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Buch: Bildbearbeitung mit Gimp 2.8

Titel

Bildbearbeitung mit Gimp 2.8

Autor

Winfried Seimert

Sprache

Deutsch

Genre

Sachbuch

Herausgeber

bhv, 2012

Seitenanzahl

192

Das Bildbearbeitungsprogramm GIMP ist eines der Open-Source-Programme, das auf allen großen Betriebssystemen beliebt ist und intensiv genutzt wird. Im Mai 2012 erschien die neueste Version GIMP 2.8, der sich Autor Winfried Seimert in dem Buch „Bildbearbeitung mit Gimp 2.8“ widmet.

Inhalt

„Bildbearbeitung mit Gimp 2.8“ beginnt ganz klassisch mit einer Einleitung und erklärt, was GIMP ist und dass es als Open-Source-Programm unter einer freien Lizenz (GPL) verbreitet wird. Schade ist, dass der Autor Winfried Seimert nicht erklärt, was diese freie Lizenz genau für die Benutzer bedeutet. Im Buch wird der Begriff eher als synonym für die kostenlose Verfügbarkeit gebraucht.

Da wundert es es nicht, wenn im Buch auch nur auf Windows eingegangen wird. Sicherlich wird erwähnt, dass GIMP für Linux und Mac verfügbar ist, aber weder bei der Installationserklärung wird darauf eingegangen, noch findet man auf der beiligenden CD etwas anderes als die Windows-Installationsdatei.

Nach Einleitung und Installation folgen in den einzelnen Kapiteln die wichtigstens Punkte, die man beim Umgang mit GIMP wissen sollte: Ebenen, Bildoptimierung, Freistellen, Fotomontage und -retusche und Filter. Auf den 192 Seiten erhält man also eine guten Überblick über die Fähigkeiten des Bildbearbeitungsprogrammes.

Am Anfang jedes Kapitels steht dabei als kleine Vorschau auch, was die Ziele des folgenden Kapitels sind und was man dabei lernen kann. Dies motiviert zum einen beim Lesen, zum anderen erfährt man auch auch gleich, ob das Kapitel für einen überhaupt relevant ist.

Anspruch und Zielgruppe

Das Buch richtet sich klar an Leute, die mit GIMP bisher wenig bis gar keine Berührungspunkte hatten. So wird auch am Anfang erklärt, wie man eine Datei öffnet oder was Tooltips sind. Dies sind Dinge, die einem normalen Computerbenutzer von anderen Programmen schon bekannt sind und in GIMP leicht intuitiv erschlossen werden könnten.

Glücklicherweise wird nicht nur die reine Funktionalität von GIMP aufgelistet, sondern anhand von Beispielen gezeigt, was eine bestimmte Option bewirkt. Dennoch, und das erwähnt der Autor auch am Anfang, lernt man GIMP am besten kennen, wenn es neben dem Buch auch gleich bedient wird und man so bei eigenen Bildern sieht, was ein bestimmter Filter oder ein bestimmtes Werkzeug bewirken.

Abbildungen helfen beim Verständnis, wobei die teilweise an Tutorials angelehnten Bedienungsschritte oft zu wenig zeigen, als dass sie wirklich aus dem Buch allein verständlich wären. Dennoch gelingt der Spagat recht gut, auch mit bloßen Worten zu beschreiben, was die Bildbearbeitung leistet. Vor allem Hintergründe werden dabei auch erklärt, die zum Verständnis einiger Bildbearbeitungstechniken wichtig sind.

Kritik

Kritik am Buch gibt es wenig. Auf den weniger als 200 Seiten ist so viel erklärt, wie möglich war. Dabei dient das Buch nicht als Referenz (so wie z.B. das Buch „GIMP – kurz & gut“, freiesMagazin 03/2010), sondern bietet wirkliche Anleitungen zum Mitmachen. Die Anleitungen halten sich aber natürlich in Grenzen. Die erzielten Ergebnisse sind sehr einfach und fern von einer professionellen Bildbearbeitung. Vor allem bei der Foto-Montage und -retusche kann man zwar etwas lernen, aber wenn man die Anleitung nur so befolgt, sieht man, dass ein Laie am Werk war.

Die zahlreichen Abbildungen helfen dabei natürlich sehr, auch wenn man GIMP gerade nicht zur Hand hat. Leider sind alle Abbildungen nur in Graustufen gehalten. Prinzipiell schadet das nicht, wenn aber der Farbtonkreis erklärt oder ein Beispiel, um rote Augen zu entfernen, gezeigt wird, dann geht definitiv der Sinn verloren. Die Vorher-Nachher-Bilder sehen dann einfach nur identisch aus.

Schade ist, dass oft nur auf Windows eingegangen wird bzw. Windows-Spezifika erklärt werden. Das fängt bei der Erstellung von Screenshots und der Anbindung an den Scanner an und hört beim Hinzufügen von Plug-Ins nicht auf. Da GIMP aus der Open-Source-Ecke und Linux kommt, wäre dies schon wünschenswert. Auch auf die CD hätte man etwas mehr draufpacken können als eine 72-MB-große Installationsdatei für Windows. Videotutorials wären sicherlich großartig, aber dafür gibt es andere, gute Bücher (wie z.B. das Buch „GIMP 2.8“ von Georg Hornung).

Auf die Eigenheiten von GIMP 2.8 wird seltsamerweise nirgends im Buch eingegangen. So werden keinerlei Besonderheiten erwähnt. Das hat den Vorteil, dass man so gut wie alle Anleitungen auch unter GIMP 2.6 nachmachen kann. Der Nachteil ist, dass man nicht immer genau weiß, ob man es nachmachen kann. Theoretisch hätte das Buch aber einfach nur "Bildbearbeitung mit Gimp" heißen können.

Vom Inhalt her fehlt wenig. Etwas vermissen könnte man als GIMP-Kenner vielleicht nur das Freistellen mittels der Schnellauswahlmaske ([Shift]+[Q]), die bei vielen Nutzern beliebt ist, dafür aber auch ähnlich wie die Vordergrundauswahl funktioniert, die wiederum erklärt wird.

Alles in allem ist „Bildbearbeitung mit Gimp 2.8” eine interessante, kurze und preiswerte Lektüre, wobei man sich schon fragen muss, ob man die Tutorials im Internet nicht besser und ausführlicher wieder findet – zumal nicht auf die Neuerung von GIMP 2.8 eingegangen wird.

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