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Reise nach Japan – Nikkō am 30.06./01.07.2017

Im Zug nach Nikkō

Am 30. Juni war wieder ein Zugtag angesagt. Um 10 Uhr ging es von Higashi-Muroran über Hakodate, Sendai und Utsunomiya bis nach Nikkō, wo wir gegen 18 Uhr ankamen. Unser Gästehaus Sumica lag in der Nähe des JR-Bahnhofs.

Wir liefen noch kurz durch die Stadt, welche hauptsächlich aus einer langen Straße besteht, die direkt zum Tempelkomplex führt. Da es nach 18 Uhr war, hatten die meisten Geschäfte schon zu und es waren nur noch wenige Menschen unterwegs. Wir suchten uns daher im Supermarkt ein preiswertes Essen. Als wir ins Gästehaus zurückkamen, luden die Besitzer uns an ihren Esstisch ein, sodass wir gemeinsam zu Abend essen konnten.

Regenzeit in Japan

Juni/Juli ist in dieser Region von Japan gerade der Übergang von der Regenzeit in die Trockenperiode. Deshalb war es klar, dass wir nicht drei Wochen lang immer nur Sonnenschein haben würden. Unser Regentag fiel auf Nikkō. Als der Regen auch am späteren Vormittag nicht aufhörte, machten wir uns mit Regenschirm zum Tempel auf.

Als erstes stießen wir auf die Kreuzung mit der Shinkyo-Brücke. Diese heilige Brücke soll Glück bringen, wenn man sie überquert – und dann wieder zurückkehrt, weil die gegenüberliegende Seite abgesperrt ist. Wir haben uns die 300 Yen gespart und haben auf der normalen Fußgänger-Brücke den Fluss Daiya überquert.

Die heilige Shinkyo-Brücke.

Die heilige Shinkyo-Brücke.

Der Fluss Daiya in Nikkō.

Der Fluss Daiya in Nikkō.

Schreine im Regen

Die größte und bekannteste Anlage in Nikkō ist der Tōshō-gū Schrein, welches aus zahlreichen Gebäuden und Toren besteht. Da es noch sehr stark regnete und die Schlange an den Kassen so lang war, gingen wir linker Hand am Schrein vorbei in Richtung Futurasan-Schrein. Aber auch hier wollten wir uns aufgrund des Wetters nicht lange aufhalten und nahmen lieber die Treppe, die unbekannterweise in den verregneten Wald führte.

Es regnet sehr stark.

Es regnet sehr stark.

Durch zahlreiche Pfützen bergauf und bergab kamen wir irgendwann zum Gyōjadō-Schrein. Weiter ging es zu den Shiraito Falls, die man nicht mit den Shiraito Falls bei Mount Fuji verwechseln sollte. Der Wasserfall ist ganz nett, aber nicht wirklich spektakulär.

Interessanter war der Takinoo-Schrein mit seinen Fuchsfiguren und einem geheimnisvollen Loch in einem Stein, in welches man vermutlich Münzen werfen sollte. Leider war die Anleitung auf den Schildern nur auf Japanisch, sodass wir nicht genau wussten, was von uns verlangt wurde. Dennoch war es sehr schön und angenehm ruhig da. Vermutlich verirren sich eher selten Touristen in diese Gegend, das Wetter trug sein Übriges dazu bei.

Rettung in die Baustelle

Den Rückweg liefen wir über die Straße und besuchten weniger die Anlagen rechts und links. Das lag zum einen daran, dass meine Schuhe inzwischen voll Wasser gelaufen waren und langsam auseinander fielen. Zum anderen aber auch am Yamabiru, dem japanischen Bergegel. Ich hätte es nicht vermutet, aber zahlreiche dieser kleinen Viecher krabbeln auf Blättern und den Wegen herum und versuchen sich an Schuhen und Kleidung Richtung Bein hochzuziehen.

Wir bevorzugten daher den strikteren Weg zurück und kamen schlussendlich wieder relativ am Anfang am Rinnōji-Tempel an. Das Hauptgebäude, der Sanbutsu-dō wird gerade restauriert, aber gerade das war das spannende. Um das Gebäude wurde eine Halle erstellt, die wir bis zum vierten Stock begehen konnten. In den Gängen sahen wir einige der Ausstellungsstücke des Tempels, aber interessanter fand ich die Informationstafeln mit den Hintergründen zur Restaurierung, welche seit 2011 in Gange ist und noch bis 2019 dauern soll.

Nebel über dem Fluss

Nach einer kurzen Stärkung im Ramen-Shop machten wir uns wieder auf, dieses Mal am Fluss Daiya entlang, auf dessen Wasserfläche ein gespenstiger Nebel lag. Nach ca. 2 Kilometern gelangten wir zum Kanmangafuchi Abbyss, der spektakulärer klingt, als er ist. Interessanter waren da schon eher die zahlreichen Jizo-Statuen am Ufer des Flusses.

Der Kanmangafuchi Abbyss ist nicht so abgründig, wie man denkt.

Der Kanmangafuchi Abbyss ist nicht so abgründig, wie man denkt.

Zahlreiche Jizo-Statuen am Flussufer.

Zahlreiche Jizo-Statuen am Flussufer.

Inzwischen hatte es auch aufgehört zu regnen, aber da wir völlig durchnässt waren, ging es gegen 16 Uhr zurück zum Ryokan. Da ich den Tōshō-gū Schrein nicht auslassen wollte, habe ich mich kurz umgezogen, Schuhe gewechselt und bin erneut zum Schrein gespurtet, der um 17 Uhr schließt. Wenn man sich beeilt, kann man aber die ganze Tempelanlage in ca. 40 Minuten anschauen.

