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Sintel

Titel

Sintel

Genre

Animation, 2010

Sprecher

Halina Reijn, Thom Hoffman

Regisseur

Colin Levy

Länge

15 min

Trailer

Englisch

Lange hat es gedauert, bis der Open-Source-Film Sintel der Blender Foundation fertig war. Und noch länger hat es gedauert, ehe die vorbestellbaren DVDs versandt wurde. Nun liegt ein Exemplar zur Rezension vor.

Sintel-Cover

Titelbild für das Magazin „3D World“. (C) Blender Foundation (CC-BY-3.0)

Ein paar Hintergrundinformationen

Blender ist ein Open-Source-Programm zur Erstellung von 3-D-Modellen. Mit Hilfe der Software wurden in
der Vergangenheit bereits großartige, freie Filme wie Elephants Dream und Big Buck Bunny erstellt.

Im Mai 2009 rief das Blender-Projekt erneut zum Mitmachen auf. Unter dem Codenamen Durian (Die Blender-Projekte erhalten immer Früchte als Codename.) wurde nur die Informationen gestreut, dass es sich um einen Film für junge Erwachsene handelt, welches in einem Fantasy-Szenario spielt und ein Mädchen als Protagonistin hat.

Ende Juni stand dann das vorläufige Team fest und der Vorverkauf der DVDs startete Ende Juli. Bis dato war immer noch nicht bekannt, um was es sich bei Durian für einen Film handeln wird. Die Macher waren also stark auf die Unterstützung der Community angewiesen, ohne zu verraten, um was es geht. Die Rechnung ging am Ende auf, es gab 1700 Vorbestellungen bis zum Stichtag 15. September 2009. Wer bis dahin die DVD vorbestellte, wurde am Ende des Films in den „Credits“ erwähnt. Daneben wurde das Projekt aber auch von der Niederländischen Filmförderung und Firmen wie DivX finanziell unterstützt.

Ende Oktober 2009 wurde der offizielle Name des Filmes bekannt gegeben: Sintel. Auch die finale Charakterzeichnungen der gleichnamigen Heldin wurden damals veröffentlicht. Allgemein ist positiv zu erwähnen, dass das Durian-Team die ganze Produktionszeit über ihr Publikum immer gut informiert hielt. In den anderthalb Jahren von Ankündigung bis zur Auslieferung der DVDs gab es im Blog fast 200 Postings, die Konzeptzeichnungen, Animationen und kleine Vorschauen auf den Film zur Verfügung stellten.

Auch wenn es im Blog der Entwickler immer Updates gab, waren alle auf den offiziellen Sintel-Trailer gespannt, der im Mai 2010 veröffentlicht wurde. Die Reaktionen darauf waren meist positiv und der Premiere auf dem Niederländischen Filmfestival Ende September 2010 stand nur wenig im Weg.

Am 1. Oktober 2010 war es soweit: Sintel wurde veröffentlicht. Auf der Downloadseite kann man sich den Film auf YouTube anschauen oder direkt als DivX, MP4 oder OGV herunterladen. Dabei stehen auch Untertitel für verschieden Sprachen zur Verfügung. Auf YouTube hatte der Film nach einem Monat fast die Zwei-Millionen-Marke erreicht. Ein echter Erfolg für die Macher des Films.

Am 23. Oktober 2010 waren dann auch die DVDs versandfertig und wurden an die bis dahin 3300 Vorbesteller ausgeliefert, sodass diese auch endlich in den Genuss des Filmes kommen konnten (soweit sie wirklich solange warten wollten).

Sintel-Portrait

Konzeptzeichnung: Sintel. (C) Blender Foundation (CC-BY-3.0)

Der Film

Wie oben bereits erwähnt, richtet sich Sintel eher an junge Erwachsene und ist dadurch auch wesentlich düsterer als die Vorgängerfilme Elephants Dream und Big Buck Bunny.

Sintel ist ein junges Mädchen, welches in den Slums der Stadt Ishtar aufwächst. Eines Tages trifft sie auf ein verletztes Drachenbaby, welches Sintel gesund pflegt. Die zwei sind nicht mehr zu trennen, bis ein großer Drache erscheint und den kleinen Scales getauften Drachen entführt. Mutig tritt Sintel die lange Reise an, um Scales zu retten.

Der 15-minütige Kurzfilm schafft es trotz der kurzen Laufzeit eine epische Geschichte zu erzählen, indem er sich auf die wichtigen Dinge wie Charaktere konzentriert. Auch wenn Sintel im Film von Ishtar aus durch die Wüste und Dschungel bis hin zu schneebedeckten Bergen reist, sind diese Szenen meist sehr kurz und hätten ansonsten den Rahmen des Projektes gesprengt.

