Tag 4: Nauders – Meran (25.08.2016)
In Nauders ging es früh los, schließlich musste ich noch ein paar Meter bergauf nach Reschen fahren, ehe ich den ganzen Pass überquert hatte. Was mir am Morgen auffiel: Es ist kalt in den Bergen. Auch wenn es tagsüber angenehm warm ist, waren es morgens gegen 8 Uhr nur 12 Grad. Gegenüber den späteren Tagen im Tal war dies schon ein enormer Unterschied, wo es morgens schon 18 Grad waren. Jedenfalls war ich 300 Höhenmeter später in Reschen und damit in Italien.
Am
Reschensee kann man westlich oder östlich entlang fahren. Ich entschied mich für die östliche Route, sodass ich auch den Grauner Turm bestaunen konnte. Wie ich auf Wikipedia nachgelesen habe, ist der Turm das einzige Überbleibsel des alten Orts Graun, als dieser absichtlich durch die Stauung des Sees in den 1950er überflutet wurde.
Auf dem Weg nach Meran ging es schön bergab. So kam ich am
Kloster Marienberg und der
Fürstenburg bei Burgeis vorbei, der
Churburg in Schluderns (auf der anderen Seite der Etsch). Beeindruckender fand ich aber zum einen natürlich die schneebedeckten Berge im Hintergrund und die riesigen Flächen an Apfelplantagen im
Vinschgau. Irgendwo müssen die zig Tonnen Äpfel ja herkommen, die wir jeden Tag essen, aber die Plantagen mal in echt zu sehen, hat schon etwas. Vor allem die Bewässerungsanlagen, die auch mal etwas auf den Radweg fallen lassen, waren sehr angenehm.
Gegen 13 Uhr war ich auf 500 Meter Höher, dass heißt 1000 Meter näher am Wasserspiegel als noch in Reschen um 9 Uhr. Bis Meran waren es gerade noch einmal 10 Kilometer, sodass ich mir überlegte, einen Abstecher zum
Partschinser Wasserfall zu machen. Circa 100 Meter hoch ist der Wasserfall – und um die Höhe zu erreichen, muss man selbst auch ein paar Höhenmeter fahren, was ich etwas unterschätzt hatte. Insgesamt geht es von 516 geht es auf 1060 Meter hoch. Auf eine Strecke von 4,6 Kilometer macht das eine Steigung von 11% im Durchschnitt. Und dummerweise waren auch stärkere Steigungen mit gefühlten 20% dabei, sodass ich zur Hälfte des Wegs absteigen musste und weiter lief, weil selbst das Schieben zu anstrengend war. Der Wasserfall selbst ist dann von der Ferne echt beeindruckend, ganz nah am Aussprungspunkt sieht man gar nicht so viel. Im Übrigen fährt auch alle 15 Minuten ein normaler Linienbus zum Wasserfall, sodass man nicht zwingend laufen muss.
Glücklicherweise ging es danach nur noch bergab und ich konnte mich nach Meran rollen lassen. Untergekommen bin ich im
Hotel Schönbrunn, das zwar nicht extrem zentral liegt, aber zur Innenstadt waren es auch nur 1,5 Kilometer.
Meran selbst ist ein nettes Städtchen, das mir vor allem durch seine Flusspromenade an der Passer gefallen hat. Ich habe natürlich auch der
Pfarrkirche St. Nikolaus einen Besuch abgestattet und der
Landesfürstlichen Burg. Zur zweiten kam ich leider zu spät, sodass sie um 17:30 Uhr bereits geschlossen hatte, denn das Museum darin hätte mich sehr interessiert. Ansonsten fand ich es in Meran einfach nur schön, mich ans Wasser zu setzen und zu lesen.
Wer Pflanzen mag, sollte
Schloss Trauttmansdorff und dem botanischen Garten rundherum einen Besuch abstatten, die im Südenosten Merans liegen. Die Hänge sind sehr beeindruckend, man sollte aber gut zu Fuß sein, um die 100 Meter Höhenunterschied bewältigen zu können. Leider konnte ich aus Zeitgründen nicht mehr in den Garten, sodass mir der Blick von außen genügen musste.
Strecke: | 96,4 km |
Fahrtzeit: | 5:00 h |
Ø-Geschwindigkeit: | 19,3 km/h |
Höchster Punkt: | 1512 m |
Aufstieg: | 1745 m |
Abstieg: | 2759 m |
zu Teil 3 –
zu Teil 5