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Auf Google verzichten, Teil 3

Via Bernd bin ich auf eine nette Webserie gestoßen, bei der Google als Mitbewohner in einer WG zieht. Es ist interessant, wie schnell sich einige Mitbewohner an Google gewöhnen und von ihm abhängig werden. Andere wiederum sehen das ganze sehr skeptisch - wie im echten Leben auch. Ich bin wohl der Zimmergenosse, der lieber auszieht, als sein Leben an Google zu verkaufen.

Und ja, ich bin mir der Ironie bewusst, dass diese Google-kritische Serie auf YouTube veröffentlicht wird.

OptOutDay - Daten bei Meldebehörden sperren

Ja ja, ich schaue grad Ehrensenf ... ;)

Die Piratenpartei hat die Aktion OptOutDay gestartet. Unter OptOut und OptIn versteht man Verfahren, die entweder alles zulassen, außer man definiert eine Ausnahmen (OptOut) oder alles verbieten, außer man gibt ausdrücklich eine Erlaubnis (OptIn). Bei der Meldebehörde (also Einwohnermeldeamt) gilt leider das OptOut-Verfahren. Das heißt, die Daten werden munter weitergegeben, wenn man nicht dagegen Einspruch erhebt.

Die Piratenpartei in Hameln hat nun eine Aktion gestartet, dass man bei seiner Meldebehörde Einspruch gegen dieses Vorgehen einlegt. Dazu gibt es meist eigene Formulare (z.B. "Widerspruch gegen die Weitergabe Ihrer Daten”) auf der Gemeinde, die man sich dort besorgen kann.

Ich halte das für eine gute Idee, denn ich frage mich immer noch, wie manchmal Firmen an meine Adresse kommen, um Werbung zu verschicken, ohne dass ich denen meine Daten habe zukommen lassen. Vor allem nach einem Umzug ist so etwas sehr seltsam ...

Update: Grüner Datenschutzsommer 2009

Auch wenn die Piratenpartei selbst nicht in den Bundestag einziehen wird (vermute ich mal), hat die Partei doch gezeigt, dass es einige Themen gibt, die uns Netzbürger doch interessieren. Und da ist es nur gut, wenn andere Parteien sich auch diesen Themen annehmen.

So haben die Grünen zum Datenschutzsommer 2009 aufgerufen. Bei der Kampagne will man aufgrund der Informationellen Selbstbestimmung und der Selbstauskunft §34 BDSG diverse Mobilfunkanbieter anschreiben und im Namen der Kunden Auskünfte zu gespeicherten Daten sowie deren Verarbeitung und Benutzung einholen. Das Ganze klappt natürlich nur im großen Stil, wenn genügend mitmachen.

Wer sich nicht für die Kampagne registrieren will, kann sich auch dieses Musterschreiben vornehmen und bei seinem Mobilfunkanbieter selbst anfragen. Es ist sicherlich interessant, was die so über einen speichern und an wen die Daten wandern.

Ich selbst kann "leider" nicht teilnehmen, da ich Pre-Paid-Karten nutze und somit bei dem Mobilfunkanbieter nirgends eine Adresse oder Ähnliches hinterlassen musste. Wer bei der Aktion mitmacht, kann sich aber mal hier im Blog melden. Mich würde die Antwort der Anbieter interessieren.

Bei heise gibt es noch ein paar Hintergrundinformationen zu der Aktion.

Update 26.08.2009: Damit einheim geht auch die angestrebte Klage eines Mitglieds des Bundesvorstand der Grünen. Interessant ist die Aussage eines Telekomsprechers, dass man die Daten nicht herausgibt, "um möglichen Missbrauch zu verhindern". Ich werde also vor mir selbst geschützt? Na, das ist ja mal was ...

Auf Google verzichten, Teil 2

Eine Woche ist es her, dass ich zum Google-Verzicht aufgerufen habe. Wie Mathias will ich ein kurzes Resümee ziehen:

Größtenteils konnte ich auf alle Google-Dienste verzichten, allein auf YouTube bin ich aufgrund diverser Links im Netz leider öfters gelandet - und hängen geblieben. Ansonsten habe ich aber nichts vermisst, da ich Google Dienste eben auch vor dem Aufruf nicht genutzt habe.

Wie lief es denn bei Euch ohne Google?

Die Meinung mehrere Suchmaschinen zu nutzen kann ich im übrigen nicht unterschreiben. Je nachdem, was man sucht, wird man bereits heute mit Suchergebnissen erschlagen und muss sich durch die relevanten Treffer wühlen. Das gleiche dann mal 4 wäre zumindest für mich unerträglich - ich hätte irgendwann keine Lust mehr, die Suchergebnisse zu lesen.

Auf Google verzichten

Die meisten, die Google und dessen Dienste nutzen, werde diesen Aufruf vielleicht gar nicht verstehen. Bekannt ist, dass Google ein Quasi-Monopol hat, wobei ich der Meinung bin, dass zumindest auf dem Suchmaschinenmarkt das "Quasi" gestrichen werden kann. Und Google hat mehr Standbeine als ein Kraken Arme hat (Ehe wer bei Wikipedia nachschaut, es sind acht.), denn in fast jedem digitalen Markt ist man aufgestellt.

Monopole sind aber grundsätzlich schlecht, denn sie schränken die Wahl der Nutzer ein und stärken die Macht der Monopolisten über den Benutzer. Google will zwar nicht an unser Geld, aber an unsere Daten. Sollte Google mit ihrem Betriebssystem Chrome OS erfolgreich werden, ist der gläserne (digitale) Benutzer keine Utopie mehr.

Aus dem Grund hat Albrecht Ude den Blog Eine Woche ohne gegründet. Er ruft darin auf, eine Woche auf alle Google-Dienste zu verzichten. Für mich stellt das kein Problem dar, da ich Google seit einem Jahr nicht mehr nutze. Es gibt in der Tat andere Suchmaschinen, die ebenfalls verwertbare Ergebnisse liefern. GoogleMail-Nutzer sind selbst schuld, die können am Test gar nicht mitmachen, selbst wenn sie wollten. Wobei E-Mails lesen heutzutage auch absolut überbewertet wird. ;)

Albrecht Ude zeigt in seinem Blog aber auch zahlreiche Google-Alternativen, was die Websuche, Bildersuche, Landkartendienst und Nachrichtendienst angeht. Wer teilnehmen möchte, kann seine Erfahrungen in Udes Blog hinterlassen.

Mich interessiert natürlich auch, wie die Meinungen dazu sind, denn ich habe mir schon oft die Frage gestellt: Bricht das Internet zusammen, sollte Google mit einem Fingerschnipp nicht mehr existieren? Ich kenne einige Leute, die zumindest das Internet nicht mehr "bedienen" könnten, weil sie keine andere Suchseite außer Google kennen. Gehört Ihr etwa auch zu diesen Abhängigen?

PS zu diesem Kommentar: WordPress ist sicherlich weit verbreitet, hat aber kein Monopol, wie ich finde. Es gibt zahlreiche Alternativen, die im Gegensatz zu den Google-Alternativen auch genutzt werden. Dirk Deimeke bzw. Ute Hauth hatten dazu auch einmal Umfragen gestartet.