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Open-Source-Aussage des Jahres 2008

Okay, die Überschrift ist etwas hochtrabend, da ich hier sicher keine Wahl veranstalten werde. Der technische Leiter der Linux Foundation und Kernel-Entwickler Theodore Ts'o hat aber in meinen Augen einen der wichtigsten Sätze des Jahres 2008 gesagt:

I consider people to be more important than computers, hardware or software.

Das ist etwas, was viele Linux-Anhänger bzw. allgemein Anhänger irgendeiner Sache vergessen. Natürlich ist Open Source und Freie Software wichtig, aber wichtiger als die Menschen, die sie verkörpern? In vielen Linux-Communities sieht man eine "Friss oder Stirb"-Mentalität. Wenn man da das Wort "Windows" erwähnt, wird man gleich ausgebuht oder nicht mehr ernst genommen. Etwas mehr Toleranz wäre in einigen Kreisen sehr schön. Vielleicht wäre das ja ein guter Vorsatz für das Jahr 2009 ...

Vorausgegangen war im übrigen ein Streit in der Debian-Community, wie offen man die neue Distribution "Lenny" denn nun machen wolle. Ted Ts'o prangert dabei an, dass die Debian-Community zu keinerlei Kompromissen bereit sei, was Freie Software angeht. Ich denke, würde man die Regeln etwas lockern (z.B. proprietäre Treiber dort zulassen, wo es eben kein freies Pendant gibt), würde sich Linux wesentlich besser verbreiten. Man sollte danach nur eben nicht das Ziel aus den Augen verlieren und diese unfreie Komponente durch eine freie ersetzen.

ATI ist nicht offen genug, da nehm ich Nvidia?

Ab und zu kann ich die Linux-Anhänger nicht verstehen. Vorgestern veröffentlichte ATI Code für seine neuesten Chips R600 und R700, der die 3-D-Funktionen anspricht. Das ist wie immer eine positive Meldung, da es den Weg zu echten Open-Source-Treibern für ATI-Karten weiter fortschreiten lässt.

Umso verwunderlicher sind dann Reaktionen wie diese. So wie ich das lese, beschwert sich der Blogger zum einen, dass obwohl der Code doch schon ein paar Stunden verfügbar ist, die Ubuntu-Jaunty-Pakete noch nicht aktualisiert sind. Gegebenenfalls habe ich das auch falsch verstanden, aber sind die Anforderungen an die Entwickler da nicht etwas zu hoch?

Zum anderen schreibt er zum Schluss, dass er die Ernsthaftigkeit von AMD, Linux zu unterstützen, anzweifelt - mit dem Resultat dann doch lieber zu Nvidia zu wechseln. Aha, das klingt logisch: Anbieter A ist mir nicht offen genug, da nehm ich lieber Anbieter B, der wenigstens konsequent nicht offen ist und auch keine Anstalten macht, das zu ändern.

Dann würde ich sagen: Linux ist mir nicht offen genug (viele proprietäre Treiber oder keine vernünftigen offenen Alternativen), dann nehm ich doch lieber Windows. Da kann man nur noch Kopf schütteln ...

Nachtrag: Aufgrund eines anderen Blogeintrags muss ich noch etwas ergänzen. Es ist selbstverständlich okay, dass man als Linux-Nutzer Nvidia-Karten nutzt und kauft. Jeder sollte grundsätzlich die Hard- und Software nehmen, mit der er am besten zurechtkommt. (Und wenn das eben Windows ist, dann sei es so.) Sich aber über eine Sache A aufzuregen, um dann zur Sache B zu wechseln, die das Ganze noch schlechter oder gar nicht umsetzt, ist nicht okay.

Ubuntu-Wockenrückblick doch tot?

Vor genau einem Monat habe ich schon den Tod des Ubuntu-Wochenrückblicks bei Ikhaya "vorausgesagt". Mathias, der Hauptinitiator des UWR, hat in seinem Blog nun die (nicht vorhandene) Mitarbeit der letzten Wochen beklagt und mehr oder weniger auch gleich den kommenden Tod mit angekündigt.

Eigentlich läuft es bei solchen Projekten fast immer gleich. Am Anfang stehen ein oder zwei Leute, die eine gute Idee haben. In den ersten paar Wochen ist die Community begeistert und arbeitet mit, danach flaut das ab und nach einiger Zeit arbeiten die ein oder zwei Leute, die das Projekt gegründet haben, nur noch allein daran. Neben der fehlenden Mitarbeiter gibt es dann auch keinerlei Reaktionen mehr auf die Arbeit und wenn, dann ist es nur destruktive Kritik. Zum Schluss haben die Initiatoren absolut keine Lust mehr sich zum Hampel für alle zu machen und investieren ihre Zeit lieber in etwas Sinnvolleres.