Interessant waren die zahlreiche Bauwerke mit ihren sehr aufwändigen Verzierungen, wie am Yōmeimon- und am Karamon-Tor zu sehen. Vor allem eine schlafende Katze, die drei Affen und ein fantasiereicher Elefant zählen zu den besonderen Schnitzereien. Dazu gibt es eine Halle (Nakiryu), in der ich einen Drachen weinen hören konnte, wenn zwei Hölzer an einer ganz besonderen Stelle zusammengeschlagen werden. Die Führung wurde zwar nur auf Japanisch angeboten, aber der Effekt wirkte auch so. Am beeindruckendsten fand ich aber die Lage des Tempels, umringt von riesigen Bäumen direkt nach dem Regen strahlte die Anlage eine schöne Ruhe aus – zumindest gegen Ende ohne die Masse an Touristen.

Elefanten an einem Haus des Tōshō-gū Schreins.

Elefanten an einem Haus des Tōshō-gū Schreins.

Das Yōmeimon-Tor ist prächtig verziert.

Das Yōmeimon-Tor ist prächtig verziert.

Die drei Affen, die nicht hören, sprechen und sehen.

Die drei Affen, die nicht hören, sprechen und sehen.

Eine schlafende Katze.

Eine schlafende Katze.

Der Schrein ist von großen Bäumen umgeben.

Der Schrein ist von großen Bäumen umgeben.

Über sieben Brücken

Zurück ging der Weg zum Ryokan am Fluss entlang, wozu ich auch einige Brücken überqueren musste. Von diesen bietet sich ein herrlicher Blick auf die Berge, die noch ganz nebelverhangen waren.

Blick auf die Nikkō umgebenden Berge.

Blick auf die Nikkō umgebenden Berge.

Die Berge am nächsten Morgen.

Die Berge am nächsten Morgen.

In der Unterkunft boten uns die Besitzer dann Karten für Lake Chūzenji an. Da die Hin- und Rückfahrt insgesamt aber 90 Minuten gedauert und wir dann nur 60 Minuten für den See gehabt hätten, mussten wir ablehnen. Dafür nahmen uns die Ryokan-Besitzer spontan Abends nach dem Essen (wieder aus dem Supermarkt) mit auf eine Glühwürmchen-Besichtigung, was sehr spannend war. Die Verabschiedung am nächsten Morgen war dann auch umso freundlicher. Das Gästehaus Sumica kann ich also nur empfehlen.

Abendessen aus dem Supermarkt.

Abendessen aus dem Supermarkt.

Auf der Suche nach den Glühwürmchen.

Auf der Suche nach den Glühwürmchen.

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Reise nach Japan – Tōya-ko am 29.06.2017

Tōya

Nach dem japanischen Frühstück im Hotel (mit Onsen-Eiern) machten wir uns nach Tōya auf, welches wieder bequem mit JR erreicht werden kann. Mit dem Bus geht es ein paar Kilometer bis an den großen Caldera-See, in dessen Mitte die Insel Naka-no-shima liegt.

Zuerst gingen wir in das Tōya-ko Besucherzentrum, welches zweigeteilt ist. Im kostenlosen Teil erfuhren wir viel über Flora und Fauna in der Nähe des Vulkans Usu. Die Informationen sind sehr simpel und eher für Schulklassen gedacht. Der Teil, der Eintritt kostet, ist da schon interessanter. Ein Film erzählt über die Ausbrüche in den Jahren 1910, 1977 und zuletzt 2000. Aus letzterem ist der westliche Krater entstanden. Das Besucherzentrum ist nicht sehr groß, aber dennoch sehr interessant.

Verbogene Schienen von einem der letzten Erdbeben.

Verbogene Schienen von einem der letzten Erdbeben.

Ein durch herumfliegendes Vulkangestein demolierter Transporter.

Ein durch herumfliegendes Vulkangestein demolierter Transporter.

Kompirayama- und Nishiyama-Wanderweg

Direkt hinter dem Besucherzentrum fängt ein Wanderweg an (der Kompirayama Walking Trail), über den wir die Ergebnisse des letzten Vulkanausbruchs von 2000 sehen konnten. Ich fand diesen Teil sehr beeindruckend. Die Ruinen eines Badehauses und ein zerstörtes Wohnhaus zeigen grob die Ausmaße der Verwüstung. Am Ende des Weges kamen wir zum Nishiyama-Parkplatz, der eindrucksvoll zeigt, wie die Erdfläche sich verändert hat, sodass die ehemalige Straße in einem neuen, kleinen See mündet.

Der Tōya-Nationalpark.

Der Tōya-Nationalpark.

Ein zerstörtes Wohnhaus vom Ausbruch 2000.

Ein zerstörtes Wohnhaus vom Ausbruch 2000.

Mitten auf der Straße entstand ein See.

Mitten auf der Straße entstand ein See.

Vom Parkplatz aus geht der Nishiyama Crater Walking Trail weiter, an dessen Wegesrand wir weitere Überreste des letzten Ausbruchs sehen konnten. Am Ende des Weges liegen die Überreste eines Kindergartens. Das Ganze erinnert an Hiroshima, wobei bei dem Ausbruch des Usu vor 17 Jahren niemand zu Schaden gekommen ist.

