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Neue Brettspiele vom 03.04.2017

Food Chain Magnate

Food Chain Magnate Spiel wird im spielen.de-Forum von einigen Leuten extrem gelobt und manche zahlen sogar 90 Euro dafür. Und nun konnte ich es endlich einmal spielen ... und war bereits bei der Erklärung schon entgeistert. Im Spiel wurde es dann nicht viel besser.

In Food Chain Magnate versucht man einen Technologiebaum aus unterschiedlichen Berufen aufzubauen, um so eine Fast-Food-Restaurant zu managen. Hierfür kann man Leute anheuern, die dann neue Leute anstellen können oder Burger und Pizza herstellen, Werbung schalten oder Ware einsammeln. Vom Prinzip her hat mir der Technologiebaum gefallen, aber mir war es zu viel des Guten. Ich mochte das auch bei Computer-Rollenspielen nie, wenn einem 50 Optionen gegeben werden, wie man sich entwickeln möchte. Ich will lieber intuitiv spielen und Spaß haben.

Ich selbst hatte am Spiel kaum Anteilnahme, da ich weder Getränke noch Essen fabriziert habe. Ich habe einfach nur ganz viele Kellnerinnen eingestellt und so am Ende pro Runde 35 Dollar erhalten (für 7 Kellnerinnen). Ein bisschen Geld musste ich ausgeben für meinen Vizepräsident, aber es reichte für den zweiten Platz. Ich finde es prinzipiell gut, wenn es mehrere Strategien gibt, aber irgendwie arbeitete meine am Spielprinzip vorbei. Die Aufmachung des Spiel ist leider sehr minimalistisch. Effektiv bezahlt man 90 Euro für die Spielidee, aber sicherlich nicht für die schöne Grafik. Einzig die Holzteile für Pizza, Burger und Getränke sind ganz nett, aber Spielbrett und Werbetafeln reizen einen nicht.

Den anderen Mitspielern hat es aber gefallen. Ich muss es glaube ich nicht noch einmal spielen. Zu erwähnen ist noch, dass wir das schnelle Spiel gewählt haben (d.h. nur eine Banksprengung), sodass die richtige Maschinerie aus Produzieren und Liefern nicht voll zum Tragen kam. Aber wir spielten auch daran 90 Minuten und wenn ein volles Spiel dann doppelt so lange dauert, wäre das zu lang für mich.

Food Chain Magnate

Cosmic Encounter

Die Spielevideos von Shut up & Sit down und Girls Game Shelf zu Cosmic Encounter waren echt gut und haben zum Spiel verleitet. Und dann wurden wir enttäuscht. Keine richtige Intrige, keine Allianzen, wenig Spannung.

In Cosmic Encounter versucht man gegnerische Planeten anzugreifen und wenn möglich zu besiedeln. Ein Zufallselement lässt einen nicht beliebig angreifen, sondern bestimmt das Ziel, sodass im Normalfall jeder mal was abkriegt, was ich sehr gut finde. Andernfalls würden sich Spieler womöglich gegen andere verbünden. Wenn man angreift, können die anderen Spieler bei der Invasion mitmachen oder bei der Verteidigung helfen. Dafür gibt es dann auch Siegpunkte (bei erfolgreichem Angriff) oder Handkarten (bei erfolgreicher Verteidigung). Mit den Handkarten geht man ins Gefecht, bei dem jeder der beiden aktiv beteiligten Spieler eine Karte mit Zahlwert gegeneinander ausspielt oder verhandelt.

Hier sah ich auch das erste Problem: Die Handkarten haben Zahlwerte von 0 bis 40 (nicht gleich verteilt). Zu den Handkarten werden noch die Raumschiffe addiert, die angreifen/verteidigen. Das sind im Regelfall am Anfang so um die 5-10 Schiffe. Das heißt: Wer hohe Karten auf der Hand hat, hat den Kampf gewonnen. Und so war es bei uns auch, dass die Anzahl der Schiffe so gut wie nie irgendeine Auswirkung auf den Kampf hatten. Fast jeder Kampf wurde allein über die Karten entschieden. Hier hätte ich es besser gefunden, dass die Karten nur von 0 bis 10 gehen und damit auch fairer verteilt sind.

