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Rundreise durch Österreich 2022

Anfang Mai 2022 entschieden wir uns einen kleinen Urlaub in Österreich zu machen, denn in den Bergen waren wir schon lange nicht mehr. Anstelle des Besuchs eines Ortes fuhren wir alle zwei bis drei Tage in eine andere Unterkunft, um so mehr von Österreich zu sehen. Die Strecken zwischen den Aufenthalten wählten wir mit jeweils zwei bis drei Stunden Fahrtzeit bewusst kurz.

Friedrichshafen

Bevor es nach Österreich ging, legten wir einen Stopp in Friedrichshafen ein. Bereits 2020 machten wir Urlaub am Bodensee in Unteruhldingen und auch dieses Mal war es sehr schön.

Blick auf den Moleturm
Blick auf den Moleturm

Unsere Unterkunft war nicht weit vom Hafen entfernt. Die Promenade lud uns zum Schlendern ein und vom Moleturm hatte ich eine tolle Aussicht auf Friedrichshafen und den Bodensee. Über der Stadt kreist auch immer ein Zeppelin, der bei Sonne einen tollen Schatten auf den See wirft. Mit einem Tretboot machten wir eine kleine Runde auf dem Bodensee und genossen das schöne Wetter und die vorbeifahrenden Schiffe.

Blick auf Friedrichshafen
Blick auf Friedrichshafen

Direkt am Hafen befindet sich das Zeppelinmuseum. Es war etwas kleiner als gedacht, aber dennoch interessant, durch das Innere eines Zeppelins mit seinen Aufenthalts- und Technikbereichen zu laufen. Natürlich wird auch die Geschichte der Zeppelinfahrt dargestellt und wie Zeppeline heute genutzt werden. Am unterhaltsamsten fand ich den Mitmachbereich für die Kleinen. Einen Heißluftballon mit Gewichten beschweren, sodass er absinkt, oder eine Plastiktüte nur durch warme Luft fliegen lassen, war definitiv spannend.

Im Zeppelinmuseum
Im Zeppelinmuseum

Auf dem Pfändner

Nach dem Aufenthalt in Friedrichshafen ging es weiter nach Österreich. In der Nähe von Bregenz machten wir einen Stopp, denn wir wollten mit der Pfänderbahn auf den Berg fahren. Gefühlt war diese Bergbahn nämlich die einzige in ganz Österreich, die Anfang Mai geöffnet hat. Alle anderen Bahnen an den Aufenthaltsorten oder dazwischen hatten Pause zwischen Wintersaison zum Skifahren und Sommersaison zum Wandern.

Die Pfänderbahn vor dem Bodensee
Die Pfänderbahn vor dem Bodensee

Auch wenn – ebenfalls wieder wegen Saisonwechsel – alle Essgelegenheiten auf dem Berg geschlossen hatten, war der Pfänder dennoch kein Notbehelf. Oben gibt es nämlich einen kleinen, aber schönen Alpenwildpark mit Mufflons, Hirschen, Wildschweinen und anderen Tieren.

Alpenwildpark auf dem Pfänder
Alpenwildpark auf dem Pfänder

Die Aussicht auf den Bodensee und die umliegenden Berge war sehr schön und vergrößerte die Vorfreude auf das kommende Berggefühl.

Aussicht vom Pfänder
Aussicht vom Pfänder

Hängebrücke an der A12

Mit der Bahn ging es dann wieder vom Pfändner nach unten und weiter auf der A12. Hier gibt es in der Nähe von Stams eine kleine Hängebrücke, an der wir am Ufer des Inn schön picknickten.

Hängebrücke bei Stams
Hängebrücke bei Stams

Wir liefen über die Hängebrücke und dann nach rechts einen kleinen Waldpfad entlang. Am Ende kamen wir zu einem kleinen Wasserfall am Lehnbach. Klein beschreibt es dabei sehr gut, denn viel Wasser fiel zu der Zeit nicht die Felsen herab. Ich vermute, dass nach Regen dort mehr zu sehen ist. Schön war der Ausflug dennoch, auch um sich die Beine etwas zu vertreten.

Lehnbacher Wasserfall
Lehnbacher Wasserfall

Tulfes

Einen Zwischenstopp zur Übernachtung legten wir in Tulfes ein. Das passte auch sehr gut dazu, da wir sowieso in Wattens (siehe nächster Abschnitt) Halt machen wollten. Die Unterkunft „Residenz Tulferhof Appartment“ war sehr schön und geräumig. Zusätzlich war auch der Blick vom Balkonfenster aus klasse. Ich weiß, wieso ich bei Urlauben solche Appartements einem Hotelzimmer vorziehe. Ich muss mich zwar um alles kümmern, habe dafür aber auch mehr Freiraum und kann selbst kochen.

Ausblick in Tulfes auf die Berge
Ausblick in Tulfes auf die Berge

Swarowski-Kristallwelten

Am nächsten Tag ging es nach Wattens in die „Swarowski-Kristallwelten“. Der Eintritt ist mit 19 Euro pro Person nicht ganz preiswert. Dennoch hat sich der Besuch gelohnt, wie ich finde.

Der Riese begrüßt uns am Eingang
Der Riese begrüßt uns am Eingang

Im Museum gibt es alle möglichen Installation, die mit dem Licht der Kristalle spielen. So gibt es eine Kristallkuppel, in der ich mich hundertfach spiegelte und es ein tolles Echo gab. Es wurden auch Schmuckstücke und Kostüme bekannter Künstler wie Elton John oder Björk ausgestellt. Am interessantesten fand ich, dass es auch einen Raum mit Eiskristallen und ganz viel Schnee gab. Bei den sommerlichen Temperaturen draußen war ich darauf, mit T-Shirt bekleidet, nicht ganz optimal eingestellt. Im Swaroswki-Shop hätten wir dann noch einkaufen können, wobei ich vermutlich nicht die Zielgruppe bin. Ich gebe aber zu, dass der Millenium Falke aus „Star Wars“ aus Kristall für läppische 13.000 Euro schon gut im Regal aussehen würde.

In der Kristallkuppel
In der Kristallkuppel

Aber auch der Außenbereich abseits der Kristalle ist toll. So gibt es beispielsweise eine Installation mit Kristallwolken, die wegen Bauarbeiten aber gesperrt waren. Vermutlich wirken die Wolken bei Dunkelheit aber noch besser. Für die Kleinen gibt es ein sehr schönes in Schwarz und Weiß gehaltenes Karussell und einen Spielturm, der auf vier Stockwerken Trampoline, viele Klettermöglichkeiten und andere Beschäftigungen bietet.

Kristallwolken am Himmel
Kristallwolken am Himmel

Niederau

Am Nachmittag kamen wir dann in Niederau am „Hotel Sonnschein“ an. Die Lage des Hotels war etwas enttäuschend, da es keinerlei Berge rundherum zu sehen gab. Immerhin war es schön grün rundherum. Ein Spaziergang am Bach entlang bescherte uns ein tierisches Spektakel. Ein Bauernhof hatte viele Tiere, darunter auch Ferkel. Eines davon büxte aus und die Familie versuchte es einzufangen. Das Schwein war aber so panisch, dass es sich durch die Umzäunung zwängte und dann draußen in Freiheit am Bach Richtung Dorfmitte lief. Ich hoffe, die Besitzer haben es rechtzeitig wieder einfangen können.

Viel Grün in Niederau
Viel Grün in Niederau

Besuch der Kundler Klamm

Da wir zwei Tage in Niederau verbrachten, machten wir einen Ausflug zur Kundler Klamm. Der gesamte Weg ist 3,5 Kilometer lang und führt von Mühltal nach Kundl oder umgekehrt. Wir wählten den Start in Kundl, liefen aber nicht die ganze Strecke. Unterwegs gibt es kleinere Wasserfälle in der Wildschönauer Ache zu sehen. Und ab und zu gab es Tiere zu sehen. ;)

Wasserfall in der Kundler Klamm
Wasserfall in der Kundler Klamm

Auch für Familien ist die Klamm geeignet, da der geschotterte Weg auch mit Kinderwagen gut befahrbar ist. Und so war es ein sehr schöner, entspannender Spaziergang. Hoch oben auf einem Berg an der Klamm liegt auch die Burgruine Kundl, die wir uns aber nicht angeschaut haben, zumal sie nur aus zwei erhaltenen Mauerstücken besteht.

Auch Tiere gab es zu sehen
Auch Tiere gab es zu sehen

Kufsteiner Altstadt

Als Nächstes mussten wir irgendwie von grob Innsbruck nach grob Salzburg kommen. Interessanterweise führt der schnellste Weg dafür über die A8 in Deutschland. Kurz vor der österreichisch-deutschen Grenze machen wir einen Stopp in Kufstein. Wir schlenderten durch die hübsche Altstadt und schauten uns die Festung von unten aus an. Als kurzer Zwischenhalt war dies genau richtig.

Festung in Kufstein
Festung in Kufstein

Werfenweng

Unsere nächste Unterkunft, das „Hotel Wenger Alpenhof“, befand sich in Werfenweng. Der Ort ist nicht riesig, aber von einem schönen Bergpanorama umgeben. Direkt neben dem Hotel gibt es auch eine Bergbahn (die „Rosnerköpfl Dorfbahn“), die aber, wie zuvor schon angedeutet, nicht geöffnet war.

Werfenweng mit Bergen
Werfenweng mit Bergen

Am Ankunftstag machten wir zu Fuß einen Ausflug zum Badesee (ohne zu Baden) und stießen dabei auch noch auf ein Rehgehege.

