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Neues von Mir

Es ist bereits einen Monat her, dass es Neuigkeiten zu Canonicals Display-Server Mir gab. Der Artikel soll den aktuellen Stand zusammenfassen.

Mir in Ubuntu 13.10

So wie geplant, hält Mir Einzug in Ubuntu 13.10 „Saucy Salamander“. Die Daily Images von Ubuntu 13.10 enthalten den Display-Server bereits zum Testen. Ab Oktober wird aber „nur“ die X-Server-Abstraktionsschicht XMir benutzt. Dabei steht XMir nur den Nutzern zur Verfügung, deren Grafiktreiber Mir unterstützt. Das sind derzeit aber nur der Intel-Treiber und die offenen Treiber für AMD- und NVIDIA-Karten. Für die Nutzer proprietärer Treiber gibt es einen Rückfallmodus, bei dem ganz normal X benutzt wird.

Ab Ubuntu 14.04 soll der Rückfallmodus dann nicht mehr enthalten sein, wofür Canonical aber eng mit den Grafikkartenherstellern und auch mit Mesa zusammen arbeiten muss, damit alle Grafiktreiber Mir unterstützen.

Für nächste Woche sind noch einige Verbesserungen von Mir angekündigt. So soll die Multi-Monitor-Unterstützung weiter ausgebaut werden, da diese derzeit nicht richtig funktioniert. Auch an der Performance-Schraube will man noch drehen, sodass XMir performanter läuft.

Mir testen

Wer Beta-Tester für Ubuntu 13.10 ist und Mir testen will, muss noch etwa Handarbeit anlegen, da es nicht per Standard aktiviert ist. Nach der Installation der neuesten Daily Images installiert man sich die Pakete mir-demos und unity-system-compositor. Nach dem Neustart kann man mittels

ps ax | grep "unity"

prüfen, ob Mir aktiv ist. Sieht man eine Zeile mit unity-system-compositor, ist Mir auf dem Rechner aktiv. Fehlt die Zeile, man hat aber ein Bild, dann wirkt der oben erwähnte Rückfallmodus zu X.

Wer Erfahrungen mit der Performance oder Unterstützung seiner Grafikkarte gesammelt hat, kann diese auf der englischen Wikiseite eintragen.

Wer Probleme mit Mir hat und zurück zu X will, muss nur die Datei /etc/lightdm/lightdm.conf.d/10-unity-system-compositor.conf mit Root-Rechten bearbeiten und die folgenden zwei Zeilen auskommentieren:

[SeatDefaults]
type=unity
unity-compositor-command=unity-system-compositor.sleep

Nach dem Neustart von LightDM sollte Mir nicht mehr aktiv sein.

Mir in Ubuntu Touch

Durch die Fortschritte in Mir wird der Display-Server auch baldmöglichst in den Ubuntu-Touch-Images vertreten sein. Dies ist dann die Grundlage dafür, dass Unity 8 (aka. Unity Next) benutzt werden kann.

Die Zukunft

Es gibt Gespräche mit allen Grafikkartenherstellern, sodass diese Mir in ihren proprietären Treibern unterstützen. Das Ziel muss sein, dass alle Treiber bis Februar 2014 Mir unterstützen, da sonst die Verbreitung in Ubuntu 14.04 nicht möglich ist.

Das Xubuntu-Team hat eine Test-Version mit XMir erstellt, die von den Nutzern getestet werden soll. Seine Erfahrungen kann man ebenfalls auf der o.g. Wikiseite eintragen.

Man arbeitet auch mit anderen Ubuntu-Derivaten zusammen, damit diese Mir schnell unterstützen. Ob dies auch bei Kubuntu der Fall ist, die sich klar gegen Mir aussprechen und Wayland/Weston bevorzugen, ist unklar.

Links

Trackbacks

deesaster.org am : Rückschlag für XMir: Intel gibt keine offizielle Unterstützung

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Canonicals eigener Display-Server Mir hat bereits in der Vergangenheit zu kontroversen Diskussionen geführt. Die in Ubuntu 13.10 eingesetzte Abstraktionsschicht XMir hat nun einen Rückschlag erlitten, da Intel offiziell keine Unterstützung für XMir in sei

Kommentare

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Simon am :

"Dabei steht XMir nur den Nutzern zur Verfügung, deren Grafiktreiber Mir unterstützt. Das sind derzeit aber nur die proprietären Treiber von AMD und NVIDIA." (Zitat Artikel)

Mir + XMir ist _nicht_ mit den proprietären Treibern vereinbar. Mir+XMir wird somit nur mit den Opensource-Treibern funktionieren, explizit genannt wurden: Intel, Radeon(AMD/ATI), Nouveau(Nvidia)

Für die proprietären Treiber steht der im Artikel genannte Rückfallmodus bereit.

Aber sonst ein schöner Artikel :)

Dee am :

Danke für die Korrektur. Es ergab ja auch keinen Sinn, dass die bei Canonical mit den Grafikherstellern zusammenarbeiten wollen, wenn es bereits funktioniert. habe es korrigiert!

Simon am :

Mir unterstützt die (opensource) treiber von NVidia, AMD/ATI und _Intel_ ;)
wobei es von Intel keine closed source treiber gibt und somit bei Intel Grafikkarten immer Mir genutzt wird/werden kann.

Dee am :

Eben, daher habe ich das nicht extra erwähnt. ;)

Wobei aber soweit ich weiß die Aussage noch nicht ganz stimmt, da der Mir-Support noch in in die offenen Treiber eingeflossen ist, oder? Sprich Canonical hat die zwar gepatcht, aber die Unterstützung ist nicht im offiziellen Code.

Simon am :

Ja das ist richtig,

Mesa wurde von Canonical gepatcht. Der patch ist aber erst nach dem Featurefreeze der nächste Mesa-Version übermittelt worden. Daher wird die Mir-unterstützung weder in dieser, noch in der nächsten Mesa-Version zu finden sein.

Ab der übernächsten Mesa-Version könnte Mir unterstützung direkt (offiziell) eingebaut sein, wenn die Maintainer den Code so übernehmen...

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