Die Straße hat sich völlig verschoben.

Die Straße hat sich völlig verschoben.

Die Überreste eines Kindergartens.

Die Überreste eines Kindergartens.

Von dort aus liefen wir wieder zurück über den Nishiyama-Parkplatz bis zum Tōya-See (ca. 3 km). Leider kam am Parkplatz gerade kein Bus, der uns hätte mitnehmen können. Alternativ kann man vom Kindergarten aus in die andere Richtung direkt Richtung Tōya gehen, was ebenfalls ca. 3 km sind. Wenn man will, könnte man sogar den Weg von Tōya über den Nishiyama Crater Walking Trail und dann den Kompirayama Walking Trail zum Tōya-ko zurücklegen und dann mit dem Bus zurückfahren.

Wir sind wie gesagt zurück zum See gelaufen und haben an diesem noch etwas entspannt, bevor wir uns gegen 17 Uhr auf den Rückweg machten. Hierbei sei auch gesagt, dass es wichtig war, dass wir uns einen Tag Zeit genommen haben, um alles in Ruhe anzuschauen. Ohne Auto ist Tōya und Noboribetsu an einem Tag nicht machbar.

Die Insel Naka-no-shima auf dem Tōya-ko.

Die Insel Naka-no-shima auf dem Tōya-ko.

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Reise nach Japan – Noboribetsu am 28.06.2017

Höllental Jigokudani

Am Nachmittag machten wir uns nach Noboribetsu auf, um das Höllental Jigokudani zu besuchen. Achtung: Es gibt ein weiteres Jigokudani in der Nähe von Nagano, wo die Schneeaffen zu sehen sind (siehe oben), und welche man nicht verwechseln sollte.

Die heißen Quellen und das Höllental liegen im Übrigen ca. 7 km vom Bahnhof Noboribetsu entfernt, sodass wir erst noch in den Bus umsteigen mussten, der aber häufig – wenn auch zu unregelmäßigen Zeiten – fuhr.

Jigokudani – Hell Valley in Noboribetsu.

Jigokudani – Hell Valley in Noboribetsu.

Der Oyunuma-See.

Der Oyunuma-See.

Das Tal bietet durch die vulkanische Aktivität zahlreiche heiße Quellen und Schwefeldämpfe, die unangenehm riechen, aber sehr eindrucksvoll sind. Der Fußweg führt durch das Tal zum Oyunuma See, der den Fluss Oyunumagawa mit Wasser speist und wo wir wieder einmal ein paar Rehe sehen konnten. Wir folgten weiter der Straße und kamen zu einem natürlichem Bad im Fluss, wo wir wie viele andere Touristen die Füße in das heiße Wasser stecken konnten, was nach dem Fußweg eine sehr schöne Abwechslung war.

Im heißen Fluss kann man die Füße entspannen.

Im heißen Fluss kann man die Füße entspannen.

Die Bewohner des Höllentals.

Die Bewohner des Höllentals.

Ein Geysir mitten in Noboribetsu.

Ein Geysir mitten in Noboribetsu.

Am Abend ging es dann wieder zurück ins Hotel. Eigentlich wollten wir noch eine Nachttour mit dem Bus durch die Industriestadt machen, welche beleuchtet vom Hotelzimmmer aus sehr eindrucksvoll aussah. Es gibt aber nur eine Führung pro Woche, die leider nicht an dem Tag stattfand.

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Reise nach Japan – Muroran am 27./28.06.2017

Industriestadt Muroran

Ursprünglich wollten wir nach Sapporo und dort einige Tage auf Hokkaidō verbringen. Nach etwas Überlegung haben wir uns aber für Muroran entschieden, weil einige der besten Sehenswürdigkeiten von dort aus leichter und schneller mit dem Zug zu erreichen waren. Muroran selbst ist alles andere als hübsch. Die Industriestadt ist für sein industriell geprägtes Stadtbild bekannt. Dafür ist die Lage der Stadt aber ganz gut.

Wichtig ist, dass man sich in der Nähe von Higashi-Muroran eine Unterkunft suchen sollte. Wir kamen im Dormy Inn Higashi Muroran unter, welches zwar nicht preiswert ist, aber eine sehr gute Ausstattung bietet. Herausragend ist der hauseigene Onsen – natürlich getrennt nach Frauen und Männern –, den wir alle drei Abende besuchten. Dazu gibt es am Abend eine Portion Ramen im Restaurant kostenlos.

Eine Hayabusa-Bento-Box auf dem Weg nach Muroran …

Eine Hayabusa-Bento-Box auf dem Weg nach Muroran …

… der Inhalt war sehr gut.

… der Inhalt war sehr gut.

Wal- und Delfin-Beobachtung

Am Tag zuvor buchten wir über unser Hotel eine Wal- und Delfin-Beobachtungstour über Muroran Cruise, zu der wir recht früh gegen 8 Uhr aufbrechen mussten. Es ging erst mit dem Zug nach Muroran und dann mit dem Taxi weiter zum Hafen. Vor Ort war leider niemand anzutreffen und wir wollten uns gerade auf die Suche nach dem Anbieter machen, als der Taxifahrer uns signalisierte zu warten und uns überraschenderweise half, indem er am Kai das richtige Boot ausmachte.

Gegen 9:30 Uhr legte das Schiff mit einem Dutzend japanischen und zwei deutschen Touristen ab. Die Fahrt dauert ca. zwei Stunden und wir hatten Glück und konnten sogar einige Delfine im Meer schwimmen sehen. Wale konnten wir leider keine erblicken, aber dennoch hat sich die Fahrt gelohnt.

