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Ubuntu-Wochenrückblick: Gestorben bevor er lebte?

Vor drei Wochen war ich noch sehr erfreut, den neuen Ubuntu-Wochenrückblick bei Ikhaya ankündigen zu dürfen. Inzwischen hat sich aber gezeigt, dass das Projekt schon fast tot ist, bevor es überhaupt leben konnte.

An den ersten drei Ausgaben (KW 44 - KW 46) arbeiteten jeweils vier bis fünf Leute mit, wobei der Hauptteil der nicht aus dem Ubuntu Weekly Newsletter übernommen Nachrichten wohl auf meine Kappe ging. (Wer's nicht glaubt, kann's in den Versionen nachschlagen.) Letzte Woche hatte ich leider wenig Zeit und konnte/wollte nichts zum UWR beitragen. Das Ergebnis von Montag Abend (also ein Tag vor der Veröffentlichung!) sieht man hier: UWR 2008-47 (Montag Abend).

Ganz zwei Nachrichten haben den Weg auf die Wiki-Seite gefunden (man vergleiche das mit meiner Auflistung unten)., am Ende waren es dann immerhin sechs Nachrichten. In meinen Augen ist das schon peinlich und eine Schande für die Ubuntu-Community. Was sich einst mal als besonders hilfsbereit hervorgetan hat, zerfällt nun völlig und vom "Geben und Nehmen" ist nur noch das Zweite übrig. Wäre ich im Ikhaya-Team, hätte ich bei so einer Beteiligung wohl schon längst hingeworfen oder mein Zeug komplett allein gemacht - was ja auch der Grund für meinen eigenen Wochenrückblick ist. (Die Beteiligung an anderen Community-Aktionen verläuft leider ähnlich im Sande.)

Ich habe die Woche natürlich dennoch Links gesammelt, hatte nur keine Zeit, diese redaktionell zu bearbeiten und zu beschreiben. Wer dennoch an ein "paar" Ubuntu-Nachrichten aus der letzten Woche interessiert ist, bitteschön (Es soll niemand sagen, dass nichts passiert ist in der Ubuntu-Welt!):

Top-Nachrichten

Ubuntu Privacy Remix

Rund um Ubuntu

Anleitungen

Aus den Nachrichten

Aus der Blogosphäre

Ubuntu-basierende Distributionen

Neues von Jaunty Jackalope

Neues aus der Linux-Welt

Ich bin gespannt, wie sich der UWR weiterentwickelt, wenn er von so wenigen Leuten getragen wird. Besonders mfm und detructor15 von ubuntuusers tragen den größten Teil dazu bei. Ich überlege mir jetzt erst einmal, ob ich der Ubuntu-Community wirklich noch etwas zurückgeben will und ob ich in Zukunft weiter beim Ubuntu-Wochenrückblick helfe.

Betrachtet man es etwas kritischer, wäre es natürlich auch möglich, dass durch meine frühen Einträge niemand mehr etwas hinzufügen konnte. Und nun denkt man vielleicht in der Ubuntu-Community nach drei Veröffentlichungen, dass der UWR gut läuft und sie nichts mehr beitragen müssten. Am besten sollte man also noch abwarten, wie sich der Wochenrückblick in den nächsten Ausgaben entwickelt. Ich ahne dennoch nichts Gutes ...

Wochenrückblick KW 46

Distributionen

Debian

Release Candidate des Installers für Debian-Lenny
Für Debians Installer ist der erste Release Candidate erschienen, mit dem man einen ersten Eindruck von Debian 5 "Lenny" erhält. Mit dem neuen Installer lässt sich Debian durch die Unterstützung von Marvells Orion-Plattform besser auf NAS-Systemen installieren und auch die Installation von der Live-CD wurde verbessert. Daneben kann man sein System auch während der Installation aktualisieren und so Sicherheitsupdates einspielen.
Weitere Berichte: Erster Veröffentlichungskandidat von Debian 5.0, Debian gibt den RC 1 für den Lenny-Installer frei, Development Release: Debian GNU/Linux 5.0 RC1, Debian Lenny blinks its peepers

Elive

Development Release: Elive 1.9.15 (Unstable)
In der Entwicklerversion 1.9.15 der Debian-basierten Distribution Elive gibt es nur zwei große Änderungen: Zum einen werden MacBooks besser unterstützt, vor allem bei der Installation und Webcam-Einrichtung, zum anderen gibt es eine neue Anwendung namens Net-Connector, die dabei helfen soll, Netzwerk- und Wireless-Verbindungen einzurichten und zu konfigurieren.

