Urlaub in Österreich und Slowenien – Teil 2: Bled
Nach drei Tagen in Salzburg und Umgebung freuten wir uns schon sehr auf unseren Aufenthalt in Slowenien in Bled am Bleder See.
Unterkunft
Bereits ein Jahr im Voraus hatten wir die schöne Unterkunft Lake Bled Apartments in Bled, direkt am Bleder See gebucht. Die Wohnung – bzw. eigentlich ist es ein ganzes Haus – hat Platz für sechs Personen, ist voll ausgestattet mit Küche, Waschmaschine und Trockner, einem großen Wohnzimmer und Esstisch und hat einen schönen Balkon mit tollem Blick auf den See. Das ist nicht verwunderlich, denn der See ist nur ca. 30 Sekunden die Treppe hinab entfernt. Zusätzlich vermietet der Besitzer auch Ruderboote und Stand-Up-Paddle-Boards, die wir jederzeit gratis in Anspruch nehmen konnten. Die Wohnung war wirklich sehr gut gelegen, auch nach Bled selbst waren es fußläufig nur 20 Minuten und zum Badestrand nur 5 Minuten.
Bleder See
Der Bleder See (Blejsko jezero) ist sehr schön. Das Wasser ist stellenweise wunderschön türkisblau. Am West- und Südufer gibt es zwei offene Strände zum Baden und Entspannen. Rundherum um den See gibt es einige Bootsvermietungen, sodass zahlreiche Ruderboote auf dem Wasser zu sehen sind. Für den Rudersport gibt es extra Bahnen, die man morgens um 7 Uhr besser nicht kreuzen sollte.
Am südöstlichen Ufer gibt es ab dem Badestrand einen schönen Steg, der für ein paar Hundert Meter über das Wasser führt, sodass wir ganz nah am See waren. Wir machten dann auch gleich eine Umrundung um den See, die inklusive Mittagessen und Pausen zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen kann.
Direkt auf dem See liegt eine kleine Insel (Blejski otok) mit der Marienkirche darauf. Sehr viele Menschen tummeln sich dort tagsüber, um die Glocke in der Kirche zu läuten. Wer will, kann sogar vom Ufer aus zur Insel schwimmen oder paddeln.
Bled
Bled selbst ist eher ein Touristenort. Der Stadtkern befindet sich am östlichen Seeufer und bietet in Strandnähe hauptsächlich Souvenirläden und ein kleines Shoppingcenter, deren Geschäfte außenliegend sind.
Hoch über dem See thront die Burg von Bled (Blejski grad). Wir haben die Burg aber nicht besucht. Wir waren kurz zuvor erst auf der Hohensalzburg und wollten später noch auf eine andere (siehe unten). Da kam uns der Preis von 15 Euro pro Person zu viel für das Gebotene vor, auch wenn die Aussicht von der Burg auf den See sicherlich fantastisch ist.
Magical Beasts
Da wir leider drei Regentage im Urlaub hatten, suchten wir auch Indoor-Aktivitäten. Interessant erschien uns das Čudežne Zverinice Magical Beasts. Es handelt sich dabei um einen kleinen Zoo, wobei Zoo das falsche Wort ist. Es handelt sich mehr um eine Auffangstation von ausgesetzten oder abgegebenen Tieren. Die Tiere werden dort gefüttert und gepflegt, der Eintritt soll die Unterhaltskosten decken. Wir konnten dort zahlreiche Schlangen und Echsen, Chamäleons und einige nachtaktive Tiere, aber auch Mäuse, Meerschweinchen und Kaninchen anschauen.
Der Zoo war ganz nett, aber auch übersichtlich. Der Eintrittspreis von 8,50 Euro ist ein bisschen zu hoch für die zwei Räume mit Reptilien und Nagern. Die meisten Terrarien sind vom Platzbedarf ganz gut ausgestattet, manche Käfige kamen mir aber zu klein vor. Daher weiß ich nicht, ob ich einen Besuch dort empfehlen kann.