Im Film gibt es nur zwei Darsteller mit Sprechrollen: Zum einen natürlich Sintel, die von Halina Reijn gesprochen wird. Daneben gibt es noch einen Schamanen, gesprochen von Thom Hoffman, auf den Sintel am Anfang des Films trifft. Beide beherrschen ihre Rollen überaus gut und sowohl die schönen, wie auch die traurigen Momente des Films werden emotional zum Zuschauer herübergebracht.

Dadurch, dass es wenig Sprechpassagen gibt, ist die Musik zur Untermalung im Film natürlich umso wichtiger. Jan Morgenstern hat mit dem Score (so bezeichnet man untermalende Musik in einem Film ohne Gesang) hervorragende Arbeit geleistet, wovon sich jeder selbst überzeugen kann, da die Musik als EP zum Download bereit steht. Ebenso herausragend ist das offizielle Lied zum Film, welches im Abspann zu hören ist. Die deutsche Sängerin Helena Fix steuert den Song „I Move On“ bei, den man ebenfalls auf YouTube finden kann.

Ganz im Zeichen von Freier Software wird sowohl der Film als auch die Musik unter Freien Lizenzen veröffentlicht. Der Film (und das meiste
dazugehörige Material wie Bilder, Screenshots etc.) unterliegt dabei der Creative-Commons-Lizenz CC-BY-3.0, das heißt man kann Sintel auch kommerziell vertreiben und den Film verändern, solange die Blender Foundation als Urheber genannt wird. Die Musik ist etwas restriktiver und wird unter der CC-BY-NC-ND-3.0 vertrieben. Mit der Lizenz darf man die Musik des Films frei verteilen, solange man Jan Morgenstern als Urheber angibt, eine kommerzielle Verwertung oder Remixe der Musik sind dabei nicht erlaubt (wobei vor allem die zweite Einschränkung sehr schade ist).

Sintel-Konzept

Konzeptzeichnung: Babydrache Scales. (C) Blender Foundation (CC-BY-3.0)

DVD-Ausstattung

Die DVD-Box von Sintel enthält 4 DVDs. Die erste DVD enthält die NTSC-Version des Film, die für amerikanische Fernseher geeignet ist. In Europa nutzt man in der Regel die PAL-Version, die auf der zweiten DVD zu finden ist. Der Film ist auf der DVD mit Untertiteln für Englisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch, Polnisch, Französisch, Portugiesisch und Holländisch ausgestattet.

Als Extras findet man eine einstündige Dokumentation zum Film, in der die Macher die Entstehungsgeschichte von Sintel erzählen und über die Monate hin die Entwicklung mit Videobotschaften kommentiert haben. Daneben ist der Film auch mit zahlreichen Kommentarspuren ausgestattet, auf denen sowohl der Regisseur Colin Levy, als auch Drehbuchautorin Esther Wouda und viele andere aus dem Team zu Wort kommen. Zu guter Letzt gibt es noch drei Outtakes, die es nicht in den Film geschafft haben bzw. deren Szenen im Film verändert wurden.

Mehr Bonusmaterial findet man auf der dritten DVD. Im Ordner blender findet man eine angepasste Blender-Version, mit der Sintel erstellt wurde. Eine offizielle Version soll es dazu später aber noch auf der Webseite zum Download geben.

Der extras-Ordner enthält einige sehr interessante Filme und Grafiken. So findet man dort eine Split-Darstellung des Films, bei der Storyboard, Layout, Animation und Rendering dargestellt sind. So sieht man, wie sich der Film im Laufe der Zeit entwickelt hat. Ebenso gibt es das komplette Storyboard anzuschauen und sehr viele Konzeptzeichnungen. Was viele Blender-Fans freuen wird, sind die Tutorials, die die Entwickler zur Verfügung stellen. In etwa vier Stunden Laufzeit wird erklärt, wie man die Animationen oder Texturen für Sintel gestaltet hat. Für HD-Fans findet sich im Ordner "movie" der Film auch noch einmal in höher aufgelösten Versionen mit bis zu 2048 Pixeln.

Die vierte DVD enthält die Blender-Daten, mit dem Sintel erstellt wurde. Da nicht alles auf die DVD gepasst hat, sind auch noch einige Blender-Daten auf der PAL-DVD zu finden.

Sintel-DVDs

4 DVDs findet man in der DVD-Hülle.

Fazit

Sintel ist ein herausragender Animationsfilm, der den Stand der Technik von Blender zeigt, sich aber auch nicht vor anderen großen Studios wie Pixar und Disney verstecken muss, zumal die finanziellen Mittel kleiner sind. Bei der Produktion haben alle Beteiligten großartige Leistungen erbracht, die am Ende zu einem wirklich freien Film führten.