Die Insel Daikoku beim Verlassen des Hafens.

Die Insel Daikoku beim Verlassen des Hafens.

Delfine auf der Bootstour.

Delfine auf der Bootstour.

Die Brücke und dahinter die Industrie von Muroran.

Die Brücke und dahinter die Industrie von Muroran.

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Reise nach Japan – Hakodate am 25.-27.06.2017

Stehen im Shinkansen

Am 24. Juni war ein großer Reisetag angesagt. Obwohl wir die Strecke zwischen Hiroshima und Kanazawa am Vortag zurücklegten, waren es immer noch acht Stunden Zugstrecke bis nach Hakodate. Glücklicherweise ist Hokkaidō seit 2016 mit dem Shinkansen Hayabusa über Shin-Hakodate-Hokuto mit der Hauptinsel verbunden.

Der Hayabusa hat die Besonderheit, dass es nur reservierpflichtige Plätze gibt. Die anderen Züge hatten bisher auch immer ein oder zwei Wagen mit nicht reservierpflichtigen Plätzen. Obwohl wir bereits zwei Tage zuvor reserviert hatten, gab es nur noch reservierpflichtige (!) Stehplätze zur Auswahl. Aus dem Grund buchten wir im JR Office noch einmal spontan um und nahmen Sitzplätze im Shinkansen Kagayaki bis Ōmiya (Saitama), dann Stehplätze bis Morioka für knapp zwei Stunden – was nicht so schlimm war, weil nach 30 Minuten doch wieder Sitzplätze frei wurden – und danach bis Hakodate wieder Sitzplätze. Hier sollte man also vor allem an Wochenenden, wenn auch viele Japaner im Zug unterwegs sind, immer daran denken, gegebenenfalls etwas früher Sitzplätze zu reservieren.

Den Zwischenstopp mit zweistündigem Aufenthalt in Ōmiya nutzen wir zum Shoppen, da es in Saitama nicht so viel zu sehen gab bzw. uns das Railway-Museum mit 1000 Yen Eintritt für einen Kurzbesuch zu teuer war. Das Einkaufen war ganz interessant, vor allem, weil hier nicht jeder Verkäufer Englisch spricht. Und so war es gar nicht so einfach, aus der breiten Anzahl an Yakitori die auswählen zu lassen, die keinen Fisch enthielten.

Ankunft Hakodate

Gegen 18 Uhr waren wir in Hakodate. Vom Bahnhof waren es zwar knapp zwei Kilometer Fußweg zum Hotel, aber die haben sich gelohnt. Die Share Hotels HakoBA wurden erst im März 2017 eröffnet, dementsprechend neu sahen die Räumlichkeiten aus. Wir durften nur nicht nebeneinander liegen, da unser Zimmer mit einem Doppelstockbett ausgestattet war.

Der Hafen von Hakodate.

Der Hafen von Hakodate.

Morgen-Markt

Über das Tram-Tagesticket sind wir am Folgetag zu allen Örtlichkeiten gekommen, die wir in Hakodate anschauen wollten. Zuerst fuhren wir zum Asaichi Morning Market, der direkt neben dem Bahnhof liegt. Unter anderen begegnen einem lebende Riesenkrabben, Flundern, Oktopusse oder Tintenfische in großen Becken. Die Tintenfische konnte man sogar selbst angeln und ein Koch bereitete den Fisch entsprechend für den direkten – das heißt rohen – Verzehr auf. Mir hat der Markt am besten von allen Märkten gefallen, die wir in Japan gesehen haben.

Seetiere auf dem Asaichi Morgen-Markt.

Seetiere auf dem Asaichi Morgen-Markt.

Badende Affen

Danach ging es in den östlichen Teil der Stadt zum tropischen Garten und den badenden Schneeaffen in Yonukawa. Der Nachteil, wenn man im Sommer nach Japan fährt: Es liegt kein Schnee und die Makaken denken nicht einmal daran, in die Nähe des Wassers zu gehen. Zusätzlich handelt es sich bei den Schneeaffen in Hakodate um kein natürliches Ressort, sondern eher um eine Art Minizoo. Das Gehege ist nicht sonderlich hübsch und Affen sagen auch etwas gelangweilt aus. Der tropische Garten ist ebenfalls übersichtlich und im Nachhinein gesehen hätten wir ihn nicht zwingend besuchen müssen. Im Winter ist es ein netter Gag, aber ich denke, die Schneeaffen von Nagano leben etwas gemütlicher.

„Badende“ Affen – zumindest einer nahe am Wasser.

„Badende“ Affen – zumindest einer nahe am Wasser.

Sehr schön und angenehm ist aber das öffentliche Fußbad an der Haltestelle Yonukawa Onsen. Hier konnten wir entspannt direkt an der Straße die Füße in das heiße Wasser halten und kamen so auch mit einer Japanerin ins Gespräch.

Die öffentlichen Fußbäder sind sehr angenehm.

Die öffentlichen Fußbäder sind sehr angenehm.

Shopping im „Warenhaus“

Ein weiteres Highlight in Hakodate ist das Fort Goryokaku, was in der Form eines Sternes im westlichen Stil erbaut wurde. Da das Fort aber von unten nicht sehr spannend aussah und wir nicht extra wegen eines Fotos auf den Goryokaku Turm wollten, fuhren wir lieber zurück zum Bahnhof, um Shoppen zu gehen.

