranelli.

Canale Buranelli.

Strecke:

69,08 km

Fahrtzeit:

3:41 h

Ø-Geschwindigkeit:

18,7 km/h

Höchster Punkt:

223 m

Aufstieg:

767 m

Abstieg:

880 m

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Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 6

Tag 6: Mezzocorona – Bassano (27.08.2016)

Die Entscheidung, in Mezzocorona zu übernachten, war auch deswegen sinnvoll, weil ich so zu einer Zeit (10 Uhr) in Trient ankam, in der ich mir von der Stadt auch etwas anschauen kann. Trient war für mich auch die erste Stadt, die einen italienische Flair versprühte. Es sah irgendwie anders aus als in Südtirol.

ich verließ also die Etsch und fuhr erst einmal in Richtung Domplatz mit der Kathedrale San Vigilio und dem Neptunbrunnen. Ebenfalls schön und interessant ist die Hausfassade am Caffe Italia am Domplatz, wobei ich natürlich nicht weiß, ob es sich dabei um restaurierte Original von vor ein paar Hundert Jahren handelte. Nordöstlich der Innenstadt befindet sich das Castello del Buonconsiglio, in dem ein Museum beherbert ist. Ich habe das Gebäude aber nur von außen angeschaut, da ich keine Kunstausstellung besuchen wollte.

Dom und Neptunbrunnen.

Dom und Neptunbrunnen.

Hausfassade am Caffe Italia.

Hausfassade am Caffe Italia.

Castello del Buonconsiglio.

Castello del Buonconsiglio.

Danach hatte ich zwei Möglichkeiten: Im Reiseführer zur Via Claudia Augusta stand, dass man am besten die 20 km mit dem Zug von Trient nach Pergine Valsugana fährt. Eine andere Alternative war es aber, die Steigung zu nehmen und die knapp 20 Kilometer und 350 Höhenmeter mit dem Rad zu fahren. Die Strecke war sehr schön und führte auf dem Kamm entlang durch zahlreiche kleine Orte. Sehr angenehm war, dass in fast jedem Ort ein Brunnen mit Trinkwasser bereitstand.

Parrochia di Santa Maria in Pergine Valsugana.

Parrochia di Santa Maria in Pergine Valsugana.

Gegen 12:30 Uhr war ich in Pergine Valsugana und musste wieder entscheiden, ob ich südwestlich am Lago di Caldozza vorbeifahre oder die nordöstliche Route durch die Hügelkette nehme. Ich hatte mich für die Hügel entschieden, um auch mehr vom Valsugana zu sehen. Oben auf dem Hügel kommt man auch am Forte Benne (Werk Colle delle benne) vorbei, von dem man einen Blick auf den Lago di Levico erhaschen kann. Leider hatte das Werk gerade Mittagspause, sodass ich mir die Wehranlage nur von außen anschauen konnte.

Werk Colle delle benne.

Werk Colle delle benne.

Lago di Levico.

Lago di Levico.

Die Valusgana.

Die Valusgana.

Weiter verlief der Weg an der Brenta entlang bis nach Borgo Valsugana. Die Route der Via Claudia Augusta führt von hier weiter nach Castello Tesino, Feltre, Cesiomaggiore, Follina, Santa Lucia di Piave bis nach Treviso. Da das Wegeprofil sehr hügelig aussah, hatte ich mich bereits vor der Radtour dafür entschieden, lieber eigenständig gen Süden an der Brenta entlang bis nach Bassano del Grappa und weiter nach Treviso zu fahren. Aufgrund der Zeit hatte ich aber auch gemerkt, dass es bis nach Bassano sehr knapp werden könnte. Daher kürzte ich mit dem Zug ab und fuhr gemütlich mit der Bahn weiter.

Um 16:20 Uhr kam ich dann in Bassano del Grappa an. Die Touristeninformation war leider umgezogen und danach nicht mehr auffindbar, sodass ich selbst durch die Hotels gezogen bin, bis mich das Hotel Brennero aufgenommen hatte. Der Empfang war sehr freundlich und es war der erste Hotel auf all meinen Reisen, bei dem ich das Rad im Zimmer abstellen durfte. :)

Das Rad ist sicher untergestellt.

Das Rad ist sicher untergestellt.

