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Reise nach Japan – Tōkyō am 05.-07.07.2017

Ankunft in Tōkyō Ginza

Nach dem japanischen Frühstück mit Reis, Gemüse und Miso-Suppe machten wir uns zu unserem letzten Zielort auf: Tōkyō. Die Fahrt von Fujikawaguchiko dauert ca. drei Stunden, was vor allem dem Regionalzug geschuldet war. Als Besonderheit haben wir uns für den Abschluss ein Kapselhotel für die zwei Übernachtungen ausgesucht, konkreter The Prime Pod Ginza. Dieses liegt im gleichnamigen Stadtteil Ginza in der Nähe der Tōkyō-Bucht.
Das Kapselhotel beherbergt einen Männer- und einen Frauenteil, jeweils getrennt auf zwei unterschiedlichen Stockwerken. Die „Zimmer“ sind nicht sehr groß, aber ausreichend, um sich daran wohl zu fühlen. Ein Safe, Lüftung und ein Fernseher runden das Paket ab. Etwas umständlich ist, dass wir aufgrund des geringen Platzes den Rucksack im Vorraum zum Schlafsaal abstellen und anketten mussten. Wenn man sich gut organisiert, ist das aber kaum ein Problem.

Die Aussicht vom Hotel im 13. Stock.

Die Aussicht vom Hotel im 13. Stock.

Ginza Place mit Toyota-Showroom.

Ginza Place mit Toyota-Showroom.

Da unsere Kapseln noch nicht bezugsfertig waren, stellten wir unser Gepäck ab und liefen etwas durch die Shopping-Straßen in Ginza. Gegenüber unserem Hotel lag das Ginza Kabukiza, ein Kabuki-Theater, wo wir aber keine Vorstellung besuchten. Es gibt zahlreiche, schöne Gebäude in Ginza, die vor allem Nachts prächtig ausgeleuchtet sind. Bemerkenswert sind vor allem die Gebäude Ginza Wako (mit Glockenturm) und Ginza Place (mit Toyota-Showroom) an der Kreuzung Chuo Dori/Harumi Dori.

Das Ginza Kabukiza, ein Kabuki-Theater.

Das Ginza Kabukiza, ein Kabuki-Theater.

Anime und Spiele in Akihabara

Danach fuhren wir nach Akihabara, um uns im Technik- und Anime-Viertel von Tōkyō umzuschauen. Direkt am Ausgang der Bahnstation begrüßten uns sehr viele und bunte Plakaten. Als Anime-Fan fühlte ich mich hier direkt wohl. Die Japaner lieben jede Art von Spielhallen. So gibt es an jeder Ecke große Stores mit Videospielen, Arcade-Automaten, Spielzeug-Automaten – mit Greifarm, bei denen ich niemanden etwas gewinnen gesehen habe – und große Räume mit Automaten, aus denen kleine Kugeln mit netten Gimmicks herauskommen – wie zum Beispiel Hamster oder kleine, japanische Gärten. Die Spielhallen haben dabei eine Lautstärke, bei der ich mich fragte, wie man es darin länger aushalten kann.

Ansonsten besuchten wir den AKB48-Shop der berühmten japanischen Girl-Band (mit 48 Mitgliedern). In dem angrenzenden Theater finden regelmäßig Auftritte für die Fans statt – von denen wir aber keinen angeschaut haben.

Automaten in Hülle und Fülle.

Automaten in Hülle und Fülle.

Der Shop der Girlband AKB48.

Der Shop der Girlband AKB48.

Ich ging dann noch auf die Suche nach japanischen Brettspielen. Auf der Spielemesse in Essen ist der Stand von Japon Brand einer der ersten, die ich oft ansteuere. In den zwei Spieleläden von Yellow Submarine wurde ich dann auch fündig. Auch wenn es etwas komplizierter war, den jungen Leuten zu erklären, was ich suche, konnte ich dann noch etwas mitnehmen. Lustig ist, dass die Spieleregale voll mit „deutschen“ Spielen sind, das heißt die Boxen besitzen oft das originale, deutschsprachige Cover. So fühlte ich mich dort gleich heimisch. ;) In einer Ecke spielte eine Gruppe Japaner auch Splendor, aber ich habe mich nicht dazu gestellt.

Akihabara bei Nacht.

Akihabara bei Nacht.