Das ist deswegen besonders, da die alten Lagerhäuser aus Ziegelstein (Red Brick Warehouses) im Hafen dafür hergerichtet wurden, viele kleine, interessante Geschäfte zu beherbergen. Man kann hier sehr nett herumschlendern und trifft unter Umständen auch den Weihnachtsmann im „Christmas Square“. ;)

Die Red Brick Warehouses am Hafen.

Die Red Brick Warehouses am Hafen.

Berg Hakodate

Am späten Nachmittag fuhren wir mit der Seilbahn auf den Berg Hakodate. Dort wollten wir im Restaurant Geneva die tolle Aussicht auf Hakodate genießen. Über das Hotel war eine Reservierung leider nicht möglich, da das Restaurant angeblich ausgebucht war. Als wir zur Öffnung um 16:30 Uhr vor der Tür stand, gab der Kellner uns aber ohne Probleme den besten Tisch im Restaurant mit einer wunderschönen Aussicht auf die Stadt. Die Preise waren zwar nicht unbedingt niedrig, das Essen war dafür aber auch sehr gut. Wer spontan nach 18 oder 19 Uhr in das Restaurant kommt, muss aber tatsächlich mit einer langen Warteschlange rechnen.

Blick auf Hakodate bei Tag.

Blick auf Hakodate bei Tag.

Gegen 18.30 Uhr verschlug es uns wieder nach draußen, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Es war ziemlich frisch und windig, was für ganz Hokkaidō gilt. Im Vergleich zu Japan ist es nicht ganz so warm und auch nicht so schwül. Die Temperaturen erinnern eher an deutsche Verhältnisse im Frühsommer.

Das Besondere an Hakodate ist die Nachtsicht auf die Stadt vom Berg aus – was sich auch gefühlt tausend andere Menschen dachten, die mit uns auf der Plattform standen. Aber obwohl es etwas gedrängt zuging und sehr voll war, lohnt sich der Ausblick auf alle Fälle.

Blick auf Hakodate bei Nacht.

Blick auf Hakodate bei Nacht.

Da die meisten Menschen nach ihrem Schnappschuss von Hakodate bei Nacht wieder mit der Seilbahn nach unten fuhren, entschieden wir uns für den Fußweg. Dieser ist leicht zu folgen, auch wenn die Schilder nur japanisch sind und der Weg nicht beleuchtet ist. Wir hatten glücklicherweise unsere Stirnlampen dabei und so hatten wir einen sehr schönen Nachtspaziergang durch den dichten Wald vor uns.

Westliches Viertel Motomachi

Da unser Zug erst gegen Mittag fuhr, liefen wir noch etwas durch das Hafenviertel Motomachi, in dem auch unser Hotel lag. Das Viertel besticht durch zahlreiche westliche Bauten wie beispielsweise einer russisch-orthodoxe Kirche, einer römisch-katholische Kirche, dem alten Gemeindehaus – die in der gleichen Gegend wie der Tempel Ōtani Hongan-ji Hakodate Betsu-in liegen.

Ein altes Haus in Motomachi.

Ein altes Haus in Motomachi.

Das alte Gemeindehaus.

Das alte Gemeindehaus.

Eine römisch-katholische Kirche.

Eine römisch-katholische Kirche.

Als Abschluss des Besuchs in Hakodate war dies genau richtig. Von allen Städten und Orten hat mir Hakodate am besten gefallen und ich kann jedem nur empfehlen, dort eine Nacht Halt zu machen, wenn man sowieso in Richtung Hokkaidō unterwegs ist.

Noch einmal der Hafen von Hakodate zum Abschluss.

Noch einmal der Hafen von Hakodate zum Abschluss.

Eine Besonderheit war in Hakodate noch, dass wir die Trainsuite Shiki-Shima gesehen haben. Wer etwas Geld übrig hat, kann für preiswerte 950.000 Yen (ca. 9000 Euro) für drei Nächte in dem fahrenden Luxus-Hotel Japan erkunden.

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Reise nach Japan – Kanazawa am 24.06.2017

Fahrt nach Kanazawa

Meine ursprüngliche Überlegung bei der Reiseplanung in Deutschland war, von Hiroshima direkt nach Hokkaidō zu reisen. Die Fahrt dorthin hätte aber, weil wir den Shinkansen Nozomi mit dem JR Railpass nicht nehmen dürfen, ca. 10 Stunden gedauert. Da dies zu lang war, entschieden wir uns vorab für einen Zwischenstopp. Die Wahl fiel auf

Kanazawa. Kanazawa ist vor allem für seinen Kenroku-en Garten bekannt, der laut Reiseführer zu den drei schönsten Japans zählt.

Gegen 14 Uhr kamen wir mit einem Umstieg in Shin-Osaka und dem Shinkansen Sakura sowie dem Limited Express Thunderbird in Kanazawa an und checkten auch gleich im SHAQ 2nd BIGHOUSE ein, welches zwischen Bahnhof und Garten liegt. Das Zimmer war recht klein, aber ausreichend für uns.

Eine ruhige Ecke mitten in Kanazawa.

Eine ruhige Ecke mitten in Kanazawa.