Bassano selbst ist ein kleines Städtchen mit ein paar sehenswürdigen Bauwerken, wie zum Beispiel der Kirche San Giovanni Battista, aber vor allem der bekannten Holzbrücke Ponte degli Alpini, die über die Brenta führt. Hier treffen sich sehr viele Leute, um den Ausschank der umliegenden Weinlokale (vor allem natürlich Grappa) zu genießen. Ich habe mich ans Ufer der Brenta gesetzt und dort wie üblich gelesen.

Kirche San Giovanni Battista.

Kirche San Giovanni Battista.

Ponte degli Alpini.

Ponte degli Alpini.

Tempio Ossario.

Tempio Ossario.

Piazza Libertà.

Piazza Libertà.

Strecke:

76,34 km

Fahrtzeit:

5:00 h

Ø-Geschwindigkeit:

15,2 km/h

Höchster Punkt:

646 m

Aufstieg:

1554 m

Abstieg:

1615 m

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Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 5

Tag 5: Meran – Mezzocorona (26.08.2016)

Ursprünglich war geplant, dass ich an dem Tag von Meran bis Trient fahre. Irgendwie hatte ich mich dabei aber verrechnet, denn das wäre ein Weg von 110 Kilometern gewesen, was nicht unbedingt sein muss, zumal immer mal wieder kleinere Steigungen dazwischen lagen. Insofern hatte ich am Vortrag bereits entschlossen, nur die 75 Kiloemeter bis Mezzocorona zu fahren. Im Endeffekt hatte ich mich auch dabei verrechnet …

Die Strecke an der Etsch entlang bis Bozen ist sehr schön, wobei es auch ein paar Steigungen gibt, die aber alle gut zu bewältigen sind. In Bozen stößt man dann am Ortseingang bereits auf das Schloss Sigmundskron. Dieses beherbergt das Messner Mountain Museum Firmian, dem ich einen Besuch abgestattet habe. Für 10 Euro kann man sich recht gut zwei Stunden in der Burganlage aufhalten und viel über Bergsteigen und andere (vor allem asiatische) Kulturen erfahren. Die zahlreichen Statuen indischer Gottheiten sind über das ganze Areal verstreut, aber auch der Buddhismus nimmt mit dem Gebetstempel einen gewissen Stellenwert ein. Auch zur Geschichte von Bozen und der Bedeutung des Schlosses gibt es viel zu erfahren.

Schloss Sigmundsgrund.

Schloss Sigmundsgrund.

Löwe am MMM-Eingang.

Löwe am MMM-Eingang.

Bis 13 Uhr war ich im Museum und habe dann noch einen kleinen Abstecher nach Bozen selbst gemacht, um den Dom Maria Himmelfahrt (von außen) anzuschauen. Es war zwar schon 13:30 Uhr, aber es waren eigentlich auch nur gedachte 35 Kilometer bis zum Ziel. Von der Strecke her wurden die Berge rundherum weniger grün und dafür mehr felsiger.

Dom Maria Himmelfahrt in Bozen.

Dom Maria Himmelfahrt in Bozen.

Von Bozen aus entschied ich mich gegen den eigentlichen Radweg nach Kaltern und fuhr weiter an der Etsch gen Süden. Dennoch wollte ich am Kalterer See einmal Halt machen und musste dadurch den kleinen Hügel (388 m), der Etsch (230 m) und See (220 m) trennt überqueren. Dort machte ich auch das erste Mal mit dem nachmittäglichen Gegenwind, der vom Gardasee herkommt, Bekanntschaft – der Ora.

Kalterer See.

Kalterer See.

Bei Kilometer 89 in Salurn fiel mir dann auf, dass die geplanten 75 km irgendwie nicht stimmten. Der Gegenwind zehrte auch ein klein wenig an den Kräften und ich hätte am liebsten hier irgendwo Halt gemacht und übernachtet. Da das Hotel aber in Mezzocorona reserviert war, musste ich noch 10 Kilometer fahren.

In Mezzocorona kam ich gegen 17:30 Uhr an. Das gebuchte Hotel Draco war leider nicht so toll. Der Empfang war eher unfreundlich, das Zimmer verraucht, warm und laut. Der Grund für Mezzocorona war der Hinweis im Reiseführer, dass es einen Höhlenburg mit dem Castello di San Gottardo gibt, die man erklettern kann. Aufgrund des diesigen Wetters konnte ich leider nichts in den Bergwänden erkennen und fand auch den Weg zur Burg nicht. Im Nachhinein frage ich mich, wieso, weil man auf der OSM-Karte den Weg gut sehen kann. :( Effektiv blieb am nächsten Morgen nur ein Foto aus der Entfernung.