Am übernächsten Tag ging ich noch einmal nach Akihabara. Westlich von den ganzen Shopping-Zentren liegt die Hijiribashi – eine Fußgänger- und Autobrücke, von der man laut Tōkyō-Reiseführer einen guten Blick auf den Fluss Kanda und die sich kreuzenden Bahnlinien hat. Ein bisschen erinnert dieser Anblick an das Miniatur Wunderland in Hamburg. Über den Kanda hinweg in Richtung Osten, liegt die alte Bahnstation Manseibashi. In dessen ehemaliger Bahnstation gibt es zahlreiche kleine Geschäfte und Cafés, die mit einem schönen Blick auf den Kanda belohnen. Und hinter den Läden geht eine kleine Promenade entlang.

Hijiribashi-Brücke.

Hijiribashi-Brücke.

Promenade an der alten Bahnstation Manseibashi.

Promenade an der alten Bahnstation Manseibashi.

Tsukiji-Fischmarkt

Am nächsten Morgen ging es zum Tsukiji-Fischmarkt. In dem Großfischmarkt werden jeden Morgen zig Tonnen Fisch gehandelt. Als normale Besucher kamen wir aber erst nach Handelsschluss um 10 Uhr in die Hallen. Viel gibt es dann aber gar nicht mehr zu sehen. Interessanter war dann schon der äußere Markt, hier hatte der Markt in Hakodate aber mehr oder zumindest außergewöhnlichere Produkte zu bieten.

Reges Treiben auf dem Fischmarkt.

Reges Treiben auf dem Fischmarkt.

Auf dem äußeren Markt gibt es interessante Muscheln zu kaufen.

Auf dem äußeren Markt gibt es interessante Muscheln zu kaufen.

Shibuya-Crossing

Shibuya ist ein weiterer Shopping-Distrikt, hauptsächlich für junge Mode. Wir besuchten ihn einmal, um ein bisschen durch die Straßen zu laufen und natürlich die berühmte „Shibuya Crossing“ zu überqueren, eine Kreuzung, bei der über sechs Zebrastreifen gleichzeitig Hunderte von Menschen laufen. Geheimtipp: Vom nahe gelegenen Starbucks aus konnten wir vom 1. Stock sehr gut auf die Kreuzung schauen.

Gleich neben der Kreuzung steht auch das Denkmal von Hachikō, einem Akita-Hund, der nach dem Tod seines Herrchens 10 Jahre lang jeden Tag am Bahnhof Shibuya auf dessen Rückkehr wartete. Wer sich für das Thema interessiert, dem kann ich nur den Film Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft ans Herz legen.

Die bekannte Kreuzung in Shibuya.

Die bekannte Kreuzung in Shibuya.

Zahlreiche Darstellungen von Hachikō.

Zahlreiche Darstellungen von Hachikō.

Statue des Hunds Hachikō.

Statue des Hunds Hachikō.

Shinjuku

Etwas nördlich von Shibuya liegt der Stadtteil Shinjuku, dessen Bahnhof als größter Verkehrsknotenpunkt Japans gilt. Auch wir sind auf dem Weg nach Kawaguchiko hier umgestiegen. Uns interessierte etwas mehr der Wolkenkratzer-Teil, vor allem das Metropolitan Government Building.

Das aus zwei Türmen bestehende Gebäude kann kostenlos besichtigt werden. Der Südturm ist dabei weniger stark besucht, obwohl er die bessere Aussicht auf Tōkyō bietet. Die Stadt wirkt von oben fast grenzenlos und die Häuser reichen soweit das Auge sehen kann. In der Ferne konnten wir vage die Umrisse des Mount Fuji erkennen, aber das Wetter war nicht optimal.

Das Metropolitan Government Building.

Das Metropolitan Government Building.

Die Sonne durchbricht die Wolken.

Die Sonne durchbricht die Wolken.

Nach dem Besuch gingen wir getrennt etwas shoppen und trafen uns später erneut am Nordturm des Gebäudes, um auch die andere Richtung der Stadt betrachten zu können. Wir wollten später noch einmal vorbeikommen, um die Nachtsicht von Tōkyō zu genießen, vorher besorgten wir uns noch etwas zu essen.

Hochhäuser in Shinjuku.

Hochhäuser in Shinjuku.

Ein riesiger Godzilla schaut hinter dem Kino hervor.

Ein riesiger Godzilla schaut hinter dem Kino hervor.

Dabei muss man aufpassen: Auf den Straßen Tōkyōs darf zwar mit Ausnahme von ausgewiesenen Raucherzonen nicht geraucht werden, in den meisten Restaurants ist das Rauchen aber erlaubt, was vor allem für viele europäische Urlauber etwas ungewohnt sein könnte. Wir fanden glücklicherweise nach einiger Suche ein recht leeres Lokal, wo zumindest zu dem Zeitpunkt niemand rauchte.