Lohnt sich der Kauf der DVD? Um das Blender-Projekt zu unterstützten selbstverständlich. Aber auch so erhält man für 34 Euro eine pralle Sammlung mit Zusatzmaterial, die man sich so im Netz erst einmal zusammensuchen müsste. Auch wenn die Bandbreite etwas schwach ist und man den Film trotzdem in HD sehen möchte, empfiehlt sich ein Kauf.

Sintel-Frame

Einzelner Frame aus dem Film. (C) Blender Foundation (CC-BY-3.0)

Full Circle Magazine 42 erschienen

Gestern ist die 42. Ausgabe des englischsprachigen Magazins Full Circle Magazine erschienen. Themen dieser Ausgabe sind unter anderem

  • Command and Conquer: Kommandozeilenhelfer
  • Python-Programmierung – Teil 16: Unterschiede zwischen Python 2.x und 3.x
  • freiesMagazin-Programmierwetbewerb: Right2Live
  • Virtualisierung – Teil 5: Arch Linux
  • Fotos organisieren mit Shotwell
  • Review: moonOS und Kubuntu 10.10
  • Interviews: André Gondim, Vid Ayer
  • Ubuntu Games: Penumbra Overture
  • Top 5: GNOME-Alternativen
  • News, Leserbriefe und mehr

Links: Webseite, Forum und Wiki

Danke noch einmal an FCM-Chefredakteur Ronny, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, den Wettbewerb auch den englischsprachigen Lesern nähe zu bringen. Mal schauen, ob sich dadurch mehr Teilnehmer finden.

Update: Umfrage zum freiesMagazin-Programmierwettbewerb

Bei freiesMagazin gibt es eine Umfrage zum aktuellen Programmierwettbewerb, über den ich auch berichtet habe.

Nach einiger Überlegung habe ich mich gefragt, ob die Türen wirklich einen taktischen Mehrwert zum Spiel beitragen oder die Regeln nur verkomplizieren, wodurch natürlich unnötiger Programmieraufwand für die Teilnehmer entsteht. Vor allem das „schräg“ durch Türen laufen, zu denen man den Schlüssel nicht hat, ist eine etwas kompliziertere Angelegenheit.

Wenn sich die Teilnehmer (und vor allem potentiellen Teilnehmer, die sich durch die Regel abgeschreckt fühlten) gegen Türen und Schlüssel aussprechen, streiche ich die Funktion bzw. gibt es dann einfach keine Karten mit Türen und Schlüsseln im Wettbewebr. Glücklicherweise muss ich dafür keine Zeile Code anfassen und auch die Leute, die bereits angefangen haben zu programmieren, können das einfach ignorieren.

Wenn es natürlich viele Leute gibt, die diese Elemente taktisch nutzen (Verstecken in Räumen, Türen blockieren etc.), muss ich schauen, was ich mache. Wahrscheinlich bleibt dann alles so, wie es ist – und ich freue mich, dass jemand die Funktion sinnvoll einsetzt. ;)

Update: Die Umfrage ist nun beendet und als Ergebnis wurden die Türen und Schlüssel entfernt. Die „Gegner“ der Funktion waren in der Mehrheit und vielleicht bringt das ja auch den einen oder anderen neuen Beitrag dazu.

„Film“ von der Ubucon 2010

Volkmar hat auf der Ubucon 2010 fleißig gefilmt und den „Film“ nun veröffentlicht. Film in Anführungszeichen, weil die Kamera 'nen kleinen Hau weg hatte und somit nur Standbilder produzierte. Effektiv ist der Film nun also eine Slideshow mit Musik, aber dennoch ganz nett anzuschauen. :)

Das Video steht auf YouTube und auch in der Dropbox per OGV-Download bereit.

(Ich könnte ja jetzt wieder Spielverderber sein und von wegen Persönlichkeitsrecht und Recht am eigenen Bild anfangen, aber naja. Da nirgends mein Name auftaucht, weiß auch niemand [der mich nicht persönlich kennt], ob und wo ich zu sehen bin.)

Update: Rückblick: Ubucon 2010 in Leipzig

Die diesjährige Ubucon 2010 fand in der schönen ostdeutschen Stadt Leipzig statt. Sehr zentral gelegen im Seminargebäude der Universität konnte das deutschsprachige Publikum über 40 Vorträge und Workshops besuchen und mitunter selbst mitgestalten. Der Artikel gibt einen kleinen Einblick in das Geschehen vor und hinter den Kulissen.

