Film: Lucy
Titel | |
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Genre | Sci-Fi, 2014 |
Darsteller | Scarlett Johansson, Morgan Freeman, Min-sik Choi, Amr Waked |
Regisseur | Luc Besson |
Länge | 89 min |
Trailer |
Lucy (Scarlett Johansson) studiert in Korea. Auf einer Party lernt sie Richard kennen, der sie als Drogenkurier missbraucht. Als sie einen Koffer zu Mr. Jang bringen soll, „bietet“ er Lucy einen Job ab. Nach einer OP hat sie 1 Kilogramm einer neuen Droge im Bauch, den sie über die amerikanische Grenze schmuggeln soll. Lucys Wärter gehen wenig zimperlich mit ihr um, wodurch das Paket platzt. Dies führt dazu, dass Lucy eine größere Kapazität ihres Gehirns nutzen kann. Dadurch kann sie plötzlich jede Sprache verstehen, ihren Körper nach Belieben verändern, Materie und Menschen beeinflussen, Gravitation ausschalten und so weiter. Sie merkt, dass sie nur 24 Stunden hat, ehe ihre Gehirnkapazität die 100% erreicht und sie aufhört ein Mensch zu sein. Daher sucht sie den Gehirnforscher Professor Norman (Morgan Freeman) auf, der ihr helfen soll.
Was fantastisch klingt, ist am Ende etwas enttäuschend. „Lucy“ ist kein Actionfilm. Wer mit dieser Erwartung ins Kino geht, wird enttäuscht werden. Recht früh hat Lucy volle Kontrolle über alle Menschen und kann mit einer Handbewegung zig ausschalten. Ab hier fällt es als Zuschauer schwer zu glauben, dass irgendwer Lucy gefährlich werden kann. Später lässt sie einige Gangster zur Decke schweben, um an einen Koffer zu kommen. Wieso? Weil es dem Zuschauer gefallen könnte. Einfach alle mit einer Handbewegung ausschalten wäre wesentlich einfacher und effektiver gewesen.
Viele Rezensionen stören sich auch am Aufbau des Films, der sich völlig auf der Theorie stützt, dass der Mensch nur 10% seiner Gehirnkapazität nutzt – was ja nicht wahr ist. Daran muss man sich aber nicht stören, es ist ein Sci-Fi-Film. Aber der ganz Filme reitet auf diesem Thema und den 10% herum, liefert aber gleichzeitig zu wenig Erklärung, wieso wir mit 20% Gehirnkapazität plötzlich die Möglichkeit bekommen sollen, elektronische Geräte auf der anderen Seite des Planeten manipulieren zu können.
Den Darstellern ist das sicherlich nicht anzukreiden. Vor allem Scarlett Johansson spielt am Anfang die verängstige Studentin, die missbraucht wird, extrem gut. Nachdem der Drogenmisch in ihrer Blutbahn ist, verliert sie aber so gut wie jede Emotion. Das ist seltsam und grenzt stellenweise fast an Autismus, aber ist ebenfalls gut gespielt. Und dennoch ist es extrem menschlich und gefühlvoll, als sie zuerst nach der Transformation ihre Mutter anruft.
Von den Bildern her sieht man Luc Bessons Stil, das CGI ist aber nicht immer überzeugend. Vor allem einigen Green-Screen-Montagen sieht man die Künstlichkeit an. Die Transformation von Lucy, die Darstellung im Körper und des ganzen Universums ist aber sehr gut gelungen.
Alles in allem ist „Lucy“ zwar ein ganz netter Film, aber es hätte mehr sein können. Wäre die Darstellerin nicht, wäre es wohl nur mittelmäßiger Durchschnitt. Mit einem ähnlichem Thema hat mir Limitless besser gefallen.