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Wochenrückblick KW 12

Auch diese Woche gibt es den Wochenrückblick in Kurzform mit interessanten Themen aus dem Linux- und Open-Source-Bereich.

Linux und OpenSource

Cebit 2008: Videos aus dem Linuxforum online
Wer dieses Jahr nicht auf der CeBIT war, kann sich beim Linux-Magazin die Vorträge aus dem Linux-Forum als Streaming-Video anschauen. Neben allgemeinen Themen wie Sicherheit, Software as a Service und Systemadministration gibt es auch spezielle Beiträge zu KDE 4, One Laptop Per Child, Amarok, openSUSE und mehr.

Biggest legal victory ever for GPL
Nach der Einigung mit High-Gain Antennas letzte Woche wurde diese Woche der seit Anfang Dezember laufende Streit zwischen den BusyBox-Entwicklern und Verizon beigelegt. Die außergerichtliche Einigung liest sich identisch zu den anderen Fällen: Es wird ein Open-Source-Compliance-Officer ernannt, der die Lizenzeinhaltung überwacht, der geänderte BusyBox-Quellcode wird online gestellt, die Verizon-Kunden werden über ihre Rechte bzgl. GPL informiert und BusyBox erhielt einen ungenannten Betrag, so dass Verizon die Software weiter benutzen und vertreiben darf. Dies ist damit der vierte und bisher letzte BusyBox-Fall (Monsoon Multimedia, Xterasys Corporation, High-Gain Antennas und Verizon), in dem die GPL außergerichtlich durchgesetzt wurde.
Weitere Berichte: Verizon Settles GPL Lawsuit, Verizon und BusyBox-Entwickler einigen sich außergerichtlich, Busybox-Entwickler einigen sich mit Verizon, Open Source Group is 4 For 4 on GPL Lawsuits

Google Summer of Code: 175 Mentoren suchen Nachwuchsprogrammierer
Googles Summer of Code 2008 startet langsam durch: 175 Open-Source-Projekte (darunter Apache, Debian, SFLC, Linux-Foundation, u.a.) wurden als Mentoren ausgewählt und stellen einige Ideen bereit, die interessierte Studenten dann umsetzen können. Zusätzlich werden die Bewerber dabei von den Projekt-Entwicklern unterstützt. Vom 24. - 31. März 2008 können interessierte Nachwuchsentwickler sich bei Google bewerben.

Zweite Season of Usability eröffnet
Das OpenUsability-Projekt hat in Anlehnung an Googles Summer of Code die zweite Season of Usability gestartet. Dabei können sich Studenten bewerben, um gemeinsam mit Open-Source-Entwicklern an neun Projekten (u.a. KDE, KOffice, XO-Laptop, Pidgin) die Bedienbarkeit der Programme zu verbessern. Als Preisgeld winken pro abgeschlossenem Projekt 1000 US-Dollar. Interessenten können sich bis zum 14. April 2008 bewerben.

FSF-Award 2007 an Harald Welte und Groklaw
Richard Stallman, Vorsitzender der Free Software Foundation (FSF), hat Harald Welte und Groklaw mit dem FSF-Award 2007 ausgezeichnet. Welte, vor allem bekannt für seine Beiträge am Linux-Kernel und OpenMoko, aber auch Gründer der Webseite gpl-violations.org, wurde mit dem Advancement-Award geehrt. Die Webseite Groklaw beschäftigt sich mit der rechtlichen Analyse von verschiedenen Open-Source-Themen und berichtet so unter anderem über Lizenzverstöße und die ISO-Standardisierung von OOXML. Groklaw wurde mit dem Social-Benefit-Award ausgezeichnet.
Weitere Berichte: FSF-Award 2007 für Groklaw und Harald Welte, FSF-Award für Harald Welte, Harald Welte and Groklaw announced as winners of the FSF's annual free software awards

Programmierwettbewerb kürt Firefox-Add-ons
Beim dritten Wettbewerb diese Woche können Interessenten neue Firefox-Addons für den kommenden Firefox 3 schreiben oder alte Firefox 2-Addons aktualisieren und bis zum 4. Juli einreichen. Als Gewinn winken den ersten drei Entwicklern in beiden Sparten je ein MacBook Air.