Rehe in Werfenweng
Rehe in Werfenweng

Burg Hohenwerfen

Als Ausflugsziel am nächsten Tag besuchten wir die Burg Hohenwerfen. Der Eintritt kostet mit Führung circa 17 Euro. Ich kann die Führung aber sehr empfehlen, die uns von der Kapelle bis zum Verlies und hoch zum Glockenturm inklusive Glocken-Demonstration brachte. Dabei sind ein paar Stufen zu gehen, aber dafür wurden wir mit einer tollen Aussicht belohnt.

Ausblick vom Glockenturm
Ausblick vom Glockenturm

Toll fand ich, dass die Besucher bei der Führung auch Räume besuchen dürfen, die nicht allgemein zugänglich sind. Es gab auch noch mehrere Ausstellungen in der Burg, die wir aber aus zeitlichen Gründen nicht mehr angeschaut haben.

Burg Hohenwerfen
Burg Hohenwerfen

Stattdessen gingen wir zur Flugshow, bei der zahlreiche Greifvögel wie Falken, Adler und Geier von der Falknerei gezeigt und ausführlich erklärt wurden. Wir saßen sehr zentral in der Mitte des Platzes und ein Geier hatte uns fast überrannt, nachdem er seine Beute bei uns gefangen hatte.

Flugshow mit Adlern
Flugshow mit Adlern

Abschluss

Mit dem Wetter hatten wir Glück, da für die gesamte Urlaubszeit überall nur Regen vorhergesagt war. Einzig der letzte Tag war etwas verregnet, dafür aber auch sehr schön mit Nebel an den Berghängen.

Werfenweng im Nebel
Werfenweng im Nebel

Wir liefen an dem Tag einfach nur ein bisschen durch den Ort und die Umgebung. Zurück ging es an einem Bach, an dessen Ufer Hunderte von Schnecken am Wegesrand oder in Hecken saßen.

Eine Schnecke in der Hecke
Eine Schnecke in der Hecke

Am nächsten Tag ging es dann wieder eine lange Strecke zurück nach Deutschland. In Summe hat mir der Urlaub sehr gefallen. Die 200-250 km Fahrtstrecke alle zwei, drei Tage fand ich genau richtig, um nicht zu sehr zu hetzen. So konnten wir an einem Ort immer mal wieder für zwei Nächte entspannen. Gleichzeitig sahen wir durch die Rundreise aber auch viel vom Land.

1100 km Rundreise durch Österreich
1100 km Rundreise durch Österreich
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Kurzurlaub im Nordschwarzwald

Nach langer Pause haben wir uns wieder eine kleine Auszeit gegönnt. Für vier Tage ging es in den Nordschwarzwald nach Alpirsbach, das der eine oder andere vielleicht von der Brauerei her kennt. Dort sind wir in einer kleinen Ferienwohnung der Schwarzwald Lounge untergekommen. Die Wohnung war wirklich gut ausgestattet und der Blick auf den Schwarzwald vom Balkon aus war herrlich – auch die vorbeifahrende Bahn hat nicht wirklich gestört. Sowohl auf dem Hin- und Heimweg als auch von der Wohnung aus machten wir verschiedene Ausflüge.

Aussicht auf den Schwarzwald
Aussicht auf den Schwarzwald

Baumwipfelpfad Bad Wildbad

Auf dem Hinweg machten wir in Bad Wildbad am Baumwipfelpfad halt. Die barrierefreien Wege führen durch die Baumwipfel verschiedener Laub- und Nadelbäume. An einzelnen Stellen gibt es Buchten mit wissenswerten Informationen über den Wald, aber manchmal auch kleine Hindernisparcours, die ich ganz witzig fand. Eine Futterstelle für Vögel lädt verschiedene fliegende Waldbewohner ein, die sich dann auch fotografieren lassen. Der Weg war Anfang September nicht zu überfüllt, sodass wir gemütlich ohne Gedränge durch die Bäume schlendern konnten.

Vögel am Baumwipfelpfad
Vögel am Baumwipfelpfad

Am Ende des Weges wartete ein 40 Meter hoher Aussichtsturm auf uns. Der helixartige Aufgang führt hinauf zu der 360-Grad-Aussichtsplattform. Die Aussicht ist wirklich toll, eine Windjacke ist aber empfehlenswert. Runter geht es entweder auf dem gleichen Weg oder über eine 55 Meter lange Tunnelrutsche. Wir haben uns für die Fußvariante entschieden und sind danach über den Waldweg zurück zum Parkplatz gelaufen.

Aussichtsturm am Baumwipfelpfad
Aussichtsturm am Baumwipfelpfad
Rutsche von der Aussichtsplattform
Rutsche von der Aussichtsplattform

Als Einstimmung für den Urlaub fand ich den Baumwipfelpfad sehr schön, denn es war (bis auf den Aussichtsturm) eher ruhig und entspannend.

Panorama-Bad Freudenstadt

Den nächsten Tag verbrachten wir teilweise im Panorama-Bad in Freudenstadt. Das Bad hat einen großen Innenbereich, zu dem zahlreiche Schwimmbecken zählen. Auch für die ganz Kleinen ist etwas dabei, die bei einem halben Meter Wassertiefe planschen können. Diverse Rutschen sorgen bei den Älteren für Spaß. Es gibt auch einen Außenbereich, für den es uns aber zu kühl war. Im integrierten Restaurant konnten wir danach noch eine Stärkung zu uns nehmen.

Ich mag Schwimmbäder, die mehr bieten als nur ein Becken, in dem ich Hin- und Herschwimmen kann. Dementsprechend hat mir das Panorama-Bad in Freudenstadt auch gut gefallen. Als halbtägliche Pause vom Sightseeing lohnt sich ein Besuch also.

Danach ging es noch nach Freudenstadt auf den größten bebauten Marktplatz Deutschlands.

Brauereimuseum Alpirsbach

Da wir in Alpirsbach übernachteten, bot sich eine Tour durch die Brauerei natürlich an. Etwa eine Stunde dauert die Führung, in der viel zur Geschichte der Klosterbrauerei gesagt wird, aber natürlich auch der Bierbrauprozess erklärt wurde. Am Ende ging es in den Bierkeller, in dem die Biere der Brauerei vorgestellt und zwei beliebige davon von jeder Person auch verköstigt werden durften.

Es war für mich nicht die erste Brauerei, die ich besichtigt habe. 2010 konnte ich mir in Dublin die Guinness Brauerei (wenn auch ohne Führung) ansehen. So war nicht alles neu – vor allem, was den Brauprozess angeht. Aber es war dennoch alles sehr interessant, sodass ich die Führung nur empfehlen kann.

Vor der Führung schlenderten wir noch etwas durch den an das Kloster angrenzenden Kurgarten und genossen die Sonne, die Blumen und den Springbrunnen.

Kloster in Alpirsbach
Kloster in Alpirsbach

Alternativer Wolf- und Bärenpark Bad Rippoldsau

Auf dem Heimweg machten wir Halt am Alternativen Wolf- und Bärenpark in der Nähe von Bad Rippoldsau-Schapbach. In dem Park leben in großen Waldarealen Bären, Wölfe und inzwischen auch zwei Luchse, die aus der Gefangenschaft befreit wurden. Die Tiere leben dort in einer eher natürlichen Umgebung mit vielen Bäumen, Pflanzen und Wasser. Ein zwei Kilometer langer Rundweg führt an den verschiedenen Gehegen vorbei. Wir hatten öfters Glück und es zeigten sich auch einige Bären. Die Luchse und Wölfe konnten wir aber nicht sichten. Aber so ist das eben in einem Park mit Wildtieren.

Alternativer Wolf- und Bärenpark
Alternativer Wolf- und Bärenpark

Mich erinnerte der Park sehr an das Bear Sanctuary in der Nähe von Pristina (Kosovo), in dem ebenfalls befreite Bären leben und sich wieder an eine natürliche Lebensweise gewöhnen sollen. So etwas unterstütze ich gerne und finde es schön, dass es solche Parks auch in Deutschland gibt.

Ein Bär mit viel Auslauf
Ein Bär mit viel Auslauf
Ein Bär beobachtet die Besucher, der andere badet im Hintergrund
Ein Bär beobachtet die Besucher, der andere badet im Hintergrund

Urlaub am Bodensee 2020

In der derzeitigen Corona-Krise mit erneut steigenden Fallzahlen im Herbst ist an einen regulären Urlaub kaum zu denken. Umso schöner war es, dass wir Ende September eine Woche am Bodensee verbringen konnten.

Unteruhldingen

Unsere Unterkunft war in Unteruhldingen, keine fünf Minuten vom Hafen und den Pfahlbauten entfernt. Der kleine Hafen ist sehr schön, bei gutem Wetter hatten wir einen fantastischen Ausblick über den Bodensee auf die Alpen. Weiter nordöstlich gibt es auch eine Liegewiese mit Strandzugang, nur war das Wetter und die Wassertemperatur nicht gerade badegeeignet.

Aussicht auf die Alpen
Aussicht auf die Alpen

Größte Attraktion in Unteruhldingen sind die rekonstruierten Pfahlbauten aus Stein- und Bronzezeit. Das Pfahlbaumuseum stellt dabei einige Häuser aus der damaligen Zeit mit Auszügen des täglichen Lebens dar – zumindest so, wie sich die Forscher die damalige Zeit vorgestellt hat. Wegen Corona hatte das Archaeorama leider geschlossen, eine 360-Grad-Projektion der Unterwasserwelt. Und auch der Infofilm wurde nicht gezeigt. Dafür gab es Erklärer, die uns einzelne Stücke gezeigt und Fragen beantwortet haben.