Stattdessen bin ich durch das Örtchen gelaufen und mit der Seilbahn (von 260 m auf 880 m) hoch nach Monte die Mezzocorona gefahren. Von dort hat man einen sehr schönen Blick auf das Tal und die darin liegende Orte.

Blick auf das Tal (rechts unten ist Mezzocorona).

Blick auf das Tal (rechts unten ist Mezzocorona).

Die Höhlenburg mit dem Castello di San Gottardo.

Die Höhlenburg mit dem Castello di San Gottardo.

Kirche bei Tag …

Kirche bei Tag …

… und bei Nacht.

… und bei Nacht.

Strecke:

98,15 km

Fahrtzeit:

5:38 h

Ø-Geschwindigkeit:

17,4 km/h

Höchster Punkt:

388 m

Aufstieg:

1139 m

Abstieg:

1243 m

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Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 4

Tag 4: Nauders – Meran (25.08.2016)

In Nauders ging es früh los, schließlich musste ich noch ein paar Meter bergauf nach Reschen fahren, ehe ich den ganzen Pass überquert hatte. Was mir am Morgen auffiel: Es ist kalt in den Bergen. Auch wenn es tagsüber angenehm warm ist, waren es morgens gegen 8 Uhr nur 12 Grad. Gegenüber den späteren Tagen im Tal war dies schon ein enormer Unterschied, wo es morgens schon 18 Grad waren. Jedenfalls war ich 300 Höhenmeter später in Reschen und damit in Italien. Am Reschensee kann man westlich oder östlich entlang fahren. Ich entschied mich für die östliche Route, sodass ich auch den Grauner Turm bestaunen konnte. Wie ich auf Wikipedia nachgelesen habe, ist der Turm das einzige Überbleibsel des alten Orts Graun, als dieser absichtlich durch die Stauung des Sees in den 1950er überflutet wurde.
Reschensee.
Reschensee.
Grauner Turm.
Grauner Turm.
Auf dem Weg nach Meran ging es schön bergab. So kam ich am Kloster Marienberg und der Fürstenburg bei Burgeis vorbei, der Churburg in Schluderns (auf der anderen Seite der Etsch). Beeindruckender fand ich aber zum einen natürlich die schneebedeckten Berge im Hintergrund und die riesigen Flächen an Apfelplantagen im Vinschgau. Irgendwo müssen die zig Tonnen Äpfel ja herkommen, die wir jeden Tag essen, aber die Plantagen mal in echt zu sehen, hat schon etwas. Vor allem die Bewässerungsanlagen, die auch mal etwas auf den Radweg fallen lassen, waren sehr angenehm.
Kloster Marienberg.
Kloster Marienberg.
Fürstenburg.
Fürstenburg.
Churburg.
Churburg.
Apfelplantagen im Vinschgau.
Apfelplantagen im Vinschgau.
Gegen 13 Uhr war ich auf 500 Meter Höher, dass heißt 1000 Meter näher am Wasserspiegel als noch in Reschen um 9 Uhr. Bis Meran waren es gerade noch einmal 10 Kilometer, sodass ich mir überlegte, einen Abstecher zum Partschinser Wasserfall zu machen. Circa 100 Meter hoch ist der Wasserfall – und um die Höhe zu erreichen, muss man selbst auch ein paar Höhenmeter fahren, was ich etwas unterschätzt hatte. Insgesamt geht es von 516 geht es auf 1060 Meter hoch. Auf eine Strecke von 4,6 Kilometer macht das eine Steigung von 11% im Durchschnitt. Und dummerweise waren auch stärkere Steigungen mit gefühlten 20% dabei, sodass ich zur Hälfte des Wegs absteigen musste und weiter lief, weil selbst das Schieben zu anstrengend war. Der Wasserfall selbst ist dann von der Ferne echt beeindruckend, ganz nah am Aussprungspunkt sieht man gar nicht so viel. Im Übrigen fährt auch alle 15 Minuten ein normaler Linienbus zum Wasserfall, sodass man nicht zwingend laufen muss.
Partschinser Wasserfall.
Partschinser Wasserfall.
Glücklicherweise ging es danach nur noch bergab und ich konnte mich nach Meran rollen lassen. Untergekommen bin ich im Hotel Schönbrunn, das zwar nicht extrem zentral liegt, aber zur Innenstadt waren es auch nur 1,5 Kilometer. Meran selbst ist ein nettes Städtchen, das mir vor allem durch seine Flusspromenade an der Passer gefallen hat. Ich habe natürlich auch der Pfarrkirche St. Nikolaus einen Besuch abgestattet und der Landesfürstlichen Burg. Zur zweiten kam ich leider zu spät, sodass sie um 17:30 Uhr bereits geschlossen hatte, denn das Museum darin hätte mich sehr interessiert. Ansonsten fand ich es in Meran einfach nur schön, mich ans Wasser zu setzen und zu lesen.
Bozner Tor.
Bozner Tor.
Pfarrkirche St. Nikolaus.
Pfarrkirche St. Nikolaus.
Landesfürstliche Burg.
Landesfürstliche Burg.
Sissi-Statue im Marconi-Park.
Sissi-Statue im Marconi-Park.
Wer Pflanzen mag, sollte Schloss Trauttmansdorff und dem botanischen Garten rundherum einen Besuch abstatten, die im Südenosten Merans liegen. Die Hänge sind sehr beeindruckend, man sollte aber gut zu Fuß sein, um die 100 Meter Höhenunterschied bewältigen zu können. Leider konnte ich aus Zeitgründen nicht mehr in den Garten, sodass mir der Blick von außen genügen musste.
Passer-Promenade (am nächsten Morgen).
Passer-Promenade (am nächsten Morgen).
Schloss Trautmannsdorff (links darüber die Gärten).
Schloss Trautmannsdorff (links darüber die Gärten).
Strecke:96,4 km
Fahrtzeit:5:00 h
Ø-Geschwindigkeit:19,3 km/h
Höchster Punkt:1512 m
Aufstieg:1745 m
Abstieg:2759 m
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Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 3

