Rundreise durch Österreich 2022
Anfang Mai 2022 entschieden wir uns einen kleinen Urlaub in Österreich zu machen, denn in den Bergen waren wir schon lange nicht mehr. Anstelle des Besuchs eines Ortes fuhren wir alle zwei bis drei Tage in eine andere Unterkunft, um so mehr von Österreich zu sehen. Die Strecken zwischen den Aufenthalten wählten wir mit jeweils zwei bis drei Stunden Fahrtzeit bewusst kurz.
Friedrichshafen
Bevor es nach Österreich ging, legten wir einen Stopp in Friedrichshafen ein. Bereits 2020 machten wir Urlaub am Bodensee in Unteruhldingen und auch dieses Mal war es sehr schön.
Unsere Unterkunft war nicht weit vom Hafen entfernt. Die Promenade lud uns zum Schlendern ein und vom Moleturm hatte ich eine tolle Aussicht auf Friedrichshafen und den Bodensee. Über der Stadt kreist auch immer ein Zeppelin, der bei Sonne einen tollen Schatten auf den See wirft. Mit einem Tretboot machten wir eine kleine Runde auf dem Bodensee und genossen das schöne Wetter und die vorbeifahrenden Schiffe.
Direkt am Hafen befindet sich das Zeppelinmuseum. Es war etwas kleiner als gedacht, aber dennoch interessant, durch das Innere eines Zeppelins mit seinen Aufenthalts- und Technikbereichen zu laufen. Natürlich wird auch die Geschichte der Zeppelinfahrt dargestellt und wie Zeppeline heute genutzt werden. Am unterhaltsamsten fand ich den Mitmachbereich für die Kleinen. Einen Heißluftballon mit Gewichten beschweren, sodass er absinkt, oder eine Plastiktüte nur durch warme Luft fliegen lassen, war definitiv spannend.
Auf dem Pfändner
Nach dem Aufenthalt in Friedrichshafen ging es weiter nach Österreich. In der Nähe von Bregenz machten wir einen Stopp, denn wir wollten mit der Pfänderbahn auf den Berg fahren. Gefühlt war diese Bergbahn nämlich die einzige in ganz Österreich, die Anfang Mai geöffnet hat. Alle anderen Bahnen an den Aufenthaltsorten oder dazwischen hatten Pause zwischen Wintersaison zum Skifahren und Sommersaison zum Wandern.
Auch wenn – ebenfalls wieder wegen Saisonwechsel – alle Essgelegenheiten auf dem Berg geschlossen hatten, war der Pfänder dennoch kein Notbehelf. Oben gibt es nämlich einen kleinen, aber schönen Alpenwildpark mit Mufflons, Hirschen, Wildschweinen und anderen Tieren.
Die Aussicht auf den Bodensee und die umliegenden Berge war sehr schön und vergrößerte die Vorfreude auf das kommende Berggefühl.
Hängebrücke an der A12
Mit der Bahn ging es dann wieder vom Pfändner nach unten und weiter auf der A12. Hier gibt es in der Nähe von Stams eine kleine Hängebrücke, an der wir am Ufer des Inn schön picknickten.
Wir liefen über die Hängebrücke und dann nach rechts einen kleinen Waldpfad entlang. Am Ende kamen wir zu einem kleinen Wasserfall am Lehnbach. Klein beschreibt es dabei sehr gut, denn viel Wasser fiel zu der Zeit nicht die Felsen herab. Ich vermute, dass nach Regen dort mehr zu sehen ist. Schön war der Ausflug dennoch, auch um sich die Beine etwas zu vertreten.
Tulfes
Einen Zwischenstopp zur Übernachtung legten wir in Tulfes ein. Das passte auch sehr gut dazu, da wir sowieso in Wattens (siehe nächster Abschnitt) Halt machen wollten. Die Unterkunft „Residenz Tulferhof Appartment“ war sehr schön und geräumig. Zusätzlich war auch der Blick vom Balkonfenster aus klasse. Ich weiß, wieso ich bei Urlauben solche Appartements einem Hotelzimmer vorziehe. Ich muss mich zwar um alles kümmern, habe dafür aber auch mehr Freiraum und kann selbst kochen.
Swarowski-Kristallwelten
Am nächsten Tag ging es nach Wattens in die „Swarowski-Kristallwelten“. Der Eintritt ist mit 19 Euro pro Person nicht ganz preiswert. Dennoch hat sich der Besuch gelohnt, wie ich finde.
Im Museum gibt es alle möglichen Installation, die mit dem Licht der Kristalle spielen. So gibt es eine Kristallkuppel, in der ich mich hundertfach spiegelte und es ein tolles Echo gab. Es wurden auch Schmuckstücke und Kostüme bekannter Künstler wie Elton John oder Björk ausgestellt. Am interessantesten fand ich, dass es auch einen Raum mit Eiskristallen und ganz viel Schnee gab. Bei den sommerlichen Temperaturen draußen war ich darauf, mit T-Shirt bekleidet, nicht ganz optimal eingestellt. Im Swaroswki-Shop hätten wir dann noch einkaufen können, wobei ich vermutlich nicht die Zielgruppe bin. Ich gebe aber zu, dass der Millenium Falke aus „Star Wars“ aus Kristall für läppische 13.000 Euro schon gut im Regal aussehen würde.
