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Travels in the Scriptorium

Das Beste an dem Buch vorweg: Es ist schnell vorbei! Nur das herausgeworfene Geld stört mich ja etwas.

Titel

Travels in the Scriptorium

Autor

Paul Auster

Sprache

Englisch

Genre

k.A.

Herausgeber

Picador, 2007

Seitenanzahl

118

Ein alter Mann erwacht in einem spärlich eingerichteten Zimmer und kann sich an nichts erinnern. Er weiß weder, wer er ist, noch wo er ist oder was er dort macht. Auf dem Schreibtisch im Zimmer liegen Fotos und ein Manuskript, das er anfängt zu lesen. Von Zeit zu Zeit kommen Leute in den Raum und er fängt an, sich etwas an seine Vergangenheit zu erinnern.

So schlecht las sich der Klappentext eigentlich nicht, aber was dann im Buch folgte, war echt nicht schön, sondern einfach nur langweilig und belanglos. Die Idee und auch das überraschende Ende sind gut, sprachlich kann das Buch einen aber nicht begeistern. Es gibt zu viele Wiederholungen und fast jeder Absatz fängt mit "Und nun..." an. Das regt mit der Zeit mehr auf.

Auch ist mir der Hauptcharakter, später Mr. Blank genannt, nicht sympathisch. Antriebslosigkeit ohne bestimmten Grund finde ich einfach nur grauenvoll. Und wer es nicht mal schafft, eine Tür zu öffnen, weil er sich nicht sicher ist, ob sie aufgeht oder geschlossen bleibt, dem kann ich auch kein Verständnis entgegenbringen.

Auch wenn das sicher nicht das schlechteste Buch, was ich gelesen habe (Da rangiert ein ganz anderes auf dem ewigen ersten Platz!), so kann ich doch nur einen Satz aus dem Buch zitieren:

What garbage, he says out loud, [...] He stands up from the chair, [...] all the while regretting having wasted so much time on that misbegotten excuse of a story.

The Meaning of Night

Ich weiß gar nicht mehr, aus welchem Grund ich mir das Buch gekauft hatte. Ich glaube, ich fand einfach nur die Zusammenfassung auf der Rückseite so interessant - und freue mich umso mehr, dass es dem Inhalt gerecht wurde.

Titel

The Meaning of Night

Autor

Michael Cox

Sprache

Englisch

Genre

Drama

Herausgeber

John Murray, 2007

Seitenanzahl

598

Zu Beginn des Buches lernt man Edward Glyver kennen als er eines Abends einen wildfremden Mann umbringt. Der Ermordete ist dabei aber belanglos, denn es ging nur um die Tat, die ihn auf den Mord an seinem Rivalen und Todfeind, den Dichter und Schriftsteller Phoebus Daunt, vorbereiten soll. Die folgenden Seiten des Buches erzählen in einem Rückblick, wie es überhaupt zum ersten Mord kommen konnte und was die Motive von Glyver sind. Dabei dreht sich die Geschichte, wie der Untertitel "A secret burried, a love betrayed..." treffend formuliert, um ein dunkles Geheimes und verratene Liebe. Und das nicht zu wenig...

Die Besonderheit an Cox' Roman: Die Geschichte wurde nach der Tat vom fiktiven Edward Glyver zusammengefasst und von einem ebenso fiktiven Editor J.J. Antrobus veröffentlicht. Dabei hinterlässt dieser sehr viele Fussnoten zu realen als auch fiktiven Personen und Ereignissen der viktorianischen Zeit, die dem Buch extrem viel Authentizität verleihen.

Am Anfang fand ich die Geschichte etwas langatmig, da sehr weit ausgeholt wurde, um Glyvers Motive für den Leser verständlich darzulegen. Die letzten 160 Seiten circa waren aber so spannend und fesselnd, dass ich sie an einem Abend förmlich verschlungen habe. Vor allem die Emotionen wurden sehr gut herübergebracht, so dass alle, die sich mit dem Protagonisten identifizieren konnten, seine Taten am Ende verstehen können.

Nach Beendigung bin ich der Meinung: Wer vor diesem Buch nicht geliebt hat, wird es danach aus Sicherheit und Angst vor einem so großen Verrat auch sicher nie tun. Ich empfehle das Buch daher niemanden, der gerade verlassen oder betrogen wurde - es sei denn, er ist ein Masochist und mag gerne leiden. Ich bin jedenfalls stark beeindruckt von Cox' ersten Roman, den er nach eigenen Aussagen bereits vor 30 Jahren zu planen begann.

Elf Minuten

Nach Veronika beschließt zu sterben ist Elf Minuten das zweite Buch von Coelho, was ich verschlungen habe. Ich hatte es am Sonntag bei einer Freundin angefangen zu lesen und auf meiner Rückfahrt nach Hause am Bahnhof gekauft und im Zug beendet.

Titel

Elf Minuten

Autor

Paulo Coelho

Sprache

Deutsch

Genre

k.A.

Herausgeber

Diogenes, 2003

Seitenanzahl

286

Maria ist ein brasilianisches Mädchen, das sich mit elf Jahren das erste Mal verliebt. Dass sie aber die Chance einer Reaktion verstreichen lässt, als der Junge sie anspricht, wirft sie sich ihr ganzes Leben lang vor. In der Zukunft will sie daher jede Chance nutzen, wenn sich ihr eine bietet. Das führt dazu, dass sie mit 22 Jahren in die Schweiz geht und dort als erfolgreiche Prostituierte arbeitet.