Pfahlbauten in Unteruhldingen
Pfahlbauten in Unteruhldingen

Circa drei Stunden haben wir im Pfahlbaumuseum verbracht, dabei haben wir aber nicht gehetzt und alles in Ruhe angeschaut. Mir hat das Freilichtmuseum sehr gut gefallen, allein wegen der Besonderheit, dass ich die ganze Zeit über dem Wasser laufen kann. Die Wege sind auch barrierefrei (wenn auch etwas holprig), nur der Zugang zum Inneren der Häuser bleibt den Menschen, die gut zu Fuß sind, vorbehalten.

Pfahlbauten in Unteruhldingen
Pfahlbauten in Unteruhldingen
Pfahlbauten in Unteruhldingen
Pfahlbauten in Unteruhldingen

Nordöstlich von Unteruhldingen befinden sich die Basilika Birnau. Von Unteruhldingen sind wir an einem Naturschutzgebiet, Obstgärten und einer Kirche vorbei und dann den kleinen Hügel hinauf gelaufen. Leider führt der Weg nur durch Wald bzw. an Feldern vorbei, sodass es sich für uns nicht wirklich wie am Bodensee anfühlte. Die Kirche ist recht hübsch, auch von innen. Schöner fand ich aber die Aussicht von dort über den Bodensee auf die Insel Mainau.

Basilika Birnau
Basilika Birnau
Blick auf den Bodensee
Blick auf den Bodensee

Es gibt noch weitere Museen in Unteruhldingen, wie das Reptilienhaus oder das Auto- und Traktor-Museum. Beide haben wir aber nicht besucht.

Meersburg

Durch Meersburg (nicht zu verwechseln mit Merseburg) bin ich bereits 2012 auf meiner Radtour in die Schweiz gefahren. Damals habe ich mir die Stadt aber nicht näher angeschaut, was ich jetzt nachholen konnte.

Von Unteruhldingen gibt es mehrere Wege nach Meersburg. Wir sind die Bergstraße hochgelaufen, was uns anfangs einen schönen Blick auf den Bodensee bot. Leider wich die Aussicht leider bald dem Wald, sodass wir bis Meersburg den Bodensee auch nicht mehr sahen. Erst dort bot sich in der Anhöhe über den Weinbergen wieder ein schöner Anblick auf die Mainau und Konstanz. Auch für einen Kinderwagen war der größtenteils geschotterte Weg nicht so gut geeignet. Das Schieben ging zwar, aber war schon anstrengend. Wer den See genießen will, sollte daher eher dem Weg am Bodensee entlang folgen. Der ist meist geteert, wobei es kleine Abstecher zum Strand gibt. Diesen sind wir auch zurückgelaufen, was entspannender war.

Bodensee am Weinhang
Bodensee am Weinhang
Uferweg am Bodensee
Uferweg am Bodensee

In Meersburg sind wir durch die Stadt gelaufen, haben uns den Marktplatz und die Burg von außen angeschaut. Den längsten Aufenthalt hatten wir an der Promenade, wo wir sehr gut im Restaurant Seepromenade essen waren. Danach konnten wir auch noch mit einem Eis auf einer Bank entspannen. Als Tagesausflug zu Fuß lohnt sich Meersburg von Unteruhldingen auf alle Fälle. Es waren in Summe ca. 10 km Wanderung.

Burg in Meersburg
Burg in Meersburg
Meersburger Seepromenade
Meersburger Seepromenade

Konstanz

Bei unserem Besuch in Konstanz regnete es leider anfangs bzw. war sehr kühl. Das war aber okay, da wir nur ins Sea Life wollten. Hierfür benötigten wir inzwischen vorab ein Online-Ticket mit festem Zeitslot, zu dem wir eingelassen wurden. Eigentlich wollten wir die Autofähre von Meersburg nach Konstanz nehmen, aber aufgrund eines Tarifstreiks fuhren die Fähren an dem Tag nicht. Also umkurvten wir den Bodensee im Norden. Da wir vor dem Einlass noch etwas Zeit hatten, gingen wir zum Hafen (unter anderem zur Imperia) und schlenderten etwas durch die Innenstadt. Konstanz ist als Stadt sicherlich schön, mit etwas Sonne aber bestimmt noch etwas angenehmer.

Imperia im Konstanzer Hafen
Imperia im Konstanzer Hafen

Da ich schon einmal in Sea Life (in Königswinter, 2014) war, kam mir vieles bekannt vor. Von der Aufmachung her fängt es bei den heimischen Gewässern (konkret dem Bodensee) an und wird immer größer bis wir Meeresschildkröten und Rochen sowie Pinguine anschauen konnten. Wie auch in Königswinter waren wir in ca. einer Stunde bereits durchgelaufen, mit größeren Kindern, die Interesse an den vielen Stationen haben, dauert es aber sicherlich etwas länger. Trotz Corona und Einlassbeschränkungen war es stellenweise sehr gedrängt. Für gut 16 Euro war die Erfahrung aber ganz okay.

Fische im Sea Life
Fische im Sea Life
Pinguine im Sea Life
Pinguine im Sea Life

Im oberen Teil des Gebäudes gibt es zusätzlich noch eine naturwissenschaftliche Ausstellung. So wird die Entstehung des Bodensees gezeigt, die Trinkwasserversorgung des Sees in Baden-Württemberg, aber auch verschiedene (ausgestopfte) Vögel und Tiere. Vor allem die Suchschaukästen, in denen wir verschiedene kleine Tiere und Insekten finden mussten, haben mir Spaß gemacht.

Naturkundemuseum im Sea Life
Naturkundemuseum im Sea Life

Mainau

Unser letzter, großer Ausflug ging auf die Blumeninsel Mainau. Eine Fähre setzt direkt von Unteruhldingen zur Mainau über und kostet nur etwas mehr als 10 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Am Fahrkartenhäuschen konnten wir auch gleich noch ein Ticket für die Mainau buchen, was ganz praktisch war, da es für die Mainau ebenfalls Zeitslots gibt und die Anzahl der Besucher begrenzt ist. Der Eintritt auf die Insel ist mit 22 Euro pro Person nicht gerade preiswert.

Der Bodensee aus Blumen
Der Bodensee aus Blumen

Mit ca. drei Kilometern Rundweg bietet die Mainau auf 45 Hektar zahlreiche Blumen und Pflanzen. Als wir dort waren, war beispielsweise gerade Dahlien-Schau und -Wahl, bei der wir hunderte verschiedener Dahlien-Züchtungen bewundern konnten. Selbst Nicht-Blumen-Liebhaber finden Gefallen an der Farbpracht und Vielfältigkeit.

Dahlienschau auf der Mainau
Dahlienschau auf der Mainau
Italienische Blumen-Wasser-Treppe
Italienische Blumen-Wasser-Treppe

Wir liefen quer über die ganze Insel und schauten uns diverse Blumen, Bäume und sonstige Pflanzen an. Auch der Besuch im Streichelzoo mit Ziegen, Esel und einem Alpaka war interessant. Am Bodensee-Ufer, aber auch zwischendurch immer wieder, gibt es vereinzelt Bänke, auf denen sich die Besucher entspannt haben. Wir hatten eine Picknick-Decke dabei und diese bei schönstem Sonnenschein am Ufer ausgebreitet.

Fontäne im Wasser
Fontäne im Wasser
Riesen am Teich
Riesen am Teich

Auch wenn ich mit Blumen wenig anfangen kann, mag ich die Natur und die Freiheit und allein deswegen hat sich der Besuch der Insel Mainau für mich gelohnt. Der Sonnenschein den ganzen Tag über hat sicherlich auch dazu beigetragen. Jedenfalls haben wir ohne Hetze aber auch ohne Langeweile knapp fünf Stunden auf der Insel verbracht, sodass sich der Eintrittspreis wieder rentiert hat.

Kakteen im Palmenhaus
Kakteen im Palmenhaus

Fazit

Eine Woche Bodensee ging schnell vorbei, war aber auch sehr schön. Es gibt um den See herum viel anzuschauen und zu erkunden. Dabei haben wir ja nur einen kleinen Teil besucht. Prinzipiell kann man mit der Fähre auch sehr schnell und einfach in die Schweiz oder Österreich übersetzen. Am besten hat mir der Besuch auf der Insel Mainau gefallen, der ich gerne zur Sommersaison noch einmal einen Besuch abstatte.

Blick auf den Bodensee
Blick auf den Bodensee

Radtour durch Benelux 2019 – Teil 8: Abschluss

Schlussbemerkungen

Und so endet mein Reisebericht der diesjährigen Radreise. Fast 1000 Kilometer (wenn ich die kleineren Strecken mitzähle, die ich ohne Navi gefahren bin) waren es und was sich wahnsinnig viel anhört, verteilt sich dann doch recht gut über die gesamte Reise von zwölf Tagen. Mit dem Besuch in Delft habe ich ein weiteres Reisewunschziel erreicht und auf dem Weg dorthin gleich noch drei „fremde“ Länder bereist. Nicht alle Städte, die ich mir angeschaut hatte, waren überragend, aber in Summe überwiegen natürlich die positiven Eindrücke. Gent hat mir von allen am besten Gefallen und ich komme dorthin sehr gerne noch einmal zurück. Aber auch nach Delft und Amsterdam komme ich gerne wieder.

