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Reise nach Japan – Hakodate am 25.-27.06.2017

Stehen im Shinkansen

Am 24. Juni war ein großer Reisetag angesagt. Obwohl wir die Strecke zwischen Hiroshima und Kanazawa am Vortag zurücklegten, waren es immer noch acht Stunden Zugstrecke bis nach Hakodate. Glücklicherweise ist Hokkaidō seit 2016 mit dem Shinkansen Hayabusa über Shin-Hakodate-Hokuto mit der Hauptinsel verbunden.

Der Hayabusa hat die Besonderheit, dass es nur reservierpflichtige Plätze gibt. Die anderen Züge hatten bisher auch immer ein oder zwei Wagen mit nicht reservierpflichtigen Plätzen. Obwohl wir bereits zwei Tage zuvor reserviert hatten, gab es nur noch reservierpflichtige (!) Stehplätze zur Auswahl. Aus dem Grund buchten wir im JR Office noch einmal spontan um und nahmen Sitzplätze im Shinkansen Kagayaki bis Ōmiya (Saitama), dann Stehplätze bis Morioka für knapp zwei Stunden – was nicht so schlimm war, weil nach 30 Minuten doch wieder Sitzplätze frei wurden – und danach bis Hakodate wieder Sitzplätze. Hier sollte man also vor allem an Wochenenden, wenn auch viele Japaner im Zug unterwegs sind, immer daran denken, gegebenenfalls etwas früher Sitzplätze zu reservieren.

Den Zwischenstopp mit zweistündigem Aufenthalt in Ōmiya nutzen wir zum Shoppen, da es in Saitama nicht so viel zu sehen gab bzw. uns das Railway-Museum mit 1000 Yen Eintritt für einen Kurzbesuch zu teuer war. Das Einkaufen war ganz interessant, vor allem, weil hier nicht jeder Verkäufer Englisch spricht. Und so war es gar nicht so einfach, aus der breiten Anzahl an Yakitori die auswählen zu lassen, die keinen Fisch enthielten.

Ankunft Hakodate

Gegen 18 Uhr waren wir in Hakodate. Vom Bahnhof waren es zwar knapp zwei Kilometer Fußweg zum Hotel, aber die haben sich gelohnt. Die Share Hotels HakoBA wurden erst im März 2017 eröffnet, dementsprechend neu sahen die Räumlichkeiten aus. Wir durften nur nicht nebeneinander liegen, da unser Zimmer mit einem Doppelstockbett ausgestattet war.

Der Hafen von Hakodate.

Der Hafen von Hakodate.

Morgen-Markt

Über das Tram-Tagesticket sind wir am Folgetag zu allen Örtlichkeiten gekommen, die wir in Hakodate anschauen wollten. Zuerst fuhren wir zum Asaichi Morning Market, der direkt neben dem Bahnhof liegt. Unter anderen begegnen einem lebende Riesenkrabben, Flundern, Oktopusse oder Tintenfische in großen Becken. Die Tintenfische konnte man sogar selbst angeln und ein Koch bereitete den Fisch entsprechend für den direkten – das heißt rohen – Verzehr auf. Mir hat der Markt am besten von allen Märkten gefallen, die wir in Japan gesehen haben.

Seetiere auf dem Asaichi Morgen-Markt.

Seetiere auf dem Asaichi Morgen-Markt.

Badende Affen

Danach ging es in den östlichen Teil der Stadt zum tropischen Garten und den badenden Schneeaffen in Yonukawa. Der Nachteil, wenn man im Sommer nach Japan fährt: Es liegt kein Schnee und die Makaken denken nicht einmal daran, in die Nähe des Wassers zu gehen. Zusätzlich handelt es sich bei den Schneeaffen in Hakodate um kein natürliches Ressort, sondern eher um eine Art Minizoo. Das Gehege ist nicht sonderlich hübsch und Affen sagen auch etwas gelangweilt aus. Der tropische Garten ist ebenfalls übersichtlich und im Nachhinein gesehen hätten wir ihn nicht zwingend besuchen müssen. Im Winter ist es ein netter Gag, aber ich denke, die Schneeaffen von Nagano leben etwas gemütlicher.

„Badende“ Affen – zumindest einer nahe am Wasser.

„Badende“ Affen – zumindest einer nahe am Wasser.

Sehr schön und angenehm ist aber das öffentliche Fußbad an der Haltestelle Yonukawa Onsen. Hier konnten wir entspannt direkt an der Straße die Füße in das heiße Wasser halten und kamen so auch mit einer Japanerin ins Gespräch.

