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Eagle Eye

Nachdem Jerry Shaw (Shia LaBeouf) von der Beerdigung seines Zwillingsbruders nach Hause kommt, findet er in seiner Wohnung stapelweise Kisten mit Waffen, Munition und anderem Militärgerät. Ein unbekannter Anrufer warnt ihn, dass die Polizei gleich kommt, aber er hält es für einen Scherz und wird kurz darauf festgenommen. Gleichzeitig erhält Rachel Holloman (Michelle Monaghan) ebenfalls einen Anruf und wird gezwungen, Jerry bei der Flucht vor der Polizei zu helfen, da sonst ihr Sohn, der sich auf einer Bahnfahrt nach Washington befindet, getötet wird. Zu zweit müssen die Beiden der fremden Stimme am Telefon Folge leisten, damit keine Unbeteiligten zu Schaden kommen.

Gleich zwei gesellschaftliche Kritikpunkte zeigt Eagle Eye auf. Natürlich zum einen den Überwachungsstaat, wie es ihn heute schon in den USA, aber auch in Deutschland teilweise gibt. Natürlich (oder hoffentlich) läuft zum Beispiel das Bildmaterial aller Überachungskameras nicht an einem zentralen Punkt zusammen, aber überwacht wird dennoch an jeder Ecke. Viele Handys sind mit GPS ausgestattet, ansonsten kann man den Aufenthaltsort aber auch so bestimmen, solange das Gerät eingeschaltet ist. Das heißt prinzipiell ist es möglich, den Weg einer Person zumindest teilweise zu verfolgen.

Der zweite Kritikpunkt ist der Kampf in Nahost. Der Film fing ja mit einem Bombenangriff auf einen islamischen Terroristen an, wobei man nicht hunderprozentig sicher war, ob es der gesuchte Mann ist. Einen Kollateralschaden von weiteren 100 getöteten Zivilisten (auf einer Beerdigung, auf der sich der angebliche Terrorist befand) nahm man einfach so in Kauf. Ehrlich gesagt denke ich, dass es zu solchen Fällen des öfteren kam, kommt und kommen wird, auch wenn die Kriegsmächte (egal welche) sagen, sie würden nur militärische Ziele angreifen.

Ingesamt ein sehr spannender und ausgeklügelter Film mit einer klaren Botschaft. Sowas findet man selten verpackt in einem Hollywood-Streifen. Einziger Kritikpunkt am Film selbst: Es wurde definitiv zu früh verraten, um was es im Film geht, das hätte man noch etwas länger zurückhalten sollen. Ansonsten aber gute Unterhaltung mit ein paar Themen zum Nachdenken.

The Children of Húrin

Titel

The Children of Húrin

Editor

Christopher Tolkien

Autor

J.R.R. Tolkien

Illustrator

Alan Lee

Sprache

Englisch

Genre

Fantasy

Herausgeber

Harper Collins, 2008

Seitenanzahl

317

Weil sich Húrin gegen Morgoth, den Dunklen Herrscher, stellt, kettet dieser ihn nach einem Kampf an einen Felsen und verhindert, dass Húrin altert. Zusätzlich belegt er seine ganze Familie mit einem Fluch, sodass diese nur Elend und Verderben in die Welt tragen können und Húrin alles mit ansehen muss. Das Buch erzählt die Geschichte seiner beiden Kinder Túrin und Niënor, die tragisch auseinandergerissen werden. Durch Lügen und Intrigen und mithilfe seines Dieners Glaurung, eines mächtigen Feuerdrachen, schafft Morgoth es, die Kinder ins Verderben zu stürzen.

Also die Geschichte ist - nachdem ich sie gelesen hatte - nicht neu. Dennoch beschreibt Tolkien das Ganze natürlich auf eine besondere Art und Weise, sodass es daran nichts zu meckern gibt und definitiv eine sehr gute Unterhaltung bietet. Was man dem Buch aber anmerkt, ist der Ursprung: Christopher Tolkien hat die Entwürfe seines Vaters genommen, um diese als zusammenhängende Geschichte zu veröffentlichen, ohne neue Dinge zu erfinden oder den Inhalt groß umzustellen. Dies ist ihm in meinen Augen auch sehr gut gelungen (Im Anhang berichtet er über die Entstehung des Buches.), aber der Schreibstil ist deshalb leider auch dem entsprechend. Die Abschnitte werden fast immer mit "Und dann ..." eingeleitet und reichen nicht an die sprachliche Qualität eines "Herr der Ringe" heran. Vorteil hiervon wiederum ist, dass sich das Buch sehr leicht lesen lässt. Stellenweise lesen sich die Abschnitte aber wirklich mehr wie Notizen und wirken unvollständig.

Für Tolkien-Fans gibt es am Ende natürlich auch wieder eine Karte der Regionen von Mittelerde, die im Buch vorkommen. Ebenso vorhanden ist der obligatorische Stammbaum. Vor allem dieser Detailreichtum machen Tolkiens Bücher so besonders, ebenso die Tatsache, dass man vielen Figuren aus anderen Büchern wie "Das Silmarillion" wieder begegnet. Die Illustrationen von Alan Lee sind wie immer klasse.

Tolkien-Fans sollten definitiv zugreifen, aber auch andere Fantasy-Leser finden in "The Children of Húrin" ein sehr interessantes und gutes Buch.

Neil Gaiman liest "The Graveyard Book"

Der bekannte Autor Neil Gaiman hat auf einer Tournee sein neues Buch "The Graveyard Book" vorgestellt. In neun Städten las er jeweils eines der Kapitel vor, die Aufnahmen findet man auf der Videoseite von Gaiman.

Auch wenn das Buch eher für jüngere Leser ist, liest Gaiman sehr energisch und gefühlvoll. Die Sprache ist sehr leicht verständlich und man kann es sogar als Hörbuch neben der Arbeit anhören.

Ich kann nur jedem empfehlen, in das erste Kapitel reinzuhören, ich fand es sehr witzig. Insgesamt ist diese Lesung eine sehr gute Idee, die sicher viele Leser anregt, das Buch zu kaufen.

(M)Ein Bericht von der Ubucon

Vom 17. bis 18. Oktober fand dieses Jahr in Göttingen die zweite Ubucon statt. Nach dem etwas westlich gelegenem Krefeld, wo die Ubucon 2007 stattfand, entschied man sich diesmal, die Veranstaltung etwas zentraler in Deutschland zu veranstalten. Die Georg-August-Universität stellte für die Ubuntu-Konferenz die Räumlichkeiten - und vor allem das WLAN - zur Verfügung.

