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Reise nach Japan – Miyajima am 21./22.06.2017

Begrüßt vom Torii

Am 21. Juni kamen wir Abends in Miyajima-guchi an, von wo aus regelmäßig eine Fähre zur Insel Miyajima verkehrt. Sowohl Miyajima-guchi als auch Miyajima waren Abends sehr leer. Die meisten Menschen sind eher tagsüber anzutreffen, weil viele die Insel als Tagesausflug besuchen.

Bereits bei der Überfahrt sahen wir die erste Attraktion von Miyajima: das riesige, zinnoberrote Torii des Itsukushima Schreins, welches mitten im Wasser steht, begrüßt alle Inselbesucher. Da wir relativ spät gegen 19 Uhr in Miyajima ankamen, konnten wir auch gleich das beleuchtete Tor von der Promenade aus beobachten.

Das Tor im Wasser am Abend.

Das Tor im Wasser am Abend.

Auch um das Tor ist die Promenade schön beleuchtet.

Auch um das Tor ist die Promenade schön beleuchtet.

In Miyajima kamen wir im Guesthouse Mikuniya unter. Das Gästehaus ist gut eingerichtet, selbst ein kleines Frühstück ist dabei. Unser Zimmer im Ryokan-Stil war nicht riesig, aber die Futon-Betten waren dafür bequem.

Berg Misen

Am nächsten Morgen sind wir durch den Momijidani-Park zur Seilbahn gelaufen, die uns auf den Berg Misen brachte. Von der Seilbahnstation konnten wir bequem bis hoch auf den Gipfel laufen. Mit 535 Metern ist das der höchste Punkt der Insel und wir hatten eine schöne Aussicht, auch wenn es etwas diesig war.

Auf dem Berg gibt es neben den Aussichtspunkten auch einen kleinen Rundwanderweg, an dessen Rand diverse Hallen und Tempel liegen. Die Besonderheit ist sicher die Kiezu no Reika-dō – die Halle des nie verlöschenden Feuers. Die Flamme wurde angeblich 806 von einem Mönch entzündet und brennt seitdem ewig.

Blick vom Berg Misen in Miyajima.

Blick vom Berg Misen in Miyajima.

Aussichtspunkt auf dem Berg Misen.

Aussichtspunkt auf dem Berg Misen.

Die Halle des nie verlöschenden Feuers.

Die Halle des nie verlöschenden Feuers.

Daishō-in Tempel

Vom Gipfel des Misen gibt es einen Fußweg zum Daishō-in Tempel. Auf dem Weg hinab hatten wir auch einen guten Blick auf das Torii-Gate, welches Dank Ebbe nicht mehr ganz im Wasser stand.

Das Torii bei Ebbe.

Das Torii bei Ebbe.

Der Daishō-in Tempel besteht aus mehreren Hallen und die Anlage kann kostenfrei besucht werden. Sehr viele Figuren und Gedenksteine sind zu sehen und da der Tempel touristisch nicht so überlaufen ist wie das Tor im Wasser, konnten wir alles sogar in Ruhe genießen. Aber natürlich liefen wir nach der Tempelbesichtigung auch noch einmal zum Torii, um das Tor bei Ebbe aus der Nähe betrachten zu können.

Zahlreiche Gebetsmühlen im Daishō-in Tempel.

Zahlreiche Gebetsmühlen im Daishō-in Tempel.

Eine Gedenkstätte im Tempel.

Eine Gedenkstätte im Tempel.

In der Tempelanlage gibt es ganz viele Figuren.

In der Tempelanlage gibt es ganz viele Figuren.

Itsukushima Schrein

Miyajima hat ähnlich wie Nara auch Rehe zu bieten, die einen gerne verfolgen, auch wenn man wie ich gar nichts zu Essen in der Tasche hat. Nachdem die Gefahr gebannt war, machten wir einen kurzen Abstecher zu der fünfstöckigen Pagode, bevor wir den Itsukushima Schrein besuchten. Der Schrein wurde 593 erbaut, 1168 neu aufgebaut und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Besonderheit des Schreins ist, dass er auf Stelzen im Wasser gebaut ist. Ansonsten bietet der Schrein zahlreiche Stege, aber sonst auch nichts Besonderes.