Als Erstes liefen wir über den Omi-cho Markt, auf dem es wieder zahlreiches Obst, Gemüse und natürlich viel Fisch zu kaufen gab. Die Riesenkrabben mit Preisen bis zu 14000 Yen (ca. 120 Euro) waren beeindruckend – die 850 Yen für zwei Pfirsiche aber auch. ;)

Burg Kanazawa und Kenroku-en Garten

Nach dem Besuch des Marktes gingen wir zur Burg Kanazawa, an die ein Park angrenzt. Die Burg ist – vor allem nach Himeji – nicht ganz so beeindruckend, der Innenteil ist zwar kostenlos, aber nur auf Japanisch. Sehr schön ist aber der Gyokusen-Inmaru Garten im südöstlichen Teil des Parks.

Burg Kanazawa.

Burg Kanazawa.

Der Gyokusen-Inmaru Garten im Burgpark.

Der Gyokusen-Inmaru Garten im Burgpark.

Danach liefen wir an der Burgmauer entlang bis zum Kenroku-en Garten. Der „Garten“ ist ebenfalls eher ein großer Park, mit kleinen und großen Wegen, Seen, einem Wasserfall und kleinen Türmchen.

Der Park ist schön zum Schlendern, richtig eindrucksvoll ist er aber wohl auch erst wie andere Gärten im Frühling, wenn alles blüht oder im Herbst, wenn die ersten Blätter fallen.

Der Kenroku-en Garten.

Der Kenroku-en Garten.

Der Kenroku-en Garten.

Der Kenroku-en Garten.

Am Abend

Für das Abendessen suchten wir uns das bei Tripadvisor sehr empfohlene Plat Home Japanese Kitchen aus. Die Preise waren zwar etwas gehoben, dafür konnten wir am Tresen sitzen und den beiden Köchen direkt bei der Arbeit zuschauen. Das Essen war super zubereitet und nicht nur etwas fürs Auge.

Danach gingen wir zurück zum Bahnhof, da die Geschäfte in der Innenstadt bereits geschlossen hatten. Kanazawa Station heißt einen mit einem kleinen Springbrunnen willkommen, der sogar die Uhrzeit anzeigt. Beeindruckend ist das Tsudumi-mon, einer modernen Interpretation eines Torii.

Das große Eingangstor am Bahnhof von Kanazawa.

Das große Eingangstor am Bahnhof von Kanazawa.

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Reise nach Japan – Hiroshima am 23.06.2017

Friedensgedächtnispark und -museum

Am Vormittag verließen wir Miyajima. Beim Check-out aus dem Mikuniya überreichte uns der Sohn des Besitzers zum Abschied noch einige Bögen Origami-Papier mitsamt Kranich-Anleitung und ein Glöckchen als Glücksbringer. Die Gastfreundschaft war also hervorragend in dem kleinen Gästehaus.

In Hiroshima kamen wir gegen 12 Uhr an. Nach dem Check-in in unserer Unterkunft nahe dem Bahnhof (Hiroshima Hana Hostel, welches okay, aber nicht besonders war) liefen wir zuerst zum Friedensgedächtnispark.

Zahlreiche Denkmäler in dem Park erinnern an den 6. August 1945, als die USA die erste Atombombe über der Stadt abgeworfen hat. Ganz in der Nähe der Abwurfstelle befinden sich die Überreste einer großen Industriehalle, die jetzt als Atombombenkuppel (A-Bomb Dome) bezeichnet wird.

Ebenfalls im Park ist das Friedensmuseum. Das Hauptgebäude wird gerade renoviert, aber der Ostflügel hält auf mehreren Stockwerken sehr viele Informationen über den tragischen Tag zum Lesen, Anschauen und Anfassen bereit. Am meisten beeindruckt haben mich die Augenzeugenberichte der Friedensgedächtnishalle. Diese wurde teilweise vertont und als Animationsfilm zum Leben erweckt, was einen sehr bewegt.

Bis 18 Uhr waren wir im Museum und hätten auch noch ein, zwei Stunden länger bleiben können. Ich habe in Hiroshima kaum Fotos gemacht, weil man sich in meinen Augen von der Zerstörung und der langfristigen Auswirkung von Atomwaffen selbst ein Bild machen muss.

Der Atomic Bombe Dome in Hiroshima.

Der Atomic Bombe Dome in Hiroshima.

Das Friedensdenkmal.

Das Friedensdenkmal.

Okonomi-yaki

Am Abend liefen wir etwas durch die Stadt und suchten uns noch ein gutes Okonomi-yaki-Restaurant, welches im Loney-Planet-Reiseführer als Spezialität von Hiroshima genannt wurde. Fündig wurden wir im Okonomi-mura, einem Gebäude, welches auf drei Stockwerken insgesamt 25 kleine Okonomi-Restaurants beherbergt.

Bei allen sitzt man direkt an der Theke, welche gleichzeitig der Grill ist (Teppan genannt) und vor den eigenen Augen wird das Omelett mit Nudeln und Salat gebraten und angerichtet. Für mich war das eines der besten Essen in Japan!

Das Okonomi-yaki war sehr lecker.

Das Okonomi-yaki war sehr lecker.

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Reise nach Japan – Miyajima am 21./22.06.2017

Begrüßt vom Torii

Am 21. Juni kamen wir Abends in Miyajima-guchi an, von wo aus regelmäßig eine Fähre zur Insel Miyajima verkehrt. Sowohl Miyajima-guchi als auch Miyajima waren Abends sehr leer. Die meisten Menschen sind eher tagsüber anzutreffen, weil viele die Insel als Tagesausflug besuchen.