Freitag

Die Ubucon begann am Freitag, den 17. Oktober 2008 offiziell um 14 Uhr. Eine Eröffnungsrede gab es nicht, dafür konnte man sich im Vortrag "Qualitätssicherung im Wiki" von Adrian Böhmichen erklären lassen, wie das deutschsprachige ubuntuusers-Wiki aufgebaut ist. In dem etwas schnellen Vortrag lernte man die Baustelle kennen, in der neue Wiki-Artikel grundsätzlich erstellt werden, um dann, wenn die Qualität gut genug ist, ins offene Wiki verschoben zu werden. Laut Böhmichen ein Novum bei der Wiki-Nutzung, welches auch schon Nachahmer fand. Mit über 2000 Seiten ist das ubuntuusers-Wiki extrem ausführlich, hat ein hohes Qualitätsniveau und richtet sich an Einsteiger als auch Fortgeschrittene. Mit Hilfe eines kleines Din-A4-Notizzettels lernten die Hörer die Wiki-Syntax kennen, mit der man zum Beispiel einzelne Wörter kursiv, fett oder dicktengleich formatieren kann. Ein wichtiger Punkt war dabei auch der Aufruf zum Mitmachen, wobei besonders auf die Tests bestehender Artikel mit neuen Ubuntu-Versionen hingewiesen wurde. Mit ca. 10 Teilnehmern war die Veranstaltung aber nur spärlich besucht, dem Aufruf konnten also nicht viele folgen.

Im anschließenden zweistündigen Workshop ab 16 Uhr wurde detailliert erklärt, wie man vorhandene Artikel auf die neue, Ende Oktober erschienene Ubuntu-Version 8.10 "Intrepid Ibex" testen kann. Hierzu trafen sich neun Zuhörer bzw. Wiki-Autoren ein, die ein paar Artikel bearbeiten wollten und dafür in drei Gruppen eingeteilt wurden. Für die Betreuung stand neben Adrian Böhmichen auch Marc Köster bereit, die beide Wiki-Moderatoren im ubuntuusers-Wiki sind. Als ehemaliges ubuntuusers-Wiki-Teammitglied stand ich der dritten Gruppe mit Rat, Tat und Laptop zur Seite.

Zur gleichen Zeit fand ab 16.30 Uhr eine Stadtführung durch Göttingen statt, die am Abend dann im Lokal "Sambesi" ausklang, zu dem aber auch alle anderen Teilnehmer der Ubucon eingeladen waren.

Samstag

Am Samstag gegen 9 Uhr ging es bereits weiter. Der Workshop "Wir erstellen eine 3-D-Animation mit dem Softwarepaket Blender" von Frank Stimmel sollte anschaulich am eigenen Laptop zeigen, was man mit dem Render- und Animationsprogramm Blender alles machen kann. Leider ging der Redner von einer Zielgruppe aus, die sich mit Blender bereits auskennt, sodass seine Erklärungen viel zu schnell waren. Da das Programm hauptsächlich über Tastenkürzel funktioniert und diese in einem Rutsch schnell vorgemacht wurden, kamen die wenigstens der zirka 30 Teilnehmer mit. Die Folge war, dass jeder Abschnitt meist dreimal erklärt werden musste, ehe wirklich alle einigermaßen auf dem gleichen Stand waren. Immerhin ging Stimmel durch die Reihen und schaute den Anwendern über die Schulter, ob sie Hilfe brauchten. Positiv erwähnen muss man dabei auch die mitgebrachten CDs, die für die Leute ohne WLAN-Zugang zur Verfügungen standen. Insgesamt waren die zwei Stunden für einen Workshop, in dem ein Krake erstellt, mit Texturen und Knochen versehen und animiert werden sollte, einfach zu knapp bemessen. Der Vortrag und die Blenderdateien können auf Frank Stimmels Webseite abgerufen werden.

Mit etwas Verspätung begann gegen 11.15 Uhr ein Beitrag zur Übersetzungsarbeit in Ubuntu, deren Ergebnis aber für die gerade einmal sieben Zuhörer recht ernüchternd war. Sebastian Heinlein stellte im ersten Teil des Vortrags "Ubuntu-Übersetzung" das Übersetzungsprogramm Rosetta ("Launchpad Translation") vor. Mit diesem werden die Programme aus dem "main"-Zweig von Ubuntu übersetzt bzw. die bestehende Übersetzung eines Programmes übernommen und gegebenenfalls ausgebessert. Die daraus entstehenden Sprachdateien werden danach gepackt und stehen als einzelnes Paket in Ubuntu zur Verfügung, sodass kein Programm seine eigene Übersetzung mitbringt. Durch die Weboberfläche ist auch ein leichter Einstieg für neue Übersetzer gegeben, wobei diese grundsätzlich nur Übersetzungsvorschläge einreichen können, die erst von einem Übersetzer-Teammitglied bestätigt werden müssen. Dies ist auch einer der großen Nachteile von Rosetta, da es so oft Mehrfachübersetzungen gibt oder Übersetzungen komplett brach liegen, da sie niemand bestätigt. Die anderen Nachteile von Rosetta, die Heinlein danach aufzählte, stellten in Frage, ob "die Arbeit an den Übersetzungen überhaupt Spaß machen kann", wie ein Hörer am Ende des Vortrags fragte. Auf der Liste standen unter anderem:

  • schlechte Kommunikation (sowohl zu den Übersetzern als auch im Übersetzer-Team selbst)
  • fehlende Versionsverwaltung, wie sie zum Beispiel Red Hats Übersetzungsprogramm "transiflex" besitzt
  • fehlende Dokumentation zu Rosetta, was die Einarbeitung neuer Übersetzer nicht gerade einfach macht
  • die höhere Priorität der Rosetta-Übersetzung

Der letzte Punkt wirkt sich vor allem dann negativ aus, wenn in Rosetta eine bestehende Programmübersetzung geändert wurde, das Programm dann aber eine neuere Übersetzung mitbringt. In dem Fall wird immer die Rosetta-Übersetzung bevorzugt, was natürlich beim Einbau neuer Funktionen dafür sorgt, dass diese nicht übersetzt sind. Alles in allem war der Vortrag ein sehr ernüchternder Einblick in die Übersetzungsarbeit, wie Heinlein nachträglich auch feststellte. In seinem Blog findet man seinen Vortrag und den von Jochen Skulj, der aufgrund Zeitmangels leider ausfiel.