Eine fünstöckige Pagode.

Eine fünstöckige Pagode.

Der Itsukushima Schrein.

Der Itsukushima Schrein.

Am Abend haben wir uns dann noch einmal ans Wasser gesetzt und den Sonnenuntergang am Torii genossen.

Das Torii im Wasser am nächsten Morgen.

Das Torii im Wasser am nächsten Morgen.

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Reise nach Japan – Himeji am 21.06.2017

Burg Himeji

Am Mittwoch verabschiedeten wir uns aus Kyōto und machten uns gen Westen mit dem Shinkansen Hikari auf. Einen Zwischenstopp legten wir dabei in Himeji ein.

Himeji ist vor allem bekannt für seine Burg Himeji-jo, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Bereits von weitem sieht man das weiße Gebäude – zumindest wenn es nicht wie in unserem Fall regnen würde. Wir ließen unser Gepäck am Bahnhof, packten die Regenschirme aus und machten uns zur Burg auf, was gut ein Kilometer Fußweg ist.

Die Burg ist sehr groß und beeindruckend. Sechs Stockwerke des Holzbauwerkes kann man betreten, leider gibt es aber nicht so viel zu sehen. Ein paar Ausstellungsstücke und Informationstafeln gibt es auf jedem Stock, aber die meisten Informationen erhielten wir aus einer Broschüre. Neben der eigentlichen Burg schauten wir uns auch noch die restliche Burganlage an, in deren Räumlichkeiten beispielsweise die Prinzessin Sen gewohnt hat.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Kōko-en Garten

Am späten Mittag heiterte es dann auf, was sehr praktisch war, da wir noch etwas Zeit hatten, um den naheliegenden Kōko-en anzuschauen. Auch wenn der Garten im Frühling oder Herbst sicher noch schöner ist, ist es wirklich schön, durch den Park über kleine Brücken und Kieswege zu spazieren. Der Garten enthält wiederum neun kleinere Anlagen, die in verschiedenen Stilen gehalten sind.

Im Garten trafen wir zufälligerweise auf einen Reiseführer, der uns eine kostenlose Führung durch den Garten gab. Auf der Facebook-Seite von Taro Starbuck kann man zahlreiche Bilder vom Kōko-en Garten sehen. So haben wir gleich auch noch etwas mehr Hintergrundinformationen zu Himeji bekommen. Als Geheimtipp hat er uns empfohlen mit dem Fahrstuhl auf das Dach des Gemeindezentrums zu fahren (südlich vom Otemae Park). Von dort hatten wir einen großartigen Blick auf Himeji-jo.

Kōko-en Garten.

Kōko-en Garten.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Am Nachmittag ging es dann wieder weiter mit dem Shinkansen Sakura nach Hiroshima bzw. von dort weiter nach Mijayima. Am Bahnhof in Himeji erlebten wir es auch das erste und einzige (!) Mal, dass ein Zug Verspätung hatte. Insofern ist auch Japan nicht vor so etwas gefeit, insgesamt fuhren die Züge aber alle extrem pünktlich.

Einmal hatte der Zug sogar Verspätung.

Einmal hatte der Zug sogar Verspätung.

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Reise nach Japan – Kyōto am 20.06.2017

Goldener und Silberner Tempel

Wie erwähnt, hat Kyōto viele Tempel aufzubieten. Wir entschieden uns am letzten Tag in der Stadt noch einige der Bekannteren anzuschauen. Durch ein Tagesticket konnten wir alle Tempel mit den Buslinien sehr gut erreichen. Man muss sich nur daran gewöhnen, dass der Einstieg hinten ist. ;)

Kinkaku-ji (früher Rokuon-ji) im Nordosten Kyōtos ist der Name des Goldenen Tempels. Der Tempel ist komplett in Gold gehüllt, was bereits das Beeindruckendste an der Anlage ist. Es waren sehr viele Touristen vor Ort und bis auf eine kleine Anlage, bei der wir Münzen in eine Art Krug werfen konnten, gab es sehr wenig zu sehen.