Ich weiß noch nicht, wo die nächste Radreise hingeht, aber Ideen habe ich genug. Zum Beispiel die Donau entlang bis nach Rumänien (über Wien, Budapest, Belgrad und Bukarest). Oder an der Ostsee durch die baltischen Staaten bis nach Tallinn/Estland und ggf. weiter bis nach Helsinki. Auch einmal auf den Pyrenäen von San Sebastian nach Perpignan (und dann auch gleich nach Carcassonne, damit ich den Brettspiel-Klassiker auch mal abhaken kann). Und irgendwann würde ich auch gerne einmal Irland mit dem Rad umrunden. Es gibt also noch viel zu sehen und zu erleben und ich berichte, wenn es soweit ist. :)

Radtour2019_Final.jpg
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Strecke

963,7 km

Höchster Punkt

560 m (Kneiff)

Tiefster Punkt

0 m (Delft)

Zeit in Fahrt

12 Tage / 53:08 h

Höhenmeter

6050 m auf, 6375 m ab

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Alle Teile im Überblick

Radtour durch Benelux 2019 – Teil 7: Niederlande

Ein halber Tag Strandurlaub

An der Nordsee führte der Weg über das Oosterschelde-Sperrwerk, das zu den Deltawerken gehört. Ich dachte erst, dass hier durch Wasserkraft Strom erzeugt wird. Die Staumauer ist aber zum Schutz vor Sturm und Hochwasser da, damit das sehr niedrig gelegene Land dahinter nicht überflutet wird.

Das Oosterschelde-Sperrwerk aus der Ferne …

Das Oosterschelde-Sperrwerk aus der Ferne …

… und ganz nah.

… und ganz nah.

Für die Übernachtung hatte ich ein paar Tage zuvor geschaut, wo in der Gegend die beste Unterkunft gewesen wäre. Und irgendwie bot sich das Strandhotel De Zeeuwse Stromen in Renesse an. Der Ort selbst ist nicht spektakulär, beim Abendessen wurde ich von einer Blaskapelle unterhalten, was zu den „Highlights“ zählte. Viel schöner war es natürlich am Strand. Da auch das Wetter entsprechend mitspielte, ließ es sich hier sehr gut aushalten und ich konnte gemütlich in der Sonne lesen.

190616_bruegge_renesse.png
Copyright: OpenStreetMap-Mitwirkende, Lizenz: CC-BY-SA 2.0

Strecke

88,1 km

Zeit in Fahrt

4:23 h

Höhenmeter

95 m auf, 100 m ab

Kunst in Den Haag

Der Hauptgrund, wieso ich in die Niederlande wollte, war eine Person: Jan Vermeer. Den Namen kannte ich bereits aus den 1990er, da es auf dem C64 (damaliger „PC“) ein Spiel gleichen Namens gab, bei dem die Spieler durch die Gegend reisen, Aktienhandel betreiben, Plantagen pflanzen und abernten und Gemälde verschiedener Künstler ersteigern können. Manche der Kunstwerke waren aber gegebenenfalls von einem Vico Vermeer gefälscht, daher auch der Name des Computerspiels. Mit „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ (als Buch von Tracey Chevalier und später als Film mit Colin Firth und Scarlett Johansson) traf ich zahlreiche Jahre später wieder auf den niederländischen Maler. Und deswegen wollte ich Vermeers Heimatstadt Delft (dazu später), aber natürlich auch Vermeers Gemälde sehen. Zwei berühmte (nämlich „Ansicht von Delft“ und „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ sind im Mauritshuis in Den Haag ausgestellt). Und daher stattete ich Den Haag einen Besuch ab.

Der Rittersaal am Binnenhof in Den Haag.

Der Rittersaal am Binnenhof in Den Haag.

Obwohl ich recht früh losfuhr, kam ich erst kurz vor 13 Uhr in Den Haag am Museum an. Das passte sehr gut, da das Museum erst um 13 Uhr öffnete. Die Gemälde zogen sehr viele Besucher an, auch wenn sicherlich der eine oder die andere wegen der Rembrandt-Ausstellung gekommen waren. Jedenfalls haben mir die Gemälde sehr gut gefallen, was ich aber auch schon vorher wusste, sonst wäre ich ja nicht extra deswegen nach Den Haag gefahren. ;) Den Audioguide kann ich bedingt empfehlen, da leider nicht zu allen Gemälden etwas gesagt wird und der Erzähler nicht wahnsinnig spannend klingt. Aber ganz ohne Erklärung finde ich eine Kunstausstellung nicht sehr interessant.

Nach dem Mauritshuis wollte ich eigentlich noch ins Escher-Museum, das montags aber leider geschlossen hatte. Daher machte ich mich sofort auf den Weg nach Delft zu meiner Airbnb-Unterkunft.

Ansicht von Delft

Im Nachhinein war es eine gute Idee, bereits am Nachmittag nach Delft zu fahren. So konnte ich ohne Stress das Vermeer Centrum besuchen. In dem Museum wird das Leben von Vermeer und seine Werke detailliert vorgestellt und analysiert. Ich habe anderthalb Stunden in dem Museum verbracht, mir aber auch Zeit für alle Texte genommen. Einen Besuch kann ich jedem Kunstliebhaber nur empfehlen. Für 9 Euro erhielt ich jedenfalls sehr viele Informationen.

Windmühle mit Nieuwe Kerk und Oude Kerk im Hintergrund.

Windmühle mit Nieuwe Kerk und Oude Kerk im Hintergrund.

Delft selbst ist eine sehr schöne Stadt. Es gibt viele Grachten, an die ich mich hätte setzen können. Die Stadt ist zwar nicht autofrei, im inneren Bereich begegnete ich aber fast nur Radfahrern. Entsprechend ruhig ist es dann auch. Zum Abendessen habe ich mich dann sehr schön und ruhig an einen Kanal ins Eetcafé de Ruif direkt hinter der neuen Kirche gesetzt und die letzten Sonnenstrahlen genossen.

Blick auf Delft mit der Oude Kerk (links).

Blick auf Delft mit der Oude Kerk (links).

Einer der zahlreichen Kanäle.

Einer der zahlreichen Kanäle.

Eine kulinarische, niederländische Köstlichkeit habe ich auch in einer Bäckerei gefunden: Gevulde Koeken sind aus Mürbeteig gebackene Taler mit Marzipanfüllung. Damit erinnern sie geschmacklich sehr stark an die Leipziger Lerchen, die ich schon 2010 auf der Ubucon klasse fand. Die folgenden Tage habe ich immer wieder nach der Leckerei Ausschau gehalten. :)

190617_renesse_delft.png
Copyright: OpenStreetMap-Mitwirkende, Lizenz: CC-BY-SA 2.0

Strecke

92,2 km

Zeit in Fahrt

4:44 h

Höhenmeter

160 m auf, 130 m ab

Kirchenaussicht

Bevor ich Delft verließ, wollte ich mir noch beide Kirchen anschauen. Der Eintritt in Höhe von 8,50 Euro umfasst beide Kirchen und auch den Zugang zum Turm. Die Niewe Kerk (Neue Kirche) erinnert im Inneren eher an ein Museum. Viele interaktive Elemente führen in einer Spirale durch die Geschichte Delfts, bis man am Mausoleum von Prinz Wilhelm von Oranien, dem Gründer der Niederlande, ankommt. Highlight war für mich aber der Aufstieg auf den bzw. die Aussicht vom Glockenturm. Morgens um 9 Uhr bot sich mir in circa hundert Metern Höhe eine echt tolle und weite Sicht über die Stadt und deren Kirchen und Kanäle.

Nieuwe Kerk in Delft.

Nieuwe Kerk in Delft.

Blick aufs Delfter Rathaus.

Blick aufs Delfter Rathaus.

Aber auch die Oude Kerk (Alte Kirche) hat mir gefallen. Während ich mir diverse Grabplatten historischer Persönlichkeiten anschaute und auf Infotafeln deren Geschichte durchlas (unter anderen auch von Vermeer), probte gerade ein Glockenspiel-Orchester. Das verlieh der Kirche eine fast schon sakrale Atmosphäre – was ja auch irgendwie passte. Wer in Delft verweilt, sollte sich beide Kirchen anschauen.

An den Grachten entlang

Nach circa anderthalb Stunden Kirchenbesichtigung machte ich mich mit dem Rad auf nach Amsterdam (natürlich nicht ohne einen Gevulde Koeken aus der Bäckerei mitzunehmen). Es ging hauptsächlich an Grachten entlang, an denen sich rechts und links oft weite Wiesen mit Kühen und Schafen und einigen Windmühlen im Hintergrund anschlossen. Von der Szenerie erinnerte mich das stark an „Scythe“, nur dass die Mechs im Bild fehlten. ;)

Endlose Wiesen.

Endlose Wiesen.

Schafe am Kanal.

Schafe am Kanal.

Gegen 15 Uhr kam ich bereits in Amsterdam an. Unsere Unterkunft lag etwas außerhalb in der Stadt Diemen. Für mich war das für die Rückreise drei Tage später ganz praktisch, da ich so in der Nähe an einem der größeren Bahnhöfe einsteigen konnte, um die Heimreise mit dem Zug anzutreten. Und so endete im Prinzip meine Radreise, wenn ich den Weg zum Bahnhof Amstel mal nicht mitzähle.