Ab 12 Uhr gab es einen sehr interessanten Vortrag von Ubuntu-Entwickler Oliver Grawert, der zurzeit für die Mobile-Sparte von Canonical, der Firma hinter Ubuntu, zuständig ist. Gut 30 Teilnehmer interessierten sich für die neuen Einsichten bei den beiden Versionen Ubuntu MID und Ubuntu Mobile. Beide sind aus Moblin enstanden und hauptsächlich für Intel-Atom-CPUs ausgelegt, die vorrangig in Netbooks, langsam aber auch in Mobile Internet Devices (MIDs) zum Einsatz kommen. Eine ARM-Unterstützung - vor allem für Geräte ohne Touchscreen - könnte es laut Grawert irgendwann einmal geben, aber eine genaue Aussage wollte er nicht treffen. Ubuntu MID ist für Geräte mit einem Bildschirm von 4,5 bis 7 Zoll gedacht. Über den Hildon-Desktop werden große Symbole dargestellt, die man auf dem Touchscreen auch leicht mit den Fingern anwählen kann. Die Distribution bringt viele Internetprogramme oder zum Beispiel eBook-Reader mit; Anwendunden, die man mobil meistens nutzt. Ubuntu Mobile dagegen zielt auf Geräte von 7 bis 9 Zoll ab und besteht aus einem herkömmlichen Ubuntu-Desktop. Dieser soll aber bis zur Veröffentlichung von Ubuntu 9.04 "Jaunty Jackalope" im April 2009 so angepasst sein, dass der Touchscreen-Support korrekt funktioniert, die Standard-Ubuntu-Komponenten wie der Ubuntu-Installer Ubiquity gut integriert sind und vor allem, dass die Programmfenster alle an die geringe Bildschirmgröße und Auflösung der Mobilgeräte angepasst sind. Wer sich am Projekt beteiligen möchte, kann donnerstags ab 14 Uhr im IRC-Channel #ubuntu-meeting auf irc.freenode.net an den Besprechungen teilnehmen. In Oliver Grawerts Blog findet man immer wieder interessante Informationen zu Thema mobiles Ubuntu.

Lustig am Vortrag war eine Frage von Sebastian Heinlein (siehe oben) zur Übersetzung des Hildon-Desktops, die Grawert mit einem Verweis auf das Übersetzer-Team, in welchem Heinlein bis kurzem noch der Teamleiter war, beantwortete. Dies zeigt, dass sich die Ubuntu-Entwickler auch untereinander nicht zwingend kennen müssen.

Den ersten Abschluss des Tages bildete ein Vortrag des deutschen Kubuntu-Teams, welches durch Arthur Schiwon von kubuntu-de.org vetreten wurde. Im mit zirka 25 Teilnehmern gut besuchten Vortrag berichtete er zum einen über Kubuntu im Allgemeinen und speziell über das in Kubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" enthaltene KDE 4.1.2. Intrepid ist damit die erste Kubuntu-Version, die KDE4 offiziell einsetzt und vor allem die erste Linux-Distribution, die nur KDE4 mit ausliefert. Die Vorteile dieser neuen KDE-Version liegen auf der Hand: Man ist innovativ und zukunftsorientiert, denn KDE3 wird nicht ewig vom KDE-Projekt unterstützt. Auf der anderen Seite geht diese Innovation natürlich zu Lasten der Stabilität und Benutzbarkeit einzelner Funktionen, sodass noch nicht jede Anwendung, die aus KDE3 bekannt ist, nach KDE4 portiert wurde. Für die Mithilfe an der Kubuntu-Distribution wurde auch geworben, sodass reine Anwender vor allem mit dem Testen neuer Versionen helfen können, in dem sie gefundene Fehler entweder in der Plattform Launchpad eintragen oder bereits vorhandene Fehler bestätigen oder sichten (Triaging). Daneben kann man natürlich auch Programmieren oder vorhandene Programme paketieren.
Im zweiten Abschnitt folgte dann eine Einführung in die Struktur der deutschsprachigen Kubuntu-Community-Seite kubuntu-de.org. Hier bat man auch um Mithilfe, sodass man Support im Forum oder im IRC #kubuntu-de.org leisten kann. Auch engagieren kann man sich im Wiki, oder indem man Nachrichten schreibt. Hier wurde als Beispiel sogar freiesMagazin erwähnt, was uns natürlich gefreut hat. Für Kubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" ist darüber hinaus ein Wiki-Schreibwettbewerb zu KDE 4 geplant, wobei die besten drei Artikel prämiert werden sollen. Zum Schluss des Vortrages gab es noch eine kleine, ungeplante Präsentation von KDE 4.1 aus Kubuntu 8.04 "Hardy Heron". Unter anderem wurden die Plasmoids, Dolphin als Dateimanager und natürlich die Composite-Effekte aus KDE4 gezeigt (siehe auch "Plasma, der neue KDE-Desktop", freiesMagazin 09/2008).

Der richtige Abschluss des Abends war ein zweites Treffen der Ubuntu-Gemeinde im Paulaner in Göttingen, in der sich ungefähr 50 bis 60 Teilnehmer einfanden und bis spät in die Nacht feierten.

Sonntag

Der Sonntag startete mit einem Vortrag von Niels Ippensen zum Thema "Linux-Client-System (LCS)", welches an der Georg-August-Universität Göttingen entwickelt und eingesetzt wird. Das unter dem Begriff "studIT" von Studierenden seit 2008 entwickelte Projekt sorgt dafür, dass andere Studierende an 250 bis 300 Linux-Rechnern arbeiten können. Von den 25 Hilfskräften sind vier abgestellt, die die Hardware pflegen und die Administration der 20.000 Benutzer übernehmen. Das aktuelle LCS basiert auf Debian Sarge mit IceWM als schnellen Desktopmanager und gmc als Dateimanager. Die Systeme arbeiteten ähnlich wie Thin-Clients und werden per PXE und TFTP von einem Server gestartet, besitzen aber eine lokale Festplatte, auf der das System dann ausgeführt wird. Für den Start kommen diverse Skripte zum Einsatz, die auch auf Launchpad eingesehen werden können. Bei der Neuanmeldung eines Studierenden werden die Anwendungen wie Firefox, Thunderbird oder der Desktop vollautomatisch konfiguriert. Aufgrund des Alters und der Wartbarkeit plant man aber in Zukunft auf Ubuntu zu setzen. Hierbei kommt auf den Clients immer die aktuelle Version, die jedes halbe Jahr erscheint, zum Einsatz. Als Desktop soll Xfce oder LXDE ("Lightweight X11 Desktop Environment") benutzt werden. Die Vorteile von Ubuntu sind eine besser USB- und Xserver-Unterstützung, und vor allem lassen sich die Konfigurationsdateien per eigenem Repository und Deb-Paketen leicht einspielen. Weiterhin sind für die Zukunft eine sichere Authorisierung und Authentifizierung mit Windows-AD als Kerberos- und LDAP-Server geplant sowie eine Remote-Unterstützung für Nutzer per iTALC (Intelligent Teaching And Learning with Computers), sodass bei Problemen direkt auf dem Client des Nutzers geholfen werden kann. Weitere Informationen zum Thema "Diskless Linux System" findet man im Blog.