Bereits bei der Überfahrt sahen wir die erste Attraktion von Miyajima: das riesige, zinnoberrote Torii des Itsukushima Schreins, welches mitten im Wasser steht, begrüßt alle Inselbesucher. Da wir relativ spät gegen 19 Uhr in Miyajima ankamen, konnten wir auch gleich das beleuchtete Tor von der Promenade aus beobachten.

Das Tor im Wasser am Abend.

Das Tor im Wasser am Abend.

Auch um das Tor ist die Promenade schön beleuchtet.

Auch um das Tor ist die Promenade schön beleuchtet.

In Miyajima kamen wir im Guesthouse Mikuniya unter. Das Gästehaus ist gut eingerichtet, selbst ein kleines Frühstück ist dabei. Unser Zimmer im Ryokan-Stil war nicht riesig, aber die Futon-Betten waren dafür bequem.

Berg Misen

Am nächsten Morgen sind wir durch den Momijidani-Park zur Seilbahn gelaufen, die uns auf den Berg Misen brachte. Von der Seilbahnstation konnten wir bequem bis hoch auf den Gipfel laufen. Mit 535 Metern ist das der höchste Punkt der Insel und wir hatten eine schöne Aussicht, auch wenn es etwas diesig war.

Auf dem Berg gibt es neben den Aussichtspunkten auch einen kleinen Rundwanderweg, an dessen Rand diverse Hallen und Tempel liegen. Die Besonderheit ist sicher die Kiezu no Reika-dō – die Halle des nie verlöschenden Feuers. Die Flamme wurde angeblich 806 von einem Mönch entzündet und brennt seitdem ewig.

Blick vom Berg Misen in Miyajima.

Blick vom Berg Misen in Miyajima.

Aussichtspunkt auf dem Berg Misen.

Aussichtspunkt auf dem Berg Misen.

Die Halle des nie verlöschenden Feuers.

Die Halle des nie verlöschenden Feuers.

Daishō-in Tempel

Vom Gipfel des Misen gibt es einen Fußweg zum Daishō-in Tempel. Auf dem Weg hinab hatten wir auch einen guten Blick auf das Torii-Gate, welches Dank Ebbe nicht mehr ganz im Wasser stand.

Das Torii bei Ebbe.

Das Torii bei Ebbe.

Der Daishō-in Tempel besteht aus mehreren Hallen und die Anlage kann kostenfrei besucht werden. Sehr viele Figuren und Gedenksteine sind zu sehen und da der Tempel touristisch nicht so überlaufen ist wie das Tor im Wasser, konnten wir alles sogar in Ruhe genießen. Aber natürlich liefen wir nach der Tempelbesichtigung auch noch einmal zum Torii, um das Tor bei Ebbe aus der Nähe betrachten zu können.

Zahlreiche Gebetsmühlen im Daishō-in Tempel.

Zahlreiche Gebetsmühlen im Daishō-in Tempel.

Eine Gedenkstätte im Tempel.

Eine Gedenkstätte im Tempel.

In der Tempelanlage gibt es ganz viele Figuren.

In der Tempelanlage gibt es ganz viele Figuren.

Itsukushima Schrein

Miyajima hat ähnlich wie Nara auch Rehe zu bieten, die einen gerne verfolgen, auch wenn man wie ich gar nichts zu Essen in der Tasche hat. Nachdem die Gefahr gebannt war, machten wir einen kurzen Abstecher zu der fünfstöckigen Pagode, bevor wir den Itsukushima Schrein besuchten. Der Schrein wurde 593 erbaut, 1168 neu aufgebaut und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Besonderheit des Schreins ist, dass er auf Stelzen im Wasser gebaut ist. Ansonsten bietet der Schrein zahlreiche Stege, aber sonst auch nichts Besonderes.

Eine fünstöckige Pagode.

Eine fünstöckige Pagode.

Der Itsukushima Schrein.

Der Itsukushima Schrein.

Am Abend haben wir uns dann noch einmal ans Wasser gesetzt und den Sonnenuntergang am Torii genossen.

Das Torii im Wasser am nächsten Morgen.

Das Torii im Wasser am nächsten Morgen.

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Reise nach Japan – Himeji am 21.06.2017

Burg Himeji

Am Mittwoch verabschiedeten wir uns aus Kyōto und machten uns gen Westen mit dem Shinkansen Hikari auf. Einen Zwischenstopp legten wir dabei in Himeji ein.

Himeji ist vor allem bekannt für seine Burg Himeji-jo, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Bereits von weitem sieht man das weiße Gebäude – zumindest wenn es nicht wie in unserem Fall regnen würde. Wir ließen unser Gepäck am Bahnhof, packten die Regenschirme aus und machten uns zur Burg auf, was gut ein Kilometer Fußweg ist.

Die Burg ist sehr groß und beeindruckend. Sechs Stockwerke des Holzbauwerkes kann man betreten, leider gibt es aber nicht so viel zu sehen. Ein paar Ausstellungsstücke und Informationstafeln gibt es auf jedem Stock, aber die meisten Informationen erhielten wir aus einer Broschüre. Neben der eigentlichen Burg schauten wir uns auch noch die restliche Burganlage an, in deren Räumlichkeiten beispielsweise die Prinzessin Sen gewohnt hat.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Kōko-en Garten

Am späten Mittag heiterte es dann auf, was sehr praktisch war, da wir noch etwas Zeit hatten, um den naheliegenden Kōko-en anzuschauen. Auch wenn der Garten im Frühling oder Herbst sicher noch schöner ist, ist es wirklich schön, durch den Park über kleine Brücken und Kieswege zu spazieren. Der Garten enthält wiederum neun kleinere Anlagen, die in verschiedenen Stilen gehalten sind.