Der Goldene Tempel.

Der Goldene Tempel.

Opfergabe durch Münzwerfen.

Opfergabe durch Münzwerfen.

Ein paar Haltestellen gen Osten liegt der Tempel-Komplex Daitoku-ji, den wir auf dem Weg zum Silbernen Tempel besuchen wollten. Nur ein kleiner Teil der 23 Tempel ist überhaupt zugänglich, die dazu jeweils extra Eintritt kosten. Wer sehr ruhig ohne Touristen schlendern will, ist hier genau richtig aufgehoben. Wir entschlossen uns den Daisen-in Tempel zu besuchen. Dieser enthält einen Zen-Steingarten, der 1509 angelegt wurde.

Weiter ging es zu Ginkaku-ji, dem Silbernen Tempel – dessen Fassade aber nicht silbern ist, sondern aus schwarzem Holz. Die Anlage um den Tempel ist sehr schön, kleine Teiche mit Wegen darüber, Steingärten und moosbewachsene Hänge geben ein wirklich idyllisches Bild ab.

Der Silberne Tempel mit Steingarten.

Der Silberne Tempel mit Steingarten.

Philosophenweg

Vom Ginkaku-ji Tempel aus verläuft Richtung Süden der Philosophenweg. Im Frühjahr blühen hier Hunderte von Kirschbäumen, aber auch im Sommer ist der 2-km-lange Weg angenehm zu laufen. An dem Kanal gibt es rechts und links immer mal wieder kleinere Geschäfte und auch den ein oder anderen Tempel, wie zum Beispiel den Honen-in Tempel, der kostenlos besucht werden kann, oder den Eikan-dō Tempel, den wir aber nicht angeschaut haben.

Unser Ziel war die Nanzen-ji Tempelanlage. Diese lässt sich kostenlos begehen, einzelne Subtempel kosten aber Eintritt. Es gibt auf dem Gelände ein sehr großes Sanmon Tor, die Haupthalle und – bemerkenswert – ein Aquädukt, welches Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde und Kyōto mit dem Biwa-See, Japans größtem See, verbindet.

Der Philisophenweg.

Der Philisophenweg.

Ein Aquädukt am Nanzen-ji Tempel.

Ein Aquädukt am Nanzen-ji Tempel.

Letzter Abend in Kyōto

Am Abend sind wir durch die Pontocho-Straße am Fluss Kamogawa gelaufen. Die kleine Straße kann mit zahlreichen Restaurants aufwarten. Einige haben eine Terrasse Richtung Fluss und waren gefühlt dreimal so teuer wie die anderen Restaurants. Wir entschieden uns für ein kleines Lokal, wo wir am Tresen den Köchen mehr oder weniger bei der Arbeit zuschauen konnten (es war aber kein Teppanyaki). Die Auswahl auf der Karte war sehr gut und das Essen ebenfalls sehr lecker.

Köche bei der Zubereitung des Essens.

Köche bei der Zubereitung des Essens.

Und so etwas Leckeres kommt dabei heraus.

Und so etwas Leckeres kommt dabei heraus.

Wer gut Essen gehen will, findet in Pontocho auf alle Fälle etwas. Aber es schadet auch nicht, sich abseits der Straße in dem Distrikt etwas umzuschauen, da es noch viele weitere Restaurants gibt, die preislich etwas besser sind.

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Reise nach Japan – Nara und Inari am 19.06.2017

Nara

Wer in Kyōto übernachtet, sollte einen Tagesausflug nach Nara machen. Die JR-Linie fährt bis in die Stadt, sodass man sich als Railpass-Besitzer keine Gedanken machen muss. Auf dem Weg nach Nara sahen wir am Rand zahlreiche Reisfelder, die manchmal auch zwischen Wohnhäusern angelegt sind, was sehr interessant aussieht.

Ein Reisfeld auf der Zugfahrt nach Nara.

Ein Reisfeld auf der Zugfahrt nach Nara.

In Nara liefen wir die Sanjo Dori entlang Richtung Tempelanlage. Als Erstes machten wir am Kōfuku-ji Tempel halt. Die goldene Halle wurde gerade renoviert und war nicht begehbar. Dafür konnten wir aber die 50-Meter-hohe fünfstöckige Pagode betrachten.