Tag 3: Imst – Nauders (24.08.2016)

Das Frühstück im Hirschen gestaltet sich etwas konfus, da kaum Platz vorhanden war. Als ich irgendwo platziert wurde, habe ich wie gewohnt die Serviette hingelegt und wollte mir Brötchen holen. Als ich zurückkam, war der Platz besetzt und ich durfte erneut um eine Zuweisung bitten. Der deutsche Brauch, mit Handtüchern bzw. Servietten einen Platz zu reservieren, funktioniert also nicht überall. ;)

Gegen 8 Uhr ging es dann weiter, immer schön auf einem geteerten Weg am Inn entlang. Die Berge rechts und links begeisterten mich immer noch. Ab Schönwies geht es dann etwas steiler bergauf von 744 m auf 935 m, bis man oben bei der Kronburg ankommt, die ich aber nicht besucht habe. Mein Ziel war nämlich Zams.

Ausblick auf Zams.

Ausblick auf Zams.

In Zams gibt es eine Venetseilbahn, die – wie der Name sagt – auf den Venet hochführt, konkret auf den Krahberg mit einer Höhe von 2208 m. Von dort hat man eine großartige Aussicht auf die umgebenden Gebirgsketten wie die Ötztaler Alpen, die Ortlergruppe oder die Kaunergratgruppe. Eine kurze Vormittagspause bietet sich dort oben an. Man kann auch von hier aus eine Wandertour auf die verschiedenen Gipfel starten und in Hütten übernachten.

Blick vom Krahberg.

Blick vom Krahberg.

Wanderweg zum Krahberg-Gipfel.

Wanderweg zum Krahberg-Gipfel.

Danach ging es durch Landeck durch bis nach Prutz. Dort findet man am Radweg einen Sauerbrunnen, der seinem Namen alle Ehre macht. Das Wasser enthält laut Infotafel Eisen, Kalzium, Magnesium und Schwefel – und vor allem das letzte schmeckt man enorm. Ich habe mir eine halbe Flasche abgefüllt, dann aber im Laufe des Tages mit normalen Wasser gemischt. ;)

Prutzer Sauerbrunnen.

Prutzer Sauerbrunnen.

