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Wochenrückblick KW 13

Auch diese Woche gibt es den Wochenrückblick in Kurzform mit interessanten Themen aus dem Linux- und Open-Source-Bereich.

Linux und OpenSource

OLPC security expert resigns over reorg as project flounders
Nach einigen internen Umstrukturierungen, die das OLPC-Projekt etwas mehr in kommerzielle Bahnen (im Sinne von Lieferbarkeit und Effizienz) lenken sollten, hat der Chefentwickler für Sicherheit, Ivan Krstić, seinen Job hingeschmissen. Es heißt, er könne sich nicht mehr mit den neuen Zielen des Projektes identifizieren und sie widersprächen seiner persönlichen Ethik. Damit könnte auch die Wegbereitung für ein angepasstes Microsoft Windows sein, welches langsam Gestalt annimmt.
Weitere Berichte: Negroponte sucht neuen Geschäftsführer, Sicherheitschef zurückgetreten

Distributionen

'End of Life' announcement for Ubuntu 6.10
Canonical hat bekannt gegeben, dass Ubuntu 6.10 "Edgy Eft" am 25. April 2008 sein Supportende erreicht. Edgy ist im Oktober 2006 erschienen und wurde 18 Monate mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt. Mit dem Erscheinen von Ubuntu 8.04 LTS "Hardy Heron" werden diese Updates eingestellt und es wird jedem Edgy-Nutzer empfohlen, auf eine neuere Ubuntu-Version zu wechseln.
Weitere Berichte: Support für Ubuntu 6.10 läuft nächsten Monat aus

Fedora 9 Beta freigegeben
Die erste (und einzige) Beta-Version des kommenden Fedora 9 wurde freigegeben. Wichtigste Änderungen gegenüber Fedora 8 sind GNOME 2.22, KDE 4.0.2, Firefox 3 Beta 5, Kernel 2.6.25rc5, OpenOffice 2.4 und X.org 1.5, wobei X.org so verändert wurde, dass es schneller starten soll. Wie auch schon Ubuntu zuvor, setzt Fedora nun auf Upstart anstelle SysV-Init. Auch der Installer Anaconda wurde verbessert, sodass dieser die Größe von ext2-, ext3- und NTFS-Partitionen verändern kann und auch eine Installation auf verschlüsselte Dateisysteme zulässt. Ende April soll die Finalversion von Fedora 9 erscheinen.
Weitere Berichte: Fedora 9 tritt in die Beta-Phase ein, Erste Beta von Fedora 9, Funktionsumfang der Linux-Distribution Fedora 9 mit erster Beta komplett, Fedora 9 Beta Preview

Distribution Release: Zenwalk Live 5.0
Die auf Slackware basierende Distribution Zenwalk Live ist in der finalen Version 5.0 erschienen. Neu im Zen Installer ist die Möglichkeit, das Live-Systems auf die Festplatte zu installieren. Mit "Live Clone" kann man darüber hinaus die Live-Sitzung nach den eigenen Wünschen anpassen und als Live-CD sichern.
Weitere Berichte: Zenwalk Live 5.0 ist fertig

Development Release: Damn Small Linux 4.3 RC1
Der erste Release Candidate von Damn Small Linux 4.3 ist mit vielen Änderungen erschienen. Die Live-Distribution ist gerade mal 48 MB klein und liefert mit Fluxbox als Fenstermanager dennoch ein voll funktionsfähiges Linux-System, das vor allem für ältere Rechner sinnvoll ist.