Weiter ging es dann durch den Nara Park, der eine der Besonderheiten Naras zeigt: Rehe. Diese laufen dabei nicht nur durch den Park, sondern durch die ganze Stadt, da sie nicht speziell eingezäunt sind. Die Rehe belagern dabei Gehwege und – wie es sich für gute Wegelagerer gehört – versuchen sie den Touristen das Geld in Form von kleinen Crackern, die man kaufen kann, aus der Tasche zu ziehen. Die Tiere können aufdringlich sein, sind ansonsten aber sehr zutraulich und freundlich.

Am Ende des Parks kamen wir zum Tōdai-ji Tempel. Auf dem Weg dahin gibt es natürlich viele Rehe, die einem bis zum Nandaimon Gate folgen. Dahinter gibt es einen See und kleine Wege, viele Schreine und – ganz besonders, wenn man durch ein weiteres Tor geht, den Tōdai-ji Tempel mit dem Daibutsu-den (Great Buddha Hall). Hierin befindet sich eine 15-Meter-hohe Buddha-Statue aus Bronze, deren Hand allein so groß wie ein Mensch ist.

Daibutsu-den – die große Buddha-Halle.

Daibutsu-den – die große Buddha-Halle.

Der große Buddha.

Der große Buddha.

Neben der großen Buddha-Statue gibt es noch zwei kleinere aus Holz und vergoldet, sowie einige sehr große Kriegerstatuen aus Holz. Die ganze Halle ist sehr beeindruckend von den Ausmaßen her.

Wir liefern weiter Richtung Osten und kamen zu Nigatsu-do, einem weiteren Tempel, bei dem im März das Omizutori (eine Art Feuerritual) gehalten wird. Etwas weiter südlich schauten wir uns noch den Kasuga-Taisha Schrein an.

Überall liegen Rehe herum.

Überall liegen Rehe herum.

Eine weitere Tempelanlage in Nara.

Eine weitere Tempelanlage in Nara.

Dann ging es auch schon wieder zurück zum Bahnhof Richtung Kyōto. Doch halt, nicht ganz so schnell …

Inari

Auf dem Weg nach Kyōto stoppten in Inari in der Fushimi-Präfektur. Wer nach „orange gate“ in einer Bilder-Suchmaschine sucht, weiß, wieso. :) Direkt am Bahnhof durchschritten wir das erste, große Torii-Gate und kamen ein paar Meter weiter zum Fushimi Inari Taisha Schrein.

Auf der Rückseite des Schreins beginnt ein Wanderweg durch Tausende von zinnoberroten Torii (Senbon Torii). Hier drängten sich die Touristen, je weiter wir aber kamen, desto leerer wurde es. Einen schönen Aussichtspunkt auf Kyōto hatten wir an der Yotsutsuji-Kreuzung. Wenn man möchte, kann man den 40-minütigen Rundweg um den Berg Inari machen. Einfach nur da sitzen und die Aussicht genießen ist aber auch eine gute Idee.

Der Fushimi Inari Taisha Schrein.

Der Fushimi Inari Taisha Schrein.

Tausende von zinnoberroten Torii.

Tausende von zinnoberroten Torii.

Auf dem Rückweg ging die Sonne dann langsam unter, sodass wir gegen halb 7 das schöne, auf die Tempelanlage einfallende Abendlicht bewundern konnten. Das hatte aber auch einen Nachteil: eine kleine Gasse, die normalerweise Street Food verkauft, hatte um die Uhrzeit leider schon geschlossen. Deswegen schauten wir uns nach der Rückkehr noch in der Kyōto-Station um, entschieden uns dann aber für einen Snack aus dem Supermarkt.

Am Abend beleuchtet die Sonne den Schrein sehr schön.

Am Abend beleuchtet die Sonne den Schrein sehr schön.

In Kyōto läuft auf der Treppe eine Bildanimation durch.

In Kyōto läuft auf der Treppe eine Bildanimation durch.