Freitag, 15.10.2010

Offiziell begann die Ubucon am Freitag, den 15.10.2010, gegen 16 Uhr mit der Begrüßung der Teilnehmer. Natürlich mussten alle Helfer vorher die Räume einrichten, für Essen und Getränke sorgen und die Anmeldeschilder vorbereiten, damit man den Ansturm an Zuhörern gewachsen war. Dieser war am Freitag aber noch relativ zurückhaltend, schließlich gab es bis auf die Begrüßung und die Lightning Talks kein wirklich offizielles Programm.

Dass es am Freitag keine Vorträge gab, lag daran, dass die Besucherzahlen am Freitag Nachmittag im Vergleich zu Samstag oder Sonntag grundsätzlich sehr gering ausfallen. Die Veranstalter fänden es schade, wenn ein Referent vor fast leerem Saal einen Vortrag hält. Bei der Argumentation beißt sicht die Katze aber natürlich selbst in den Schwanz, denn ohne den Anreiz eines Vortrages am Freitag ist es klar, dass auch keine Zuhörer kommen.

Die „Lightning Talks“ haben ihren Namen leider nicht verdient. Zum einen gab es laut dem Vorstandsvorsitzenden Dirk Deimeke des Ubuntu Deutschland e.V. keinerlei Einreichung für die Blitzvorträge. Immerhin ein Freiwilliger hat sich mit Thomas Jensch gefunden, der über seine Arbeit bei der Free Software Foundation berichtete.

Ab 18 Uhr gab es eine sehr gute Stadtführung, die von Ellen geleitet wurde. Bei der circa anderhalbstündige Wanderung durch die Leipziger Innenstadt erfuhr man sehr viel über die Geschichte und die diversen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Tour endete im Frizz Karli, in dem sich später alle bereits angereisten Teilnehmer zum Social Event trafen.

Leipzig Neues Rathaus

Das neue Rathaus in Leipzig bei Abenddämmerung.

Samstag, 16.10.2010

Die Arbeit der Helfer begann am Freitag gegen 8:30 Uhr, denn nun wurde ein großer Teil der 253 im Vorfeld angemeldeten Besucher erwartet. So musste auch der Schrei der ersten Gäste nach Kaffee etwas gedämpft werden, da die (Kaffee)Mühlen leider etwas langsam mahlten.

Gegen 9 Uhr starteten die ersten „richtigen“ Vorträge. Der vierstündige Workshop über Python von Stefan Schwarzer und auch der Vortrag über Hardwareproblematik von Christian Perle waren sehr gut besucht. Etwas anders sahen die Hardwareprobleme bei dem Vortrag „Installation und Einrichtung von Ubuntu“ von Thomas Laube aus, denn es fehlte ein Beamerkabel. So konnte der Referent die Installation nur schwer an seinem Rechner vorführen, was dem Vortrag nicht zugute kam.

Einen Einblick in Gambas gab es um 10 Uhr von Hans Lehmann. Mit einer Stunde war der Vortrag leider nur eine sehr kurze Einführung und gab mehr einen Überblick über das, was man mit Gambas prinzipiell machen kann, als wirklich die Sprache vorzustellen. Vor allem für alle programmierwütigen Zuhörer, die Gambas gar nicht kannte, war es eine kleine Enttäuschung, kaum eine Zeile Code zu sehen. Der Name der Veranstaltung war also leider nicht Programm.

Danach hatte ich keine große Wahl als mich in die praktische Einführung in Tcl zu setzen, da ich den Workshop leitete. Die Besucherzahl war mir sieben Teilnehmer sehr übersichtlich, dafür konnte aber auch auf spezielle Fragen und Probleme eingegangen werden. Die Teilnehmer lernten in den zwei Stunden die grundlegenden Tcl-Befehle und -Konstrukte kennen.

Nach der Mittagspause stand für mich kein interessantes Programm an, weswegen ich von Vortrag zu Vortrag sprang und zwischendurch am Anmeldestand mit aushalf. Vor allem die nicht gut funktionierende Internetverbindung (entweder war keine Anmeldung möglich oder die Verbindung wurde schnell wieder getrennt) sorgte bei einigen Messeteilnehmer für etwas Frust, wodurch auch ich mir die Zeit nicht mit (Internet)Arbeit vertreiben konnte.

Auch RadioTux war auf der Ubucon und zeichnete dort vor Live-Publikum die 109. Folge auf. Prinzipiell war es interessant zu sehen, wie (geordnet chaotisch) so eine Sendung abläuft. Schade war aber, dass die Zuhörer so wenig einbezogen wurden. Auch RadioTux arbeitet sicher nicht oft mit echtem Publikum, da wäre eine Integration der Zuhörer in die Sendung schon schön gewesen. Bis auf das Klatschen am Anfang und etwas Zeichensprache während des Sendung war keine Interaktion mit den Moderatoren möglich.