Fedora

Terminplanung für Fedora 11
Die Einbrüche in die Fedora- und Red-Hat-Server vor drei Monaten sorgt für Verzögerungen in Fedoras Releaseplan. So wird die eigentlich für Oktober geplante Version 10 erst am 25. November erscheinen. Da für Fedora 11 bereits sechs Monate Entwicklungszyklus eingeplant sind, verschiebt sich damit auch diese Version vom 1. Mai 2009 auf den 26. Mai. Fedora 12 soll dann mit einer verkürzten Entwicklungszeit von 5 Monaten den Zeitplan wieder korrigieren und im November 2009 erscheinen.

Linux Mint

Development Release: Linux Mint 6 RC1
Der erste Release Candidate des neuen Linux Mint 6 mit Codenamen "Felicia" ist erschienen. Das System basiert nun auf Ubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" und bringt so Linux-Kernel 2.6.27, GNOME 2.24 und X.org 7.4 mit. Ganz neu ist der Softwaremanager mintInstall in Version 5, mit dem nun auch das Online-Angebot des Linux-Mint-Software-Portals offline durchstöbert werden kann. Daneben wurde mintUpdate komplett überarbeitet und dabei auch zahlreiche Fehler behoben. So kann man sich jetzt zum Beispiel auch den Verlauf aller installierten Updates anzeigen. Mit mintUpload 2 konnte man bisher leicht Dateien auf einen Server des Linux-Mint-Projektes hochladen und die URL an Freunde verteilen. Nun ist auch der FTP-Upload auf eigenen Webspace möglich. Wichtig für Eltern ist dagegen sicher mintNanny, mit dem man einzelne Domains sperren kann. Daneben gibt es noch zahlreiche neue Anwendungen wie Giver, Gufw oder Flegita. Eine ausführliche Liste gibt es in den Release Notes.

OpenSolaris

OpenSolaris 2008.11 auch per USB
Der erste Release Candidate von OpenSolaris 2008.11 ist erschienen und bringt zahlreiche Bugfixes und Veränderungen mit. Vor allem das Image Packaging System (IPS) und der Caiman Installer wurde stark überarbeitet. Neu sind auch die Images für die USB-Installation, wobei für die Erstellung aber ein installiertes OpenSolaris vorausgesetzt wird. Besitzer von Nvidia-Grafikkarten sollten beachten, dass der neueste Treiber 177.80 einige der älteren Chipsätze nicht mehr unterstützt. Eine Liste aller betroffenen Chipsätze sowie allgemeine Probleme und Updates in diesem Release Candidate findet man in der Ankündigung.
Weitere Berichte: Development Release: OpenSolaris 2008.11 RC1, OpenSolaris 2008.11 Release Candidate

openSUSE

Opensuse 11.1: Beta statt Release Candidate
Anstelle des für letzte Woche geplanten Release Candidates gab es "nur" eine Beta-Version von openSUSE 11.1, da es noch zu große Fehler im System gab. Der Release Candidate wird daher auf den 27. November verschoben, an der Veröffentlichung der Finalversion am 18. Dezember soll sich aber nichts ändern. Die Beta-Version bringt natürlich zahlreiche Updates mit.
Weitere Berichte: OpenSuse schiebt weitere Betaversion für 11.1 ein, Opensuses fünfte Beta für 11.1, Development Release: openSUSE 11.1 Beta 5

SimplyMEPIS

Development Release: SimplyMEPIS 8.0 Beta 5
Mit der fünften Beta-Version von SimplyMEPIS 8.0 wurde der Kernel auf die neueste Version 2.6.27.5 aktualisiert und auch neue Treiber haben Einzug in diesen gehalten. Die neue GRUB-Version 0.97-33 soll die Probleme mit bootbaren CDs ausmerzen. Da SimplyMEPIS auf Debian "Lenny" basiert, befindet sich die Distribution im Kern meist auf dem gleichen Entwicklungsstand. Es gibt aber auch neuere Anwendungen wie VirtualBox-OSE 2.0.4, OpenOffice.org 3.0.0 oder Firefox 3.0.3. Die Betaversion steht für 32-Bit- und 64-Bit-Systeme zum Download bereit.