Dann noch schnell durch Pfunds durch und man übertritt die schweizer Grenze. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass ich vier Länder durchfahre, aber für ca. 7 Kilometer fährt man auf der B184 bzw. B27 durch die Schweiz. Am Ende in Martina muss man sogar eine Zollstelle passieren, wobei ich einfach durchgewunken wurde. Die Strecke nach Martina auf der Bundesstraße ist nicht so toll, weil die Straße nicht extrem, aber schon gut befahren ist. Vor allem gibt es einen (kurzen) Tunnel, in dem das Fahren wegen Wind und Lautstärke durch andere Autos und LKW nicht so toll war. Vor allem als Familie mit Kindern stelle ich mir das etwas problematisch vor.

Und dann ging es auch schon aufwärts. Ab Martina beginnt der Reschenpass über die B185. Obwohl es einen Bundesstraße ist, ist sie extrem wenig befahren, da die meisten Autos über die B180 den Pass überqueren. Wichtig: Die B180 sollte man aus dem Grund definitiv nicht fahren, was auch nicht erlaubt ist!

Der Reschenpass nach Nauders hoch ist gar nicht so schlimm, wie gedacht. Wenn man einfach gemütlich und kontinuierlich ohne viel Kraftaufwand in die Pedale tritt schafft man die nicht ganz 400 Höhenmeter in einer Stunde, wobei man sich auch noch mehr Zeit lassen kann. Nauders bzw. der Ortseingang befindet sich auf 1400 m Höhe, was aber immer noch nicht der höchste Punkt der Tour war.

Blick auf den Bazahlerkopf (vermutlich).

Blick auf den Bazahlerkopf (vermutlich).

Am Ende kam ich gegen 15:30 Uhr in Nauders in der Pension Anni Winkler an, die ich am Vortrag über Booking.com gebucht hatte. Nach der obligatorischen Dusche bin ich etwas durch den Ort gewandert und habe mir das Schloss angeschaut, welches in Privatbesitz ist. Für 6 Euro kann man diverse Ausstellungsstücke über die Arbeit von früher, über den Gerichtsstand, die Hexenprozesse und mehr anschauen.

Schloss Naudersberg.

Schloss Naudersberg.

Nauders vom Schloss aus.

Nauders vom Schloss aus.

Strecke:

80,85 km

Fahrtzeit:

5:46 h

Ø-Geschwindigkeit:

14,0 km/h

Höchster Punkt:

1401 m

Aufstieg:

1783 m

Abstieg:

1145 m

zu Teil 2zu Teil 4

Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 2

Tag 2: Füssen – Imst (23.08.2016)

Kurz nach 8 Uhr ging es dann auf zur ersten geplanten Tagesetappe. Zuerst stattete ich aber dem Lechfall bei Füssen noch einen Besuch ab. Kurz danach ging es bereits über die deutsch-österreichische Grenze.

Lechfall bei Füssen.

Lechfall bei Füssen.

Der Weg verlief recht gut, sodass ich gegen 10 Uhr bereits die Burgruine Ehrenberg bei Reutte besichtigen konnte. Einen Radweg gibt es nicht, aber man kann bequem per Fuß in ca. 20 Minuten die gut 150 Meter hochlaufen. Die Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert und lässt sich kostenlos besichtigen. Gegen 8 Euro Eintritt kann man auch die 400 m lange Hängebrücke über das Tal überqueren, was ich mir aber gespart habe.

Blick auf Burgruine Ehrenberg (links) und Festung Schlosskopf (rechts).

Blick auf Burgruine Ehrenberg (links) und Festung Schlosskopf (rechts).

400 m Hängebrücke.

400 m Hängebrücke.

Danach ging es auch bereits den Fernpass hinauf. Die Strecke geht durch den Wald, d.h. kein Verkehr, ist dafür aber fast durchgehend nur geschottert. Einige Strecken muss man auch schieben, falls man kein Mountainbike sein Eigen nennt. Die Steigungen sind auch mit Gepäck zu bewältigen, es dauert nur eine Weile, die den höchsten Punkt des Passes mit 1260 m zu erreichen.

Schade fand ich, dass ich die Zugspitze nicht gesehen bzw. erkannt habe. Von Biberwier aus, wo der Fernpass anfängt, sind es gerade einmal 7 km Luftlinie zum höchsten deutschen Berg. :(

Burg Fernstein.

Burg Fernstein.

Blick auf die Berge hinter Imst.

Blick auf die Berge hinter Imst.

