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Alice im Wunderland

Titel

Alice im Wunderland

Genre

Fantasy, 2010

Darsteller

Mia Wasikowska, Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Anne Hathaway, Crispin Glover

Regisseur

Tim Burton

Länge

108 min

Alice (Mia Wasikowska) ist erwachsen und eine junge Frau. Seit ihrer Kindheit wird sie aber von Albträumen geplagt, in der sie ein weißes Kaninchen mit Weste verfolgt. Nachdem ihr Vater überraschend gestorben ist und sie nun mit einem ihr befremdlichen Lord verheiratet werden soll, wird es zu viel für sie. Sie rennt weg und stolpert dabei auch wie Jahre zuvor über den Kaninchenbau und den Eingang ins Wunderland. Doch Alice kann sich nicht an ihre alten Freunde erinnern und es hat sich vieles geändert im Wunderland.

Von einigen Seiten habe ich gehört, dass es sich um den zweitschlechtesten Burton-Film (nach Planet der Affen) handeln soll. Nun, unterschreiben kann ich das nicht, aber es ist sicherlich auch kein Meisterwerk. Die Story ist sehr linear ohne größere Wendungen, es gibt ein, zwei Lacher, aber nicht mehr. Während der Vorstellung ist mir aufgefallen, dass das Publikum sehr passiv war, es gab kaum Emotionen.

An den Darstellern lag es sicher nicht. Mit dem gewohnten Gespann bestehend aus Burton, Depp, Bonham-Carter und Elfman fanden sich wieder vier Meister ihres Fachs. Mit Anne Hathaway als weißer Königin gab es zur Herzkönigin einen schönen Gegenpart. Und auch Alice überzeugte vom Schauspiel ...

... leider aber nicht von der Sprache. Als ich das erste Mal Alices deutsche Stimme hörte, musste ich stocken. Die Stimme passt absolut gar nicht und klingt viel zu kindlich für so eine entschlossene und eigensinnige Frau. Die Originalstimme passt irgendwie besser.

Was man auch beachten sollte: Der Film ist voll digital. Es gibt effektiv nur fünf echte Schauspieler, wovon aber drei digital nachbearbeitet wurden. Die restlichen Charaktere im Wunderland entstammen allein dem Computer. In meinen Augen ist dies auch zu viel von allem. Natürlich kann man viele Szenen nur digital meistern, aber ab und zu tut es auch eine echte Wiese ...

Und nun zu meiner größten Kritik: Ich habe den Film leider in 3-D gesehen. Mein Fazit: Ab sofort werde ich 3-D-Filme meiden. Sicherlich entgehen mir dadurch einige gute Streifen, aber solange die Technik noch so unausgereift ist (schwere Brillen, unscharfe Bilder, weil die Augen nicht fokussieren können, schnelle Bewegungen undeutlich etc.) und vor allem die 3-D-Effekte nicht sinnvoll eingesetzt werden, muss ich nicht 3 oder 4 Euro Aufpreis für so etwas zahlen. In Alice wurden die Effekte meines Wissens sogar nur nachträglich eingebaut, um auf den 3-D-Zug aufzuspringen. Viele Kamerafahrten wirken auch wirklich nur so, als wollte man damit die schöne 3-D-Welt zeigen. In meinen Augen ist das das falsche Ziel. Nur 3-D der Effekte wegen ist kein guter Ansatz.

Dennoch: Für alle Alice-Fans lohnt sich der Film, für alle Burton-Fans natürlich auch. Die 3-D-Version sollte man aber meiden. Ich freue mich derweil auf die DVD in einem Jahr, sodass ich den Film dann in Englisch und in wundervollem 2-D auf meinem Rechner schauen kann.

Etwas Trivia: Die Schwester und Gegnerin der Herzkönig mit ihrer Armee aus Herzkarten ist die weiße Königin, die mit weißen Schachfiguren in die Schlacht zieht. Irgendetwas passt da nicht in der Familie ...

Splice

Im Zuge des Fantasy Filmfest konnte ich mir den Film "Splice" im englischen Original anschauen.