Mobil

Netbooks, UMPCs und MIDs

OLPC-Notebook kommt nach Europa
Wie bereits vor einiger Zeit angekündigt, kann man ab morgen auch in Europa über den Versandhändler Amazon seinen eigenen XO-Laptop bestellen. Durch die "Give One Get One"-Aktion bestellt man zwei OLPC-Geräte für ca. 313 Euro und erhält dafür ein Gerät zu sich nach Hause, wogegen das andere als Spende an Kinder in der Dritten Welt geht.
Weitere Berichte: XO-Laptop nun auch in Europa erhältlich, Amazon to sell OLPC's XO laptop starting Nov. 17, Amazon offers Linux XOs

ARM will Intels Atom Konkurrenz machen
Noch vor Kurzem sagte Ubuntu-Entwickler Oliver Grawert auf der Ubucon, dass eine Portierung von Ubuntu Mobile auf die ARM-Architektur ungewiss ist. Okay, Recht hat er gehabt, denn wie angekündigt wurde, will Canonical mit ARM zusammen bis April 2009 eine ARM-Version des Ubuntu Desktops herausbringen. Damit will man Intels Atom-Chip Konkurrenz auf dem Netbook-Markt machen, da die meisten Netbook-Hersteller den Intel-Chip verbauen.
Weitere Berichte: Ubuntu Desktop für ARM-CPUs, ARM setzt auf optimiertes Ubuntu-Linux für Netbooks, Ubuntu will Unterstützung für ARM-Prozessoren bieten, Ubuntu on a Chip: ARMv7 Devices to Get Full Ubuntu Desktops, Ubuntu ARM Port

Mobiltelefone

Motorola's last in-house Linux phone?
Das demnächst erscheinende Motorola EM35 könnte das letzte auf Basis des MotoMAGX-Stacks sein. Das Gerät ist der Nachfolger des EM30 in einer Schiebeversion und hat MontaVista Mobilinux als System laufen. Da Motorola in Zukunft das umfangreichere Google Android benutzen will, bleibt MotoMAGX auf der Strecke. Das EM35 wird aller Voraussicht nach ein Tri-Band-GPRS/EDGE-Gerät mit 2,22-Zoll-Bildschirm bei 320x240 Pixeln und 256 Farben sein und besitzt dazu 110 MB Speicher und einen Micro-SD-Slot. Offiziell wurde das Gerät aber noch nicht von Motorola angekündigt.

Andere Hardware

10 Linux-powered E-book Readers
In einer kurzen, aber trotzdem informativen Übersicht hat sich der Blogger zehn E-Book-Reader geschnappt, um diese vorzustellen. Die Besonderheit dabei ist, dass alle Geräte mit einem Linux-Kern laufen. Die Liste umfasst dabei bekannte Geräte wie das Amazon Kindle oder den Hanlin eReader V3 (baugleich zum Bebook eReader).

Software

Spotlight on Moblin.org Linux
LinuxDevices.com haben eine Übersicht der achtzehnmonatigen Entwicklung von Moblin.org erstellt. 2007 gestartet zielte das Intel-Projekt vorerst auf Mobile Internet Devices (MIDs) ab und benutzte Ubuntu als Basis. Im Laufe der Zeit hat sich das geändert, sodass nun auch Debian als Basis dient und ebenfalls Netbooks zum Ziel von Moblin.org gehören. Vorgestellt wird auch der "Linux-Image-Creator", mit dem man Moblin-Images für Debian oder Ubuntu für verschiedene mobile System-Architekturen erstellen kann.

Linux und Open Source

No recall for Carphone Warehouse freebie laptops

Carphone Warehouse ist ein europäischer Mobilfunk- und Serviceanbieter, der bis vor kurzem noch Laptops mit Ubuntu verkaufte. Dies wurde nun eingestellt und die Laptops mit Windows XP ausgerüstet. Grund dafür ist nach Aussage der Firma, dass ihre "Kunden, wie 95% der Bevölkerung, lieber ein bekanntes Betriebssystem haben wollen - und das sei nunmal Windows". Bereits im Oktober sagte MSI, dass die Rückgabequote bei Linux-Laptops höher sei als bei den Windows-Kollegen, was aber nicht an mehr Fehlern liegt, sondern dass die Kunden damit einfach nicht damit umgehen konnten. Canonical bestätigte diese Aussage damals.