Ab 17 Uhr sollte eigentlich ein Vortrag von Pofacs-Macher Mario Heide über Audacity folgen. Dieser musste leider am Vortag wegen persönlicher Gründe absagen. Was daran extrem blöd war, ist die Tatsache, dass die Organisatoren bereits am Morgen wussten, dass der Vortrag ausfällt, die Zuhörer des Vortrags aber nicht darüber informierten. Diese mussten sich selbst erst informieren, ob der Vortrag ausfällt bzw. sind nach einiger Zeit ohne Referent einfach gegangen.

Ab 18 Uhr gab es ein abschließendes Quiz. Im Gegensatz zum letzten Jahr gab es viele Zuhörer (circa 20), den Fragen in einem Mann-gegen-Mann-Wettbewerb (bzw. am Ende auch Frau-gegen-Frau) wollten sich aber nur Wenige stellen. So konnten auch diesmal wieder einige Preise nicht verteilt werden. Das Quiz war gut gemacht: Die zwei Kontrahenten konnten sich abwechselnd eines aus drei zufälligen Themengebieten (wie „Rund um Ubuntu“, „System“, „GNOME“ etc.)aussuchen. Die Frage, die danach erschien, musste (mehr oder weniger) korrekt beantwortet werden. Einzig der Schwierigkeitsgrad der Fragen variierte zu stark. Wurde man einmal gefragt, wie das Linux-Maskottchen aussieht, war die nächste Frage, welches die aktuelle Entwickler-Kernelversion ist.

Das Social Event sollte außerhalb der Innenstadt im Beyerhaus stattfinden, welches den Ansprüchen einiger Besucher (unter anderem meinen) aber nicht genügte (sowohl von der Atmosphäre als auch von der Bedienung). Aus dem Grund haben sich bereits nach wenigen Minuten einige Grüppchen herausgelöst und bessere Lokalitäten wie z.B. das Barfusz, das Spizz (beide in der Innenstadt) oder das Volkshaus gesucht, um den Abend zu verbringen.

Leipzig Altes Rathaus

Das alte Rathaus

Sonntag, 17.10.2010

Der Sonntag begann wie der Samstag mit neuen Teilnehmer, die sich die Vorträge anhören wollten. Einer dieser Vorträge war die „Ubuntu Basis-Installation“. Da der Referent Timo Denissen seine Stimme verloren hatte, durfte ich als Ersatz den Vortrag halten. Vor fünf Teilnehmern wurde die Installation des aktuellen Ubuntu 10.10 „Maverick Meerkat“ gezeigt und dabei Hinweise gegeben, was es alles zu beachten gibt. Dabei zeigte sich auch, dass ich „zu blöd“ bin, das Homeverzeichnis zu verschlüsseln.

Update von Vicki: Parallel dazu begann um 9 Uhr auch ein Vortrag für alle engagierten Papis und andere Nerds, die schon immer mal den Computerraum ihrer Schule neu organisieren wollten. Der Referent Ansgar Jazdzewski berichtete von einem Projekt der LUG Wernigerode, die einen Computerraum mit 14 übers Netzwerk zu bootenden Fat-Clients eingerichtet hat. Bestechend an der Idee: Einfache Wartbarkeit, geringere Kosten und natürlich die frühe Sozialisation der Schüler mit Freier Software. In naher Zukunft soll ein How-to auf der LUG-Webseite Lust zum Nachmachen wecken.

Kurz nach 10 Uhr stand der Vortrag „Soziale Netzwerke und Kommunikation“ von Alexander Heidenreich auf dem Plan, der gut besucht war. Thematisch richtete er sich vor allem an Anfänger. So wurde erklärt, wie man das E-Mailprogramm Evolution einrichtet, wie man den Instant-Messenger Empathy nutzt und wie man sich per Gwibber zu Kurznachrichtendiensten verbindet. Das System, an dem die Beispiele gezeigt wurden, war leider komplett auf Englisch, sodass vor allem Anfänger, die der Sprache nicht mächtig sind, Probleme haben werden, die Beispiele zu verstehen. Daneben besitzt der Großteil der Teilnehmer sicherlich eine deutsche Installation, sodass das Hören einer bestimmten Option gar nichts brachte, um sich später daran zu erinnern, wie es funktionierte (außer man merkte sich den Screenshot und die Position der Option).