Den restlichen Vormittag nahm das ubuntuusers-Team der deutschsprachigen Ubuntu-Community ein. Im ersten Teil stellte Rainer Unkenstein das ubuntuusers-Team und deren Bereiche kurz vor. Danach berichtete Christopher Grebs über die Eigenentwicklung Inyoka, die bei ubuntuusers seit Juli 2008 zum Einsatz kommt und alle Bereiche (Portal, Forum, Wiki, Ikhaya-News und Planet) vereinigt. Davor gab es laut Grebs einen "Mix des Grauens", der aus phpBB, MoinMoin und Django bestand. Neben der schweren Wartbarkeit und Skalierbarkeit war auch die verschiedene Syntax ein Kritierum dafür, dass ein eigenes globales System entwickelt werden sollte. Zum Einsatz in Inyoka kommt das auf Django basierende Template-System Jinja, welches aus Pocoo, dem ersten Versuch eines eigenen Forums, entstanden ist. Daneben wird Xapian für die Suche genutzt, was nun vor allem eine übergreifende Suche über alle ubuntuusers-Bereiche zulässt. Insgesamt ist Inyoka mit circa 38.000 Codezeilen sehr schlank, aber bisher leider nicht Open Source. Zu dem Schritt entschied sich das ubuntuusers-Webteam aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Pocoo. Zusätzlich gibt es noch einige grobe Fehler und spezielle ubuntuuser-Anpassung, die vor einer Code-Veröffentlichung erst noch entfernt werden müssen.

Da während des Vortrages leider keine Fragen erlaubt waren, gab es anschließend unter der Leitung von Rainer Unkenstein eine kleine Fragerunde an das Team. Da von den 30 Teilnehmern aber über die Hälfte dem ubuntuusers-Team selbst angehörten, hielten sich die Fragen leider in Grenzen.

Da nach dem Mittagessen der zweite Wiki-Sprint aufgrund fehlender Teilnehmer ausfiel, konnte ich mir noch den Vortrag zu "Ubuntu-DE-Loco" anhören. Julius Bloch sammelte hier zuerst die Vorschläge der Teilnehmer, wie die deutsche LoCo ("Local Community") aufgebaut sei. Als Bild ergab sich ein Wust von eigenständigen Projekten, Foren, Anwendergruppen, Mailinglisten, IRC-Kanälen und anderen Dingen, die man nur schwer unter einen Hut bringen kann. Als Ziel hat man sich gesetzt, die Organisation etwas aufzuräumen. Dies soll zum einen in einer zentralen LoCo-Portalseite münden, auf der der neue Anwender genau informiert werden, an wen Sie sich bei einem Problem oder bei Fragen wenden können. Zum anderen sollen alle deutschen LoCo-Projekte einen Monatsbericht an eine Mailingliste schicken, sodass die anderen Projekte über das Tun informiert sind und man sich gegebenenfalls absprechen kann. Ob dieses Vorhaben umgesetzt werden kann, wird sich auf der nächsten Ubucon 2009 zeigen.

Neben all diesen Veranstaltungen gab es auch noch an zwei Tagen einen Tux-Bastelkurs, bei dem Jessica Schäckermann und Barbara Görner begeisterte Bastler dazu einluden, einen 3-D-Papiertux oder Origami-Pinguine zu basteln (siehe dazu auch "Tux-Bastelstunde", freiesMagazin 04/2008). Neben den teilweise doch anspruchsvollen Vorträgen und Workshops war das eine angenehme und entspannende Abwechslung für Groß und Klein.

Ingesamt war es eine sehr schöne, interessante und angenehme Veranstaltung. Göttingen als Veranstaltungsort ist zentral in Deutschland gelegen und von überall aus gut erreichbar, sodass auch Ubuntu-Nutzer aus der Schweiz und Östrreich anreisen konnten. Daher haben sich dann auch über 200 Interessenten ein Herz gefasst und sind zur Ubucon 2008 erschienen. Laut Veranstalter Julius Bloch setzte man hierbei mehr auf "Klasse statt Masse", sodass man keine Massenabfertigung wollte, sondern sich jeder Teilnehmer so ausgiebig wie möglich einem Thema widmen konnte. Die weitere Organisation war demnach auch klasse, neben Postern, Kulis, Tassen und T-Shirts, die es gegen eine kleine Spende gab, wurden auch kostenlos belegte Brötchen und Trinken bereitgestellt. Daneben gab es viele interessante Gespräche mit Ubuntu-Anwendern und vor allem mit dem ubuntuusers-Team, das zahlreich vertreten war. Die Anwender waren dabei in keine Sparte zu stecken, so war von groß bis klein, jung und alt, männlich und weiblich (diese aber zugegeben etwas in der Unterzahl) alles vertreten, was irgendwie nur in Kontakt mit Ubuntu gekommen ist. Herzlichen Glückwunsch an die Veranstalter für die gelungene Ubucon 2008.

Auf der Ubucon-Webseite findet man weitere Informationen und Vorträge sowie viele Bilder der Veranstaltung.

Krabat

Krabat ist ein Waisenjunge, der im 17. Jahrhundert mit zwei Freunden verarmt von Dorf zu Dorf zieht und um Almosen bettelt. Eines Nachts spricht im Traum eine dunkle Stimme zu ihm, der er folgt und die ihn zu einer Mühle bringt. Der Meister dort nimmt ihn als Gesellen auf, weist ihn aber auch in die Künste der dunklen Magie ein. Doch alles hat seinen Preis und das Leben in der Mühle ist nicht so schön, wie es sein könnte ...