Software

Veröffentlichung von »X3: Reunion« angekündigt
Bereits seit über einem Jahr ist die Linux-Version von "X3: Reunion" angekündigt, am 28. November soll es endlich soweit sein. Für rund 30 Pfund kann man sich als Weltraum-Händler oder -Pirat sein Brot verdienen und selbst eine ganze Raumschiffflotte befehligen. Die Systemvoraussetzungen für das etwas betagte Spiel sind für heutige Verhältnis extrem niedrig: Es reicht ein x86-Prozessor ab 2 GHz, 400 MB RAM, 4 GB Festplattenspeicher und eine 3D-fähige Grafikkarte mit 128 MB Speicher.

Treiber

2008 Linux Graphics Survey Launches
Wie jedes Jahr führt Phoronix eine Umfrage über die Benutzung von Grafiktreiber und -funktionen unter Linux durch. Die Umfrage läuft noch bis zum 15. Dezember 2008. Man kann sich dabei auch die Resultate der Vorjahresumfrage anschauen.
Schade finde ich,dass eine Frage gegenüber dem Vorjahr weggefallen ist. So hätte mich interessiert, ob und wie weit die Benutzung der AGP-Schnittstelle weiter am Rücklaufen ist.

Wochenrückblick KW 45

Distributionen

Fedora

RPM Fusion: Kombinierte Software-Repositories für Fedora
Mit "RPM Fusion" bietet das RPM-Fusion-Team ein ziemlich großes Software-Repository an, aus welchem Fedora-Nutzer sich neben freier Software (aus dem "free"-Zweig) auch proprietäre Codecs und Grafik-Treiber (aus "non-free") installieren können. RPM Fusion ist aus dem Zusammenschluss der Repository-Teams von Dribble, Freshrpms und Livna entstanden, die davor einzeln Repositories angeboten haben. Mit RPM Fusion will das Team ein einheitliches Third-Party-Repository anbieten.

Development Release: Fedora 10 Preview
Das Preview von Fedora 10 ist die letzte Testversion vor der Veröffentlichung der finalen Version und dementsprechend bittet man alle Interessenten, die Version ausgiebig zu testen, sodass die finale Version stabil veröffentlicht werden kann. Zu den Neuerungen der Preview zählen unter anderem die Teilung der WLAN-Verbindung, eine Verbesserung der Paketmanager RPM und PackageKit, das Sicherheitsprogramm SecTool, ein beschleunigter Bootvorgang dank Plymouth und zahlreiche andere Dinge, die man extrem ausführlich in den Release Notes nachlesen kann. Preview-Images von Fedora 10 gibt es als Live-CD mit GNOME oder KDE für 32-Bit- und 64-Bit-Systeme.
Weitere Berichte: Linux-Distribution Fedora 10 bald fertig, Weitere Vorschau auf Fedora 10 verfügbar, Fedora 10 - Vorschau auf die kommende Release, Vorschau auf Fedora 10 freigegeben, Fedora 10 Preview Is Here

FreeBSD

Development Release: FreeBSD 6.4-RC2
Der zweite Release Candidate von FreeBSD 6.4 ist die letzte Testversion, sodass nun fleißiges Testen für die finale Version angesagt ist. Vor allem die letzten Patches für sysinstall sollten getestet werden, da diese die exzessiven CD-Wechsel in Verbindung mit der Auswahl der großen Desktopumgebungen GNOME und KDE unterbinden sollen. Aktuell soll eine CD nicht mehr als zweimal eingelegt werden müssen. Der Release Candidate steht für 32-Bit- und 64-Bit-Systeme als DVD oder 3-CD-Version zur Verfügung.

openSUSE

Development Release: openSUSE 11.1 Beta 4
Mit der vierten Beta-Version ruft openSUSE offiziell zum großflächigen Testen und Aktualisieren auf, sodass die neue Version 11.1 in Bälde ohne Fehler erscheinen kann. Neben den obligatorischen Bugfixes wurde die Remote-Desktop-Software Nomad eingeführt und die Unterstützung für Fingerabdruck-Lesegeräte vervollständigt. Mit letzterem kann man sich sogar in openSUSE authentifizieren und einloggen. Daneben wurde einige Webcam-Treiber, die aus dem Kernel verschwunden sind, in der Beta 4 wieder eingebaut. Testimages von openSUSE 11.1 Beta 4 stehen wie üblich als Live-CDs mit GNOME und KDE für 32-Bit- und 64-Bit-Rechner zum Download bereit.
Weitere Berichte: Endspurt zur Version 11.1: Opensuse bringt Beta 4, OpenSuse 11.1 Beta 4 erkennt Fingerabdrücke, OpenSuse 11.1 Beta4