Das Buch beschreibt sehr schön, was der Mensch zum Leben braucht, wie sich die Liebe anfühlt und das man Lust beim Sex oder durch Schmerz manchmal dieser voranstellt. Auch wenn die Thematik keine Alltagsliteratur ist, präsentiert Coelho die Geschichte doch so, als wäre es etwas ganz Normales, dass eine brasilianische Frau in die Schweiz geht, um dort mit ihrem Körper Geld zu verdienen.

Sprachlich ist das Buch sehr einfach gehalten, was aber gerade dazu führt, dass man es sehr schnell durchlesen kann. Ich war jedenfalls wieder begeistert und werde mir im Laufe der kommenden Wochen und Monate auch die anderen Bücher von Coelho kaufen.

The Virgin Suicides

Aufmerksam auf das Buch wurde ich eigentlich durch das Musikvideo "Playground Love" der Gruppe Air, die dieses zu der Verfilmung von The Virgin Suicides beisteuerte. Ich fand die Filmausschnitte recht interessant und da ich nie dazu kam, den Film zu schauen, kaufte ich kurzerhand das Buch.

Titel

The Virgin Suicides

Autor

Jeffrey Eugenides

Sprache

Englisch

Genre

Drama

Herausgeber

Bloomsbury, 2002

Seitenanzahl

249

Im Hause der Lisbons wohnen die fünf sehr schönen Schwestern Cecilia, Lux, Bonnie, Mary and Therese, die sich im Alter von 13 bis 17 befinden. Als Cecilia einen Selbstmordversuch durchführt und drei Wochen später ihr dieser Versuch beim zweiten Anlauf gelingt, steht die Welt Kopf, da sich niemand die Gründe ausmalen kann. Die restlichen vier Schwestern werden von ihren religiösen Eltern von der Außenwelt abgeschottet und innerhalb eines Jahres werden auch sie Selbstmord begehen.

Das Buch ist aus der Sicht eines oder mehrerer namenloser Nachbarskinder geschrieben, die die Vorfälle Jahre später anhand von Interviews und Dokumenten zu rekonstruieren versuchen. Die Idee ist eigentlich ganz nett, nur ist es gerade das, was das ganze Buch in meinen Augen kaputtmacht, da für den ersten Selbstmord von Cecilia keine Antwort gegeben wird. Der Leser erfährt also nie, was genau der eigentliche Auslöser war, da der wirkliche Grund nur im Kopf des Mädchen zu finden ist.

Außerdem fand ich den Erzähl- bzw. Schreibstil leider etwas langweilig, so dass ich öfters mit den Gedanken abdriftete und nicht vom Buch gefesselt war. Ich bin vielleicht nicht enttäuscht von dem Buch, hätte es mir aber spannender oder irgendwie anders vorgestellt. Dennoch ist es natürlich interessant etwas über die verquere Welt der fünf Mädchen/angehenden Frauen zu erfahren, wobei die meisten Zeit mit der sexuell sehr aktiven Lux verbracht wird.

So richtig empfehlen kann ich das Buch leider nicht, abraten will ich aber nun auch nicht. Es muss wohl jeder für sich entscheiden, ob er sich in diese Welt hineinbegeben - oder es zumindest versuchen - will.

Celandine

Celandine ist der zweite Teil einer Fantasy-Trilogie, die sich um ein kleines Elfenfolk dreht. Der erste Teil The Various war so gut, dass ich den zweiten unbedingt lesen musste.

Titel

Celandine

Autor

Steve Augarde

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Corgi, 2006

Seitenanzahl

487

Celandine wird bereits im ersten Teil der Trilogie erwähnt und ist dort Midges Großgroßtante. In diesem Buch ist sie 13 Jahre alt und lebt in England zur Zeit des ersten Weltkrieges. Ihre erste Begegnung mit dem "kleinen Volk" hatte sie kurz nach ihrem zehnten Geburtstag, nur glaubte ihr damals niemand, als sie es erwähnte. Durch einige unglückliche Umstände landet sie später in einem Erziehungsheim und muss von dort fliehen. Die Frage ist "Wohin?". Celandine sieht nur die Various als einzige Lösung.

"Celandine" hat mir besser gefallen als "The Various", auch wenn das Buch um einiges trauriger und ernster ist. Celandines Geschichte ist kein Leben voller Glück, sondern eher von Trauer und Leid. Dennoch reißt gerade das einen mit. Es gibt viele tragische Wendungen im Buch und gegen Ende sogar eine, die ich nicht hätte erahnen können. Zusätzlich werden einige Fragen gestellt, die ohne Antwort auskommen und so Lust auf den dritten Teil "Winter Wood" machen sollen - und das auch schaffen.

Was mir persönlich aber an englischen Büchern missfällt: Fast jedes Buch gibt es in mehreren Varianten von diversen Verlagen. So hatte ich den ersten Teil von Yearling gekauft, der zweite ist von Corgi. Die Formate der Bücher sind anders, ebenso wie das Cover und die Aufmachung. Sowas regt mich dann als Sammler auf, zumal man das nicht immer im voraus weiß. Nun stehen zwei Teile einer Geschichte im Regal, die optisch nicht zusammen passen.