Danach wollte ich eigentlich in „Einblick in die Welt von OpenOffice“ gehen, musste aufgrund von Besorgungen aber meine „Vertreterin“ Vicki in die Veranstaltung schicken (die daraufhin in der Stunde mehr aufgeschrieben hat, als ich in den gesamten drei Tagen). Daniel Stoni erzählte über den Einsatz der freien Office-Suite in Firmen, aber auch wo die Probleme bei Privatanwendern liegen (hier wurde vor allem die Kompatibilität mit Microsoft-Office-Dokumenten und -Funktionen genannt). Eine Chance für OpenOffice.org sind in Zukunft die anfallenden Lizenzkosten, die Unternehmen sowie Behörden dazu bringen, über den Einsatz von kostenlosen und freien Office-Produkten nachzudenken. Am Ende ging der Referent auch noch speziell auf OpenOffice.org Switzerland ein und erzählte Einiges zu den aktuellen Umstrukturierungen (z.B. dass aus OpenOffice.org LibreOffice wird).

Während des Vortrages schaute ich kurz in den jährlich stattfindenden Tux-Bastelkurs rein, der vor allem von den ganz jungen Teilnehmern gut besucht war, sodass zu der Zeit auch Eltern eine Chance hatten, sich Vorträge anzuhören. Versorgt wurde die Gruppe mit Leipziger Lerchen. Das traditionsreiche Marzipangebäck der Stadt sollte unbedingt jeder kosten, der in Leizig Halt macht. Hierbei sollte man aber darauf achten, dass die Qualität (und der Preis) der Lerchen sehr stark variiert. Die maschinell gefertigten Gebäckstücke können nicht mit den handgefertigten mithalten. Meine Empfehlung: Bäckerei Kleinert am Brühl in der Nähe des Bahnhofs.

Als letztes habe ich mir den Ubuntu-unabhängigen Vortrag „Wie präsentiere ich mein Projekt den Medien“ von Kristian Kißling (Chefredakteur der Zeitung Ubuntu User) angehört. Er gab Tipps, wie man sein Projekt in News oder Artikeln vorstellt und wie man allgemein in einer Redaktion arbeitet. (Dies war teilweise ähnlich zur Arbeit bei freiesMagazin, wobei die Arbeitszeiten gewiss andere sind.)

Das für 14 Uhr geplante Closing Event wurde etwas vorgezogen, damit alle Teilnehmer sich schneller auf den Heimweg machen konnten. Nach einer kurzen Ansprache von Dirk Deimeke zur gelungenen Veranstaltung wurde ein extra für die Tagung erstellte Torte angeschnitten, die marktschreierähnlich unter die Leute gebracht wurde. (Der Buttergehalt der Torte war leider etwas zu hoch, sodass ich bis zum nächsten Tag nichts mehr Essen wollte/konnte.)

Danach war noch Aufräumen angesagt, sodass die Uni-Räume in etwa so aussahen, wie man sie vorgefunden hatte. Gegen 15 Uhr löste sich die Gruppe komplett auf.

Ubucon Kuchen

Der Kuchen war keine Lüge.

Fazit

Die Ubucon hat wieder viel Spaß gemacht. Es war sehr schön, alte und neue Gesichter zu sehen, denn dies war und ist für mich auch wichtiger als das Hören von irgendwelchen Vorträgen. Auch ein Teil des freiesMagazin-Teams hat sich auf der Veranstaltung getroffen, um kleinere Dinge zu besprechen.

Aus organisatorischer Sicht gab es kleinere Haken (siehe oben), insgesamt lief das meiste aber gut über die Bühne, sodass die ca. 250 Besucher der Veranstaltung (ca. 50 mehr als letztes Jahr) gut mit Brötchen und Trinken versorgt wurden. Das Versorgungspaket ist aber auch ein Kritikpunkt meinerseits, denn auf der Webseite zur Anmeldung geht nicht hervor, dass die 10 Euro sich nicht auf das Hören der Vorträge bezieht, sondern auf die Verpflegung. Meines Wissens war dies keinem Teilnehmer klar, zumal auch den Nachzüglern, die sich vor Ort anmeldeten, Geld abgenommen wurde, ohne sie vor eine Wahl zu stellen.

Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits ist der extra auf der Anmeldeseite hervorgehobene Satz „Mit dem Geld wird sozial Schwächeren der Zugang zur Ubucon erleichtert.“ Für mich liest sich das so, dass mit einer Mehrüberweisung von 10 Euro einer zusätzlichen anderen Person das Versorgungspaket ermöglicht wurde. Leider konnte mir niemand sagen, was wirklich mit dem Geld passiert ist und wie viele bzw. ob überhaupt jemand diese Hilfe in Anspruch genommen hat. Gegebenenfalls „versickern“ die Mehrüberweisungen in den Spendenkassen des Vereins, wozu sie nicht gedacht waren.