Ubuntu

Zeitplan für Ubuntu 9.04 "Jaunty Jackalope" veröffentlicht
Die Veröffentlichung des Zeitplanes von Ubuntu 9.04 "Jaunty Jackalope" hat kaum Überraschungen parat. Einzig die sehr frühe Alpha-Version am 20. November fällt etwas aus dem Rahmen, ist die aktuelle Version Ubuntu 8.10 dann gerade einmal drei Wochen im Umlauf. Nach dem FOSS Camp und Ubuntu Developer Summit erscheint Mitte Dezember die zweite und dann monatlich weitere Alpha-Versionen. Die erste Beta-Version wird es am 26. März geben und nach dem Release Candidate am 16. April dann eine Woche später die finale Version von Jaunty Jackalope.
Weitere Berichte: Zeitplan für Ubuntu 9.04 steht, Jaunty Release Schedule Announced

Mobil

Netbooks, UMPCs und MIDs

Video: Linux-Netbook Inspiron Mini 9 von Dell

In einem Videotest analysiert das Linux-Magazin das neue Netbook Mini 9 von Dell. Vor allem die stromsparende SSD und das angepasste Ubuntu sorgen bei guter Ausnutzung für Akkulaufzeiten von drei bis vier Stunden, was nicht schlecht ist. Zusätzlich ist das Gerät lüfterlos und deshalb sehr leise. Einen ausführlichen Test gibt es bei der LinuxCommunity.

Mobiltelefone

MIDs face tough climb?
Die französische Firma SFR will demnächst zwei Linux-basierende Mobile Internet Devices (MIDs) "SFR M! PC Pocket 3G+" und "Archos 3G+" anbieten, die HSPA 3G Wireless unterstützen. Da die Geräte auf einen ARM-Cortex-Kern und nicht auf Intels Atom-CPU setzen, sind es keine MIDs im Intel-Sinne, haben aber ähnliche Eigenschaften, was zum Beispiel die Größe angeht. Ansonsten ist noch nicht viel über die Spezifikationen der beiden Geräte bekannt.

Andere Hardware

Lieferschwierigkeien bei Linux-Spielkonsole Pandora
Es war eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Die Linux-Spielekonsole Pandora wird nun doch nicht 2008 unter dem Weihnachtsbaum liegen. Eigentlich waren die Geräte für Ende November geplant und vor allem schon verkauft, Lieferschwierigkeiten bei den LCDs sorgen aber nun für eine Verzögerung. Einige wenige Käufer werden ihr Gerät 2008 noch in den Händen halten können, der Rest wird aber auf nächstes Jahr vertröstet.
Weitere Berichte: Spielkonsole Pandora verzögert sich

Linux und Open Source

Wayland: Ein schlanker X-Server für Linux
Das noch recht junge Projekt "Wayland" ist sicherlich sehr interessant für kommende Linux-Distributionen. Red Hat-Entwickler Kristian Høgsberg will einen extrem schlanken X-Server programmieren, der ohne viel Ballast auskommt, dabei aber gleichzeitig Composite und Rendering in sich vereint. Auch für Embedded-Projekte könnte dieser dann benutzt werden, wo der X-Server von X.org zu groß ist.
Weitere Berichte: Neuer schlanker X-Server »Wayland« geplant, Beistand für den X Server, Wayland: A New X Server For Linux

Freier Videocodec Ogg Theora ist fertig
Ogg Theora ist vor allem bei Open-Source-Liebhabern beliebt, da der Videocodec unter der neuen BSD-Lizenz steht und auch keine Lizenzgebühren bei der Benutzung zu entrichten sind. Version 1.0 des Codecs ist nach einjähriger Testphase veröffentlicht worden. Auch Teil der neuen Referenz ist ein neuer Decoder, der besser arbeitet als der alte. Im kommenden Firefox 3.1 sowie in Opera und Safari ist eine Ogg-Theora-Unterstützung bereits integriert.
Weitere Berichte: Ogg Theora erreicht Version 1.0, Open-Source-Videocodec Ogg Theora verlässt Betastadium, Theora 1.0 ist da und Thusnelda folgt bald, The Xiph.Org Foundation Announces Theora 1.0, Theora Codec is Finalized--Could Have a Big Impact on Video