Ich bin etwas unsicher, ob der Film gut oder schlecht war, da wohl beides auf Teile zutrifft. Schauspielerisch gibt es in meinen Augen nichts zu mäkeln und auch filmisch war Krabat mehr oder weniger gut gemacht. Die Maskenbildner haben das Bild der damaligen Zeit sehr gut in den Gesichtern der Jungen abgebildet. Nur dem (digitalen) Flug der Raben sah man an, dass er eben digital war, da die Raben sehr oft einen anderen Kontrast hatten als die Landschaft, über die sie flogen. Die Musik im Film war sehr stimmig: ruhig und düster und absolut passend zum Film. Was dann aber dieser blöde und dazu auch noch schlechte Popsong "Allein, Allein" im Abspann sollte, frage ich mich echt.

Nun zur echten Kritik: Die Handlung war sehr konfus, verwirrend und warf am Ende mehr Fragen auf, als beantwortet wurden. Zum Beispiel: Was machen die Jungen in der Osternacht bei dem Dorf? Wieso werden es (nur in der Nacht) "Geister"? Wieso darf Krabat in diesem Zustand niemanden berühren? Wieso wird alles golden, als er es doch tut? Wieso bringt diese komische Kauz in der Neumondnacht Knochen zum Malen in die Mühle? Wieso wird der Meister am Ende des Jahres älter? Wohin geht er am Ende des Jahres halbtot? Wieso muss einer der Gesellen sterben, damit er wieder jung zurück kommt? Wieso lassen sich die Gesellen beim Kampf gegen die Soldaten erst verprügeln, bis Tonda ganz verstört und panisch in die Gegend blickt und sie dann erst ihre Zauberstöcke in Angriff nehmen? ... Die Liste lässt sich in der Tat noch fortsetzen.

Diese ganzen Fragen haben leider nach dem Film für kein schönes Kinogefühl gesorgt, weswegen ich den Film auch nicht empfehlen kann. Ggf. lässt das Buch aber die gleichen Fragen offen, was mich aber wundern würde, da es doch eigentlich sehr gut sein soll. Wie ich las, werden Leute, die das Buch "Krabat" von Otfried Preußler gelesen haben, aber noch enttäuschter vom Film sein.

Zurück von der Ubucon

Vom 17. bis zum 19. Oktober fand dieses Jahr die Ubucon 2008 in Göttingen in der Georg-August-Universität statt. Die Veranstaltung hatte einige gute Vorträge zu bieten, vor allem die Community-Betreuer (hauptsächlich ubuntuusers.de, aber auch kubuntu-org.de) waren stark vertreten. So gab es einen Vortrag zur Mithilfe im kubuntu-de.org-Team, Fragen an die ubuntuusers.de-Mitglieder und in einem Wiki-Sprint sollte das deutsche Ubuntu-Wiki fit für die kommende Version Ubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" gemacht werden.

Drumherum ergaben sich viele interessante Gespräche, vor allem mit den Teammitgliedern von ubuntuusers.de, aber auch mit anderen Ubuntu-Nutzern.

Sehr gut war der Stand am Eingang betreut. Neben diversen Gimmicks wie Tassen, T-Shirts oder Postern, die man gegen eine kleine Spende erhalten konnte, gab es kostenlos belegte Brötchen und Trinken. Sehr lobenswert! (Wenn man dann noch ein kleine Spende gab, schmeckte es natürlich noch besser. ;))

Am Freitag und am Samstag gab es jeweils ein "Social Event", sprich man traf sich in einer Kneipe/Restaurant und hat dort bei ein paar Bierchen kurz (also bis 2 Uhr circa) zusammengesessen, um sich weiter besser kennen zu lernen.

Die Auswahl der zweiten Lokalität, das "Paulaner Göttingen" fand ich persönlich aber nicht so gut. Die Bedienung war nicht sonderlich freundlich, es wurde direkt nach jeder Bestellung abkassiert, es wurde nach einiger Zeit nicht nachgefragt, ob man noch etwas trinken will und mit der Bestellung eines einfachen Schnitzels mit Sauce (also einfach mit etwas brauner Sauce, damit die Pommes Frites nicht so trocken sind) war man sichtlich überfordert. Ich kann diesen Service echt nicht weiterempfehlen.

Dennoch war das Zusammensitzen und die Gespräche sehr lustig und interessant und ich freue mich auf die Ubucon 2009, wo auch immer diese stattfinden wird.

Wochenrückblick KW 41

Heute mal etwas früher als gewöhnlich ...

Distributionen

Debian

Was können wir für Lenny tun?
Ende September sollte eigentlich Debian 5 "Lenny" erscheinen, verzögert sich aber aufgrund schwerwiegender Fehler noch um einige Wochen oder gar Monate. Damit die finale Version noch im Jahr 2008 erscheint, rief Debian-Entwickler Alexander Reichle-Schmehl zur Mithilfe auf. Andere Entwickler sollen nicht nur ihre eigenen Bugs fixen, sondern auch bei Mitentwicklern aushelfen, und die Anwender sind dazu aufgerufen, die letzte Version auszuprobieren und vor allem das Update von "Etch" nach "Lenny" zu testen.
Nicht jeder Debian-Entwickler teilt aber Reichle-Schmels Meinung, sodass sich Bastian Venthur darüber aufregte, dass erneut ein Veröffentlichungszeitpunkt genannt wird, den man seiner Meinung nicht einhalten kann. Laut Venthur ist eine Finalversion im Juni 2009 wesentlich realistischer.
Weitere Berichte: Debian 5.0 soll noch 2008 erscheinen, Debian 5.0 soll noch in diesem Jahr fertig werden, Debian 5.0 lässt auf sich warten