Die öffentlichen Fußbäder sind sehr angenehm.

Die öffentlichen Fußbäder sind sehr angenehm.

Shopping im „Warenhaus“

Ein weiteres Highlight in Hakodate ist das Fort Goryokaku, was in der Form eines Sternes im westlichen Stil erbaut wurde. Da das Fort aber von unten nicht sehr spannend aussah und wir nicht extra wegen eines Fotos auf den Goryokaku Turm wollten, fuhren wir lieber zurück zum Bahnhof, um Shoppen zu gehen.

Das ist deswegen besonders, da die alten Lagerhäuser aus Ziegelstein (Red Brick Warehouses) im Hafen dafür hergerichtet wurden, viele kleine, interessante Geschäfte zu beherbergen. Man kann hier sehr nett herumschlendern und trifft unter Umständen auch den Weihnachtsmann im „Christmas Square“. ;)

Die Red Brick Warehouses am Hafen.

Die Red Brick Warehouses am Hafen.

Berg Hakodate

Am späten Nachmittag fuhren wir mit der Seilbahn auf den Berg Hakodate. Dort wollten wir im Restaurant Geneva die tolle Aussicht auf Hakodate genießen. Über das Hotel war eine Reservierung leider nicht möglich, da das Restaurant angeblich ausgebucht war. Als wir zur Öffnung um 16:30 Uhr vor der Tür stand, gab der Kellner uns aber ohne Probleme den besten Tisch im Restaurant mit einer wunderschönen Aussicht auf die Stadt. Die Preise waren zwar nicht unbedingt niedrig, das Essen war dafür aber auch sehr gut. Wer spontan nach 18 oder 19 Uhr in das Restaurant kommt, muss aber tatsächlich mit einer langen Warteschlange rechnen.

Blick auf Hakodate bei Tag.

Blick auf Hakodate bei Tag.

Gegen 18.30 Uhr verschlug es uns wieder nach draußen, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Es war ziemlich frisch und windig, was für ganz Hokkaidō gilt. Im Vergleich zu Japan ist es nicht ganz so warm und auch nicht so schwül. Die Temperaturen erinnern eher an deutsche Verhältnisse im Frühsommer.

Das Besondere an Hakodate ist die Nachtsicht auf die Stadt vom Berg aus – was sich auch gefühlt tausend andere Menschen dachten, die mit uns auf der Plattform standen. Aber obwohl es etwas gedrängt zuging und sehr voll war, lohnt sich der Ausblick auf alle Fälle.

Blick auf Hakodate bei Nacht.

Blick auf Hakodate bei Nacht.

Da die meisten Menschen nach ihrem Schnappschuss von Hakodate bei Nacht wieder mit der Seilbahn nach unten fuhren, entschieden wir uns für den Fußweg. Dieser ist leicht zu folgen, auch wenn die Schilder nur japanisch sind und der Weg nicht beleuchtet ist. Wir hatten glücklicherweise unsere Stirnlampen dabei und so hatten wir einen sehr schönen Nachtspaziergang durch den dichten Wald vor uns.

Westliches Viertel Motomachi

Da unser Zug erst gegen Mittag fuhr, liefen wir noch etwas durch das Hafenviertel Motomachi, in dem auch unser Hotel lag. Das Viertel besticht durch zahlreiche westliche Bauten wie beispielsweise einer russisch-orthodoxe Kirche, einer römisch-katholische Kirche, dem alten Gemeindehaus – die in der gleichen Gegend wie der Tempel Ōtani Hongan-ji Hakodate Betsu-in liegen.

Ein altes Haus in Motomachi.

Ein altes Haus in Motomachi.

Das alte Gemeindehaus.

Das alte Gemeindehaus.

Eine römisch-katholische Kirche.

Eine römisch-katholische Kirche.

Als Abschluss des Besuchs in Hakodate war dies genau richtig. Von allen Städten und Orten hat mir Hakodate am besten gefallen und ich kann jedem nur empfehlen, dort eine Nacht Halt zu machen, wenn man sowieso in Richtung Hokkaidō unterwegs ist.

Noch einmal der Hafen von Hakodate zum Abschluss.

Noch einmal der Hafen von Hakodate zum Abschluss.

Eine Besonderheit war in Hakodate noch, dass wir die Trainsuite Shiki-Shima gesehen haben. Wer etwas Geld übrig hat, kann für preiswerte 950.000 Yen (ca. 9000 Euro) für drei Nächte in dem fahrenden Luxus-Hotel Japan erkunden.

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