Hauptstadt Ljubljana
Natürlich wollten wir auch Sloweniens Hauptstadt Ljubljana einen Besuch abstatten. Mit dem Bus kommt man sehr gut von Bled nach Ljubljana. Mit dem Auto fährt man die gleiche Strecke und ist in circa einer Stunde am Parkplatz am Tivoli Park. Wir liefen von dort Richtung Innenstadt zu unserer ersten Sehenswürdigkeit: den Drei Brücken (Tromostovje). Die mittlere Hauptbrücke selbst datiert auf 1280, wurde aber sehr oft erneuert und neu aufgebaut. Erst 1929 wurden die anderen zwei Brückenteile rechts und links ergänzt.
Danach gingen wir zum Markt und der Drachenbrücke (Zmajski most). An den beiden Brückenende stehen jeweils zwei Drachen, die das Wahrzeichen der Stadt darstellen. Allgemein hat mir diese Gegend in Ljubljana sehr gefallen. Das Schlendern an der Ljubljanica mit zahlreichen Restaurants und Cafés war einfach schön. Wer die Küche des Balkans mag, dem kann ich das schön gelegene Baščaršija am Fluss empfehlen.
Nach dem Essen wollten wir natürlich auch noch die Burg besuchen. Da wir Lust auf etwas Besonderes hatten, buchten wir auf der Webseite ein Escape-Spiel für 20 Euro (inklusive Fahrt mit der Seilbahn). Ziel des Spiels war es, den Drachen von Ljubljana wieder zum Leben zu erwecken. Hierfür mussten wir in der Burg einige Orte finden und dort Rätsel lösen. Diese gaben uns am Ende einen Code, um das geheime Labor zu betreten. Die Rätsel waren sicherlich nicht schwer (vor allem für Escape-erfahrene Spieler), aber es war eine besondere Art der Burgerkundung. Natürlich konnten wir uns dadurch nicht alle Tafeln und Texte durchlesen, dennoch sahen wir fast alles von der Burg. Als Alternative zur herkömmlichen Burgtour fand ich dieses Escape-Abenteuer großartig. Und auch Jüngere können an den Rätseln teilnehmen.
Martuljek-Wasserfälle
Auf dem Rückweg nach Österreich mussten wir auch noch Stopps einplanen. Der erste war an den Martuljek-Wasserfällen. Ein Parkplatz im Ort war nicht so leicht zu finden. Durch den Wald geht es (kinderwagentauglich) bis zu einer kleinen Brücke. Ab dort war dann Bergsteigen angesagt. Kleinere Kinder sollte entweder getragen oder dringend an der Hand geführt werden. Nach einer schönen, nicht zu langen Wanderung kamen wir am unteren Wasserfall an: dem Spodnji Martuljkov slap. Dieser ist „nur“ 50 Meter hoch, aber dennoch beeindruckend. Von hier hätten wir noch einmal die gleiche Strecke zum oberen Wasserfall, dem Zgornji Martuljkov slap, weiterlaufen können, der mit 110 Metern noch etwas höher ist. Wir entschieden uns aber für den Rückweg, denn wir hatten noch einen anderen Zwischenstopp geplant.
See Zelenci
Bei Podkoren machten wir Halt am See Zelenci, der Teil des Nationalparks Triglav ist. Der See ist der Quellwasserfall für den Fluss Save. Der kleine See hat eine wunderschöne Farbe und über die Aussichtsplattform bietet sich ein tolles Bild mit Bergen im Hintergrund.
Da wir auf der Rückfahrt nicht durch den Karawankentunnel fahren wollten, bot es sich an, den Wurzenpass von Slowenien nach Österreich zu nehmen. Der ist zwar mit 18 % Steigung sehr steil und auch kurvenreich, bietet aber eine sehr gute Verbindung von Podkoren nach Villach, wo wir wieder auf die A10 fahren konnten.
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