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Reise nach Japan – Kyōto am 16./17.06.2017

Ankunft in Kansai

Am 16.07.2017 ging es los und wir flogen mit Lufthansa von Frankfurt nach Osaka bzw. genau genommen zum Kansai International Airport (KIX). Den elfstündigen Flug haben wir größtenteils mit Filme schauen und Essen verbracht. Schlafen konnte ich leider nicht, weswegen ich nach der Landung um 8 Uhr morgens bzw. nach meiner inneren Uhr 1 Uhr nachts die ersten zwei Tage noch etwas unfit war. Die sieben Stunden Zeitverschiebung merkte ich einfach.

Das erste, was mir bei der Ankunft in Japans Mitte auffiel, war das veränderte Klima. Es war ähnlich warm wie in Deutschland zu der Zeit (ca. 30 Grad tagsüber), aber die Luftfeuchtigkeit war etwas höher. Dennoch war es nicht sehr unangenehm und ich gewöhnte mich schnell daran.

Am Bahnhof konnten wir das erste „Wunder“ erleben: Die Züge sind pünktlich. Und nicht nur das, sie halten auch exakt so, wie es auf dem Bahnsteig fest aufgedruckt steht. So war es ein Leichtes, unsere reservierten Plätze in Wagen X zu finden, da wir uns einfach nur in die entsprechende Schlange am Bahnsteig einreihen mussten. Dies ist auch etwas anders: Im Gegensatz zur deutschen Traubenbildung um die Eingangstür stellen sich Japaner brav in einer Reihe an – es empfiehlt sich, es den Einheimischen gleich zu tun.

Am Flughafen holten wir unsere JR-Railpass-Tickets ab, die wir in Deutschland zuvor als Voucher zugeschickt bekommen haben. Mit dem Haruka 12 – die Züge tragen in Japan zu ihren Nummern auch noch Namen – ging in knapp 80 Minuten vom Flughafen nach Kyōto. Witziges Detail: Als der Zug am Flughafen ankam und zurück in die andere Richtung fuhr, drehten sich zuvor alle Sitze automatisch in Fahrtrichtung. Auf die Art muss niemand gegen die Fahrtrichtung fahren.

In Kyōto ging es dann vom Hauptbahnhof zu Fuß in den östlichen Teil der Stadt zu unserem Hotel Rinn Shichijo Ohashi Bridge. Die Zimmer waren noch nicht bezugsbereit, aber wir konnten das Gepäck abstellen und uns in die Stadt zur Tempelbesichtigung aufmachen.

Der Kyōto-Tower.

Der Kyōto-Tower.

Eine Wohnstraße im Osten Kyōtos, wo auch unser Hotel lag.

Eine Wohnstraße im Osten Kyōtos, wo auch unser Hotel lag.

Kiyomizu-dera

Vorweg: Kyōto hat wahnsinnig viele Tempel und Schreine. Wer an diesen interessiert ist, ist in der Stadt sehr gut aufgehoben. Als Einstieg ist Kyōto in meinen Augen sehr gut geeignet, weil es keine Großstadt mit Hochhäusern wie Tōkyō ist, dafür aber einen schönen kulturellen Flair verbreitet und zumindest ich mich dort gleich sehr wohlfühlte.

Unser erster großer Abstecher war Kiyomizu-dera, eine Tempelanlage, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Am Weg hinauf gibt es viele kleine Souvenirläden, oben begrüßte uns ein großes zinnoberrotes Tor. Rechts und links gibt es diverse kleinere Tempel und Schreine, am Ende steht die Haupthalle, die aber leider derzeit im Umbau ist. Von der Terrasse hatten wir aber einen sehr schönen Blick über Kyōto.

Ein Tor im Kiyomizu-dera Tempel.

Ein Tor im Kiyomizu-dera Tempel.

Gebetswalzen in der Tempelanlage.

Gebetswalzen in der Tempelanlage.

Higashiyama und Gion

Wir hatten kein anderes Ziel an dem Tag und schlenderten einfach so durch die Gegend von Higashiyama. Der Bereich ist historisch sehr gut erhalten und es gibt überall etwas zu entdecken. Das Kriegsdenkmal und den großen Buddha von Ryōzen Kannon schauten wir nur aus der Ferne an.