BIOS vendor promises simultaneous Linux, Windows sessions
BIOS-Hersteller Phoenix Technologies will demnächst sein eigenes Linux-basierendes Embedded-System namens "HyperSpace" vorstellen. Auf einem extra ARM-basierenden Prozessor kann beim Start, aber auch während des Betriebs des Systems ein Linux-System aufgerufen werden, über das man surfen, chatten und Multimedia-Inhalte abspielen kann. Als Browser kommt Opera Mini zum Einsatz. "HyperSpace" zielt dabei vor allem auf Mobilgeräte ab und soll ab Januar zur Verfügung stehen.

Software

KDE 4.1.3 freigegeben
Mit dem neuesten monatlichen Update von KDE4 wurden wieder viele Fehler behoben, davon auch einige kritische, die den Dateimanager Dolphin zum Absturz bringen konnten. Daneben wurde auch der Instant-Messenger Kopete und der E-Mail-Client KMail fehlerbereinigt und aktualisiert; die HTML-Rendering-Engine KHTML wurde etwas optimiert. Fertige Pakete gibt es u.a. für Debian, Kubuntu und openSUSE auf der KDE-Seite.
Weitere Berichte: KDE 4.1.3 freigegeben, KDE 4.1.3: Bugfixes, Verbesserungen und mehr Tempo

GNOME 2.25.1 erschienen
Nachdem die finale Version von GNOME 2.24 im September erschienen ist, fiel nun der Startschuss für die Entwicklung von GNOME 2.26, welches im März 2009 erscheinen soll. Die erste Entwicklerversion GNOME 2.25.1 bringt dabei noch nicht viele Neuerungen mit, zumal GNOME 2.26 vor allem dadurch bestechen soll, dass unnötige Abhängigkeiten von libgnome und ähnlichen Bibliotheken entfernt werden.

Treiber

Terratec stellt Linuxtreiber-Seite online
Mit einer eigenen Linuxseite stellt die Firma TerraTec Informationen und Downloadmöglichkeiten für Linuxtreiber zur Verfügung. Über das Portal gelangt man unter anderen an Treiber für DVB-T-Sticks, Soundkarten oder Video-Digitalisiergeräte.

Creative Gives In, They Open-Source Their X-Fi Driver
Nachdem Creatives Treiber für die X-Fi-Soundkarten mit großer Verspätung kam und sich auch im Laufe der letzten Veröffentlichung nicht verbesserte (um nicht zu sagen absolut grauenvoll ist), hat man sich nun entschlossen, die Treiber komplett zu öffnen und unter die GPLv2 zu stellen. Der Creative-Treiber XFiDrv 1.00 unterstützt Sound Blaster X-Fi XtremeMusic, XtremeGamer, Fatal1ty, Platinum, Elite Pro und Titanium.
Weitere Berichte: Freier Linux-Treiber für X-Fi-Soundkarten von Creative, Creative stellt X-Fi Treiber unter die GPL, Creative gibt offene X-Fi-Treiber heraus

Wochenrückblick KW 43

Distributionen

SimplyMEPIS 8.0 Beta 4 Adds New Broadcom Support
Die vierte Beta von SimplyMEPIS bringt keine großen Neuerungen. Der neueste Kernel 2.6.27.3 wurde eingespielt und der WLAN-Treiber für einige Broadcom-Karten ist nun verfügbar, bei dessen Einrichtung der fehlerbereinigte MEPIS Network Assistant hilft. Die CD mit Version 7.9.91 steht auf den Servern für 32-Bit- und 64-Bit-Rechner zum Download bereit.