Distributionen

Development Release: Dreamlinux 3.0 RC3
Der dritte Release Candidate von Dream Linux 3.0 wurde veröffentlicht. Vor allem die Probleme mit den neuen aus Debian stammenden Paketen in RC2 sollten nun behoben sein. Neben diesen Fehlerbehebungen gab es auch noch einzelne Anwendungen, die als Standard hinzugefügt wurden. Am 27. März soll die finale Version von Dreamlinux 3.0 erscheinen.

Development Release: Sabayon Linux 3.5 Beta 2
Die zweite Beta-Version Loop 2 des auf Gentoo basierenden Systems Sabayon Linux 3.5 wurde veröffentlicht. Neben den neuesten Versionen für den Linux-Kernel, X.Org und Compiz Fusion wurde auch am Installer und am Entropy-Paketmanager gearbeitet. Sabayon enthält einige proprietäre (Grafiktreiber) und halb-legale Programme (libdvdcss).

Development Release: sidux 2008-01 Preview 2
Die auf Debian basierende Distribution Sidux 2008-01 ist als zweite Vorschauversion erschienen, bevor Ende März die finale Version veröffentlicht wird. Die Distribution kommt mit KDE 3.5.9 in Englisch und Deutsch und Kernel 2.6.24.3 daher. Zusätzlich wurde das Design überarbeitet und die Menüeinträge sind nun XDG-konform. Alle Änderungen findet man in den Release Notes.

Ubuntu verabschiedet sich von UltraSPARC
Nachdem mit Ubuntu 6.06 LTS "Dapper Drake" die Unterstützung für die UltraSPARC-Architektur eingeführt wurde, fliegt sie mit Ubuntu 8.04 LTS "Hardy Heron" wieder raus. Die Sparc-Version soll zwar weiter existieren, aber nicht mehr von offiziell unterstützt werden. Damit unterstützt keiner der großen Distributoren mehr die Sun-Architektur.

Ulteo Application System in erster Betaversion verfügbar
Auf Basis des Ulteo-Online-Desktops, welcher u.a. Zugriff auf OpenOffice.org über ein Browserfenster gewährt, ist nun die erste Betaversion der neuen Linux-Distribution Ulteo Application System (Ulteo AS) erschienen. Die Distribution basiert auf Kubuntu, erweitert das System aber um nützliche Online-Komponenten, z.B. den globalen Authentifizierungsdienst "Ulteo-aa". Zusätzlich wurde ein Synchronisationsdienst implementiert, der die lokalen Daten mit den Online-Daten abgleicht.

Erste Beta-Version des Online-Betriebsystems Ulteo , Ulteo Online Desktop Beta 1 Available

Ubuntu 8.04 Hardy Heron Beta
Die erste und einzige Beta-Version von Ubuntu 8.04 "Hardy Heron" ist erschienen. Seit Ubuntu 7.10 hat sich einiges geändert: das neueste X.Org 7.3, PulseAudio als neuer Sound-Server, Kernel 2.6.24, PolicyKit für die Rechteverwaltung bei der Administration, Firefox 4 Beta 3, der neue VNC-Client Vinagre, Brasero anstelle von Serpentine und vieles mehr. Die finale Version von Ubuntu 8.04 soll am 24. April 2008 erscheinen.
Weitere Berichte: Ubuntu 8.04 "Hardy Heron" Beta erschienen, What to Expect from Ubuntu 8.04 LTS

Fedora 9 entfernt Verweise auf proprietäre Codecs
Fedora 9 wird demnächst keine proprietären Codecs mehr mitliefern. Codeina ("Codec Buddy") installierte in der Vergangenheit bei fehlenden Codecs automatisch die unfreien, aber lizenzierten Bibliotheken der Firma Fluendo. Dies will man nun abstellen und nur noch den freien MP3-Treiber unter Fedora direkt anbieten. Damit bewegt man sich auf der Usability-Leiste wieder ein Stück zurück, auf der FOSS-Leiste ein Stück nach vorn. Es ist nun nur noch die Frage, mit was man mehr Benutzer zu Fedora führen kann.