Ach, falls jemand auf die Idee kommt, die geringe Beteiligung liegt an der Weihnachtszeit, den kann ich beruhigen, dass dieses Community-Verhalten (in jeder Community im übrigen) zu jeder Jahreszeit, in jeder Nation und auf jedem Punkt der Welt zu beobachten ist.

Jedenfalls kann ich abschließend nur sagen, dass ich dem UWR nicht hinterherweinen würde, wenn er nicht mehr existiert. Nicht, weil er schlecht ist, sondern aus dem Grund, den Mathias auch angegeben hat: "Die, die derzeit daran mitarbeiten, brauchen ihn eigentlich nicht, da sie über das Lesen der gängigen Nachrichtenportale über Geschehen informiert sind." Und so ist es tatsächlich. Es gibt sehr selten eine News im UWR, die ich nicht schon (meist in zigfacher Ausführung in x Newsportalen) gelesen habe.

Mathias, ich wünsch Dir alles Gute, aber zur Zeit lohnt der UWR die Arbeit echt nicht. Das sage ich natürlich nicht ohne Hintergedanken, denn die freie Zeit kann er besser in freiesMagazin investieren oder - wenn ich Sklaventreiber mal gut drauf bin - mit seiner Familie verbringen, was vor allem in der aktuellen Zeit wesentlich wichtiger ist als jedes Community-Projekt.

freiesMagazin-Umfrage gestartet

Damit freiesMagazin auch in Zukunft gute und interessante Berichte bringen kann, hat man eine Umfrage gestartet, mit der man mehr von den Lesern erfahren möchte, vor allem, wie diese über das Magazin denken.

Jeder kann, darf und soll an der Umfrage teilnehmen, die ca. 15 Minuten dauert. Persönliche Daten werden dabei nicht gespeichert, Cookies und JavaScript müssen aber aktiviert sein.

Die Umfrage läuft voraussichtlich bis Ende Januar, im März soll es dann die Ergebnisse geben.

Ich bin gespannt, wie viele der ca. 10.000 Leser abstimmen werden ...

Link zur Umfrage

freiesMagazin 12/2008 erschienen

Natürlich ist freiesMagazin nicht heute, sondern schon vor zwei Wochen erschienen. Weil WordPress aber leider das Design mit einer der letzten Versionen umgestellt hat, klicke ich grundsätzlich auf den Knopf "Write a New Page" anstelle "Write a New Post" (zumal die auch noch sehr ähnlich aussehen). Hier also die eigentliche Meldung vom 7. Dezember 2008:

Heute ist die Dezemberausgabe von freiesMagazin erschienen. Falls man hinter einer Firewall sitzt, die FTP nicht zulässt, ist das Magazin auch per HTTP-Zugriff auf das FTP-Verzeichnis zu erreichen.

Auch diesen Monat gibt es wieder eine HTML-Ausgabe für Mobilgeräte ohne Bilder und mit Bildern (ca. 1,1 MB). Unter der Adresse http://freiesmagazin.de/mobil/ findet man immer die aktuelle und alle bisher erschienenen Mobil-Ausgaben.

Inhalte der Ausgabe 12/2008 sind u.a.

  • Arch Linux auf dem Asus Eee PC 901
  • Die Ports-Sammlung unter FreeBSD/PC-BSD schnell und effektiv nutzen
  • Das Synchronisationstalent Dropbox
  • Der Linux-Screenreader Orca
  • Kurztipp: Free Icon-To-Speech sorgt für Kommunikation
  • Barrierearme Websites
  • Der humanitäre Gedanke hinter der Barrierefreiheit
  • Veranstaltungskalender, News, Leserbriefe und vieles mehr

Das vollständige Inhaltsverzeichnis findet man auf der Webseite der aktuellen Ausgabe. Leserbriefe mit Lob, Kritik, Anregungen oder Fragen können an die Redaktion geschickt werden.

Wer jeden Monat an die neue Ausgabe erinnert werden will, kann auch den RSS-Feed abonnieren. Auf der Magazin-Seite können die letzten drei Ausgaben von freiesMagazin abgerufen werden, ältere Ausgaben findet man im Archiv.

Der Wochenrückblick endet hier

Seit über einem Jahr habe ich wöchentlich versucht interessante Nachrichten aus der Linux- und Open-Source-Welt kurz in einem Wochenrückblick zusammenzufassen. In den letzten Wochen habe ich dazu aber leider keine Zeit und - was wichtiger ist - keine Muse mehr.