Die Abwägung zwischen „Helfe ich jetzt beim Angriff/Verteidigung“ oder „Spare ich mir meine Schiffe, weil ich sonst selbst leicht angreifbar bin“ fand ich sehr gut. Nur leider bin ich in so etwas sehr schlecht – ähnlich zu Poker. Meist überlebe ich nur zwei, drei Runden und habe dann keine Chips mehr. Auch hier war es so, dass ich am Ende komplett ohne Schiffe dastand, womit man natürlich auch nichts reißen kann. Viele Absprachen gab es nicht. Ein-, zweimal war es witzig, wenn jemand sicher sagt „Wir verhandeln, okay?“ und beide stimmen zu und spielen dann doch jeweils eine Angriffskarte. Aber große Allianzen über einen Zeitraum hinweg gab es nicht wirklich.

Alles in allem: Ein okayes Spiel, was beim Zuschauen irgendwie mehr Spaß macht als beim Spielen.

Taiwan Snackbar

Man, war das ein Akt, das Spiel zu lernen. Ich habe es letztes Jahr in Essen bei Swan Panasia mitgenommen, die Anleitung war aber nur auf chinesisch. Bei BGG gibt es eine englische Übersetzung, nach der ich das Spiel alleine getestet habe, was keinerlei Spaß macht und auch irgendwie nicht rund war. Dann bin ich auf ein Video von Hunter & Cron gestoßen, die das Spiel (unter dem Namen Tem-Purr-A gespielt haben). Und erst da verstand ich die Regeln (vermutlich) und nun stehen diese auf deutsch auch bei BGG bereit ...

Taiwan Snackbar ist ein einfaches Push-Your-Luck-Kartenspiel. Man spielt Gerichte-Karten mit Zahlwerten aus. Der nachfolgende Spieler kann das Gericht essen (so viele Karten offen ziehen, wie der Zahlwert ist) und dem nachfolgenden Spieler ein neues Gericht auftischen. Oder man vergrößert das Angebot, indem man das gleiche Gericht dazulegt. Problem beim Essen: Irgendwo im Stapel sind eine oder mehrere rote „Vollgefressen“-Karten. Wenn man die erwischt, kriegt man einen Minuspunkt. Wenn ein Spieler drei Minuspunkte hat, endet das Spiel. Der mit den wenigsten Minuspunkten gewinnt bzw. bei Gleichstand der mit den meisten Handkarten.

Und so muss man sich immer entscheiden: Riskiere ich es, Karten zu ziehen, solange noch keine rote Karte kommt. Oder setze ich lieber den Folgespieler unter Druck. Irgendwann hat man keine Karten mehr und muss zwingend essen. Wenn man dann 30 Karten ziehen muss, ist das prinzipiell gut, aber nicht, wenn der Stapel nur aus 40 Karten und 3 roten Karten besteht.

Wider Erwarten ist Taiwan Snackbar sehr witziges, nettes Spiel, dass ich jetzt gerne auf den Tisch bringe.

In Love and War

Effektiv ist In Love and War eine Art Rommé mit süßer Katzengrafik. Man zieht eine Karte und wirft eine Karte ab. Wenn jemand eine Karte abwirft, die man für die eigene Auslage braucht, kann man diese nehmen und spielt das fertige Set aus. Wenn man zwei Dreiersets und ein Pärchen ausliegen hat, stoppt das Spiel und man darf einen Heiratsantrag machen. Hierzu legt man eine besondere Karte zu der eigenen Auslage dazu, andere Spieler dürfen noch Karten reinwerfen, alles wird gemischt und der Spieler zieht eine Karte. Ist es die besondere Karte, hat er gewonnen. Wenn nicht, bekommt er einen Bonusmarker und das Spiel startet neu.

Vor allem der letzte Teil macht es einfach zu zufällig. Da kann man sich noch so viel Mühe geben und Heiratsanträge versuchen, bei einem anderen klappt es sofort beim ersten Mal. Und auch so ist das Spielprinzip zu simpel als dass es viel Spaß macht. Die Grafik bleibt weiterhin schön, aber das macht leider kein gutes Spiel aus.

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