Red Hat Enterprise Linux 5.3 Beta Announcementa
Von Red Hat Enterprise Linux 5.3 ist die Beta-Version mit Kernel 2.6.18 erschienen. Vor allem auf dem Gebiet der Virtualisierung hat sich einiges getan, sodass mehr Hardware unterstützt wird als zuvor. Auf dem Desktop wird nun der NetworkManager 0.7 eingesetzt und neuere Treiber für ATI- und Matrox-Karten sorgen für eine bessere Unterstützung. Weiter wurden einige Systemprogramme wie CUPS, RPM, VNC oder GDB überarbeitet und auch die Verschlüsselung bzw. Sicherheit hat einige Verbesserungen erfahren. Daneben gibt es noch zahlreiche Bugfixes und Aktualisierungen.
Weitere Berichte: Red Hat Enterprise Linux 5.3 als Beta verfügbar, Red Hat startet Betatest von RHEL 5.3, Red Hat veröffentlicht Beta von Enterprise Linux 5.3, RHEL 5.3 im Beta-Test

Intrepid Ibex 8.10 - Der "Unerschrockene Steinbock" ist da
Wie angekündigt, ist letzte Woche Ubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" erschienen. Neben Ubuntu gibt es auch neue Versionen von Kubuntu, Xubuntu, Ubuntu Studio und Mythbuntu. Änderungen gibt es zahlreiche gegenüber Ubuntu 8.04 "Hardy Heron". So arbeitet der neueste Kernel 2.6.27 im Hintergrund, ebenso wie X-Server 7.4. Die Desktop-Oberflächen wurden erneuert, sodass GNOME 2.24 und KDE 4.1.2 integriert sind, und es gibt eine Menge an aktualisierter Software. Probleme, die es bei der Installation oder einem Upgrade geben kann, findet man im Ubuntu-Wiki.
Weitere Berichte: Steinbock klettert ins Ziel: Ubuntu 8.10 ist da, Test: Ubuntu 8.10 funkt per UMTS, Ubuntu 8.10 ist da, Ubuntu 8.10 freigegeben, Distribution Release: Ubuntu 8.10, Distribution Release: Kubuntu 8.10, Distribution Release: Xubuntu 8.10, Distribution Release: Ubuntu Studio 8.10, Distribution Release: Mythbuntu 8.10

Mobil

Netbooks, UMPCs und MIDs

Dell bringt 12-Zoll-Netbook zum Preis von 10-Zoll-Geräten
Nachdem Dell mit dem Inspiron Mini 9 recht gut gefahren zu sein scheint, will man den Kunden nun etwas mehr bieten - vor allem mehr Bildschirm. Das Netbook "Inspiron Mini 12" ist ähnlich aufgebaut wie der kleine Bruder (Intel-Atom-CPU der Z-Serie, 1 GB Arbeitsspeicher, 60 bis 80 GB Festplatte, Bluetooth und WLAN), dafür ist das Display 12 Zoll groß mit 1280x800 Pixeln und auch die Tastatur hat normale Desktop-Größe. Für rund 600 US-Dollar ist Windows Vista Home Basic vorinstalliert; deutsche Preise sind noch nicht bekannt.
Weitere Berichte: Dell netbook uses MID-sized Atom

MiTac Netbook To Feature Linux Flavored gOS
Die eher unbekannte Firma MiTAC plant Ende des Jahres ein eigenes Netbook zu veröffentlichen. Das Innenleben besteht wie gewohnt aus einem Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz, ansonsten ist nicht sehr viel bekannt. Bluetooth und GPS wird das Gerät haben, ob ein Solid-State-Drive oder eine Festplatte zum Einsatz kommt, ist noch nicht entschlossen. Das Display hat eine Größe von 8,9 Zoll. Als Betriebssystem kommt gOS 3 "Gadgets" zum Einsatz.

Lenovo S10e: 10-Zoll-Netbook mit Linux und Splashtop
Mitte November soll das Ideapad S10e von Lenovo in den Handel kommen und wahlweise mit Suse Linux Enterprise Desktop 10 (basierend auf dem etwas älteren openSUSE 10.0) oder Windows XP ausgeliefert werden. Die technischen Daten umfassen wie gewohnt einen Intel-Atomprozessor mit 1,6 GHz und bieten auf einer 4-GB-Solid-State-Disk oder einer 160-GB-Festplatte Platz für eigene Daten. Das Display misst 10,2 Zoll bei 1024x600 Bildpunkten. Die Besonderheit an dem Gerät ist die Splashtop-Technologie, über die man ein integriertes Linux starten kann, über welches man dann Zugriff auf Web, Chat und E-Mail hat.