Nach dem Essen ging es wieder zum Metropolitan Government Building. Eine Schlange am Aufzug verrät, dass noch mehr Leute Interesse haben, Tōkyō bei Nacht zu sehen. Leider ist die Sicht gar nicht so spektakulär, wie ich es erwartet hatte. Es fehlen einfach die großen, besonderen Bauwerke in der Nähe, welche die Skyline besonders hervorheben. So war es eben einfach „nur“ eine große Stadt mit vielen Lichtern bei Nacht. Ein Vergleich mit der Nachtsicht in Hakodate drängt sich demnach gar nicht erst auf.

Tōkyō bei Nacht.

Tōkyō bei Nacht.

Studio Ghibli in Mitaka

Im Westen von Tōkyō kommen Anime-Fans auf ihre Kosten, denn dort befindet sich das Studio Ghibli Museum. Gründer Hayao Miyazaki, der mit seinem Animationsstudio Ghibli zahlreiche Anime-Perlen wie „Mein Nachbar Totoro“, „Chihiros Reise ins Zauberland“ oder „Prinzessin Mononoke“ erschaffen hat, erzählt in dem farbenfrohen Haus die Geschichte des Animationsfilms und des Studios.

Am Eingang erhielten wir als Eintrittskarte einen kleinen Filmstreifen aus einem der Animationsfilme. Im unteren Teil folgten wir den ersten Schritten des Animationsfilms und in einem kleinen Kino schauten wir einen exklusiven Studio-Ghibli-Film. Im ersten Stock liegen die Arbeitsräume, in denen wir Konzeptzeichnungen, Skripte und vieles mehr anschauen konnten. Zusätzlich gab es auch noch eine Sonderausstellung zum Thema Delicious! Animating Memorable Meals.

Leider sind alle Erklärungen im Museum auf Japanisch, sodass wir uns hauptsächlich die Bilder angeschaut haben. Zusätzlich sollte man echt früh kommen, da ansonsten die Schlange am Eingang sehr lange sein kann. Besucher müssen darüber hinaus ihre Tickets vorbestellen, es gibt keine Tickets vor Ort.

Mir hat das Museum sehr gefallen. Lustig war der Katzenbus für die jüngeren Kinder (aus „Totoro“) und beeindruckend die Nachstellung einer Szene aus „Das Schloss im Himmel“ auf dem Dach des Gebäudes.

Totoro wartet am Fenster auf die Besucher des Studio-Ghibli-Museums.

Totoro wartet am Fenster auf die Besucher des Studio-Ghibli-Museums.

Auf dem Dach wurde eine Szene aus „Das Schloss im Himmel“ nachgestellt.

Auf dem Dach wurde eine Szene aus „Das Schloss im Himmel“ nachgestellt.

Besuch in Ueno

Nach Mitaka sind wir mit der Bahn zurück nach Tōkyō nach Ueno gefahren, um durch den bekannten Park zu schlendern. Der Park ist recht schön und natürlich auch wieder für seine Kirschbäume bekannt. Im nördlichen Teil des Parks liegen zahlreichen Museen, beispielsweise das Tōkyō National Museum, welche wir uns aber nicht angeschaut haben. Im westlichen Teil des Parks schließt der Ueno Zoo an. Ebenfalls im Osten konnten wir dann auch unsere letzte Pagode und den Tōshō-gū Shrine – zumindest von außen – betrachten.

Wir gingen lieber am Shinobazu Pond entlang, der fast komplett mit Seerosen bedeckt ist, sodass wir kaum den See darunter erkennen konnten. Weiter südlich liegen an der Bahnlinie in der Nähe der Station Okachimachi kleine Shoppingstraßen mit Straßenhändlern und -ständen, die ein bisschen zum Stöbern einladen.

Der Shinobazu Pond in Ueno.

Der Shinobazu Pond in Ueno.

Danach trennten sich unsere Wege. Da wir am nächsten Morgen nicht kurzfristig packen wollten, trafen wir uns um 18:30 Uhr wieder im Hotel, packten unsere Rucksäcke und aßen auswärts ein letztes Mal Ramen. Den Abend ließen wir dann ruhig vor dem TV, passenderweise mit dem Studi-Ghibli-Film „Arrietty - Die wundersame Welt der Borger“ ausklingen – natürlich auf Japanisch. :)

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