Mandriva

Mandriva Linux 2009.0 veröffentlicht
Mandriva 2009.0 hat pünktlich das Licht der Welt erblickt und steht als Nachfolger von Mandriva 2008 Spring zur Verfügung. Als Desktopumgebungen werden das neueste KDE 4.1.2 und GNOME 2.24 mitgeliefert. Neu ist LXDE (Lightweight X11 Desktop Environment), welches vor allem für leistungsschwache Rechner und Mobilgeräte eine schnelle und schlanke Oberfläche bieten will. Auch Programme wie OpenOffice.org, Firefox 3 oder Virtual Box stehen in einer aktualisierten Version bereit. Als Kernel wird Version 2.6.27 eingesetzt. Besonders mit seiner Hardwarekompatibilität im Mobilbereich will Mandriva glänzen und unterstützt daher auch Netbooks wie den Asus EeePC, das Acer Aspire One oder das MSI Wind. Mandriva-intern wurde etwas am Erscheinungsbild und der Bedienbarkeit des Mandriva Control Centers und des Installers DrakX geändert. Hilfreich ist sicher die Post-Installation, die nicht benötigte (Treiber- und Sprach-)Pakete wieder entfernt, und die automatische Konfiguration der Repositories. In den Release Notes zur Version 2009.0 erhält man mehr Informationen, die Release Tour fasst das Wichtigste zusammen. Mandriva 2009.0 steht als Version "One" (Live- und Installations-CD) und "Free" (ohne proprietäre Inhalte) jeweils mit GNOME- oder KDE-Oberfläche zum Download bereit. Die kostenpflichtige Version "Powerpack" ist für 49 bis 59 Euro erhältlich und bringt zusätzliche Audio- und Video-Codecs sowie Google-Programme (Desktop, Picasa, Earth, etc) mit. Dazu erhält man drei Monate offiziellen Websupport.
Weitere Berichte: Mandriva 2009 ist fertig, Distribution Release: Mandriva Linux 2009, Mandriva 2009.0 veröffentlicht, Mandriva 2009 mit KDE 4.1

Mobil

Netbooks, UMPCs und MIDs

Fukato-Netbook mit Knoppix
Aus deutschen Landen kommt das Netbook Datacask Jupiter 1014a von Fukato. Die technischen Daten sind Standard: Intel Atom-Prozessor mit 1,6 GHz, 10-Zoll-Display mit 1024x600 Punkten, 1 GB RAM, 80 oder 160 GB Festplatte, LAN, WLAN, 3x USB, VGA und eine Webcam. Als Besonderheit muss man das auf Knoppix basierende Business-Linux nennen, welches vorinstalliert ist. Das Gerät soll diese Woche noch für 369 Euro in den Handel kommen. Knoppix-Entwickler Klaus Knopper berichtet über die Knoppix-Anpassungen für das Netbook.

Italian carrier ships Linux MID
Das Alice Mobile MID S6 wird in Italien von Mobilprovider TIM angeboten und wurde von BenQ hergestellt. Nach dem Aigo P8860D ist es einer der ersten MID-Geräte mit Intels Atom-Chip. Die CPU hat 800 MHz, dazu gibt es 512 MB RAM und 2 GB Solid-State-Disk. Das S6 hat einen 4,8 Zoll kleinen Touchscreen und unterstützt neben HD-Audio auch viele weitere Audio-, Bild- und Videoformate. Verbindungen mit der Außenwelt kann man über Bluetooth, Mini-USB oder WiFi aufnehmen; auch ein HDSPA-Modem ist verfügbar. Als Betriebssystem kommt Red Flags Midinux zum Einsatz.

Eee PC S101 offiziell vorgestellt
Asus baut seine EeePC-Reihe weiter aus und hat das Modell S101 vorgestellt. Wie üblich arbeitet eine Intel-Atom-CPU mit 1,6 GHz im Inneren des Geräts, dazu der obligatorische Intel-Grafikchipsatz 945GSE. An Speicher bekommt das Gerät 1 GB DDR2-RAM, eine Solid-State-Disk mit 16 bis 64 GB und 20 GB verschlüsselten Online-Speicher ("Eee Storage") spendiert. Das Display hat eine Größe von 10,2 Zoll bei 1024x600 Bildpunkten. Weiter verbaut sind eine Webcam, Ethernet, WLAN, Bluetooth und Anschlüsse für USB und VGA. Der Preis wird im Gegensatz zu den Netbooks der 900er-Serie zwischen 500 und 600 Euro liegen.

Mobiltelefone

First ALP Linux smartphone?
Laut Gerüchten soll das Emblaze Mobile "Edelweiss" im November in Russland auf den Markt kommen. Es wäre das erste Mobilgerät auf dem Massenmarkt mit der Access Linux Platform (ALP). Das Gerät selbst könnte von Sharp gefertigt werden und kommt wahrscheinlich mit einem 854x480-Pixel-Touchscreen, 8 oder 16 GB Speicher, Kamera und GPS.

Andere Hardware

Asus reports virus loaded into Eee Box PCs
Der erst kürzlich vorgestellte Desktop-PC Eee-Box von Asus hat schlechte Nachrichten für Schnellkäufer in Japan. Die Modelle B202 haben einen Windows-Virus auf der zweiten Partition, der sich selbst verbreitet und auch auf USB-Speicher überspringen kann. Bisher ist noch offen, wie der Virus auf das Gerät kam und ob noch andere Margen außerhalb Japans betroffen sind.
Weitere Berichte: Virus auf der Eee-Box

Software

Mobile Firefox ready for download
Auch wenn der mobile Firefox erst in ein paar Wochen veröffentlicht wird, gibt der aktuellen Meilenstein bereits einen Einblick in das Verhalten des Browsers. Der Fennec getaufte Mobilbrowser ist nicht nur zu den Desktop-Firefox-Erweiterungen kompatibel, man kann auch die persönlichen Daten wie Cookies, Lesezeichen etc. von der Desktop-Version migrieren. Der aktuelle Meilenstein ist vor allem für Nokias N8x0-Modell gedacht, eine allgemeine Linuxversion soll später folgen.

Linux und Open Source

OOXML-Protest in Norwegen
Nachdem sich das norwegische Normierungsinstitut Standards Norge im März über die Empfehlung seiner Experten hinwegsetzte und gegen die Mehrheit beschloss, OOXML als ISO-Standard zu befürworten, ziehen 13 der 23 Mitglieder nun die Konsequenz und treten aus dem Gremium aus. In einem offenen Brief machen sie ihrem Unmut Luft und schlagen ähnliche Töne wie die Länder Brasilien, Südafrika, Indien und Venezuela an, die ebenfalls offenen Protest üben und in Zukunft nicht mehr alle ISO-standardisierten Formate in ihren Ämtern einsetzen wollen. Auch IBM vermeldete vor Kurzem über die Mitgliedschaft in der ISO nachzudenken.
Weitere Berichte: Experten verlassen norwegisches DIN-Komitee wegen OOXML

ISO-Spezifikation von OOXML ins Internet entfleucht
Die ISO muss diese Wochen einen Schlag nach dem anderen einstecken. So ist die finale Version der OOXML-Spezifikation im Netz aufgetaucht und für jeden verfügbar. Die ISO ist darüber nicht begeistert und spricht sogar von Urheberrechtsverletzung. Für mich stellt sich eher die Frage, wieso man einen offenen Standard, der vor über einem halben Jahr beschlossen wurde, nach wie vor unter Verschluss hält. Aber heute kann man ja mit allem Geld machen.
Weitere Berichte: OOXML-Spezifikation im Internet aufgetaucht, OOXML-Dokumentation im Netz - ISO wird nervös

freiesMagazin 10/2008 erschienen

Heute ist die Oktoberausgabe von freiesMagazin erschienen. Falls man hinter einer Firewall sitzt, die FTP nicht zulässt, ist das Magazin auch per HTTP-Zugriff auf das FTP-Verzeichnis zu erreichen.