Nördlich von Higashiyama liegt Gion, das Geisha-Viertel von Kyōto. Hier befindet sich die berühmte Straße Hanami-koji mit seinen vielen Restaurants, wobei die Straße sowohl am Tag als auch Abends gar nicht so belebt war, wie ich es gedacht hatte. Apropos: Ein gleichnamiges Spiel war letztes Jahr bei Japon Brand auf der Spielemesse in Essen zu sehen und es kam dieses Jahr bei Kosmos heraus. Der Nachfolger Shadows in Kyoto wurde dieses Jahr in Essen vorgestellt.

Die Geisha-Straße Hanami-koji im Stadteil Gion.

Die Geisha-Straße Hanami-koji im Stadteil Gion.

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Reise nach Japan – Einleitung

Dieses Jahr ging die große Urlaubsreise nach Japan. Das Land „kenne“ ich unter anderem durch die interessanten Brettspiele von Japon Brand oder die Animationsfilme von Studio Ghibli. Aber natürlich habe ich auch so schon viel gehört, von dem ich mich nun einmal persönlich überzeugen konnte. Bevor der Reisebericht startet, gibt es ein paar allgemeine Hinweise für die Reise nach bzw. in Japan.

Planung

Man kann Japan besuchen, indem man einfach nur Start- und Abflughafen festlegt, und sich dann im Land einfach von Ort zu Ort treiben lässt. Da wir aber sehr viel sehen wollten, haben wir bereits im Voraus die Unterkünfte gebucht. Dadurch waren wir zwar etwas eingeschränkter, wussten aber auch sehr genau, was wir sehen wollten. Für die Planung hat mir der Lonely-Planet-Reiseführer sehr gut geholfen, ebenso wie die Webseite Japan Travel and Living Guide. Vor allem die Anfahrtsbeschreibung, Öffnungszeiten und Eintrittskosten zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten hilft einem sehr.

Transport

Auto fahren darf man mit einem deutschen Führerschein in Japan nicht, aber das ist auch gar nicht notwendig, da das öffentliche Verkehrsnetz sehr gut ausgebaut ist. Für Ausländer gibt es den JR Railpass, der einen (fast) alle Züge der Japan-Railway-Gruppe kostenlos fahren lässt. Den Pass gibt es für ein bis drei Wochen und kann in der Zeit benutzt werden. Es gibt aber ein paar wichtige Ausnahmen: Es dürfen wirklich nur die JR-Bahnen damit benutzt werden. Für Privatbahnen muss man nach wie vor zahlen. Und obwohl die Schnellzüge (Shinkansen) genutzt werden dürfen, sind die zwei Schnellzüge Nozomi und Mizuho von dem Angebot ausgenommen.
Der Shinkansen nach Hiroshima.
Der Shinkansen nach Hokkaidō.
Ansonsten bietet der JR Railpass aber eine sehr gute Möglichkeit, bequem, sicher und stressfrei durch das ganze Land zu reisen. Die Züge sind sehr pünktlich (wir hatten nur einmal Verspätung), sauber und gut eingerichtet. Am Bahnsteig und im Zug stehen alle Informationen auf Japanisch und Englisch an, sodass wir uns ohne Probleme zurechtfanden. Für die Planung vor Ort kann man die Webseite oder die App von HyperDia nutzen. Hierüber findet man alle Zug- und Flugverbindungen im Land und kann so sehr leicht seinen Trip planen. Tipp: Auch wenn es nicht zwingend notwendig ist, es schadet nicht vor dem Start einer Zugreise sich am JR-Schalter eine kostenlose Reservierung zu besorgen bzw. überhaupt zu prüfen, ob noch Sitzplätze frei sind. Es kann vor allem am Wochenende vorkommen, dass Züge ausgebucht sind, sodass man nur Stehplätze bekommt oder zumindest relativ zeitig am Gleis sein sollte, um sich einen Platz in der Reihe zu sichern.