Titel

Splice

Genre

Horror, 2009

Darsteller

Adrien Brody, Sarah Polley, Delphine Chanéac

Regisseur

Vincenzo Natali

Länge

107 min

Elsa (Sarah Polley) und Clive (Adrien Brody) arbeiten als Genetiker an einem Projekt, bei dem sie verschiedene Tierarten kreuzen. Das "Endprodukt" begeistert, da es dazu dienen kann, ein wichtiges Medikament herzustellen. Weil die Geschäftsleitung aber eher Gewinne sehen will, soll eine weitere neue Forschung unterbunden werden, sodass man ersteinal die aktuelle Ergebnisse ausbeuten verwerten kann.

Elsa und Clive lassen sich das nicht gefallen und wollen zeigen, dass auch eine Kreuzung mit menschlicher DNA möglich ist, um so Krankheiten wie AIDS oder Krebs heilen zu können. Das Experiment gelingt und heraus kommt ein weibliches Wesen namens Dren. Elsa behandelt diese wie eine Tochter, Clive ist dagegen skeptisch.

Als die beiden Forscher Dren weg aus dem Forschungslabor in ihr entlegenes Landhaus schaffen, nimmt das Unheil seinen Lauf ...

Wer sich nun etwas an Species erinnert fühlt, liegt fast richtig. Wogegen Sil äußerlich komplett weiblich war und sich nur ab und an in eine Art Alien verwandelte, ist Dren eine echte Genmischung, die mit immer neuen Fähigkeiten aufwarten kann.

Der Film selbst ist spannend, die Schockmomente halten sich aber in Grenzen, sind also auch für nicht so harte Gemüter zu ertragen. Ab und an gibt es kleine Splattereffekte, die aber eher zum Lachen anregen (sollen).

Insgesamt ein sehr netter Film, der in Deutschland aber wohl maximal auf DVD erscheinen wird.

Shutter Island

Titel

Shutter Island

Genre

Drama-Thriller, 2010

Darsteller

Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo, Ben Kingsley, Michelle Williams

Regisseur

Martin Scorsese

Länge

138 min

U.S. Marshal Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) wird Mitte der 50er Jahre zusammen mit seinem neuen Kollegen Chuck (Mark Ruffalo) nach Shutter Island bestellt. Aus der dort ansässigen Nervenheilanstalt für Schwerkriminelle ist eine Frau entflohen, die ihre Kinder ermordet haben soll, und Daniels soll das Verschwinden aufklären. Der Anstaltsleiter Dr. Cawley (Ben Kingsley) ist ihm dabei keine große Hilfe, da er Akteneinsichten verhindert und auch sonst nicht immer die Wahrheit zu sagen scheint. Im Laufe der Untersuchungen wird Daniels von eigenen Wahnvorstellungen und Träumen heimgesucht, in denen seine bei einem Brand gestorbene Frau Dolores (Michelle Williams) ihn vor den Gefahren auf der Insel warnt.

Ich hatte "Shutter Island" zuerst in das Genre Horrorfilm eingeordnet, im Laufe des Films entwickelt es sich aber immer mehr zum Psychothriller. Durch Daniels Wahnvorstellungen weiß man auch bald als Zuschauer nicht mehr, was real ist und was nicht. Und in der Tat lässt das Ende des Film mehrere Interpretationen zu.

Die Geschichte insgesamt ist sehr gut und die sehr guten Schauspieler setzen dies perfekt auf die Leinwand um. Scorsese mag auch ein guter Regisseur sein, den Kameramann oder Cutter (oder wer auch immer für das Zusammenschneiden der Szenen und Beachtung der Perspektive und Handlungen der Akteure zuständig ist) sollte man aber nicht mehr engagieren. Die Liste der Fehler ist lang und sie fallen im Film leider störend auf. Der Zuschauer bemerkt es leider, wenn in einer Szene die Kamerasicht wechselt und die Person plötzlich anders steht, eine andere Hand hochhält etc. als zuvor. Das reißt einen dann wieder aus der Leinwand heraus und man merkt, dass man doch nur auf seinem bequemen Hintern in einem Kinosaal sitzt.

Die Musik war sehr düster und passend - aber nervig. Mahler werde ich wohl freiwillig nicht mehr anhören, wenn es sich vermeiden lässt. Die Themen wurde in meinen Augen zu oft eingesetzt.

Neben den kleinen Mängeln war es aber ein überaus spannender und interessanter Film, über den man auch später noch etwas nachdenken kann. Daher also für Psychothriller-Fans sehr empfehlenswert. Ein guter Magen wird aber vorausgesetzt. ;)