Auch diesen Monat gibt es wieder eine HTML-Ausgabe für Mobilgeräte ohne Bilder und mit Bildern (ca. 2 MB). Unter der Adresse http://freiesmagazin.de/mobil/ findet man immer die aktuelle und alle bisher erschienenen Mobil-Ausgaben.

Inhalte der Ausgabe 10/2008 sind

  • TorrentFlux und Torrentflux-b4rt
  • Ubiquity - die Webkonsole im Firefox
  • Datensicherung mit rdiff-backup
  • at - ein (fast) vergessenes Helferlein
  • ASUS EeePC 1000H für Freunde des Chamäleons
  • Das Acer Aspire 2920 und Linux
  • PC-BSD - Was ist das eigentlich?
  • Ubuntu versus Arch Linux - ein Vergleich
  • Projekt-Hoster-Test: ShareSource
  • Interview mit dem ShareSource-Macher Tim "timgws" Groeneveld
  • Nutzungsrechte bei Distributionslogos
  • Vom Artikelentwurf zum fertigen Magazin
  • Veranstaltungskalender, News, Leserbriefe, u.a.

Das vollständige Inhaltsverzeichnis findet man auf der Webseite der aktuellen Ausgabe. Leserbriefe mit Lob, Kritik, Anregungen oder Fragen können an die Redaktion geschickt werden.

Wer jeden Monat an die neue Ausgabe erinnert werden will, kann auch den RSS-Feed abonnieren. Auf der Magazin-Seite können die letzten drei Ausgaben von freiesMagazin abgerufen werden, ältere Ausgaben findet man im Archiv.

Wochenrückblick KW 40

Distributionen

easys

Distribution Release: easys GNU/Linux 4.2
Die auf Slackware basierende Distribution easys GNU/Linux ist in der finalen Version 4.2 erschienen. KDE 4.1.1 wurde inzwischen voll integriert und das vorher benutzte SoftMaker Office durch KOffice ersetzt. Aktualisiert wurden Anwendungen wie Firefox 3, das ALICE-Systemverwaltungsframework und der Installer YaLI.
Weitere Berichte: easys GNU/Linux 4.2 veröffentlicht

Fedora

Fedora feiert Fünfjähriges
Letzte Woche feierte Fedora sein fünfjähriges Bestehen und wartete mit einigen Zahlen auf: Es gibt 13.500 Fedora Account System Members, Fedora 10 besteht aus 6500 Quell- und über 10.000 Binärpaketen und es gab in der Zeit 16 FUDCons (Fedora User and Developer Conferences).

Development Release: Fedora 10 Beta
Zum fünften Geburtstag erscheint auch die neue Beta-Version von Fedora 10 "Cambridge". Neu sind vor allem GNOME 2.24, KDE 4.1, Kernel 2.6.27 und für die Paketinstallation die neueste Version von RPM 4.6 und ein besseres PackageKit. Verbessert wurde auch die Druckerhandhabung und der NetworkManager kann nun Verbindungen teilen. Im Bereich Multimedia ist vor allem die automatische Installation der GStreamer-Codecs hilfreich, wenn diese von einer Anwendung benötigt werden. Alle neuen Funktionen findet man auf der Feature List.
Weitere Berichte: Zweite Vorabversion der Linux-Distribution Fedora 10 freigegeben, Fedora 10 Beta: Fundament für Cambridge steht, Fedora 10 als Betaversion, Erste Betaversion von Fedora 10 freigegeben

openSUSE

Support für OpenSuse 10.2 läuft nächsten Monat aus
Am 30. November 2008 endet die Unterstützung für openSUSE 10.2. Nach gut zwei Jahren wird es dann keine Unterstützung in Form für Sicherheitsupdates für diese Version von openSUSE geben. Die Anwender sind dazu angehalten, auf eine neuere Version von openSUSE zu aktualisieren.

OpenSuse 11.1 Beta die Zweite
Hauptsächlich wegen des Kernel-Bugs, der dazu führen kann, dass Intel-Netzwerkkarten mit e1000e-Treiber zerstört werden, gibt es eine zweite Beta-Version von openSUSE 11.1. Daneben wurde die Möglichkeit genutzt, die neuesten Programmversionen einzuspielen.
Weitere Berichte: OpenSUSE 11.1 beta 2, Development Release: openSUSE 11.1 Beta 2

Ubuntu

Ubuntu 8.10 Beta released
Mit der ersten und letzten Beta-Version macht sich Ubuntu zum Endspurt zur Finalversion von Ubuntu 8.10 "Intrepid Ibex" auf. Neue Funktionen seit der Alpha 6 gibt es nicht viele, unter anderem aber ein BBC-Plugin für Totem. Seit Version 8.04 "Hardy Heron" gibt es vor allem Neuerungen wie GNOME 2.24 und KDE 4.1.2, der verschlüsselte Private-Ordner im Homeverzeichnis, DKMS (Dynamic Kernel Module Support), Gastlogin, "Last successful boot"-Eintrag in GRUB, Desktop-Effekte in KDE per Standard und einiges mehr. Wichtig ist, dass der Kernel-Bug, der Ethernet-Controller mit Intel e1000e-Treiber ggf. zerstören kann, in der Beta-Version noch nicht behoben ist. Der Treiber wurde aber sicherheitshalber deaktiviert, sodass kein Schaden entstehen kann. Am 23. Oktober 2008 erscheint der Release Candidate, bevor am 30. Oktober 2008 dann die finale Version von Intrepid veröffentlicht wird.
Weitere Berichte: Ubuntu 8.10 zum Testen, Ubuntu 8.10 Beta freigegeben

Mobil

Netbooks, UMPCs und MIDs

Hercules-Netbook mit Mandriva für 300 Euro
Die Firma Hercules, eher auf den Gebieten Audio und Video unterwegs, hat mit dem eCafé ein eigenes Netbook vorgestellt. Unter dem Hardwarehersteller Guillemot wurde ein Gerät mit AMD-Geode-LX-800-CPU mit 500 MHz, 512 MB RAM, 20 GB Festplatte und einem 8-Zoll-Display mit 800x480 Bildpunkten (1024x600 interpoliert) gefertigt. Als Betriebssystem kommt Mandriva zum Einsatz, mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um das vorletzte Woche vorgestellte Mandriva Mini.