Wo die Ubucon nächstes Jahr stattfindet, ist noch nicht beschlossen. Insgesamt kann man Leipzig aber ein gutes Zeugnis ausstellen, da sowohl der Bahnhof, als auch die Hotels und das Seminargebäude der Universität sehr zentral in der Innenstadt zusammenliegen. Einzig zum Innenstadtringrand hin findet man viele Baustellen und nicht mehr ganz so schöne Gebäude, die das ansonsten schöne Stadtbild etwas trüben.

Die Wand des alten Kaufhauses.

Die Wand des alten Kaufhauses als „Wahrzeichen“ der Stadt.

Wer an der Veranstaltung teilgenommen hat (oder ggf. wollte, aber nicht konnte), kann sein Feedback an feedback [AT] ubucon [PUNKT] de schicken. Ich bin nächstes Jahr auf alle Fälle wieder mit neuen Vorträgen dabei.

PS: Ach, wieso gibt es keine Bilder mit lebenden Dingen (gemeinhin Menschen genannt)? Grund ist das Recht am eigenen Bild. Es gibt mit § 23 KunstUrhG, Abschnitt (1), Satz 3 zwar eine Ausnahme (Bilder von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Vorgängen, an denen die dargestellten Personen teilgenommen haben;), ob das so aber auf die Ubucon angewendet werden kann, ist mir rechtlich nicht ganz klar. Und da ich zu faul bin, alle von mir abgelichteten Personen nach der Erlaubnis zu fragen, gibt es also keine Menschen zu sehen.

Dritter freiesMagazin-Programmierwettbewerb gestartet

Offizieller Teil:

Bereits zum dritten Mal hat das freiesMagazin-Team einen Programmierwettbewerb gestartet. Thema ist diesmal ein kleines Versteckspiel.

Im Spiel – mit dem Untertitel „Right2Live“ – gibt es zwei Mannschaften: Blau und Rot, Gut und Böse, Menschen und Zombies – je nachdem, was einem lieber ist. Am Anfang ist jeder Teilnehmer des Wettbewerbs im blauen Team und wechselt im Laufe des Spiels ins rote Team.

Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Punkte zu sammeln. Zum einen, indem man lange im Team Blau bleibt, denn die Anzahl der Runden in diesem Team ergibt einen Teil der Punkte am Ende. Als Teammitglied im Team Rot sollten Sie natürlich dafür sorgen, dass die restlichen Mitglieder in Team Blau nicht mehr all zu lange dort sind, sondern zum Team Rot wechseln. Auch dafür gibt es Punkte.

Webseite mit den Regeln und Quellcode zur Teilnahme (Deutsch)

Webpage with rules and source code for participation (English)

Zu gewinnen gibt es Buchgutscheine im Wert von 50, 30 und 20 Euro. Der Wettbewerb endet am 19. Dezember 2010 um 23:59 Uhr.

Inoffizieller Teil:

So, nun ist es endlich vollbracht. Nach einem Jahr Arbeit (ich habe direkt nach dem zweiten Wettbewerb angefangen zu programmieren) ist der Code fertig, die Regeln ausgetüftelt und der dritte Wettbewerb konnte gestartet werden. Über 23.000 Zeilen Code (inklusive der Kommentare) sind zusammengekommen (was nicht unbedingt etwas über die Komplexität des Spiels aussagt, sondern nur über meinen Programmierstil ;)).

Eigentlich sollte das Thema „Zombie“ etwas mehr im Vordergrund stehen, ich habe mich dann aber nur in der Einleitung dafür entschieden und das Spiel funktioniert mit einem roten und blauen Team. Das Horrorthema hätte ggf. einige Leute abgeschreckt. Immerhin die grüne Giftwolke ist übrig geblieben.

Das Komplizierteste zu Programmieren in meinen Augen war der Server. Der verhält sich zwar immer noch sehr seltsam (z.B. muss ich den Clients immer etwas schicken, bevor der Server etwas von ihnen empfängt, daher das blöde „PING“ zwischendurch), aber es funktioniert ganz gut. Auch die GUI ist alles andere als performant, ich habe mit 2-D-Programmierung aber keinerlei Erfahrung, was das Ergebnis erklärt.

Ich hoffe, dass die zwei Monate zur Teilnahme ausreichen, um etwas zu Programmieren. Normalerweise sollte der Client und Interpreter der Kommandos recht fix programmiert sein. Danach stellt sich ja eigentlich nur die Frage, welche Taktik man wählt, um sich irgendwo zu verstecken bzw. wie man andere Spieler fangen kann. Mit der Beispiel-KI sah das immer sehr zufällig aus (was logisch ist, bewegt sich die Beispiel-KI ja auch nur zufällig), ich bin gespannt, wie es aussieht, wenn Spieler sich wirklich jagen.