OpenSUSE stellt LimeJeOS vor
Nachdem Ubuntu bereits im im Oktober 2007 ihr Ubuntu JeOS ("Just enough Operating System") vorgestellt hat, welches für die Anwendungen in virtuellen Maschinen vorgesehen ist, legt nun openSUSE nach und stellt LimeJeOS vor. Zusammen mit LimeJeOS sollen demnächst noch die Anwendungen Eis, welches unternehmensrelevante freie Software als vorinstalliertes VM-Image auf Basis von LimeJeOS anbietet, und KIWI, mit dem man Images von Betriebssystemen erstellen kann, veröffentlicht werden.
Weitere Berichte: Lime JeOS - OpenSuse für virtuelle Maschinen

Development Release: openSUSE 11.0 Alpha 3
Änderungen in der dritten Beta-Version von openSUSE 11.0 sind natürlich vorrangig Updates am Linux-Kernel 2.6.25-rc5, GNOME 2.22, KDE 4.0.2 und KDE 3.5.9 und viele andere. Besonderes Augenmerk gilt Zypper 0.10.2, welches die Paketverwaltung vor allem bei sehr großen Paketlisten beschleunigen soll. Alle Fehler wurden aber noch nicht ausgebessert, wie man den Release Notes entnehmen kann. Die Alpha-Version steht für 32-bit- und 64-bit-Rechner als Live-CD und Installations-CD und zusätzlich mit PowerPC-Unterstützung als DVD zum Download bereit.
Weitere Berichte: OpenSUSE 11.0 Alpha3

Development Release: Mandriva Linux 2008.1 RC2
Mandriva bereitet sich langsam auf die Veröffentlichung von Mandriva Linux 2008.1 Spring vor. So wurde im Release Candidate 2 unter anderem Codeina für die leichtere Codec-Installation eingesetzt, welches bei Fedora 9 im Gegensatz dazu verschwunden ist (siehe oben), Handys können nun einfacher synchronisiert werden, ATI Radeon HD 3xxx-Grafikkarten werden unterstützt, KDE 4.0.2 hat Einzug gefunden und vieles mehr. Mandriva Linux 2008.1 RC2 kann als "Free Edition" für 32-bit- und 64-bit-Rechner als DVD- oder CD-Version heruntergeladen werden. Daneben gibt es noch die "One Edition" mit KDE oder GNOME als Live- und Installations-CD für 32-bit-Rechner.
Weitere Berichte: Mandriva Linux 2008 RC2

Mythbuntu 8.04 Beta now available
Zusammen mit der Ubuntu 8.04 Beta-Version ist auch die Beta-Version von Mythbuntu 8.04 erschienen. Mythbuntu ist für die Installation auf sogenannten Wohnzimmer-PCs gedacht, die ein Multimedia-Center inkl. Fernsehen und Videorekorder bereitstellen. Neu gegenüber der letzten Alpha-Version sind vor allem die Alternate-CD, mit der man ohne Live-CD Mythbuntu direkt installieren kann und natürlich wurden wieder viele Fehler am Installer Ubiquity, am Mythbuntu Control Center und an MythTV selbst behoben.

Fedora's advice on GPL compliance
Fedora scheint die GPL sehr ernst zu nehmen. Der Projektvorstand hat nun alle Helfer gebeten, auf Veranstaltungen, auf denen Fedora-CDs/DVDs herausgegeben werden, auch ein Zettel beizulegen, der einen Hinweis und einen Link auf den Quellcode enthält. Zusätzlich sollen an jedem Fedora-Stand ein CD-Brenner bereitstehen, um auf Anfrage den Quellcode aller Pakete auf CD herausgeben zu können.

Microsofts OOXML

The Disharmony of OOXML
Der Artikel zeigt an einem simplen Beispiel, wieso OOXML zuerst einmal in sich selbst standardisiert werden sollte. So hat eine Farbzuweisung in OOXML Text, Sheet oder Presentation drei verschiedene Darstellungen, wogegen beim Open Document Format (ODF) dreimal die gleiche Syntax benutzt wird.

DIN befürwortet ISO-Standardisierung von OOXML
Eigentlich nichts Neues in Deutschland. An der Zustimmung der ISO pro Microsofts OOXML von September 2007 hat sich nichts geändert. Auch wenn sich die Stimmverhältnisse leicht zu Ungusten von OOXML verschoben haben sollen, wird die ISO-Standardisierung auch weiterhin befürwortet. Da hat der Aufruf von Münchens Oberbürgermeister Ude letzte Woche auch nichts gebracht.