Aus diesem Grund stelle ich den öffentlichen Wochenrückblick ein. Ich werde aber nach wie vor Daten und Informationen für die Distributions- und die Mobilübersicht in freiesMagazin sammeln, die der geneigte Leser dann natürlich monatlich dort nachlesen kann.

[Update] Creative-Commons-Umfrage zur Non-Commercial-Lizenz

Creative Commons stellt heutzutage wohl die am weitesten verbreitete Lizenz für freie Inhalt dar. Auch ich veröffentliche meine Blogbeiträge unter der CC-BY-SA 3.0. Die Buchstaben heißen dabei:

  • BY - Namensnennung (Attribution): Der Name des Autors muss bei einer Weiterverwendung genannt werden.
  • SA - Gleiche Lizenz (Share Alike): Ein abgeleitetes Werk muss unter gleicher Lizenz erscheinen.

Daneben gibt es noch zwei weitere einschränkendere Kürzel, die man verwenden kann:

  • ND - Keine Ableitung (Non Derivative): Es ist nicht erlaubt, das Werk abzuleiten und weiterzuverarbeiten.
  • NC - Nicht Kommerziell (Non Commercial): Es ist nur eine nicht kommerzielle Nutzung erlaubt.

Wobei BY, SA und ND klar definiert sind, ist die Definition und vor allem die Auslegung des nicht kommerziellen Zusatzes den meisten Nutzern nicht geläufig. Creative Commons definiert den Zusatz so:

Die Rechteeinräumung [...] gilt nur für Handlungen, die nicht vorrangig auf einen geschäftlichen Vorteil oder eine geldwerte Vergütung gerichtet sind.

Frei gesagt: Wenn man damit direkt oder indirekt Geld verdient, ist es kommerziell, wobei ein Gewinn erwirtschaftet werden muss.

Viele Anwender und Lizenznutzer sehen das aber ab und zu etwas anders. Ist es zum Beispiel einem Lizenznehmer (also jemand der das NC-lizenzierte Werk weiter nutzt) erlaubt, dieses in seinem Blog zu verwenden, welches durch zahlreiche Werbebanner finanziert wird? Ist die Veröffentlichung in einem Buch erlaubt, welches zu einem geringen Preis erscheint? Oder wenn der Preis nur die Selbstkosten deckt?

Creative Commons will diese Frage ein für allemal klären und hat dafür ein sehr ausführliche Umfrage erstellt, bei der man seine Einschätzung und Definition der NC-Lizenz angeben kann. Viele Fallbeispiele wie die drei Fragen oben müssen bewertet werden. Die Umfrage dauert ca. 15 bis 25 Minuten und ist in englischer Sprache gehalten. Sie läuft aber nur noch bis morgen, den 7. 14. Dezember 2008.

Update: Es können nur Benutzer über 18 Jahre teilnehmen. Wahrscheinlich weil diese erst als rechtliche Personen angesehen werden. Zusätzlich wurde die Umfrage um eine Woche verlängert..

Link zur Umfrage

Quelle: OStatic

Probleme mit Jabber-Servern von GMX und WEB.DE

Seit circa zwei Monaten gibt es bei sehr vielen Nutzern Probleme mit den Jabber-Servern von GMX und WEB.DE. Das Problem äußert sich leider dadurch, dass es sich nicht äußert, da keine Probleme auftreten. Der Jabber-Nutzer wird nämlich von den meisten anderen Kontakten nicht mehr online gesehen und Nachrichten, die er verschickt, kommen nicht an.

Daher mein Hinweis an alle GMX- und WEB.DE-Jabber-Nutzer: Wenn Euch seit ein paar Wochen niemand mehr antwortet, ist das (in den meisten Fällen) nicht bös gemeint. Die Nachrichten kommen einfach nicht an!

Und mein Hinweis an alle anderen Jabber-Nutzer: Wenn Ihr in Eurer Kontaktliste Leute habt, die Euch seit langem nicht geschrieben haben und auch nicht online waren, überprüft die Jabber-ID. Ich habe so immerhin drei meiner Jabber-Kontakte auf das Problem hinweisen können.

Leider findet man zu diesem Problem sehr wenig im Netz. GMX und WEB.DE schweigen sich hier besonders aus. Betroffen ist laut Hörensagen aber auch der Miranda-Client unter Windows. Die GMX- und WEB.DE-eigenen Clients sollen funktionieren. Wir wollen da aber mal nix Böses unterstellen ...