Auf der Abfahrt kommt man an Schloss Fernstein vorbei, was aber nicht so spannend (von außen) war. Viel interessanter fand ich den großartigen Ausblick auf die Berge hinter Imst, wo ich kurz vor 15 Uhr bereits angekommen bin und über die Touristeninformation ein Zimmer im Hotel Hirschen finden konnte.

Das Hotel hatte eine Sauna und eine Massage-Einrichtung, aber ich war eher wegen der Rosengartenschlucht in Imst untergekommen. Gleich hinter der Johanneskirche geht ein Weg zur Schlucht. Wenn man links über die Brücke geht, kommt man aber zum Höhenweg nach Hochimst. An dessen Ende liegt nach ca. 1,9 km Fußweg und etwas mehr als 200 Höhenmetern die Blaue Grotte, eine künstliche Grotte, die vermutlich bereits über 1000 Jahre alt ist. Von hier aus kommt man dann auch zum Ende der Rosengartenschlucht und kann sich den Weg wieder nach unten bahnen. Ca. 1,5 km lang geht es teilweise recht rutschig und auch mit Stahlseilen gesichert durch die Schlucht. Der Anblick ist sehr schön, aber festes Schuhwerk ist Pflicht.

Blaue Grotte.

Blaue Grotte.

Rosengartenschlucht.

Rosengartenschlucht.

Strecke:

71,7 km

Fahrtzeit:

4:46 h

Ø-Geschwindigkeit:

14,9 km/h

Höchster Punkt:

1260 m

Steigend:

1747 m

Fallend:

1708 m

zu Teil 1zu Teil 3

Via Claudia Augusta 2016: Mit dem Rad nach Venedig und Verona – Teil 1

Vorbereitung

Im Jahr 2013 machte mich ein Kollege auf die Via Claudia Augusta aufmerksam. Die alte Römerstraße führte von Süddeutschland nach Norditalien. Und passenderweise gibt es auch einen Radweg dazu, der von Donauwörth bis Venedig bzw. Ostiglia verläuft.

Eigentlich wollte ich den Radweg in 2014 befahren, irgendwie bin ich dann aber in Deutschland hängen geblieben. 2015 ergab es sich leider gar nicht mit einer Radreise, aber 2016 war es endlich so weit – ich konnte die Alpen mit dem Rad überqueren.

Passend zur Strecke gibt es ein Radtourenbuch von bikeline. In diesem findet man die Strecke detailliert beschrieben – und ich meine detailliert mit jeder Abbiegung und Kreuzung. Da ich mein Oregon 450 natürlich dabei hatte, war es für mich wichtiger, Beschreibungen zu den Städten, den Pässen und Unterkünften zu haben. All das bietet das Buch.

Für die Online-Karte habe ich die Tagesstrecken per OpenRouteService erstellt und auf mein Navi geladen. Sehr praktisch ist, dass OpenRouteService inzwischen auch einen (kleine) Höhenkarte anzeigt, die einen das Routing erleichtert. Abschließend habe ich natürlich noch aktuelle Navi-Radkarten für Deutschland, Österreich und Norditalien erstellt.

Tag 1: Anreise nach Füssen (22.08.2016)

Wie geschrieben fängt die Via Claudia Augusta eigentlich in Donauwörth an und geht über Augsburg, Landsberg am Lech und Schongau nach Füssen und weiter nach Österreich. Da ich Augsburg und einen Teil südlich davon bereits 2012 bereist habe, war die Idee in Füssen zu starten. So war die Anfahrt für Montag geplant.

Auf die Bahn ist aber natürlich Verlass, sodass die erste Bahn in Ulm bereits Verspätung hatte und ich so nur einen Anschlusszug Richtung Kempten und dann weiter nach Biessenhofen nehmen konnte. Hier war die Wahl, ob ich weiter mit dem Zug nach Füssen fahre oder das Rad nehme. Die ältere Dame (auch mit dem Rad unterwegs) im Zug meinte aber, dass die Strecke nach Füssen sehr schön ist und da die Sonne so schön schien, zog ich mich um und machte die erste Strecke spontan von Biessenhofen nach Füssen.

Da die eigentliche Via Claudia Augusta noch etwas weiter weg war, ich aber den Forggensee sehen wollte, fuhr ich Richtung Lechbruck und weiter über Roßhaupten nach Füssen. Da ich mit 17 Uhr recht spät war, konnte ich über die Touristeninfo noch ein Zimmer im Hotel Fürstenhof ergattern. Hier konnte ich auch die ersten Berge in der Ferne sehen. :)

Via Claudia Augusta und Fahrrad.