Distribution Release: KNOPPIX 5.3.1
Kaum zwei Wochen nach der Bekanntgabe von Knoppix 5.3 auf der CeBIT hat Klaus Knopper Version 5.3.1 offiziell herausgebracht. Änderungen sind vor allem der Wechsel auf Debian Lenny sowie der neue Kernel 2.6.24.4. Neben einigen WLAN-Treibern wurde auch Compiz 0.7.3 und KDE 4.0 (als Bootoption) integriert. Das erste Mal wird Adriane, ein Programm, welches Bildschirmtexte vorliest, mitgeliefert.
Weitere Berichte: Aktualisierte Knoppix-Version erschienen, Knoppix 5.3.1: Lenny-Basis, KDE 4.0 und Accessibility-Software, Knoppix 5.3.1 zum Download verfügbar

Development Release: GoboLinux 014.01 Beta 1
Die erste Beta-Version von GoboLinux 014.01 ist erschienen. Größtenteils gab es nur Bugfixes und kleinere Programmupdates seit der ersten Version vom Januar. Als Ziel will man im Linux-Kernel 2.6.24.3 noch ein bessere Hardwareunterstützung einbauen.

Microsofts OOXML

No consensus over OOXML in Poland, yet
In Polen hat sich die Frage, ob man die Änderungen an OOXML akzeptieren oder ablehnen soll, zwar nicht endgültig geklärt, aber es ist eine Verschiebung im Vergleich zur Abstimmung im September 2007 zu sehen. Damals war die überragende Mehrheit für OOXML und niemand dagegen. Bei der Vorentscheidung am 20. März waren die Stimmen fast 50/50 aufgeteilt. Alle bei der Abstimmung fehlenden Mitglieder des polnischen Gremiums können noch bis Ende März per E-Mail abstimmen.
In einem Nachtrag scheint es aber auch in Polen ein leicht anderes Auffassungsvermögen von ordentlichen Wahlen zu geben. So wurde ein Brief von Tomasz Schweitzer, Präsident der PKN, der an alle Gremien-Mitglieder gerichtet war, von der Vorsitzenden Elżbieta Andrukiewicz nicht weitergeleitet. Im Brief hieß es, dass bei keiner mehrheitlichen Einigung für eine "Enthaltung" gestimmt werden sollte. Zusätzlich wurde festgelegt, dass alle Mitglieder, die per E-Mail antworten konnten, dies aber nicht taten, für "Ja" stimmen würden, anstatt deren Stimme nicht zu zählen. Insgesamt hat sich dies so ausgewirkt, dass Polen mit "Ja" stimmt, was aber keinerlei Veränderung zu den Ergebnissen von September 2007 ist.

More OOXML BRM Messiness: A Delegate from Brazil Challenges "Law of Silence"
Alle Abgesandten, die beim Ballot Resolution Meeting (BRM) in Genf Ende Februar dabei waren, wurden von der ITTF (ISO/IEC) dazu verpflichtet, Stillschweigen über die Vorgänge während des Treffens zu bewahren (Non-Disclosure-Agreement, NDA, genannt). Ein brasilianischer Abgesandter stört sich nun daran, dass Microsoft sich darüber hinwegsetzt und Auszüge aus internen Präsentationen veröffentlicht, die darüber hinaus ein falsches Bild über die Zahlen abliefern. Sollte die ITTF (ISO/IEC) in diesem Fall nicht einschreiten, hat der Abgesandte angekündigt, sein NDA zu brechen und über alles zu berichten, was während des BRM abgelaufen ist.
Nachtrag: Scheinbar war das NDA nur eine "Empfehlung", weswegen die ausführlichen Informationen zum BRM nun auch auf seiner Webseite zu finden sind.

ODF editor: ODF loses if OOXML does
Patrick Durusau, ein Bearbeiter des Open Document Format (ODF), hat eine (persönliche) Erklärung abgegeben, dass mit der Ablehnung einer ISO-Standardisierung von OOXML auch ODF leiten würde. Er ist der Meinung, dass nur ein standardisiertes Format für den Austausch mit ODF brauchbar ist. Meine Meinung: Er hat mit dem letzten Teil zwar recht, aber wenn das standardisierte Format unbrauchbar ist, weil es viel zu viele Sonderfälle und dazu noch proprietäre Daten enthält, wie kann es dann überhaupt für einen Datenaustausch in Frage kommen? Auch andere Leser sehen Durusaus Äußerungen eher kritisch.

