Radtour durch Benelux 2019 – Teil 3: Luxemburg II
Burg Vianden
Aufgrund der zurückgelegten Strecke und der Höhenmeter vom Vortag entschied ich mich, eine Etappe etwas kürzer zu treten und weniger zu fahren. Mein erster Stopp führte mich zurück an die deutsche Grenze nach Vianden, wo ich mir die Burg anschauen wollte. Sie thront über der Stadt und ist trotz der Pflastersteine gut mit dem Rad zu erreichen.
Mit Audio-Guide ausgerüstet verbrachte ich circa anderthalb Stunden in der Burg und fand es sehr interessant. Der Aufbau über drei Stockwerke ist größtenteils sehr gut erklärt. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir zur Einrichtung noch mehr Informationen gewünscht, aber ich kann den Besuch auf der sehr schönen Burg nur empfehlen, wenn man in der Gegend (beispielsweise in Trier) ist.
Danach ging es wieder zurück Richtung westlicher Landesgrenze und Richtung Belgien. Die Fahrt nach Brandenbourg ließ mich schmunzeln, die gleichnamige Burg schaute ich aber nur vom Rad aus an. Mein Ziel war nämlich der Fluss Sauer.
Barrage
Der Radweg an der Sauer entlang ist sehr schön. Es geht ein kleines bisschen bergauf und bergab und natürlich schön geschlängelt durch die umliegenden Berge. Den Weg auf mich genommen habe ich, um den Obersauer-Stausee (gehalten durch den „Barrage d'Esch-sur-Sûre“, daher auch der Abschnittsname) anzuschauen. Ein Hotel fand ich in Esch–sur–Sûre, dazu gleich noch ein Wellnesshotel mit Sauna und Massage, was ich mir echt verdient hatte. ;)
Vor der Erholung stand aber noch eine Wanderung zum Stausee an. Vom Hotel zum Staudamm sind es ungefähr anderthalb Kilometer, die man gut zu Fuß zurücklegen kann. Den Stausee richtig anschauen konnte ich (dank OpenStreetMap) von einem Aussichtspunkt, der etwas oberhalb des Sees liegt. Ich gebe aber zu: Es ist eine große Betonmauer und viel Wasser dahinter! Hauptsächlich wollte ich auch dahin, weil ich passenderweise noch auf meine Kickstarter-Ausgabe von Barrage wartete.
Vom Stausee bin ich dann zurück zur Stadt und dort über einen kleinen Rundweg durch den Wald um die Stadt herum gelaufen. Hier konnte ich auch sehr schön die Burg mit Kapelle und den Aussichtsturm der Stadt sehen. Es gibt auch noch einen weiteren, etwas höher gelegenen Wanderweg, den ich aber nicht gelaufen bin.
Mir hat Esch-sur-Sûre sehr gefallen. Das „Hotel de la Sûre“ war echt gut und erholsam, die Gegend um den Naturpark lädt zu einigen Wanderungen ein. Und auch der Weg auf dem Rad dorthin war sehr angenehm.
|
|
Strecke | 69,0 km |
---|---|
Zeit in Fahrt | 4:15 h |
Höhenmeter | 1070 m auf, 1065 m ab |
Auf dem höchsten Berg
Von Esch-sur-Sûre sollte es nach Belgien gehen. Prinzipiell ist das kein Problem, die Grenze war nur 15 Kilometer entfernt. Ich hatte mir aber auch noch in den Kopf gesetzt, den höchsten Punkt Luxemburgs mit dem Rad zu erklimmen. Dieser lag aber ganz im Norden des Landes. Da ich das zeitlich nicht geschafft hätte, kürzte ich also etwas ab und nahm die Bahn. :)
Der Weg führte daher zurück an der Sauer bis nach Goebelsmühle. Für gerade einmal zwei Euro konnte ich ein Ticket bis nach Troisvierges kaufen, was immerhin 34 Kilometer Entfernung waren. 34 Kilometer, die ich sehr gerne gespart habe. Dadurch hatte ich zwar auch Clervaux verpasst, wo ich mir ursprünglich das Schloss anschauen wollte, aber das war in Ordnung.
Um 10:30 Uhr stand ich dann auf der höchsten Erhebung von Luxemburg: dem Kneiff mit 560 m Höhe. Bis auf den „Gipfelstein“ zeugte nichts davon, dass dort ein besonders hoher Punkt ist. Zumal es für mich auch so aussah, als gehe es noch weiter bergauf. Aber irgendwer hat das bestimmt korrekt vermessen.
Und das waren auch schon meine Erfahrungen in Luxemburg, das ich recht zielstrebig auf eine etwas wirre Art und Weise durchquert habe. Belgien sollte da etwas geradliniger werden …
Comments
Display comments as Linear | Threaded