First Atom-based Linux MID ships for $700
Bisher wurde Intels Atom-Chip hauptsächlich in Netbooks eingebaut. Jetzt gibt es das erste Mobile Internet Device (MID) mit diesem Chipsatz. Auf Basis des bald erscheinenden Gigabyte M528 hat die Firma Aigo das Gerät P8860D vorgestellt, welches mit einer 500-MHz-CPU und 512 MB RAM aufwartet. Das Display ist mit 4,8 Zoll und 800x480 Bildpunkten ziemlich klein, das Gerät fällt aber gerade deswegen in die MID-Sparte. Zur weiteren Ausstattung gehören eine 4-GB-Solid-State-Disk, 2 GB MicroSD-Speicher, 2 USB-Anschlüsse, WiFi, Bluetooth, GPS und ein HSDPA-Modem. Als Betriebssytem kommt Red Flag MIDinux zum Einsatz.

Mobiltelefone

Andere Hardware

Keine Ahnung, wo die Newsredakteure vor zwei Wochen waren, als die Meldung zur Spielekonsole Pandora veröffentlicht wurd. Diese Woche haben sie aber ausgeschlafen und es gibt noch nachträglich ein paar Berichte: Linux-Spielkonsole Pandora soll in diesem Jahr erhältlich sein, Linux-Spielehandheld Pandora kann vorbestellt werden.

Software

GNOME Mobile hits the road
GNOME hatte diese Woche Version 2.24 ihrer Desktopumgebung vorgestellt und kurz darauf folgte die Mobilversion GNOME Mobile. Die Plattform bringt zahlreiche Anwendungen und Toolkits wie GTK+ (Gimp ToolKit), GStreamer (Audio- und Video-Unterstützung), Telepathy-Framework (Kommunikation via Instant Messaging, Voice-over-IP oder Video-over-IP), BlueZ-Bluetooth-Stack, Fenstermanager Matchbox und vieles mehr. GNOME Mobile wird von Projekten wie Maemo, ALP, LiMo und Moblin bereits genutzt, ebenso setzen die Geräte OpenMoko Neo FreeRunner, Garmin Nuvi oder der XO-Laptop die Software bereits ein.

Nokia launches Linux-based Qt Extended mobile platform
Nokia hat die mobile Entwicklungsplattform Qt Extended 4.4 vorgestellt, die mit verschiedenen Funktionalitäten vor allem im Bereich der Video-over-IP-Phones und Media-Player eingesetzt werden soll. Qt Extended unterstützt GSM, GPRS und Voive-over-IP, für die es Referenzumsetzungen gibt, die die Entwickler erweitern oder ersetzen können.
Qt Extended war früher unter dem Namen Qtopia bekannt und wurde nach der Übernahme von Trolltech durch Nokia umbenannt. Auch Trolltech heißt heute anders und wurde Qt Software getauft.
Weitere Berichte: Alles Qt: Nokia tauft Trolltech um, Trolltech und Qtopia ändern ihre Namen, Trolltech ist nicht mehr, Qtopia heißt jetzt Qt Extended, Trolltech and Qtopia rev'd and renamed

Opie 1.2.4
Für Handhelds hat das Opie-Projekt (Open Palmtop Integrated Environment) Version 1.2.4 ihrer Benutzerumgebung veröffentlicht. Verbessert wurden unter anderem die Terminverwaltung, die Speicherverwaltung (Unterstützung von SD-Karten) und Netzwerkverwaltung (Unterstützung bei Einrichtung von WPA- und WPA2-verschlüsselter WLANs). Ebenso haben einige Anwendungen wie der Filemanager AdvancedFM oder der Texteditor TextEdit eine Überarbeitung erfahren. Das Open-Source-Programm steht unter der GPL und unterstützt Handheld-Geräte wie den Sharp Zaurus oder HP iPAQ.

Mobile mesh networking software to debut on Linux
Die Firma Fonemesh aus Singapur hat einen Mesh-Networking-Client für Mobiltelefone vorgestellt, welches Ende des Jahres zuerst für OpenMokos FreeRunner zur Verfügung stehen soll. Mittels WiFi werden andere Fonemesh-Geräte in der Umgebung gesucht und mit diesen verbunden, sodass die Benutzer Daten untereinander austauschen können. Daneben ist aber auch Voice-over-IP und Instant Messaging möglich. Wie es scheint, finden aber nur die ersten Gehversuche im Open-Source-Bereich statt, der fertige Client soll proprietär sein.

Linux und Open Source

CeBIT 2009: Open Source mit eigener Halle
Die CeBIT 2009 steht unter einem guten (Open-Source-)Stern, denn die Messeleitung hat bekannt gegeben, dass es nächstes Jahr eine eigene Halle für Open-Source-Projekte geben wird. Neben den großen kommerziellen Projekten haben auch kleinere die Möglichkeit, an der Messe teilzunehmen. Die Linux New Media AG sponsort die Teilnahme für ausgewählte nicht-kommerzielle Projekte mit Bezug zu Linux oder Open Source, die sich darüber hinaus mit Themen beschäftigen, die in Wirtschaftsunternehmen von Interesse sind. Bewerben kann man sich noch bis zum 30. Oktober 2008 auf der Linux-Magazin-Webseite.
Weitere Berichte: Cebit: Open Source als eigenständiger Schwerpunkt, CeBIT Open Source: Linux Foundation und Linux-Magazin Online starten Call for Projects

Sweden: ODF made national standard
Schwedens Normierungsinstitut SIS stand bei der Wahl zu OOXML 2007 im Rampenlicht, weil es zu Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung kam. So wählten einige Mitglieder doppelt und es gab zahlreiche neue, kurz vor der Wahl zugestoßene Mitglieder, die OOXML präferierten und danach wieder aus der SIS ausgeschieden sind. Nun, ein Jahr später, hat Schweden offiziell das OpenDocument Format (ODF) zum nationalen Standard erklärt und empfiehlt es damit für Behörden und öffentliche Ämter.