MAMPU migrates to OpenOffice.org and ODF to increase freedom of choice and interoperability
Im Gegensatz zu Deutschland ist Malaysia ein Vorreiter, was das Open Document Format angeht. Bis Ende des Jahres will man aus dem Verwaltungsapparat jede Microsoft-Office-Installation verbannt und durch OpenOffice.org ersetzt haben. Ab dem 1. April 2008 wird ODF bereits das Standardformat für neue Dokumente. Als Migrationsgründe werden u.a. Kostenersparnis, bessere Interoperabilität und die Förderung der nationalen IT-Industrie aufgeführt.

India Rejects Microsoft's OOXML Format
Indien hat sich gegen Microsofts OOXML-Format als ISO-Standard ausgesprochen. Die absolute Mehrheit der anwesenden Teilnehmer hat gegen eine Standardisierung gestimmte. Microsoft zeigte sich darüber enttäuscht.
Weitere Berichte: India's Final Vote On MS Office File Standard Is 'NO'

How many defects remain in OOXML?
IBMs ODF-Verantwortlicher Rob Weir stellt die wichtige Frage, wie viele Fehler in OOXML noch existieren. Viele der seit September eingereichten Kommentare wurden zwar behoben, seiner Meinung nach reichte die Zeit aber bei weitem nicht aus, um die ganzen 6045 Seiten der OOXML-Dokumentation genau durchzugehen. Als Test hat Weir 200 zufällige Seiten der reinen XML-Dokumentation (5220 Seiten) ausgewählt und untersuchte die Seiten auf Fehler. Das Endergebnis liegt nicht vor, da es einfach zu viele Fehler gibt. Bisher hat Weir in den ersten 25 untersuchten Seiten 64 Fehler gefunden, von denen keiner als Kommentar beim ISO-Kommittee eingegangen ist und somit auch beim Ballot Resolution Meeting nicht behandelt wurde.

Iceland's Strong Stand on Open Source and Open Standards
Die isländische Regierung hat eine Erklärung bzgl. Freier und offener Software (FOSS) abgegeben, die aus fünf Punkten besteht: 1. Bei der Anschaffung werden proprietäre und offene Software gleichberechtigt behandelt, der Vorzug aber der kostengünstigeren Variante gegeben. 2. Software, die auf offenen Standards basiert, soll bevorzugt werden. 3. Öffentliche Ämter sollen nicht abhängig von einzelnen Software-Herstellern sein. 4. Finanzierte und entwickelte Software soll wiederverwertbar sein. 5. Studenten sollen die Möglichkeit erhalten, proprietäre und offene Software gleichberechtigt zu erlernen. Allgemein können sich andere Regierungen davon eine Scheibe abschneiden!

Let’s be clear: The Apache Software Foundation does NOT support OOXML.
Arnaud LeHors, für Standards bei IBM zuständig, betont noch einmal, dass IBM den Microsoft-Standard OOXML nicht unterstützt. Microsoft hatte dies behauptet und darüber hinaus gesagt, dass jedes Programm, das XML versteht, auch OOXML unterstütze. Dem ist aber nicht so, wie LeHors ausführt, da einiges mehr zur Interpretation des Dokumentenformats gehört.

Treiber

AMD gibt Microcode der Radeon-Chips frei
AMD hat den Microcode, der die Instruktionen auf der Hardwareebene der Grafikkarte steuert, aller ATI Radeon-Chips von R100 bis RV620 freigegeben. Die Entwickler von X.org konnten den Code bereits auf einen Grafikchip laden. Vor einer Woche veröffentlichte man zuvor den "R300 3D Register Reference Guide". Demnächst soll auch die Dokumentation für den R200-Chip folgen.
Weitere Berichte: AMD Releases Production Microcode For All Radeon GPUs

Hardware

Review: Zonbu Zonbook and gOS Cloudbook
In dem Artikel werden die beiden von Everex vertriebenen Linux-Laptops Zonbu Zonbook und gOS Cloudbook verglichen. Das Zonbook funktioniert dabei in fast allen Dingen auf Anhieb und liefert auf einem Gentoo Linux ausgewählte Open-Source-Software wie Firefox, Pidgin, OpenOffice.org, uvm., aber auch proprietäre Programme wie Skype und Adobe Reader mit. Das Cloudbook ist ein Mini-Laptop (Ultra-Mobile-PC) mit gOS vorinstalliert, ein auf Google-Online-Anwendungen angepasstes Ubuntu mit Enlightenment-Oberfläche. Dieser scheint aber noch einige Ecken und Kanten zu haben, die im Laufe der Entwicklung hoffentlich ausgebessert werden.

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