Brazil Votes NO to OOXML
Wie bekannt gegeben wurde, hielt Brasilien an seinem "Nein" von September fest und akzeptiert die auf dem BRM vorgestellten Änderungen für OOXML nicht. Die Entscheidung kann man grob mit dem Zitat "OOXML is an awful specification." umreißen. Im Gegensatz dazu hat das tschechische Gremium sein "Nein" von damals in ein "Ja" verkehrt. Leider kann man über die Begründung "maximale Offenheit und Transparenz des Prozesses", sowie "alle Änderungen wurden sorgfältig diskutiert" nur den Kopf schütteln.

UK to fly the flag for OOXML
Neben Tschechien hat auch das Vereinigte Königreich ihre Stimme angeblich von "Nein" zu "Ja" geändert und stimmt den Änderungen an OOXML voll zu. Aktuell steht eine offizielle Stellungnahme aber noch aus. Indien und Kuba halten dagegen an Ihrem "Nein" fest. Vor allem Indiens Vorsitzende des nationalen ISO-Kommittees hatte eine schwere Zeit, da Microsoft sich bei den indischen Behörden offiziell über die Voreingenommenheit pro ODF beschwerte. Dies ist interessant, wo doch zum Beispiel in Rumänien in den letzten zwei Wochen plötzlich 13 neue Partner in das dortige Kommittee eingetreten sind - die Mehrheit davon werben mit einem Microsoft-Logo auf ihrer Webseite. Dementsprechend fiel in Rumänien auch die Wahl pro OOXML aus.
Weitere Berichte: Romania maintains OOXML approval

In Close Vote, Germany Stays in the OOXML "Yes" Column as More Reports Dribble in
Dass Deutschland seine Meinung bezüglich OOXML nicht ändern würde, stand eigentlich fest. Erstaunlich ist, dass die einzelnen Mitglieder des DIN nur die Wahl zwischen "Ja" und "Enthaltung" hatten. Eine Ablehnung des Standards wurde per se ausgeschlossen, auch wenn einige Mitglieder gerne anders gewählt hätten.
Weitere Berichte: DIN sagt "Ja" zur ISO-Standardisierung von OOXML, DIN entscheidet sich für ISO-Standardisierung von OOXML

Venezuela changed position to "Disapproval with comments"
Nachdem Norwegen, Schweden und Dänemark geschlossen von "Nein" zu "Ja" gewechselt haben (siehe Übersicht), gibt es andere Länder, wie Venezuela und Kenya, die ihre Stimme von "Nein" zu "Ja" geändert haben. Aktuell hat OOXML die Abstimmung immer noch verloren.

Software

Inkscape 0.46 kann PDFs bearbeiten
In der neuen Version 0.46 des vektororientierten Zeichenprogramms Inkscape kann man nun auch PDFs laden und bearbeiten. Zusätzlich wurden einige Werkzeuge überarbeitet bzw. sind neu hinzugekommen. Auch die grafische Oberfläche wurde überarbeitet, sodass z.B. schwebende Fensterleisten an den Inkscape-Fensterrand andocken können.
Weitere Berichte: Inkscape 0.46 erschienen, Freies Vektorgrafikprogramm Inkscape kann jetzt PDFs editieren

Windows-Spiele laufen mit CrossOver unter Linux
CrossOver, eine auf Wine basierende Software, die Windows-Programme unter Linux und Mac lauffähig macht, hat eine spezielle "CrossOver Games"-Edition veröffentlicht. Diese unterstützt vor allem auch neue Spiele wie World of Warcraft, Eve Online, Guild Wars, Team Fortress 2, Counterstrike Source, Civilization 4 und Max Payne 2. Für Linux und Mac steht eine Testversion bereit, die Vollversion kostet aber 37 US-Dollar.
Weitere Berichte: CrossOver unterstützt mehr Windows-Spiele, CrossOver Games veröffentlicht, An introduction to CrossOver Games