HP announces $399 Mini 1000 netbook and MIE Linux
Auch HP bringt mit dem Mini 1000 ein neues Gerät auf den Netbook-Markt. Im Gegensatz zum Mini-Note 2133, in welchem ein VIA-Prozessor arbeitete, kommt nun wie bei fast allen Anbietern Intels Atom-CPU zum Einsatz. Das Gerät gibt es in verschiedenen Ausführungen, wobei der Speicherausbau von 512 MB bis 2 GB reicht und eine 8-GB- oder 16-GB-SSD integriert ist. Das Display hat eine Größe von 8,9 oder 10,2 Zoll bei 1024x600 Pixeln. Als Betriebssystem wird ein angepasstes Ubuntu mit HPs "Mobile Internet Experience (MIE)" benutzt.
Weitere Berichte: HP Mini 1000 netbook has Ubuntu

Software

Android-Handy mit Sicherheitsleck
Kaum wird Googles Android Software auf T-Mobiles G1 weit verbreitet, taucht die erste große Sicherheitslücke auf. Aufgrund der Sicherheit gibt es noch keine genauen Angaben, welcher Softwareteil genau betroffen ist und wie die Lücke ausgenutzt wird, aber laut Independent Security Evaluators (ISE) soll es Angreifern möglich sein, fremden Code auf das Handy zu laden und zu starten. Angreifbar wäre aber "nur" der Browser, sodass man Passwörter und Formulardaten auslesen könnte.

OpenMoko's OM2008.9 for the Neo FreeRunner
Einer der Kritikpunkte von OpenMokos Neo Freerunner war die teilweise instabile oder unvollständige Software. Mit Update OM2008.9 soll sich dies etwas gebessert haben. Anstelle der durchlaufenden Bootmeldungen gibt es nun einen Bootscreen; an der Bootzeit von zwei bis drei Minuten scheint sich aber nichts geändert zu haben. Die Oberfläche hat sich leicht verändert, die Anwendungen darunter sind aber nach wie vor etwas fehlerhaft. Vor allem mit der WiFi-Verbindung gibt es einige Probleme. Verbesserungsfähig ist weiterhin auch die Sprachqualität. Sowohl beim Anrufer, als auch beim Anrufenden kommt das Signal oft nur rauschend an. Touchscreen-Bedienung per Finger ist nach wie vor nicht so leicht möglich und der Akku hält nur sechs bis sieben Stunden (im Standby). Der größten Mangel wird aber in der Bildschirmtastatur gesehen, die sich nur sehr umständlich bedienen lässt. Es ist also noch ein weiter Weg für OpenMokos Open-Source-Telefon.

Linux und Open Source

Ubuntu Open Week Mon 3 Nov - Fri 7 Nov 2008
Vom 3. bis 7. November 2008 ist wieder Ubuntu Open Week. In dieser Zeit finden im IRC Treffen statt, bei denen Ubuntu-Entwickler aktuelle Entwicklungen oder Prozesse erklären und auf Fragen antworten. Neben dem Thema Packaging gibt es einzelne Vorträge und Gespräche, die sicherlich interessant werden dürften, darunter "Ubuntu on Ultra Mobile PCs", "Debian and Ubuntu", "Ubuntu Netbook Remix Overview" und natürlich das immer beliebte "sabdfl Question and Answer" als Fragestunde mit Mark Shuttleworth.

Sonstiges

Ablieferung von Netzpublikationen: "Stillhalten und nichts machen"
Die "Verordnung zur Pflichtablieferung von Medienwerken an die Deutsche Nationalbibliothek" hat letzte Woche für ordentlich Trubel gesorgt. Das Gesetz ist seit einem Jahr in Arbeit, trat aber erst vor kurzem in Kraft. Laut Gesetzestext müsse eigentlich jeder, der redaktionelle Inhalte (dazu zählen auch Blogs, Foren etc.) erstellt, diese an die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) senden. Die DNB gab aber nun Entwarnung, dass dem vorerst (!) nicht so ist, da man nicht die Kapazitäten hat, um alles zu archivieren. Daher soll jeder erst einmal in Ruhe abwarten. Nur, wenn die DNB nachfragt, müsse man einige Angaben zur Webseite machen. Die DNB ist dabei auch weniger an privaten Blogeinträgen interessiert, sondern vielmehr an Online-Publikationen der Verlage, die (im Gegensatz zu den Printmedien) bisher nicht von der Archivierung betroffen waren.