Aber auch der Außenbereich abseits der Kristalle ist toll. So gibt es beispielsweise eine Installation mit Kristallwolken, die wegen Bauarbeiten aber gesperrt waren. Vermutlich wirken die Wolken bei Dunkelheit aber noch besser. Für die Kleinen gibt es ein sehr schönes in Schwarz und Weiß gehaltenes Karussell und einen Spielturm, der auf vier Stockwerken Trampoline, viele Klettermöglichkeiten und andere Beschäftigungen bietet.
Niederau
Am Nachmittag kamen wir dann in Niederau am „Hotel Sonnschein“ an. Die Lage des Hotels war etwas enttäuschend, da es keinerlei Berge rundherum zu sehen gab. Immerhin war es schön grün rundherum. Ein Spaziergang am Bach entlang bescherte uns ein tierisches Spektakel. Ein Bauernhof hatte viele Tiere, darunter auch Ferkel. Eines davon büxte aus und die Familie versuchte es einzufangen. Das Schwein war aber so panisch, dass es sich durch die Umzäunung zwängte und dann draußen in Freiheit am Bach Richtung Dorfmitte lief. Ich hoffe, die Besitzer haben es rechtzeitig wieder einfangen können.
Besuch der Kundler Klamm
Da wir zwei Tage in Niederau verbrachten, machten wir einen Ausflug zur Kundler Klamm. Der gesamte Weg ist 3,5 Kilometer lang und führt von Mühltal nach Kundl oder umgekehrt. Wir wählten den Start in Kundl, liefen aber nicht die ganze Strecke. Unterwegs gibt es kleinere Wasserfälle in der Wildschönauer Ache zu sehen. Und ab und zu gab es Tiere zu sehen. ;)
Auch für Familien ist die Klamm geeignet, da der geschotterte Weg auch mit Kinderwagen gut befahrbar ist. Und so war es ein sehr schöner, entspannender Spaziergang. Hoch oben auf einem Berg an der Klamm liegt auch die Burgruine Kundl, die wir uns aber nicht angeschaut haben, zumal sie nur aus zwei erhaltenen Mauerstücken besteht.
Kufsteiner Altstadt
Als Nächstes mussten wir irgendwie von grob Innsbruck nach grob Salzburg kommen. Interessanterweise führt der schnellste Weg dafür über die A8 in Deutschland. Kurz vor der österreichisch-deutschen Grenze machen wir einen Stopp in Kufstein. Wir schlenderten durch die hübsche Altstadt und schauten uns die Festung von unten aus an. Als kurzer Zwischenhalt war dies genau richtig.
Werfenweng
Unsere nächste Unterkunft, das „Hotel Wenger Alpenhof“, befand sich in Werfenweng. Der Ort ist nicht riesig, aber von einem schönen Bergpanorama umgeben. Direkt neben dem Hotel gibt es auch eine Bergbahn (die „Rosnerköpfl Dorfbahn“), die aber, wie zuvor schon angedeutet, nicht geöffnet war.
Am Ankunftstag machten wir zu Fuß einen Ausflug zum Badesee (ohne zu Baden) und stießen dabei auch noch auf ein Rehgehege.
Burg Hohenwerfen
Als Ausflugsziel am nächsten Tag besuchten wir die Burg Hohenwerfen. Der Eintritt kostet mit Führung circa 17 Euro. Ich kann die Führung aber sehr empfehlen, die uns von der Kapelle bis zum Verlies und hoch zum Glockenturm inklusive Glocken-Demonstration brachte. Dabei sind ein paar Stufen zu gehen, aber dafür wurden wir mit einer tollen Aussicht belohnt.
Toll fand ich, dass die Besucher bei der Führung auch Räume besuchen dürfen, die nicht allgemein zugänglich sind. Es gab auch noch mehrere Ausstellungen in der Burg, die wir aber aus zeitlichen Gründen nicht mehr angeschaut haben.
Stattdessen gingen wir zur Flugshow, bei der zahlreiche Greifvögel wie Falken, Adler und Geier von der Falknerei gezeigt und ausführlich erklärt wurden. Wir saßen sehr zentral in der Mitte des Platzes und ein Geier hatte uns fast überrannt, nachdem er seine Beute bei uns gefangen hatte.
Abschluss
Mit dem Wetter hatten wir Glück, da für die gesamte Urlaubszeit überall nur Regen vorhergesagt war. Einzig der letzte Tag war etwas verregnet, dafür aber auch sehr schön mit Nebel an den Berghängen.
Wir liefen an dem Tag einfach nur ein bisschen durch den Ort und die Umgebung. Zurück ging es an einem Bach, an dessen Ufer Hunderte von Schnecken am Wegesrand oder in Hecken saßen.
Am nächsten Tag ging es dann wieder eine lange Strecke zurück nach Deutschland. In Summe hat mir der Urlaub sehr gefallen. Die 200-250 km Fahrtstrecke alle zwei, drei Tage fand ich genau richtig, um nicht zu sehr zu hetzen. So konnten wir an einem Ort immer mal wieder für zwei Nächte entspannen. Gleichzeitig sahen wir durch die Rundreise aber auch viel vom Land.
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