Savage 2 jetzt auch für Linux
"Savage: The Battle for Newerth" ist eines der meist gespielten Multiplayer-Linux-Spiele, welches Ego-Shooter- und Strategieelemente vereint. Der Hersteller S2 Games hat nun den zweiten Teil "Savage 2: A Tortured Soul" auch für Linux zum Download freigegeben. Man kann den Client kostenlos von der Webseite herunterladen. Eine fünfstündige Test-Version ist kostenlos nutzbar, die Vollversion kostet 30 US-Dollar und steht für 32-bit- und 64-bit-Rechner bereit.
Weitere Berichte: Savage 2 spielt jetzt auch auf Linux-Rechnern

Development of Automatix has been discontinued
Automatix ist eine Software, die Ubuntu- und Debian-Einsteigern bei der Installation einiger häufig genutzten Programme wie z.B. Codecs half. Im Laufe der Zeit - und mit der Entwicklung der Distributionen - wurde dies aber unnötig. Im Gegenteil konnte Automatix bei einem Versionsupgrade sogar arge Probleme machen und geriet in starke Kritik. Ein Automatix-Entwickler hat nun die Einstellung des Projektes bekannt gegeben, was aber nicht an obigen Gründen liegen soll, sondern daran, dass die Zeit der Entwickler anderweitig beansprucht würde.
Weitere Berichte: Automatix development comes to an end

OpenOffice.org 2.4.0
OpenOffice.org ist in Version 2.4.0 erschienen und bringt zahlreiche Veränderungen mit.
Weitere Berichte: Feinschliff für OpenOffice, OpenOffice.org 2.4 ist da, Open Office 2.4 ist fertig und kann PDF/A-1, New features in OpenOffice.org 2.4.0

Opensource-DVD 9.0
Die Opensource-DVD ist ist zusammen mit OpenOffice.org 2.4.0 in der neuen Version 9.0 erschienen. Die Programmsammlung liefert auf 2,6 GB über 300 Open-Source-Programme für Windows.
Weitere Berichte: Opensource-DVD 9.0 mit neuem OpenOffice.org

SDK für den Eee-PC
Asus hat für seinen EeePC ein Software Development Kit (SDK) veröffentlicht, mit dem Entwickler Anwendungen speziell für das kleine UMPC-Display entwickeln können. Zum Einsatz kommt auf der 1,2 GB-großen ISO-Datei mit Xandros Desktop Open Circulation Version 4.5 Eclipse als Entwicklungsumgebung und Qt als Gui-Framework. Daneben gibt es Anleitungen zur Integration eigener Anwendungen in die EeePC-Oberfläche. Das Xandros-System muss zur Benutzung auf dem Rechner installiert werden.
Weitere Berichte: Asus veröffentlicht SDK für den Eee PC

Hardware

UMPCs gain Novell SLED compatibility
Fujitsu Computer Systems konnte seine UMPCs LifeBook U810, LifeBook T2010 und LifeBook P1620 und das Notebook LifeBook S6510 für SUSE Linux Enterprise Desktop (SLED) von Novell zertifizieren. Die bisher mit Windows ausgestatteten Rechner werden nun für Linux fit gemacht. Wann die Geräte genau verfügbar sein werden und wie viel sie kosten, ist nicht bekannt.

Sonstiges

Southpark-Warez überflüssig
Die Southpark-Macher Matt Stone und Trey Parker haben nach einer Ankündigung ihre "Drohung" wahr gemacht und ab sofort sind alle Folgen der Trickserie Southpark im Netz unter http://www.southparkstudios.com/ kostenlos als Streaming-Video erhältlich. Damit kann nun jeder ohne Umwege die Inhalte legal anschauen. Für englischsprachige Europäer hat es noch einen Vorteil: Man muss kein Jahr warten, eh die Folgen im deutschen Fernsehen zu sehen sind, da jede Folge gleichzeitig mit der TV-Austrahlung ins Netz gestellt wird.

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