190618_delft_amsterdam.png
Copyright: OpenStreetMap-Mitwirkende, Lizenz: CC-BY-SA 2.0

Strecke

81,0 km

Zeit in Fahrt

4:11 h

Höhenmeter

50 m auf, 50 m ab

Amsterdam

Zwei Tage verbrachten wir in Amsterdam und natürlich reichte diese Zeit nicht aus, um die Stadt in Gänze zu sehen. So gibt es sehr viele Museen, von denen wir fast keines besucht haben. Einzige Ausnahme war ein Besuch in Mikropia, was wir vorher gar nicht auf dem Schirm hatten. Auch wenn der Eintritt mit 16 Euro nicht sehr preiswert ist, hat es sich dennoch gelohnt. In dem Mini-Zoo lernten wir alles über die kleinsten „Tierchen“ unserer Welt, den Mikroben und Bakterien. Viele konnten wir unter einem Mikroskop anschauen und Texte und Videos erklärten uns, wofür die Winzlinge da waren. Sehr interessant fand ich einen Versuchsaufbau, wo verschiedenes Essen (Ananas, Pommes, Sandwich, Eintopf etc.) in jeweils eigenen Gläsern für mehrere Monate oder gar Jahre gelagert wurde, um den entsprechenden Zerfall und Befall mit Schimmel zeigen zu können. Das war eklig und interessant zugleich! Und ich lernte erstmals persönlich das Bärtierchen kennen, das auch ein bisschen als Maskottchen von Mikropia dient. Wir haben nur nicht herausgefunden, warum es das Bärtierchen gibt, aber zumindest kann es sehr gut überleben – inzwischen sogar auf dem Mond.

Ein Bärtierchen im Mikropia.

Ein Bärtierchen im Mikropia.

An einem Besuch im Anne-Frank-Haus hatten wir zwar großes Interesse, aber die Restkarten am Morgen waren immer sehr schnell ausverkauft bzw. die Online-Warteschlange dafür zu groß. Für den Besuch hätten wir uns wohl schon einige Wochen vorher einen Platz reservieren müssen. Anne Frank begegnete uns dafür auf der Free Walking Tour wieder, auch wenn natürlich noch mehr über Amsterdam erzählt wurde. Der Besuch in Amsterdam war im Übrigen auch der Grund, wieso ich danach das Tagebuch von Anne Frank gelesen habe.

Westerkerk neben dem Anne-Frank-Haus.

Westerkerk neben dem Anne-Frank-Haus.

Ein weiterer Zeitvertreib in Amsterdam war der (bereits vorab geplante) Besuch eines Escape Rooms. Auch wenn die Betreiberin des „GAME OVER“ ein bisschen zu spät kam, nahm das nicht den Spaß am Rätseln. Den Raum, den wir betraten, war „Der verbotene Tempel von Montezuma“, in dem wir unseren Professor suchen sollten. Thematisch war das Setting einfach klasse umgesetzt und es fühlte sich für mich so an, als wäre ich wirklich in einem alten Azteken-Tempel. Die Rätsel waren fordernd und interessant und anders als in bisherigen Escape-Rooms. Wer „zufälligerweise“ einmal in Amsterdam ist, kann dem „GAME OVER“ also ruhig einen Besuch abstatten.

Natürlich kam auch das Essen nicht zu kurz. Neben Gevulde Koeken lernte ich in Amsterdam eine zweite, niederländische Köstlichkeit persönlich kennen: Poffertjes. Die kleinen Pfannkuchen gibt es in verschiedenen Cafés und auch an mindestens einem Straßenstand. Wir haben sie sehr lecker und üppig in einem alten Karussell im Pannenkoekenhuis De Carrousel gegessen. Nach der Portion mit Erdbeeren, Schlagsahne und Nutella waren wir aber auch mehr als gesättigt. Als Nummer Drei der leckeren Sachen will ich auch noch die Stroopwafels (mit Karamell gefüllte Waffeln) erwähnen, an denen man in den Niederlanden eigentlich gar nicht vorbeikommt.

Poffertjes im Pannenkoekenhuis De Carrousel.

Poffertjes im Pannenkoekenhuis De Carrousel.

Eine halbe Stroopwafel.

Eine halbe Stroopwafel.

Ansonsten schlenderten wir oft einfach so durch die Stadt und die Straßen entlang. Amsterdam ist eine sehr schöne Stadt, die ich sicherlich irgendwann noch einmal besuchen werde. Der Aufenthalt war sehr schön und die Stadt hat so viel zu bieten, dass wir uns hier auch mehrere Tage gut beschäftigen könnten.

Dancing Houses in Amsterdam.

Dancing Houses in Amsterdam.

Der Amsterdamer Hauptbahnhof.

Der Amsterdamer Hauptbahnhof.

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Radtour durch Benelux 2019 – Teil 6: Belgien III

Wunderschönes Gent

Gent hat mich vor allem durch seine vielen Kanäle, Brücken und Gebäude beeindruckt. Der frühere Reichtum der Handelsstadt ist immer noch an vielen Straßenecken und Bauwerken sichtbar. Sehr schön und entspannend fand ich die Gegend um die Graslei und die Korenlei am Fluss Leie. Hier kam die (vor allem jüngere) Stadt zusammen und genoss das schöne Wetter. Am Abend nahm ich noch an einer Free Walking Tour teil. Unser Guide Will brachte uns die Geschichte Gents näher und erzählte viel zu unterschiedlichen Gebäuden. Die Tour kann ich auf alle Fälle empfehlen, denn dort schnappte ich zwei gute Hinweise auf.

Die Kirchen von Gent.

Die Kirchen von Gent.

Gemütliches Sitzen an der Leie.

Gemütliches Sitzen an der Leie.

Zum einen musste ich eine der Stadtspezialitäten probieren: Stoofvlees (belgische Biersauce mit Fleischstücken) und Pommes Frites, wobei die Sauce angeblich auf die Pommes gekippt wird. Wer keine matschigen Pommes mag, kann es natürlich auch getrennt essen. Auf Empfehlung ließ ich es mir im „Frituur Tartaar“ schmecken, wo ich sogar zwei andere Tour-Teilnehmer wiedertraf. Die zweite Empfehlung war ein Gemälde: „Das Lamm Gottes“ der Gebrüder van Eyck zählt wohl zu den bedeutendsten Altargemälden Belgiens. Es ist am Genter Altar in der St.-Bavo-Kathedrale zu sehen. Für 4 Euro Eintritt werden die einzelnen Details und die Symbolik des Triptychon-Gemäldes in einem Audio-Guide vorgestellt. In meinen Augen lohnt sich der Besuch!

Sint Niklaaskerk, Belfort und St.-Bavo-Kathedrale.

Sint Niklaaskerk, Belfort und St.-Bavo-Kathedrale.

Kirche Sankt Michael.

Kirche Sankt Michael.

Das Gemälde schaute ich mir am Vormittag des Folgetages an und da es noch regnete, besuchte ich auch noch die Burg Gravensteen an. Den Audio-Guide fand ich sehr witzig, da der Erzähler (ein Hase mit französischem Akzent) nicht nur langweilig und ernst die Geschichte der Burg erzählt, sondern es mitunter auch etwas ausschmückte. So ist die Geschichte von Balduin „Eisenarm“ und seiner Geliebten Judith vielleicht nicht hundertprozentig historisch akkurat, war dafür aber sehr unterhaltsam.

Burg Gravensteen.

Burg Gravensteen.

Auch meine Unterkunft war interessant. Ich übernachtete im Monasterium PoortAckere in einem kleinen Zimmer, das früher von Mönchen als Unterkunft genutzt wurde. Im Kloster gibt es auch eine kleine Kapelle, in der Feierlichkeiten abgehalten werden können. Die Historie des Gebäudes machte es da schon wieder leicht wett, dass es nur (gut ausgestattete) Gemeinschaftsduschen gab. Mir hat die Übernachtung in dem alten Gemäuer sehr gefallen.

Zimmer im Monasterium PoortAckere.

Zimmer im Monasterium PoortAckere.

Damit hatte ich einen echt tollen Aufenthalt in Gent und empfand sie als schönste Stadt von allen, die ich auf meiner Radreise dieses Jahr gesehen habe. Ich denke, dass ich sie irgendwann noch einmal besuchen werde. Und dann wird es bei mir sicherlich auch wieder „stoofvlees mit friet“ geben.

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Strecke

100,6 km

Zeit in Fahrt

5:51 h

Höhenmeter

555 m auf, 615 m ab

Brügge sehen …

Wie schon geschrieben verbrachte ich den Vormittag in Gent und kam auch erst gegen 12 Uhr los. Dafür lag aber auch nur eine kurze Strecke von knapp 50 Kilometern vor mir. Schön an den Grachten entlang konnte ich direkt am Wasser von Gent bis nach Brügge fahren. Brügge ist gegenüber Gent die bekanntere Stadt, was sich auch an der Touristenzahl widerspiegelt. Für mich war Gent eher ein Geheimtipp, um das belgische Leben zu sehen. Brügge dagegen bietet hauptsächlich zwei Sachen: Kanäle und Touristen. Daher erinnerte es mich ein bisschen an Venedig vor drei Jahren, was mir ebenfalls nicht so sehr zusagte.

Gemütlich an der Gracht entlang.

Gemütlich an der Gracht entlang.

Kanal mit Blick auf die Liebfrauenkirche.

