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Krabat

Krabat ist ein Waisenjunge, der im 17. Jahrhundert mit zwei Freunden verarmt von Dorf zu Dorf zieht und um Almosen bettelt. Eines Nachts spricht im Traum eine dunkle Stimme zu ihm, der er folgt und die ihn zu einer Mühle bringt. Der Meister dort nimmt ihn als Gesellen auf, weist ihn aber auch in die Künste der dunklen Magie ein. Doch alles hat seinen Preis und das Leben in der Mühle ist nicht so schön, wie es sein könnte ...

Ich bin etwas unsicher, ob der Film gut oder schlecht war, da wohl beides auf Teile zutrifft. Schauspielerisch gibt es in meinen Augen nichts zu mäkeln und auch filmisch war Krabat mehr oder weniger gut gemacht. Die Maskenbildner haben das Bild der damaligen Zeit sehr gut in den Gesichtern der Jungen abgebildet. Nur dem (digitalen) Flug der Raben sah man an, dass er eben digital war, da die Raben sehr oft einen anderen Kontrast hatten als die Landschaft, über die sie flogen. Die Musik im Film war sehr stimmig: ruhig und düster und absolut passend zum Film. Was dann aber dieser blöde und dazu auch noch schlechte Popsong "Allein, Allein" im Abspann sollte, frage ich mich echt.

Nun zur echten Kritik: Die Handlung war sehr konfus, verwirrend und warf am Ende mehr Fragen auf, als beantwortet wurden. Zum Beispiel: Was machen die Jungen in der Osternacht bei dem Dorf? Wieso werden es (nur in der Nacht) "Geister"? Wieso darf Krabat in diesem Zustand niemanden berühren? Wieso wird alles golden, als er es doch tut? Wieso bringt diese komische Kauz in der Neumondnacht Knochen zum Malen in die Mühle? Wieso wird der Meister am Ende des Jahres älter? Wohin geht er am Ende des Jahres halbtot? Wieso muss einer der Gesellen sterben, damit er wieder jung zurück kommt? Wieso lassen sich die Gesellen beim Kampf gegen die Soldaten erst verprügeln, bis Tonda ganz verstört und panisch in die Gegend blickt und sie dann erst ihre Zauberstöcke in Angriff nehmen? ... Die Liste lässt sich in der Tat noch fortsetzen.

Diese ganzen Fragen haben leider nach dem Film für kein schönes Kinogefühl gesorgt, weswegen ich den Film auch nicht empfehlen kann. Ggf. lässt das Buch aber die gleichen Fragen offen, was mich aber wundern würde, da es doch eigentlich sehr gut sein soll. Wie ich las, werden Leute, die das Buch "Krabat" von Otfried Preußler gelesen haben, aber noch enttäuschter vom Film sein.

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Kommentare

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Boone am :

Wehe ich lese nochmal "blöder Popsong" ;) Okay, ich gebe zu, ich bin vorbelastet, aber sooo schlecht ist es nun auch nicht, vor allem wenn man es in anderem Kontext (also dem eigenen Album hört). Vllt. haben sie einfach das falsche Label genommen, dass sie nun genüsslich ausschlachtet. Und Krabat passt da sicher nicht rein.

cu :)

dauerbaustelle am :

Das Buch ist genau so. Zumindest Deine Fragen

- Wieso bringt diese komische Kauz in der Neumondnacht Knochen zum Malen in die Mühle?
- Wieso wird der Meister am Ende des Jahres älter?
- Wohin geht er am Ende des Jahres halbtot?
Wieso muss einer der Gesellen sterben, damit er wieder jung zurück kommt?*

- Wieso lassen sich die Gesellen beim Kampf gegen die Soldaten erst verprügeln, bis Tonda ganz verstört und panisch in die Gegend blickt und sie dann erst ihre Zauberstöcke in Angriff nehmen?**

werden im Buch auch nicht beantwortet. Das macht das Buch aber nicht schlecht, im Gegenteil.

* Er kommt nicht jung zurück, es kommt ein neuer
** Die Szene fehlt afair komplett im Buch

Insgesamt ist das Buch zu empfehlen und der Film - wie immer - zu stark aufs Wesentliche konzentriert. Die ganze Atmosphäre fehlt, ähnlich wie bei Harry Potter-Büchern.

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