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Internetsperren - Die Todgeweihten grüßen Dich

Unkraut vergeht nicht und schlechte Gesetze wohl auch nicht. Obwohl vor ein paar Tagen noch die Meldung herumging, dass Schwarz-Gelb von ihren Plänen für Internetsperren abrückt und das Zugangserschwernisgesetz komplett streichen will, hat sich unser Bundespräsident Horst Köhler in der Zeit wohl hinter einem ziemlich großen Stein versteckt und das Gesetz unterschrieben, womit es nun offiziell in Kraft tritt.

Was eben umso lustiger ist, weil es zum einen ja ein Jahr nicht angewendet werden soll und von der aktuellen Regierung eh nicht mehr gewollt ist. Interessanterweise sind inzwischen alle Parteien gegen das Gesetz - also auch die, die es vor einem halben Jahr mehrheitlich beschlossen haben.

Da muss sich in der Politik echt niemand mehr wundern, wenn die Wähler am Wahlsonntag lieber daheim bleiben.

Google ist böse, Teil 8341

Google denkt sich ja alle Nase lang einen neuen Dienst aus, der dabei helfen soll, weitere Nutzerdaten zu sammeln. Wie man bei Spiegel Online nachlesen kann, ging Google mit Buzz aber einen "kleinen" Schritt zu weit.

Dabei ist es nicht mal die Datensammelwut Googles, die das Problem war. Damit haben sich die Google-Nutzer offensichtlich abgefunden. Aber dass alle Kontakte, Aufenthaltsorte und Aktivitäten jedem zugänglich gemacht werden, ging den Nutzern dann wohl doch zu weit.

Der "Vorfall" zeigt in meinen Augen aber sehr schön, was man mit Google alles Schönes anstellen kann. Da ist es kein Problem, ein Aufenthaltsprofil eines Nutzers zu erstellen, wenn der von seinem Mobilgerät aus "buzzt". Nettes Feature, interessiert die Polizei sicherlich auch. ;)

Auf alle Fälle ist das wieder ein Grund mehr, keine Google-Dienste zu nutzen. Interessant ist, dass Google hier aber immer selbst die besten Argumente gegen ihre eigenen Dienste liefert ...

Im Übrigen: Facebook ist nicht viel besser. Die speichern sogar Informationen über Nutzer, die gar kein Facebook nutzen. Ich hoffe inständig, dass meine Freunde noch etwas bei Verstand sind und ihre Daten (also eher meine Daten) dort nicht hinterlegt haben.

Internetsperren gestorben?

Erst SourceForge und dann das: Schwarz-Gelb rückt von Internetsperren ab. Ich hoffe, ich träume nicht ...

Wie es ausschaut, sind ein paar Leute in der CDU zu Sinnen gekommen und wollen das Zugangserschwernisgesetz ("Internetsperren") ersatzlos streichen. Statt einer Sperrung sollen solche Seiten nun gelöscht werden - das, was vor der Bundestagswahl laut Frau von der Leyen nicht möglich gewesen sei. Man merkt daran gleich wieder, was diese Dame damals wirklich wollte.

Ich hoffe, dass geht nun wirklich alles so über die Bühne, Herr Köhler zerreißt die aktuelle Gesetzesvorlage, das BKA hält die Finger still und die ISPs sperren nicht.

Das Ganze ändert aber nichts an meiner Meinung über Arcor/Vodafone und die anderen vier Unterzeichner der Sperrverträge. Vorauseilender Gehorsam ohne gesetzliche Befugnis kann ich nicht tolerieren.