Der Wettbewerb wird (hoffentlich) auch in Full Circle Magazine erwähnt, daher gibt es auch extra eine englische Anleitung. So wird die Teilnehmerzahl vielleicht etwas größer. (Ich hoffe nur, nicht zu groß, bei mehr als 25 Leuten müssen die Karten riesig sein.)

Nach Google, Linux-Magazine und 3DCenter darf man nun also auch für freiesMagazin in die Tastatur hauen. Viel Spaß dabei!

GPL erlaubt nicht automatisch Nutzung einer Marke

Das OLG Düsseldorf hat Ende September eine Urteil zur GPL und Markenrecht gefällt.

Demnach erlaubt die GNU General Public License nicht automatisch, dass jemand die Marken der lizenzierten Software nutzen darf. Zu deutsch: Wenn eine Software XY unter der GPL lizenziert ist und der Name „XY“ markenrechtlich geschützt ist, darf man nicht einfach unter dem Namen „XY“ bzw. in Verbindung damit Dienstleitungen anbieten oder Werbung machen.

Die o.g. Links sehen das teilweise etwas kritisch, ich finde, dass das vollkommen normal ist. So ist z.B. der Name Ubuntu geschützt, auch wenn die Distribution selbst unter GPL vertrieben wird. Canonical (als Eigentümerin der Marke Ubuntu) ist nicht erfreut, wenn z.B. jemand „offiziellen Ubuntu-Support“ auf einer Webseite anbietet. (Es gab dazu auch schon einen Eintrag.)

Schriften in LaTeX

LaTeX stellt per Standard mehr als die normalen Computer-Modern-Schriften zur Verfügung. Auch wenn die CM-Schriften vom Tex-Erfinder Donald E. Knuth erfunden wurden, ändert das nichts daran, dass sie alles andere als schön sind. Sie wirken viel zu blass und pixelig.

Aus dem Grund gibt es Schriftarten wie Times oder Helvetica, die versuchen, die gleichlautenden Schriften nachzuahmen. Eine gute Übersicht über diese Schriften findet man bei Matthias Pospiech.

Die Type-1-Schriften sind mitunter recht schön anzusehen und wirken auch bei einer Hausarbeit besser als der Standard. (Wenn man es nicht gerade mit Zapf Chancery versucht …)

PCLinuxOS Magazin 10/2010 erschienen

Bereits vor einer Woche ist die Oktoberausgabe 2010 des englischsprachigen Magazins PCLinuxOS Magazine erschienen. Themen dieser Ausgabe sind unter anderem

  • OpenOffice.org 3.2 – Teil 5: Draw
  • LXDE – Obconf kennenlernen
  • LXDE – LXPanel konfigurieren
  • LXDE – Desktophintergrund und Paneldekoration anpassen
  • Das System mit Systeminfo erkunden
  • Hilfe im Forum erhalten (für alle Linux-Nutzer relevant)
  • DeaDBeeF Audio-Player
  • Firefox-Add-ons: Forecastfox Weather 2.0
  • Barnes and Noble eBooks unter PCLinuxOS lesen
  • Programmiersprachen von A bis Z: Pascal
  • … und einiges mehr

Das Magazin steht auch als HTML-Version zum Lesen bereit. Alle Texte werden unter der Creative Commons BY-NC-SA 3.0 veröffentlicht.

freiesMagazin 10/2010 erschienen

freiesMagazin 10/2010 Titelseite

Heute ist die Oktoberausgabe von freiesMagazin erschienen und bringt viele spannende Artikel aus den Bereichen Linux und Open Source mit.

Inhalt der Ausgabe 10/2010

  • Der September im Kernelrückblick
  • Python-Programmierung: Teil 1 – Hallo Welt
  • Multiboot-Systeme für USB-Sticks und DVDs
  • Ausblick auf Firefox 4.0
  • Im Test: Fluendo DVD Player
  • Neverball und Neverputt
  • Medienkompetente Ausbildung? Nur auf Basis Freier Software
  • Rezension: Make: Elektronik
  • Veranstaltungskalender und Leserbriefe

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Unter der Adresse http://freiesmagazin.de/mobil/ findet man immer die aktuelle und alle bisher erschienenen Mobil-Ausgaben. Auf der Magazin-Seite können die letzten drei Ausgaben von freiesMagazin abgerufen werden, ältere Ausgaben findet man im Archiv.

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