Kanal mit Blick auf die Liebfrauenkirche.

Um die Stadt richtig kennenzulernen, nahm ich auch hier wieder an einer Free Walking Tour am Abend teil. So kamen wir am Brügger Belfried und am Provinciaal Hof vorbei. Vor allem aber das Ende der Tour außerhalb der Innenstadt bei untergehender Sonne neben einer Windmühle hatte schon etwas Besonderes. Davon abgesehen erzählte unser Guide ebenfalls wieder viel über die Historie der Stadt, vor allem sein Bezug als Handelsstadt und die Probleme mit dem damaligen König.

Brügger Belfried.

Brügger Belfried.

Windmühle im Abendrot.

Windmühle im Abendrot.

Vor der Stadtführung am Abend wollte ich eigentlich noch in die Dali-Ausstellung in der Stadthalle, die aber leider schon sehr früh schloss. Und den Belfried fand ich für 12 Euro etwas zu teuer, nur um einen Blick auf die Stadt von oben werfen zu können. Stattdessen bin ich ins Foltermuseum Oude Steen gegangen, was zahlreiche Foltermethoden und -instrumente vorstellt. Das ist ganz interessant, aber nach dem zehnten Instrument auch etwas wiederholend und es dauerte auch nur eine Stunde, bis ich alles angeschaut und durchgelesen hatte. Im Nachhinein hätte ich mich wohl eher für das Historium entscheiden sollen, welches viel von Brügge im Mittelalter zeigt und man per 3-D-Brille erleben kann. Aber es muss ja einen Grund geben, noch einmal nach Brügge zu kommen.

Gebäude am Burgplatz in Brügge.

Gebäude am Burgplatz in Brügge.

Was ich in diesem Kontext im Übrigen sehr empfehlen kann, sind die Touristenführer von Use-it Travel. Diese nicht-kommerziellen und kostenlosen Reiseführer gibt es zum Beispiel von Leuven, Brüssel, Gent und Brügge. Die Besonderheit sind die Empfehlungen von Einwohnern der jeweiligen Stadt, mit denen man eher ein reales Bild etwas abseits von den Standard-Touristen-Sehenswürdigkeiten erhält. Ich fand einige der Empfehlungen jedenfalls sehr hilfreich.

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Strecke

48,3 km

Zeit in Fahrt

2:22 h

Höhenmeter

60 m auf, 65 m ab

… und Belgien verlassen

Von Brügge aus ging es noch weiter nach Nordwesten bis an die Nordsee. Auch hier konnte ich wieder sehr schön an Grachten entlang fahren, bis ich aufs Meer traf. Mit dem Wind im Rücken ging es die Küste entlang bis nach Breskens (manchen Blog-Lesern ggf. wegen der DANTE-Tagung 2012 ein Begriff). Und dort verließ ich belgischen Boden, da ich mit der Westerschelde-Fähre in die Niederlande übersetzte. Alternativ hatte ich überlegt, „außen herum“ über Rotterdam zu fahren. Der Weg war mir aber zu weit und passte nicht so ganz in die restliche Zeiteinteilung.

Hier weiß man sofort, wie der Wind weht.

Hier weiß man sofort, wie der Wind weht.

Endlich an der Nordsee.

Endlich an der Nordsee.

Ein Leuchtturm am Ende von Belgien.

Ein Leuchtturm am Ende von Belgien.

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Radtour durch Benelux 2019 – Teil 5: Belgien II

Besuch beim Löwen

Am nächsten Tag ging es früh los und dank Rückenwind war ich sehr früh am Zielort in Leuven. Die Stadt wollte ich mir anschauen, da sie recht hübsch sein sollte. Dies kann ich nach meinem Besuch auch bestätigen. An eine Stadtführung dachte ich leider zu spät und machte mich daher selbst zu Fuß auf durch die Stadt. Vor allem viele historische Gebäude gibt es zu sehen, unter anderem das Rathaus als Bauwerk der Spätgotik. Einmal täglich gibt es eine Führung, wofür ich aber leider zu spät war bzw. mich hätte vorher anmelden müssen.

Rathaus von Leuven.

Rathaus von Leuven.

Kleiner Kanal in der Stadt.

Kleiner Kanal in der Stadt.

Dafür konnte ich in der Sint Pieterskirk zahlreiche Gemälde anschauen, auch wenn die Kirche selbst gerade im Umbau war. Danach bin ich noch in die Universitätsbibliothek der Katholieke Universiteit Leuven gegangen, die ebenfalls sehr interessant war. Ein Audioguide führte mich durch die verschiedenen Säle und Zimmer. Ganz leise durfte ich sogar einen Blick in den Lesesaal werfen, in dem die Studenten fleißig lernten. Höhepunkt (kleiner Wortwitz) war der Turm, von dem ich eine tolle Sicht über Leuven hatte.

Sint Pieterskirk.

Sint Pieterskirk.

Die Universitätsbibliothek mit Turm.

Die Universitätsbibliothek mit Turm.

Nebenbei gibt es noch andere Sehenswürdigkeiten: Der große Beginenhof ist vermutlich nur mit Erklärung richtig interessant, wobei es ganz nett war, durch das Viertel mit seinen alten Backsteinhäusern zu laufen. Dem Hafenviertel Vaartkom wiederum konnte ich nichts abgewinnen. Es gab dort einfach nichts zu sehen. Am Ende landete ich im botanischen Garten „Hortus Botanicus Lovaniensis“, in dem ich nach der Radreise und der Stadtbesichtigung entspannte. Alles in allem ist Leuven eine schöne und interessante Stadt, aber vor allem in Hinblick auf meine weitere Reise habe ich schönere Städte gesehen.

Der große Beginenhof.

Der große Beginenhof.

Im botanischen Garten von Leuven.

Im botanischen Garten von Leuven.

Mit dem Löwen (als Tier) hat die Stadt im Übrigen nichts zu tun.

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Strecke

66 km

Zeit in Fahrt

3:43 h

Höhenmeter

335 m auf, 405 m ab

Einmal durch Brüssel

Da ich Brüssel nicht als die sehenswürdigste Stadt meiner Reise empfand, machte ich dort nur kurz Halt. Wichtig war natürlich, dass ich mir den Manneken Pis anschaute, der diesmal im Hard-Rock-T-Shirt auftrat. Nur deswegen in die Innenstadt zu fahren, wäre aber etwas zu übertrieben, daher besuchte ich auch noch das Brüsseler Stadtmuseum am Grote Markt. Das Museum ist im „Maison du Roi/Broodhuis” untergebracht und stellt wirklich sehr viele Artefakte und Kunstwerke aus. Mit dem Handy konnte ich mich über das Wifi-Netz auf der Webseite des Museums einloggen und so Informationen zu den unterschiedlichen Objekten abfragen. Einige Informationen fand ich etwas zu kurz gehalten, ein Besuch lohnt sich dennoch. Sehr eindrucksvoll am Grote Markt ist auch das gotische Rathaus.

Der Manneken Pis.

Der Manneken Pis.

Das gotische Rathaus in Brüssel.

Das gotische Rathaus in Brüssel.

Ein zweiter Grund, wieso ich nach Brüssel wollte, war das Atomium, was aber recht weit nördlich der Brüsseler Innenstadt liegt. Dennoch bin ich froh, dort hingefahren zu sein, denn die Größe des Bauwerks war echt beeindruckend. Ich hatte ein relativ kleines, vielleicht zwanzig Meter hohes Objekt erwartet. Aber dass alleine eine der Kugeln bereits 18 Meter groß sind, hatte ich im Vorfeld nicht gedacht. Mir reichte aber der eindrucksvolle Blick von außen, ich musste das Atomium selbst nicht von innen anschauen, zumal sehr viele andere Besucher und Touristen ebenfalls dort waren.

Das Atomium.

Das Atomium.

Wegen der Sperrung eines Dammes (was ich auf Niederländisch leider nicht korrekt gelesen hatte) musste ich einen kleinen Umweg machen und kam so etwas später als gewünscht in Gent an. Glücklicherweise hatte ich mich entschieden, am Folgetag nur eine kurze Strecke zu fahren, sodass ich für Gent den ganzen Abend und den nächsten Vormittag zum Anschauen hatte, was ich auch unbedingt empfehle, denn es lohnt sich wirklich.

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Radtour durch Benelux 2019 – Teil 4: Belgien I

Die Felsenburg

Obwohl mit der Urt ein Fluss durch die belgischen Ardennen führt, gab es leider keinen Radweg an ihr entlang. Deshalb musste ich in Belgien etwas weiter südlich über Bastogne die Ardennen überqueren. Direkt hinter der luxemburgischen Grenze fängt bei Limerlé ein Radweg an, der bis nach Bastogne geht. Und so schön ein gut ausgebauter Radweg auch ist, so langweilig fuhr sich dieser. Es ging 25 Kilometer nur geradeaus ohne Steigung durch Wald und Bäume ohne Blick auf irgendetwas. Viel Abwechslung war das also nicht.

Daher freute ich mich, dass ich in Bastogne einen 90-Grad-Richtungswechsel einschlagen konnte und über diverse kleine Straßen und Waldwege mir meinen Weg bis nach Rochefort bahnte. Den Ort hatte ich gar nicht wegen der tollen Sehenswürdigkeiten ausgesucht (bis auf die „Église décanale de la Visitation de la Saint-Vierge“ gab es auch kaum etwas zu sehen), sondern aufgrund seiner Nähe zu meinem nächsten Sightseeing-Punkt.