Via Claudia Augusta und Fahrrad.

Forggensee mit Blick auf die Alpen.

Forggensee mit Blick auf die Alpen.

Angedacht für den zweiten Tag war eigentlich, dass ich zum Schloss Neuschwanstein fahre. Da dies aber ein Umweg gewesen wäre und ich in Füssen auch nichts besichtigen wollte, machte ich mich direkt auf den Weg. Im Endeffekt war das eine sehr gute Entscheidung, da die Auffahrt zum Schloss über Schotter (knapp 200 Höhenmeter) sehr beschwerlich war und mich am nächsten Tag viel Zeit gekostet hätte.

Das Schloss Neuschwanstein habe ich nur von außen besichtigt, da ich für die letzte Führung viel zu spät war. Das Schloss wirkt recht verspielt und sieht von innen sicherlich auch sehr interessant aus. Bei der Menge an Touristen muss man aber wahrscheinlich sehr früh ein Ticket holen, wenn man nicht ewig anstehen will.

Neben Schloss Neuschwanstein gibt es natürlich auch noch das Schloss Hohenschwangau, auf das ich aber nicht mehr gefahren bin. Der Abend klang dann in Füssens Innenstadt aus.

Blick auf Schloss Hohenschwangau.

Blick auf Schloss Hohenschwangau.

Schloss Neuschwanstein.

Schloss Neuschwanstein.

Heilige-Geist-Kirche in Füssen.

Heilige-Geist-Kirche in Füssen.

Kloster Sankt Mang in Füssen.

Kloster Sankt Mang in Füssen.

Strecke:

66,5 km

Fahrtzeit:

3:36 h

Ø-Geschwindigkeit:

18,4 km/h

Höchster Punkt:

983 m

Steigend:

1053 m

Fallend:

945 m

zu Teil 2

freiesMagazin schließt die Seiten

Gerade habe ich es bei freiesMagazin geschrieben: Die Dezemberausgabe wird die letzte des Magazins sein. Damit gehen 10 Jahre Linux-Geschichte zu Ende.

Ja, es ist natürlich schade, vor allem wenn man das Magazin seit 10 Jahren mitgestaltet. Aber wie ich im Editorial schrieb, ändern sich Prioritäten, d.h. auch meine. Vor allem sehe ich aber, dass das Interesse schwindet. Und wieso (viel) Arbeit in etwas investieren, was auf kein Interesse mehr stößt? Da ich keine guten Ideen habe, wie man das Magazin modernisieren kann ohne sich gleich untreu zu werden, war die Einstellung die logische und richtige Konsequenz.

Es hat sehr viel Spaß gemacht mit so vielen Menschen zu arbeiten. Zum einen die Autoren und Leser, aber natürlich auch die Teammitglieder, die ich immer versucht habe zu motivieren und animieren, eine großartige Ausgabe Monat für Monat zu erstellen – was wir auch geschafft haben, wie ich finde. Indirekt hat DANTE e.V. immer sehr schön von LaTeX-Vorträgen über Magazingestaltung und Registerhaltigkeit profitiert, was nun natürlich auch aufhört. (Ich höre aus dem Norden ein erleichterndes Aufatmen. ;)) Es war jedenfalls eine schöne Zeit, an die ich mich sehr gerne zurück erinnern werde.

Ein ganz persönlicher Dank geht an dieser Stelle an Eva. Durch Dich bin ich zum Magazin gekommen und wegen Dir hatte ich eine schöne Zeit.

freiesMagazin 10/2016 erschienen

freiesMagazin 10/2016 Titelseite

Heute ist die Oktoberausgabe von freiesMagazin erschienen und bringt viele spannende Artikel aus den Bereichen Linux und Open Source mit.

Inhalt der Ausgabe 10/2016

  • Der September im Kernelrückblick
  • FTS – Volltextsuche mit SQLite
  • Neues von Redis
  • Test: RIVE – Das Twin-Stick-Metroidvania-Vermächtnis
  • Audacity 2.1 – Teil IV: Die besten Effekte
  • PSPP – eine freie Alternative zu SPSS
  • Leserbriefe und Veranstaltungen

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