Im Garten trafen wir zufälligerweise auf einen Reiseführer, der uns eine kostenlose Führung durch den Garten gab. Auf der Facebook-Seite von Taro Starbuck kann man zahlreiche Bilder vom Kōko-en Garten sehen. So haben wir gleich auch noch etwas mehr Hintergrundinformationen zu Himeji bekommen. Als Geheimtipp hat er uns empfohlen mit dem Fahrstuhl auf das Dach des Gemeindezentrums zu fahren (südlich vom Otemae Park). Von dort hatten wir einen großartigen Blick auf Himeji-jo.

Kōko-en Garten.

Kōko-en Garten.

Himeji Castle.

Himeji Castle.

Am Nachmittag ging es dann wieder weiter mit dem Shinkansen Sakura nach Hiroshima bzw. von dort weiter nach Mijayima. Am Bahnhof in Himeji erlebten wir es auch das erste und einzige (!) Mal, dass ein Zug Verspätung hatte. Insofern ist auch Japan nicht vor so etwas gefeit, insgesamt fuhren die Züge aber alle extrem pünktlich.

Einmal hatte der Zug sogar Verspätung.

Einmal hatte der Zug sogar Verspätung.

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Reise nach Japan – Kyōto am 20.06.2017

Goldener und Silberner Tempel

Wie erwähnt, hat Kyōto viele Tempel aufzubieten. Wir entschieden uns am letzten Tag in der Stadt noch einige der Bekannteren anzuschauen. Durch ein Tagesticket konnten wir alle Tempel mit den Buslinien sehr gut erreichen. Man muss sich nur daran gewöhnen, dass der Einstieg hinten ist. ;)

Kinkaku-ji (früher Rokuon-ji) im Nordosten Kyōtos ist der Name des Goldenen Tempels. Der Tempel ist komplett in Gold gehüllt, was bereits das Beeindruckendste an der Anlage ist. Es waren sehr viele Touristen vor Ort und bis auf eine kleine Anlage, bei der wir Münzen in eine Art Krug werfen konnten, gab es sehr wenig zu sehen.

Der Goldene Tempel.

Der Goldene Tempel.

Opfergabe durch Münzwerfen.

Opfergabe durch Münzwerfen.

Ein paar Haltestellen gen Osten liegt der Tempel-Komplex Daitoku-ji, den wir auf dem Weg zum Silbernen Tempel besuchen wollten. Nur ein kleiner Teil der 23 Tempel ist überhaupt zugänglich, die dazu jeweils extra Eintritt kosten. Wer sehr ruhig ohne Touristen schlendern will, ist hier genau richtig aufgehoben. Wir entschlossen uns den Daisen-in Tempel zu besuchen. Dieser enthält einen Zen-Steingarten, der 1509 angelegt wurde.

Weiter ging es zu Ginkaku-ji, dem Silbernen Tempel – dessen Fassade aber nicht silbern ist, sondern aus schwarzem Holz. Die Anlage um den Tempel ist sehr schön, kleine Teiche mit Wegen darüber, Steingärten und moosbewachsene Hänge geben ein wirklich idyllisches Bild ab.

Der Silberne Tempel mit Steingarten.

Der Silberne Tempel mit Steingarten.

Philosophenweg

Vom Ginkaku-ji Tempel aus verläuft Richtung Süden der Philosophenweg. Im Frühjahr blühen hier Hunderte von Kirschbäumen, aber auch im Sommer ist der 2-km-lange Weg angenehm zu laufen. An dem Kanal gibt es rechts und links immer mal wieder kleinere Geschäfte und auch den ein oder anderen Tempel, wie zum Beispiel den Honen-in Tempel, der kostenlos besucht werden kann, oder den Eikan-dō Tempel, den wir aber nicht angeschaut haben.

Unser Ziel war die Nanzen-ji Tempelanlage. Diese lässt sich kostenlos begehen, einzelne Subtempel kosten aber Eintritt. Es gibt auf dem Gelände ein sehr großes Sanmon Tor, die Haupthalle und – bemerkenswert – ein Aquädukt, welches Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde und Kyōto mit dem Biwa-See, Japans größtem See, verbindet.

Der Philisophenweg.

Der Philisophenweg.

Ein Aquädukt am Nanzen-ji Tempel.

Ein Aquädukt am Nanzen-ji Tempel.

Letzter Abend in Kyōto

Am Abend sind wir durch die Pontocho-Straße am Fluss Kamogawa gelaufen. Die kleine Straße kann mit zahlreichen Restaurants aufwarten. Einige haben eine Terrasse Richtung Fluss und waren gefühlt dreimal so teuer wie die anderen Restaurants. Wir entschieden uns für ein kleines Lokal, wo wir am Tresen den Köchen mehr oder weniger bei der Arbeit zuschauen konnten (es war aber kein Teppanyaki). Die Auswahl auf der Karte war sehr gut und das Essen ebenfalls sehr lecker.

Köche bei der Zubereitung des Essens.

Köche bei der Zubereitung des Essens.

Und so etwas Leckeres kommt dabei heraus.

Und so etwas Leckeres kommt dabei heraus.

Wer gut Essen gehen will, findet in Pontocho auf alle Fälle etwas. Aber es schadet auch nicht, sich abseits der Straße in dem Distrikt etwas umzuschauen, da es noch viele weitere Restaurants gibt, die preislich etwas besser sind.

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