Eglise décanale de la Visitation de la Saint-Vierge.

Eglise décanale de la Visitation de la Saint-Vierge.

Nach der Erfahrung in Esch-sur-Alzette mit Airbnb war ich zwar etwas skeptisch, probierte es mangels Alternativen in Rochefort aber noch einmal. Dieses Mal hatte ich einen sehr guten Treffer: ein eigenes Stockwerk unter dem Dach für mich, sehr sauber und sogar mit Wasserkocher ausgestattet, was selbst manche Hotels nicht bieten. Das gemütliche Zimmer war auch praktisch, denn Rochefort als Ort bietet wirklich nicht so viel zu sehen. Die Tropfsteinhöhle von Lorette hatte im Juni leider nur am Wochenende auf. Auch die meisten Restaurants waren wegen Pfingsten noch bis zum Folgetag geschlossen. Es war aber auch okay, dass ich an dem Tag nicht mehr Sightseeing gemacht habe, denn die 110 Kilometer auf dem Rad steckten mir etwas in den Beinen. So habe ich auch die Burgruine, die der Stadt ihren Namen gab, nicht besucht. Zusätzlich gab auch noch meine Kamera ihren Dienst auf, sodass ich fortan nur noch mein Handy für Urlaubsbilder zur Verfügung hatte.

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Strecke

110,4 km

Zeit in Fahrt

6:12 h

Höhenmeter

1105 m auf, 1405 m ab

In der Höhle

Der Grund, wieso ich in Rochefort übernachtet habe, war der Besuch der Höhle von Han-sur-Lesse (Grottes-de-Han). Beim Aufstehen regnete es leider sehr stark, sodass ich entsprechend nass bei der Höhle ankam. Wichtig ist, dass der Startpunkt nicht am Höhleneingang, sondern im Besucherzentrum in der Stadtmitte ist. Ich stellte mein Rad an der Kirche ab, kaufte mir für 21 Euro ein Ticket und trocknete bis zum Einlass vor mich hin.

Um 10 Uhr kam eine kleine Bimmelbahn, die alle Besucher zum Eingang der Grotte brachte. Dort gab es dann zwei Reihen für unterschiedliche Sprachen: Entweder Französisch oder Niederländisch. Ich entschied mich für niederländisch, weil dort nur zwei andere Besucher standen. Es war aber egal, da der Höhlenführer eh die gesamte Gruppe leitete und alles auf Niederländisch und dann auf Französisch erklärte und manchmal für mich noch häppchenweise Englisch einstreute. Aus diesem Sprachkonglomerat konnte ich aber sogar einige Informationen mitnehmen. Es half sicherlich, dass es nicht meine erste Tropfsteinhöhle war. Und obwohl ich schon viele gesehen hatte, war auch diese wieder sehr beeindruckend. Vor allem die Videoshow „Origin“ an den Felswänden am Ende der Tour, welche die Entstehung und Entdeckung der Höhle zeigen, war großartig. Im Eintrittspreis inbegriffen war auch ein Besuch von Prehistohan, welches nach der Tour besucht werden hätte können. Aus Zeitgründen habe ich mich aber dagegen entschieden, die Ausgrabungsfundstücke anzuschauen.

Ein gefährliches Tropfsteinhöhlenmonster in Han-sur-Lesse.

Ein gefährliches Tropfsteinhöhlenmonster in Han-sur-Lesse.

Videoshow „Origin“ in der Grottes-de-Han.

Videoshow „Origin“ in der Grottes-de-Han.

Über Stock und Stein nach Namur

Nach der sehr schönen Höhlentour ging es weiter auf dem Rad. Leider erlaubte sich mein Navi bzw. das Routing von Openrouteservice Maps einen Spaß und wollte mich mit dem Rad einen „Weg“ entlang schicken, der selbst mit einem Mountainbike nicht machbar gewesen wäre (OSM-Einstufung mtb:scale=5). Leider stellte ich das aber erst am Fuße des Pfades selbst fest und der Weg zurück war mir zu lang. Also sattelte ich ab und trug zuerst meine beiden Gepäcktaschen und danach das Fahrrad auf dem Rücken die circa 500 Meter lange, aber vor allem 50 Höhenmeter umfassende Strecke den Berg hinauf.

Hier blieb mir nur Tragen übrig.

Hier blieb mir nur Tragen übrig.

Danach ging es glücklicherweise etwas entspannter weiter. An der Maas entlang kam ich nach Dinant. Dort machte ich aber nur für ein paar Fotos vom Bayardfelsen und der Stiftskirche Notre-Dame de Dinant direkt vor der Zitadelle hoch oben auf dem Berg halt. In dem Ort lohnt es sich ggf. mal einen Tag länger zu verbringen.

Der Bayardfelsen in Dinant.

Der Bayardfelsen in Dinant.

Stiftskirche Notre-Dame de Dinant vor der Zitadelle (oben).

Stiftskirche Notre-Dame de Dinant vor der Zitadelle (oben).

Mein Ziel war aber Namur. Mein Airbnb-Host stand erst ab 18 Uhr zur Verfügung, sodass ich vorher noch zur Zitadelle gelaufen bin. Zeitlich war es dennoch etwas knapp, denn die Festung schloss um 18 Uhr ihre Tore. Und so konnte ich nur einen kleinen Teil begehen und hauptsächlich die Aussicht von oben auf die Stadt genießen. Namur selbst als Stadt war ganz okay, ich habe aufgrund meiner späten Ankunft aber nicht wirklich viel von ihr gesehen. Neben der Zitadelle habe ich nur die Kathedrale Saint-Aubain von außen betrachtet und saß im „Parc Louise Marie“ zum Lesen.

Zitadelle von Namur aus der Ferne.

Zitadelle von Namur aus der Ferne.

Blick auf Namur.

Blick auf Namur.

Das Wahrzeichen von Namur: Eine goldene Schildkröte mit Reiter.

Das Wahrzeichen von Namur: Eine goldene Schildkröte mit Reiter.

Kathedrale Saint-Aubain.

Kathedrale Saint-Aubain.

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Strecke

68,6 km

Zeit in Fahrt

3:49 h

Höhenmeter

440 m auf, 510 m ab

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Radtour durch Benelux 2019 – Teil 3: Luxemburg II

Burg Vianden

Aufgrund der zurückgelegten Strecke und der Höhenmeter vom Vortag entschied ich mich, eine Etappe etwas kürzer zu treten und weniger zu fahren. Mein erster Stopp führte mich zurück an die deutsche Grenze nach Vianden, wo ich mir die Burg anschauen wollte. Sie thront über der Stadt und ist trotz der Pflastersteine gut mit dem Rad zu erreichen.

Burg Vianden.

Burg Vianden.

Blick auf die Unterstadt.

Blick auf die Unterstadt.

Mit Audio-Guide ausgerüstet verbrachte ich circa anderthalb Stunden in der Burg und fand es sehr interessant. Der Aufbau über drei Stockwerke ist größtenteils sehr gut erklärt. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir zur Einrichtung noch mehr Informationen gewünscht, aber ich kann den Besuch auf der sehr schönen Burg nur empfehlen, wenn man in der Gegend (beispielsweise in Trier) ist.

Danach ging es wieder zurück Richtung westlicher Landesgrenze und Richtung Belgien. Die Fahrt nach Brandenbourg ließ mich schmunzeln, die gleichnamige Burg schaute ich aber nur vom Rad aus an. Mein Ziel war nämlich der Fluss Sauer.

Burg Brandenbourg.

Burg Brandenbourg.

Barrage

Der Radweg an der Sauer entlang ist sehr schön. Es geht ein kleines bisschen bergauf und bergab und natürlich schön geschlängelt durch die umliegenden Berge. Den Weg auf mich genommen habe ich, um den Obersauer-Stausee (gehalten durch den „Barrage d'Esch-sur-Sûre“, daher auch der Abschnittsname) anzuschauen. Ein Hotel fand ich in Esch–sur–Sûre, dazu gleich noch ein Wellnesshotel mit Sauna und Massage, was ich mir echt verdient hatte. ;)

Burg Esch-Sauer mit Kapelle und dem Aussichtsturm.

Burg Esch-Sauer mit Kapelle und dem Aussichtsturm.

Vor der Erholung stand aber noch eine Wanderung zum Stausee an. Vom Hotel zum Staudamm sind es ungefähr anderthalb Kilometer, die man gut zu Fuß zurücklegen kann. Den Stausee richtig anschauen konnte ich (dank OpenStreetMap) von einem Aussichtspunkt, der etwas oberhalb des Sees liegt. Ich gebe aber zu: Es ist eine große Betonmauer und viel Wasser dahinter! Hauptsächlich wollte ich auch dahin, weil ich passenderweise noch auf meine Kickstarter-Ausgabe von Barrage wartete.

Blick auf den Stausee.

Blick auf den Stausee.

Vom Stausee bin ich dann zurück zur Stadt und dort über einen kleinen Rundweg durch den Wald um die Stadt herum gelaufen. Hier konnte ich auch sehr schön die Burg mit Kapelle und den Aussichtsturm der Stadt sehen. Es gibt auch noch einen weiteren, etwas höher gelegenen Wanderweg, den ich aber nicht gelaufen bin.

Burg Esch-Sauer mit Kapelle und dem Aussichtsturm aus einer anderen Perspektive.

Burg Esch-Sauer mit Kapelle und dem Aussichtsturm aus einer anderen Perspektive.