Essen & Trinken

In Japan gibt es viel Fisch – das ist den meisten bekannt. Wer keinen Fisch mag, kommt aber auch so sehr gut über die Runden. Maki-Röllchen gibt es auch mit Gurke oder Avocado. Nigiri (roher Fisch auf Reis) gibt es auch mit dem sehr guten Wagyū-Rindfleisch. Und ansonsten gibt es noch Yakitori (Hähnchenspieße jeder Art) oder diverse Nudelgerichte wie Soba, Udon oder Ramen. Es ist also für jeden gesorgt. :)
Frühstück im Hotel in Muroran.
Frühstück im Hotel in Muroran.
Essen ist in Japan ähnlich teuer wie in Deutschland. Man bekommt eine Nudelsuppe auch schon für 600 Yen (ca. 5 Euro), kann für ein gutes Wagyū-Steak wiederum auch gerne 6000 Yen (ca. 50 Euro) für 200 g ausgeben. Wer es gerne etwas preiswerter und dennoch gut mag, dem seien die Abendeinkäufe im Supermarkt empfohlen. Viele Supermärkte reduzieren nämlich gegen Abend (ab ca. 19 Uhr) die Preise für frisch zubereiten Gerichte um bis zu 60 %, sodass man für wenig Geld viel kaufen kann. Diese Option haben wir oft und gerne genutzt.
Die Auswahl des Essens fällt nicht leicht …
Die Auswahl des Essens fällt nicht leicht …
Bentoboxen am Bahnhof.
Bentoboxen am Bahnhof.
Apropos Supermarkt: In den Städten (auch den kleineren Orten) gibt es in der Regel im Umkreis von 1 km immer mindestens einen 7 Eleven, Lawson, Watson oder andere Art von Supermarkt, bei denen man schnell einkaufen kann. Und wer viel zu trinken braucht: Keine Sorge, alle 500 Meter (oft weniger) gibt es Getränkeautomaten mit Wasser, Cola, Saft oder Bier – selbst in den abgelegensten Gegenden.
Getränkeautomaten gibt es alle paar Meter (hier auf dem Berg in Hakodate).
Getränkeautomaten gibt es alle paar Meter (hier auf dem Berg in Hakodate).

Unterkünfte

Je nach Ort kann man versuchen spontan ein Zimmer in einem der Hotels zu finden oder man bucht vor. Vor allem zu zwei Jahreszeiten sind viele Unterkünfte ausgebucht: im Frühjahr zur Betrachtung der Kirschblüten (Hanami) und im Herbst zur Betrachtung des Herbstlaubs (Kôyô). Die Unterkünfte gibt es in verschiedenen Stilen. So kann man wie in westlichen Hotels mit normalem Bett unterkommen, man legt sich auf ein Futon-Bett auf einer Tatami-Matte (meist in Ryokans) oder man kommt platzsparend in einem Kapsel-Hotel unter. Alle drei Optionen haben wir natürlich ausprobiert.
Unser Ryokan in Miyajima.
Unser Ryokan in Miyajima.
Das Kapselhotel in Tōkyō.
Das Kapselhotel in Tōkyō.
Die Kapsel ist klein, aber ausreichend.
Die Kapsel ist klein, aber ausreichend.
Die Preise schwanken ebenso. Wir haben meist für ca. 40 € pro Person und Nacht ein Zimmer gefunden. Manchmal war es aber auch etwas teurer. Nach oben ist die Preisspanne recht offen …

Navigation

Für die Navigation sollte man sich Offline-Karten fürs Smartphone besorgen. In den Großstädten wie Kyōto oder Tōkyō kommt man auch sehr gut ohne zurecht, da an fast jeder Kreuzung eine Hinweistafel mit den Sehenswürdigkeiten steht. In den kleineren Orten hilft es aber dennoch, eine entsprechende App auf dem Handy zu haben. Ich habe mich natürlich für eine freie Alternative zu Google Maps entschieden und nutze OsmAnd mit OpenStreetMap-Karten. Wichtig: Als Spracheinstellung unbedingt Englisch angeben, ansonsten erscheinen alle Namen auf der japanischen Karte in Japanisch (Bestfall) oder in einer Art Lautsprache, mit der man gar nichts fangen kann. nächster Tag