Beim Wandern traf ich auch eine Schlange.

Beim Wandern traf ich auch eine Schlange.

Mir hat Esch-sur-Sûre sehr gefallen. Das „Hotel de la Sûre“ war echt gut und erholsam, die Gegend um den Naturpark lädt zu einigen Wanderungen ein. Und auch der Weg auf dem Rad dorthin war sehr angenehm.

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Strecke

69,0 km

Zeit in Fahrt

4:15 h

Höhenmeter

1070 m auf, 1065 m ab

Auf dem höchsten Berg

Von Esch-sur-Sûre sollte es nach Belgien gehen. Prinzipiell ist das kein Problem, die Grenze war nur 15 Kilometer entfernt. Ich hatte mir aber auch noch in den Kopf gesetzt, den höchsten Punkt Luxemburgs mit dem Rad zu erklimmen. Dieser lag aber ganz im Norden des Landes. Da ich das zeitlich nicht geschafft hätte, kürzte ich also etwas ab und nahm die Bahn. :)

Morgennebel im Wald.

Morgennebel im Wald.

Der Weg führte daher zurück an der Sauer bis nach Goebelsmühle. Für gerade einmal zwei Euro konnte ich ein Ticket bis nach Troisvierges kaufen, was immerhin 34 Kilometer Entfernung waren. 34 Kilometer, die ich sehr gerne gespart habe. Dadurch hatte ich zwar auch Clervaux verpasst, wo ich mir ursprünglich das Schloss anschauen wollte, aber das war in Ordnung.

Um 10:30 Uhr stand ich dann auf der höchsten Erhebung von Luxemburg: dem Kneiff mit 560 m Höhe. Bis auf den „Gipfelstein“ zeugte nichts davon, dass dort ein besonders hoher Punkt ist. Zumal es für mich auch so aussah, als gehe es noch weiter bergauf. Aber irgendwer hat das bestimmt korrekt vermessen.

Auf dem Gipfel des Kneiff.

Auf dem Gipfel des Kneiff.

Und das waren auch schon meine Erfahrungen in Luxemburg, das ich recht zielstrebig auf eine etwas wirre Art und Weise durchquert habe. Belgien sollte da etwas geradliniger werden …

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Radtour durch Benelux 2019 – Teil 2: Luxemburg I

Das erste Mal in Luxemburg (Land)

Eigentlich wollte ich die Route nach Luxemburg über Bettembourg machen. Da ich aber wusste, dass ich am Folgetag ein paar Kilometer mehr fahren musste, kürzte ich etwas ab und fuhr bei Dudelange über die Grenze – die aber wie schon zuvor nach Frankreich nicht wirklich als solche zu erkennen war. Einzig ein Verkehrsschild mit den neuen Tempolimits wies mich darauf hin, dass ich jetzt in Luxemburg war.

In Luxemburg hatte ich mir eine Unterkunft in Esch-sur-Alzette gesucht. Meine Annahme war, dass es in Luxemburg-Stadt zu teuer ist und ein nahegelegener Ort deswegen besser wäre. Im Nachhinein stellte sich das als Fehler heraus. Zum einen war die per Airbnb gebucht Unterkunft echt grausig. Ich war 30 Minuten zu früh und so begrüßte mich der Mitbewohner in Unterhose liegend auf der Couch. Mit der Sauberkeit war es leider auch nicht so weit her, denn in der ganzen Wohnung klebte der Fußboden. Vor allem im Bad ließ ich die Socken (und später die Schuhe) an. Diese waren danach dreckiger als nach einem Tag auf dem Rad. Es war also nicht so angenehm, dort zu übernachten.

Zum anderen ist Esch-sur-Alzette keine schöne Stadt. Sie dient vermutlich eher dem normalen Arbeitsleben und Wohnen, weniger dem Sightseeing. In der Stadt fand gerade ein kleines Stadtfest statt mit Karussell, Riesenrad und einigen Essbuden. Da ich das nicht so interessant fand, bin ich lieber zum Bahnhof gelaufen, um dort mit dem Fahrstuhl nach oben und dann über eine moderne Brücke zum Stadtpark auf dem Gaalgebierg zu gelangen. Der Stadtpark ist sehr hübsch und ich konnte es mir mit einem Buch auf einer Bank bequem machen – zumindest nachdem der kurze Regenschauer vorbei war. Ich hatte auch etwas Zeit, die circa 1,5 Kilometer zum „Escher Deierepark“ zu laufen. Der kleine Tierpark ist kostenfrei und bietet vor allem lokale Tiere wie Rehe, Ziegen und Hasen. Aber auch Waschbären und Hochland-Rinder habe ich entdeckt. Der Park ist sicherlich nicht spektakulär, aber es war immerhin das Highlight von Esch-sur-Alzette.

Die Brücke in Esch-sur-Alzette.

Die Brücke in Esch-sur-Alzette.

Stadtpark auf dem Gaalgebierg.

Stadtpark auf dem Gaalgebierg.

Im Escher Deierepark gibt es auch Hochlandrinder.

Im Escher Deierepark gibt es auch Hochlandrinder.

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Strecke

70,2 km

Zeit in Fahrt

4:17 h

Höhenmeter

510 m auf, 275 m ab

Das erste Mal in Luxemburg (Stadt)

Am nächsten Tag gab es Frühstück beim Bäcker (wieder Pain au Chocolat) und es ging nach Luxemburg, in die Hauptstadt des Landes. Begrüßt wurde ich von der Gëlle Fra, einem Mahnmal am „Place de la Constitution“. Gleich daneben liegt die Kathedral Notre Dame, die ich aber nicht besuchte, sondern dort nur mein Rad für den Stadtrundgang abstellte.

Gëlle Fra am Place de la Constitution.

Gëlle Fra am Place de la Constitution.

Ich hatte mir leider nicht viel Zeit für Luxemburg genommen. Die Empfehlung im Touristencenter war daher vor allem die Kasematten anzuschauen. Diese in Fels gehauenen Höhlen dienten zu Verteidigungszwecken in diversen Kriegen. Auch wenn man die Höhlen alleine besichtigen kann, bevorzugte ich die Führung, bei der ich noch einige geschichtliche Hintergründe mehr erfahren konnte. In den unteren Teil der Stadt, nach Grund, bin ich nicht gegangen, dafür war der Weg „Chemin de la Corniche“ zurück zu meinem Rad echt sehr schön. Von hier hatte ich einen tollen Blick auf das Petruss-Tal, die Alzette und die Stadtmauer.

Blick auf das Petruss-Tal und die Alzette.

Blick auf das Petruss-Tal und die Alzette.

Stadtmauer und Kasematten von Luxemburg.

Stadtmauer und Kasematten von Luxemburg.

Luxemburg als Stadt hat mir sehr gut gefallen. Im Nachhinein weiß ich, dass die Übernachtung in Esch-sur-Alzette ein Fehler war. Und leider hatte ich aufgrund meiner weiteren Wegplanung auch nicht mehr Zeit, um mir Luxemburg anzuschauen. Aber es muss ja einen Grund geben, noch einmal einen Wochenendtrip in diese schöne Stadt zu machen.

Auf der Suche nach den Wölfen

Von Luxemburg wollte ich ursprünglich bis nach Echternach an der deutschen Grenze, dort ein Zimmer nehmen und mir in Ruhe die Wolfsschlucht anschauen (die nichts mit echten Wölfen zu tun hat). Leider waren in Echternach alle Zimmer belegt. Also entschied ich, nur „schnell“ zur Schlucht zu fahren, diese „kurz“ zu durchqueren und woanders ein Zimmer zu suchen (siehe unten). Auf dem Weg nach Echternach begegneten mir viele Wanderer und auch in Echternach war sehr viel los, was erklärte, wieso ich kein Zimmer mehr finden konnte. Da die Schlucht ein Teil des Mullerthal Trails ist, ist in der Wandersaison in Echternach vermutlich immer viel los.

Nach zweieinhalb Stunden war ich in Echternach und wollte die Schlucht besuchen. Erst fand ich nicht den richtigen Eingang und dann schien ich die Schlucht auch noch falsch herum abzulaufen. Die Beschilderung war da nicht ganz eindeutig. Der Weg führte jedenfalls durch sehr viel Wald bis zur Wolfsschlucht. Die steilen Wände und die provisorischen Treppen sind schon beeindruckend – und anstrengend zu laufen. Aber den Weg dorthin und danach zurück fand ich eher nicht so spannend, da es keinerlei Aussicht zu genießen gab. Hauptsächlich lief ich eben durch sehr viel Wald. Die Bergtouren im Balkan haben mir da wesentlich besser gefallen.

Schlucht auf dem Weg nach Echternach.

Schlucht auf dem Weg nach Echternach.

Die Wolfsschlucht.

Die Wolfsschlucht.

Nach dem strammen Fünf-Kilometer-Fußmarsch ging es zurück aufs Rad. Mit günstigen Zimmern war die Region leider nicht gesegnet, sodass ich nicht einmal an der Sauer, entlang meines eigentlichen Weges, bleiben konnte. Das „woanders“ von oben lag daher 20 Kilometer landeinwärts in Larochette (deutsch: Fels) über ein paar Hügelketten. Immerhin gab es ein preiswertes Einzelzimmer in der dortigen Jugendherberge.

Die Burg in Larochette.

Die Burg in Larochette.

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Strecke

89,9 km

Zeit in Fahrt

5:10 h

Höhenmeter

1145 m auf, 1125 m ab

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